Australische Forscher konnten zeigen, dass Zink einen der weltweit tödlichsten Keime „aushungern“ kann, indem es die Aufnahme von essenziellen Mineralien unterbindet.
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Kalzium, meistens “Calcium” geschrieben, wird im Periodensystem der Elemente mit “Ca” abgekürzt. Das Metall hat die Ordnungszahl 20, weil die Atome des Elementes 20 Protonen enthalten und die Atomhülle aus 20 Elektronen besteht.
Ca gehört zur Gruppe der Erdalkalimetalle, ist also verwandt mit Magnesium, Strontium, Beryllium, Barium und Radium. Diese Elemente sind in ihren chemischen Eigenschaften teils den Alkalimetallen, teils den Erdmetallen recht ähnlich.
Alle Erdalkalimetalle sind zweiwertig. So gibt ein Ca-Atom in einer Verbindung zwei Elektronen an einen elektronegativeren Partner ab, wobei doppelt positiv geladene Kationen (Ca++) und zweifach negative Anionen entstehen.
Diese Anionen sind in den Mineralen der Erdkruste am häufigsten Carbonat, Sulfat, Silikat und Phoshpat. Bekannte Calcium-Verbindungen sind Marmor, Kalkstein, Kreide, Gips und Tafelspat. Wenn sich die Minerale in Wasser lösen, zerfallen die Ca-Verbindungen in ihre Kationen und Anionen. Neben Ca++ diffundieren dann CO32-, PO43- und SO42- in wässriger Lösung.
In elementarer Form kommt das hochreaktive Calcium im Erdmantel nicht vor, ist dort aber in kristallinen Verbindungen mit einem großen Anteil vertreten. Es ist das fünfthäufigste Element der festen Erdhülle.
Die physiologische Bedeutung von Calcium
Im Organismus des Menschen ist Calcium mit ca. 1 kg das am häufigsten vorkommende Mineral. 99 % davon bilden als mineralische Bestandteile die Knochen und Zähne.
Damit haben wir, streng genommen, ein inneres Gerüst (Skelett), das zum großen Teil aus Metall besteht.
Daher gehört Calcium zu den Mengenelementen, die mit mehr als 50 mg pro kg Körpergewicht im Organismus vorkommen. Der größte Teil ist im Hydroxylapatit der Zähne und Knochen gebunden. Dieses Calcium-Phosphat mit einem hexagonalen Kristallgitter besitzt einen sehr hohen Härtegrad. Neben Calcium und Phosphat ist auch Fluorapatit für die Bildung der Zähne erforderlich.
Nur etwa 1 % des Calciums im Organismus sind in den Körperflüssigkeiten gelöst. Mit diesem geringen Gesamtanteil gehören die freien Erdalkali-Kationen allerdings zu den lebenswichitgen Elektrolyten, die Grundlage des Wasserhaushaltes sind. Das osmotische Gleichgewicht zwischen den verschiedenen Kompartimenten kann nur aufrechterhalten werden, wenn die gelösten Mineralien in den Grenzen ihrer erforderlichen Konzentration vorliegen.
In der Zellflüssigkeit (Zellpalasma) ist der Gehalt des Erdalkalimetalls mit 0,0002 mmol/l nahe Null. Extrazellulär, beispielsweise im Blutplasma, beträgt die Konzentration des frei gelösten Calciums dagegen 1,4 mmol/l. Hinzu kommt rund 1,0 mmol/l gebundenes Calcium, das mit Proteinen verknüpft oder in komplexierter Form im Blutplasma vorliegt.
Diese Komplexe bestehen aus Calciumlactat, Calciumcitrat, Calciumsulfat, Calciumhydrogencarbonat oder Calciumphosphat.
Zur Osmolarität trägt allerdings nur die Menge des gelösten Elektrolytes bei. Dabei verteilt sich Wasser über Zellmembranen hinweg, indem es der Konzentration der Elektrolyte wie Ca++ folgt. Wassermoleküle sind sehr klein und gelangen ohne Weiteres durch die Membran hindurch. Die großen Kationen wie Calcium müssen aber mit speziellen Transport-Proteinen über die Zellmembran geschleust werden.
Diese Proteine können sich öffnen und schließen, wodurch die Konzentration des Calciums diesseits und jenseits einer Membran gesteuert werden kann. Der Ca-Transport mit dem Konzentrations-Gefälle (“bergab”) wird als passiv bezeichnet, weil dafür keine Stoffwechsel-Energie aufgewendet werden muss. Dies bewerkstelligen die Calcium-Kanäle.
Gegen das Gefälle (“bergauf”) transportiert werden Calcium-Kationen entweder durch Antiporter wie den Natrium-Calcium-Austauscher oder durch die Stoffwechselenergie verbrauchenden Calcium-ATPasen. Der Antiporter ist elektrogen und wird durch das Natrium-Gefälle gespeist.
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Die Bedeutung von Calcium im Muskel
In den Muskelzellen (bzw. Muskelfasern, die verschmolzene Muskelzellen darstellen) lösen Calcium-ATPasen die Kontraktion aus. Dabei kommt es innerhalb der Muskelzellularräume zu einer Erhöhung der Ca-Konzentration im Cytosol, wo sich die kontraktilen Proteine befinden. In der inaktiven Muskelfaser ist die Ca-Konzentration sehr niedrig, allerindgs nur im Cytoplasma und nicht im Sarkoplasmatischen Retikulum.
In diesen Zell-Organellen wird Calcium gespeichert, um bei einer nervalen Reizung der Faser Calcium ins Cytoplasma auszuschütten. Dabei pumpen Calcium-ATPasen in den Membranen des Sarkoplasmatischen Retikulums Ca-Ionen ins Cytoplasma.
Dort sind die kontraktilen Proteine Actin und Myosin eingebettet, die nun unter Calcium-Anlagerung und durch Einwirkung von Stoffwechsel-Energie aneinander entlang gleiten können. Die Muskel-Aktionen einschließlich der Herztätigkeit sind daher absolut Calcium-abhängig. Daneben steuert Calcium auf diese Weise auch die Bewegung amöboider Zellen wie die der Phagozyten des Immunsystems.
Weitere spezielle Funktionen von Calcium
Ähnlich wie bei der Muskelerregung spielt Calcium auch für den Sehvorgang eine wichtige Rolle. Im Erregungszustand steigt im Cytoplasma der Photorezeptoren die Calcium-Konzentration an, weil die Kationen aus den Discs der Sehzellen hinein ins Cytoplasma transportiert werden. Dadurch schließen sich die Natrium-Kanäle der Photorezeptoren, wodurch eine Hyperpolarisation ausgelöst wird.
Eine weitere Aufgabe von Calcium ist die Blutgerinnung. Diese ist eine Kaskade von Aktivierung und Desaktivierung von Gerinnungsfaktoren (12 an der Zahl), von denen das Calcium den Gerinnungsfaktor IV darstellt. Neben anderen Faktoren bewirken die positiven Calcium-Kationen, dass sich andere Gerinnungs-Faktoren an die Phospholipide der Zellmembranen binden können, die negative Ladungen tragen.
Also ohne Calcium gäbe es auch keine Blutgerinnung und es käme bei Verletzungen spätestens zu lebensbedrohlichen Blutverlusten.
Neben diesen Funktionen ist Calcium als Co-Faktor zahlreicher Stoffwechsel-Reaktionen beteiligt. Die Kationen übernehmen dabei oft die Rolle eines Second Messengers, der an das Protein Calmodulin bindet und so enzymatische Reaktionen regulieren kann.
Die physiologische Regulation des Calcium-Haushalts
Die Calcium-Kationen-Konzentration reguliert der Körper nicht nur in den Zellen, sondern auch in den Extrazellular-Räumen. Dieses dynamische Gleichgewicht zwischen den Kompartimenten wird als Calcium-Homöostase bezeichnet.
Den Calcium-Stoffwechsel beurteilt der Arzt anhand der Calcium-Konzentration im Blut. Als Normwert gilt dabei ein Gehalt von 2,2 bis 2,6 mmol/l (entspricht 8,4 bis 10,5 mg dl). Dies ist die Gesamtmenge des Erdalkalimetalls, das im Serum etwa zur Hälfte in gebundener Form und zur anderen Hälfte in freier, ionisierter Form vorliegt.
Weicht der Parameter vom Normfenster ab, so ist der Calcium-Stoffwechsel gestört. Die Blutserum-Konzentration steuert der Körper mit den beiden Peptidhormonen Parathyrin (Parathomon) und Calcitonin sowie dem Vitamin D3 (Calcitriol).
Die Regulation des Calcium-Haushalts hängt eng mit der Steuerung der Phosphat-Verteilung zusammen. Auf einem Mangel an Calcium im Blut reagieren die Nebenschilddrüsen mit einer Drosselung der Calcitonin-Produktion. Dieser Botenstoff steigert die Calcium-Ausscheidung über die Nieren und hemmt die Freisetzung des Erdalkalimetalls aus den Knochen.
Der Gegenspieler des Calcitonins ist das Parathyrin. Dieses Hormon schütten die Nebenschilddrüsen bei einem Serum-Calcium-Mangel verstärkt aus, weil es den Calcium-Abbau im Knochen fördert, die Calcium-Ausscheidung der Nieren drosselt und dafür die Phosphat-Exkretion erhöht.
Auf diesem Wege steigt der Calcium-Gehalt im Blut, allerdings hat dies auf die Dauer zur Folge, dass die Knochen brüchig werden. Man spricht daher von einer Knochenentkalkung oder Osteoporose, die besonders bei älteren Leuten einsetzen kann. Dies geschieht beispielsweise dann, wenn die Nieren zu wenig Calcitriol (Vitamin D3) ausschütten.
Der Vitalstoff wirkt als Hormon, das den Darm dazu anregt, mehr Calcium aufzunehmen. Gleichzeitig halten die Nieren unter der Wirkung des Botenstoffes mehr Phosphat zurück. Daneben hemmt Vitamin D3 die Produktion von Parathyrin in den Nebenschilddrüsen.
Steigt der Calcium-Gehalt im Blut zu stark an, drosseln die Nebenschilddrüsen die Synthese des Parathyrins und steigern die Ausschüttung von Calcitonin. Dadurch scheiden Nieren und Darm mehr Calcium aus und die Knchen bauen das Erdalkalimetall verstärkt ein.
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Hyperkalzämie
Sind die Blut-Werte des Calciums im Blut erhöht, dann spricht man von einer Hyperkalzämie.
Die Störung stellt über einen verlängerten Zeitraum eine außerordentliche Belastung für die Nieren dar. Je nach Gravidität der Hyperkalzämie kann es sogar zu einer Nierenfunktionsstörung kommen bzw. Nierenversagen. Weitere Kennzeichen sind Muskelschwäche, Herzrhythmus-Störungen, Hypertonie, Demenz und Leistungsabfall bis zum Koma. Daneben treten Magen-Darm-Störungen mit Verstopfung, Übelkeit und Erbrechen auf.
Oft sind Schilddrüsenerkrankungen die Ursache der Hyperkalzämie. Maligne Tumore oder eine Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion) führen dann zu einer verstärkten Produktion von Parathyrin. Krebs kann auch eine Freisetzung von Calcium aus den Knochen zur Folge haben, wodurch das Serum-Calcium ebenfalls ansteigt. Manchmal ist die Erkankung auch auf Beeinträchtigungen der Nieren zurückzuführen, die zu wenig Calcium ausscheiden.
Dabei können auch genetische Erkrankungen oder Medikamenten-Nebenwirkungen eine Rolle spielen. Eine weitere Möglichkeit sind Überdosierungen von Clacium-Präparaten oder von Vitamin D3. Auch ein Wasserverlust durch Alkoholabusus, Schwitzen, Durchfall oder Erbrechen kann die Calcium-Konzentration im Blut erhöhen, weil der relative Wassergehalt sinkt.
Der Arzt erkennt an den Calcium-Werten in Blut und Urin sofort, dass eine Hyperkalzämie vorliegt. Dann sollte der Patient viel trinken, um das Blut-Calcium zu verdünnen und den Verzehr einiger Lebensmittel stoppen. Dazu gehören vor allem Milch-Produkte. Biphosphonate und Calcitonin sind angezeigte Medikamente.
Risiken einer übertriebenen Calcium-Supplementierung?
Werden große Calciummengen über die Nahrung aufgenommen, dann steigt auch das Risiko für die Ausbildung eines Prostatakarzinoms um den Faktor 2,5. Laut einer Studie von der Harvard School of Medicine, die 47.750 Probanden beobachtete, stieg das Risiko proportional in Abhängigkeit des verzehrten Calciums.
So hatten die Männer, die zwischen 1500 und 2000 mg Calcium täglich einnahmen, ein 1,87-mal höheres Risiko für Prostatakrebs als die, die nur 500 bis 750 mg täglich konsumierten. Die Gruppe, die über 2000 mg (= 2 g) Calcium aufnahmen, hatten ein relatives Risiko von 2,43 gegenüber der 500-mg-Gruppe.
Die Forscher dieser Studie glauben, dass eine hohe Konzentration an Calcium in der Lage ist, die Zelldifferenzierung zu stören und auf diese Art die Ausbildung eines aggressiven und undifferenzierten Prostatakarzinoms auszulösen. Diese Ergebnisse wurden durch eine Studie der Universität von Wisconsin/Madison bestätigt.
Auch hier beobachteten die Forscher ein 2,5-fach erhöhtes Risiko für ein tödlich verlaufendes Prostatakarzinom. Die Gabe von Calcium ohne einen Vitamin D-Zusatz scheint das Risiko für einen Herzinfarkt zu erhöhen. Eine Meta-Analyse von der Universität von Auckland aus dem Jahr 2010 konnte beobachten, dass Calciumpräparate das Herzinfarktrisiko um 30 Prozent steigern.
Der Effekt tritt ab einer täglich aufgenommenen Menge von 800 mg Calcium auf, wenn nicht gleichzeitig Vitamin D eingenommen wird. Ein weiterer Nebeneffekt war die deutlich erhöhte Anzahl an Schlaganfällen und Todesfällen in der Calcium-Gruppe. Und wenn dann die Niere schon einen “Knacks” hat, dann werden zu hohe Calcium-Konzentrationen noch problematischer, besonders für ältere Menschen.
Hypokalzämie – Zu wenig Calcium
Sind die Werte erniedrigt, dann ist dies eine Hypokalzämie, bei der der Calciumspiegel im Blut unter 2,2 mmol/l abfällt. Dann kommt es zu Muskelkrämpfen und Atemnot durch eine Übererregbarkeit des Nervensystems.
Im EKG können Veränderungen auftreten (QT-Veränderung). Es sind auch Krämpfe (Spasmen) in der glatten Muskulatur möglich. Daneben leiden die Patienten unter Bauchschmerzen, erhöhtem Blasendruck und Durchfall. Grund dafür sind Beeinträchtigungen des Elektrolythaushaltes.
Im chronischen Verlauf der Hypokalzämie können sich Demenz, Depressionen, Angstzustände, Osteoporose und Schädigungen des Sehnervens manifestieren.
Fehl- und Mangelernährung mit zu geringer Calcium-Aufnahme sind seltene Ursachen der Erkrankung. Häufiger kann es vorkommen, dass ein Patient unter Vitamin-D-Mangel leidet. Oft lösen auch endokrine Erkrankungen wie die Nebenschilddrüsen-Insuffizienz (Hypoparathyreoidismus) eine Hypokalzämie aus.
Schilddrüsenkrebs ist eine weitere Ursache, die zu einer Überproduktion von Calcitonin führt. Daneben kommt es bei einer Nierenschwäche zu einer Unterproduktion von Calcitriol mit der Folge eines Calcium-Mangels. Auch können Absorptions-Störungen des Darmes einen verminderten Calcium-Spiegel nach sich ziehen.
Der Arzt muss auch an Nebenwirkungen von hantreibenden Medikamenten (Diuretika) denken, wenn sich ein Patient mit Hypokalzämie vorstellt.
An den Blut- und Urinwerten kann der Calcium-Mangel erkannt werden. Dann ist eine Sofort-Intervention mit Calcium-Präparaten angezeigt. In Notfällen muss dies per Infusion erfolgen. Sollte der Zustand länger anhalten, ist auch die Gabe von Vitamin D angebracht, allerdings muss hier die Balance zwischen Calcium-Überschuss und Mangel gehalten werden. Dies erfordert die regelmäßige Kontrolle der Blutwerte.
Empfehlungen zum Bedarf und Aufnahme von Calcium
Die empfohlene tägliche Zufuhrmenge an Calcium liegt für Erwachsene bei 450 und 1000 mg. Allerdings sind diese Mengen fast vollkommen nutzlos, wenn nicht genug Vitamin D3 vorliegt, das für den Einbau des Calciums in die Knochen verantwortlich ist. Calcium wird über die Niere ausgeschieden. Diese Ausscheidung kann erhöht werden, indem man die Zufuhr von Salz, Proteinen, Alkohol und Kaffee erhöht.
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Hier einmal eine altersabhängige Empfehlung der täglichen Calciumzufuhr:
- Säuglinge unter 4 Monate – 220 mg
- Säuglinge zwischen 4 bis 12 Monate – 400 mg
Kinder
- 1 bis 4 Jahre – 600 mg
- 4 bis 7 Jahre – 700 mg
- 7 bis 10 Jahre – 900 mg
- 10 bis 13 Jahre – 1100 mg
Jugendliche und Erwachsene
- 13 bis 19 Jahre – 1200 mg
- 19 bis 50 Jahre – 1000 mg
Senioren
- ab 50 – 1200 wegen einer geringeren Resorptionsfähigkeit. Bei eingeschränkter Nierenfunktion muss die Dosis dann reduziert werden.
Eine Minimalgrenze festzulegen ist fast ein Ding der Unmöglichkeit. Dies liegt begründet in Schwankungen der Calcium-Resorption, die abhängig ist von aktuellen Calcium-Spiegeln und dem aktuellen Bedarf. Verschiedene Lebens- und Ernährungsmuster des Einzelnen bestimmen auch über die Höhe der Minimaldosis.
Resorptionsverluste von 50 Prozent können den Bedarf durch die Nahrungsaufnahme deutlich erhöhen. Schwangere und stillende Frauen haben auch einen erhöhten Bedarf. Wie schwer es sein muss, die Mindestgrenze zu ziehen, zeigen die Empfehlungen der verschiedenen Länder und der WHO.
Während die WHO bei Erwachsenen 450 mg als Minimalgrenze setzt, empfehlen die Österreicher mehr als das Doppelte (1000 mg). Japan gibt seinen Säuglingen mindestens 400 mg jeden Tag; die USA und die Österreicher geben auch hier das Doppelte.
Bei Jugendlichen empfiehlt die WHO 650 mg; Kanada, die USA und Österreich geben die Empfehlung von 1000 bis 1200 mg täglich.
Calcium in Nahrungsmitteln
Nahrungsmittel mit einem vergleichsweise hohen Calciumgehalt sind:
Mohnsamen, Hartkäse, Schnittkäse etc.
Nahrungsmittel mit einem moderat hohen Gehalt sind:
Sesam, Nüsse, Weichkäse, Milch, Joghurt, Kefir, Molke, Brennnesseln, Grünkohl, Brokkoli, Meerrettich, Fenchel, getrocknete Feigen.
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Quellen:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18768497?dopt=Abstract
https://cebp.aacrjournals.org/content/17/9/2302
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20671013?dopt=Abstract
Beitragsbild: iStock
Seit einigen Jahren hat sich die Sache mit dem Schwefel und dessen Heilwirkungen herumgesprochen. Es ist also an der Zeit mehr dazu zu erfahren…
Los geht es mit etwas Chemie. Sie können diesen Teil natürlich überspringen, wenn Ihnen das zu „chemisch“ wird und weiter unten fortfahren.
Grundlagen
Schwefel ist ein chemisches Element mit der Ordnungszahl 16 und dem Symbol „S“.
Es gehört wie Sauerstoff zu den Chalkogenen und ist ein weit verbreitetes, multivalentes Nicht-Metall. Aufgrund der hohen Elektronegativität verhält sich Schwefel gegenüber vielen Reaktanden als Oxidationsmittel.
Unter normalen Bedingungen bilden die Schwefelatome ein zyklisches, achteckiges Molekül mit der chemischen Formel: S8. Elementarer Schwefel zeigt sich als hell-gelber, fester Kristall. Obwohl Schwefel tendenziell ein Oxidationsmittel ist, kann er sowohl oxidieren als auch reduzieren. Schwefel oxidiert die meisten Metalle und einige nichtmetallische Elemente.
Er reduziert verschiedene starke Oxidantien wie Sauerstoff. In der Natur kann Schwefel in reiner Form und gebunden in den mineralischen Sulfaten, Sulfiten und Sulfiden gefunden werden. Sulfate sind Salze der Schwefelsäure (H2SO4), Sulfite Salze der schwefligen Säure (H2SO3) und Sulfide sind Salze von Schwefelwasserstoff (H2S).
Da Schwefel relativ häufig in seiner elementaren Form zu finden ist, war er schon im Altertum bekannt und wurde für verschiedene Anwendungen genutzt. Griechen, Chinesen, Ägypter usw. benutzen Schwefel als medizinische Mixturen und zur Parasitenbekämpfung. Im Mittelalter glaubte man, dass aufgrund der ähnlichen Färbung mit Gold, Schwefel zu Gold umwandelbar wäre.
Erst 1777 war es Antoine Lavoisier, der Schwefel als ein eigenständiges Element war und keine Zusammensetzung verschiedener Komponenten. Das mittelalterliche Christentum verband Schwefel, bzw. dessen Geruch mit dem Teufel und der Hölle.
Dies lässt sich mit einiger Wahrscheinlichkeit auf die Tatsache zurückführen, dass viele Vulkane, die „Eintrittspforten zur Hölle“, große Mengen an Schwefelverbindungen ausstoßen. Viele natürlich vorkommende und nicht so wohlriechende Düfte beruhen auf Schwefelverbindungen, wie Stinktiersekret, und Knoblauch etc. Die typische Stinkbombe, die zum Standardrepertoire eines Pennälers in Chemie zählte, besteht aus Schwefelwasserstoff, der nach faulen Eiern riecht.
Schwefel kommt in vielen Produkten vor. Die weitaus größte Menge des industriell gewonnenen Schwefels wird zu Schwefelsäure (H2SO4) verarbeitet, die für viele technische Zwecke verwendet wird. Das Element ist enthalten in Dünger, Medikamenten, Farbstoffen, Streichhölzern und Pestiziden.
Für das Leben ist Schwefel eine wichtige Voraussetzung. Es ist in Proteinen enthalten und nimmt teil an einer Reihe von biochemischen Prozessen. Bei metabolischen Reaktionen dienen bioorganische Schwefelverbindungen als Co-Faktoren, die auch Stoffwechsel-Energie übertragen können. Einige Mikroorganismen können Schwefel wie Sauerstoff als Oxidationsmittel verwenden.
Bedeutung von Schwefel in Elektrolyten
Schwefel kommt als Sulfat (SO42-) und Sulfit (SO32-) in den Elektrolyten von Pflanzen, Tieren und Pilzen vor. Pflanzen nehmen Schwefel in dieser mineralischer Form aus dem Boden auf, und zwar überwiegend als Calcium-, Kalium- oder Magnesiumsulfat (CaSO4, K2SO4, MgSO4). Über die Assimilation findet Schwefel Eingang in bioorganische Verbindungen. Dabei reduzieren die Pflanzen Sulfat zunächst zu Sulfit und anschließend in Sulfid (S2-, im Stoffwechsel als H2S). Sulfid kann dann in Aminosäuren eingebaut werden.
Sulfat ist als gelöstes Elektrolyt auch im tierischen Stoffwechsel von Bedeutung. Dabei spielt es wie alle mineralischen Bestandteile in den wässrigen Kompartimenten eine Rolle für den Wasserhaushalt. Es trägt zum osmotischen Druck über Zellmembranen bei, wodurch der Wassertransport und der Wassergehalt reguliert werden kann.
Auch zum Membranpotenzial, der elektrischen Spannung zwischen Zell-Inneren und dem Außenraum, trägt Sulfat bei. Dabei ist Sulfat im Intrazellular-Raum mit 10 mmol/l höher konzentriert als im Extrazellular-Raum mit 0,5 mmol/l. Die Sulfat-Konzentration von 0,5 mmol/l ist auch der Norm-Wert im Blut-Serum.
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Schwefel in bioorganischen Verbindungen
Schwefel in seiner organischen Form ist in den Vitaminen Biotin (B7) und Thiamin (B1) enthalten. Thiamin gibt schon von der Namensgebung zu erkennen, dass es sich um eine schwefelhaltige Substanz handelt. Denn das griechische Wort „thio“ bedeutet so viel wie „Schwefel“. Schwefel ist auch in wichtiger Bestandteil von einer Reihe von Enzymen. Das Gleiche gilt für antioxidativ wirksame Substanzen wie Glutathion und Thioredoxin. Auch hier deutet die Namensgebung auf den Schwefelinhalt hin (glutaTHIOn – THIOredoxin).
Organisch gebundener Schwefel ist ein Bestandteil der meisten Proteine. Es kommt in den Aminosäuren Cystein und Methionin vor. Disulfidbrücken sind im Wesentlichen verantwortlich für die mechanische Stärke und Unlöslichkeit des Proteins Keratin (nicht verwechseln mit Kreatin!), das in der Epidermis der Haut, Haaren, Federn etc. zu finden ist. Auch hier entsteht dieser durchdringende, unangenehme Geruch, wenn Keratin bzw. keratinhaltiges Gewebe verbrannt wird.
Biologische Funktionen
Schwefel ist ein essenzieller Bestandteil aller lebenden Zellen. Er ist das siebent häufigste Element im menschlichen Organismus nach Gewicht. Damit ist er so häufig wie Kalium und Natrium. Ein 70 kg schwerer menschlicher Körper enthält etwa 140 Gramm Schwefel. In Pflanzen und Tieren enthalten die Aminosäuren Cystein und Methionin den höchsten Schwefelanteil. Das Element ist anwesend in allen Polypeptiden, Proteinen und Enzymen, die diese Aminosäuren enthalten. Disulfidbrücken (S-S Brücken/Verbindungen), die sich zwischen Cystein-Resten in Peptidketten ausbilden, sind wichtig für die Zusammensetzung und Tertiärstruktur von Proteinen.
Bei Disulfidbrücken handelt es sich um kovalente Bindungen, die besonders stabil und nicht einfach aufzubrechen sind. Dies demonstrieren z.B. Federn und Haare, die einen hohen Anteil an Disulfidbrücken auf Cystein-Basis aufweisen. Eier sind ebenfalls reich an Schwefel, da ein hoher Schwefelgehalt für die Federbildung notwendig ist. Der typische Geruch von faulen Eiern beruht auf der Bildung von Schwefelwasserstoff. Die Disulfidbrücken in Haaren und Federn sind auch für die Unverdaulichkeit verantwortlich.
Homocystein ist eine nicht in Eiweißen vorkommende Aminosäure (aproteinogene Aminosäure), die im Stoffwechsel als Abbau-Produkt von Methionin entsteht. Dabei wird eine Methy-Gruppe (-CH3) von Methionin abgespalten (Demethylierung) und an andere Reaktanden übertragen (Methylierung). Dadurch können für den Stoffwechsel wichtige Verbindungen entstehen.
Das heißt: Methionin verliert seine Methyl-Gruppe und verwandelt sich dadurch zu Homocystein. Hohe Konzentrationen von Homocystein im Blut haben den Ruf, nachhaltige Schädigungen der Blutgefäße zu verursachen. Man vermutet auch eine Verbindung zwischen Homocystein und Depression und/oder Demenz in fortgeschrittenem Alter. Hohe Konzentrationen von Homocystein fördern die Arteriosklerose.
Die Vitamine B6, Vitamin B12 und Folsäure sind in der Lage, den Homocystein-Spiegel zu normalisieren.
Homocystein ist auch nicht durch die DNA kodiert. Das ist der Grund, warum diese Aminosäure nicht in der Primärstruktur von Proteinen vorkommt.
Taurin ist eine Aminosulfonsäure und wird im Körper aus Cystein hergestellt. Diese schwefelorganische Verbindung hat wahrscheinlich einige unterstützende Funktionen für den Stoffwechsel des Gehirns, des Herzens, des Immunsystems und der Leber.
Viele wichtige Zellenzyme weisen prosthetische Gruppen mit endständigen -SH-Gruppen auf. Coenzym A ist ein Beispiel dafür. Es ist in der Lage, über die Thiolgruppe (SH-Gruppe) energiereiche Verbindungen zu kreieren. Solche Verbindungen werden mit den Carboxygruppen (-COOH) von Fettsäureresten hergestellt.
Dann entsteht beispielsweise die „aktivierte Essigsäure“, die für viele Stoffwechselschritte wichtig ist. Dieses „Acetyl-CoA“ ist am Eiweiß-, Fett- und Kohlenhydratstoffwechsel beteiligt. Acyl-CoA ist ein weiteres Coenzym, das andere Fettsäurereste trägt und in einigen biochemischen Reaktionen involviert ist.
Coenzym A aktiviert durch die Bildung der energiereichen Thioesterbindung (die Bindung der SH- und COOH-Gruppen) chemische Reaktionen im Organismus und erhöht deren Geschwindigkeit. Ohne das Coenzym A wären solche Reaktionen deutlich langsamer.
Schwefel spielt eine wichtige Rolle als intrazellulärer Reparatur-Mechanismus für oxidative Schäden. Ein Beispiel dafür ist Glutathion. Das Tripeptid besteht aus den drei Aminosäuren Glutaminsäure, Cystein und Glycin. Die reduzierende SH-Gruppe des Cysteins kann die Oxidation biologischer Verbindungen im Körper blockieren.
Thioredoxine sind essenzielle Klassen von kleinen Proteinen, die in der Zelle als reduzierendes Agens wirken und somit oxidative Schäden verhindern. Die Proteine katalysieren auch gezielt Oxidationen und Reduktionen in vielen Stoffwechselwegen. Auch hier spielt der Cystein- und damit der Schwefel-Anteil eine wesentliche Rolle.
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Schwefel in der Naturheilkunde
Schwefel als essenzieller Nährstoff ist in einer durchschnittlich aufgestellten Ernährung ausreichend vorhanden. So liefern Proteine genügende Mengen des Elementes und sind in dieser Form nicht nur notwendig, sondern wird auch ohne weiteres gut vertragen. Elementarer Schwefel wirkt allerdings schon in geringen Mengten toxisch.
Organischer Schwefel ist hingegen besser verträglich, wenn auch nicht völlig harmlos. In der Naturheilkunde werden solche Verbindungen gegen verschiedene Beschwerden eingesetzt. Dabei muss die empfohlene Dosierung allerdings strikt eingehalten werden, um Nebenwirkungen zu vermeiden.
Eine dieser organischen Schwefelverbindungen ist Methylsulfonylmethan (MSM), das in geringen Mengen in verschiedenen Lebensmitteln vorkommt. Als Nahrungsergänzungsmittel kann MSM Studien zufolge das riskante Homocystein reduzieren und das antioxidative Potenzial des Stoffwechsels erhöhen.
Bei Arthritis, Gelenkschmerzen, Entzündungen, Allergien kann MSM die Beschwerden lindern. Auch zur Ausleitung von Schwermetallen ist MSM geeignet, wobei die Schwefelverbindung auch die Blut-Hirn-Schranke überwindet und so das Zentralnervensystem entgiften kann. Im Tierversuch konnte MSM das Wachstum von Leberkrebs hemmen.
MSM sollte jedoch nicht dauerhaft eingenommen werden, weil unter diesen Bedingungen Nierenschäden oder noch unbekannte Nebenwirkungen nicht ausgeschlossen werden können. Einige wenige Menschen reagieren schon auf die empfohlene Dosierung mit Magen-Darm-Beschwerden.
Das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) beziffert die maximale tägliche Dosis auf 50 mg, während die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) sogar bis 4,8 g für noch tolerabel hält. Die von den Herstellern von MSM empfohlene Tages-Dosis liegt zwischen 2 und 4 g höchstens. Werdende Mütter sollten MSM vorsichtshalber gar nicht einnehmen.
Dimethylsulfoxid (DMSO) hat ein ähnliches Indikationsspektrum wie MSM. Von diesem Nahrungsergänzungsmittel ist gänzlich abzuraten, weil Nieren- und Leberschäden wahrscheinlich sind. Dies gilt insbesondere für die Daueranwendung.
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In kristallin gebundener Form kennen wir Natrium als Kochsalz oder Natriumchlorid.
So, gepaart mit Chlorid, kommt das Alkalimetall in großen Mengen in der Natur vor, wobei das Meerwasser das größte Reservoir darstellt.
An der Luft fängt Natrium sofort an zu brennen, weswegen das reine Metall nur in Öl aufbewahrt werden kann. Das Metall ist auch bei Raumtemperatur so weich, dass man es mit dem Messer in Stücke schneiden kann. Die technischen Anwendungen sind vielfältig.
Gut isoliert ist das Metall ein hervorragender elektrischer Leiter. Daneben dient Natrium als Katalysator, Kühl- und Trocknungsmittel sowie in Leuchtmitteln. Im Körper ist gelöstes Natrium neben Chlorid das Elektrolyt mit der höchsten Konzentration. Nerven- und Muskelfunktionen sowie die Flüssigkeitsverteilung im Organismus sind im hohen Maße von Natrium abhängig.
Natrium (abgekürzt „ Na“) hat die Ordnungszahl 19. Das Natrium-Atom ist einwertig, das heißt, es kann ein Elektron an einen nicht-metallischen Reaktions-Partner abgeben.
Bei dieser Redox-Reaktion wird Natrium oxidiert und das Nicht-Metall reduziert. Das Element gehört zu den unedlen Metallen, die leicht und schnell auf diese Weise reagieren. Wegen seiner hohen Reaktivität kommt Natrium nicht als Rein-Substanz vor, sondern nur in Verbindung mit anderen Elementen.
Eigenschaften und Vorkommen im Organismus
Nun wollen wir etwas mehr in die Einzelheiten gehen. Das ist etwas kompliziert, sodass alle, die nur an allgemeinen Informationen interessiert sind, im Absatz „Störungen des Natrium- und des Wasserhaushaltes“ weiter lesen können.
An der Luft würde elementares Natrium schnell oxidieren, in Wasser käme es zu einer explosionsartigen Reaktion mit dem Wasser, wobei Natriumhydroxid entsteht. In den mineralischen Verbindungen des Erdmantels liegt das Metall in ionischer, positiv geladener Form (Kation) vor, immer begleitet von negativ geladenen Ionen (Anionen). Nach außen gleichen sich die Ladungen aus, sodass uns ein Mineral in elektrisch neutraler Form gegenübertritt.
In wässriger Lösung trennen sich die Ionen (Dissoziation), die dann als Natrium-Ionen (Na+-Kationen) und, je nach Mineral verschiedene, Anionen im Wasser frei umher diffundieren. Die Anionen des Natriums im tierischen und menschlichem Körper stammen zu zwei Dritteln aus dem Kochsalz (NaCl), dessen Anion Chlorid (Cl-) ist. Ein weiteres Drittel des Natriums kommt aus Natriumhydrogencarbonat (NaHCO3), das in Lösung dann Hydrogencarbonat-Anionen (HCO3-) freisetzt.
Natrium ist ein im Erdmantel sehr häufiges Element, weswegen in den Ozeanen eine große Menge an Natrium-Ionen vorhanden ist. Da das Leben im Meer entstanden ist, enthalten alle Lebewesen auch Natrium-Salze, wie auch andere in den Ozeanen gelöste Mineralien.
Beim Verdampfen des Meerwassers bleibt dann ein fester Gegenstand zurück, der sich überwiegend als Natriumchlorid entpuppt, auch Tafelsalz genannt. Natrium-Ionen sind darüber hinaus auch Komponenten für eine Reihe von Mineralverbindungen wie beispielsweise Natron.
Die gute Wasserlöslichkeit der Natriummineralien ist der Grund dafür, dass das Alkalimetall in den Ozeanen in höheren Konzentrationen vorkommt als an Land. Regenfälle und Gletscherschmelzen spülen Natriumsalze aus dem Gestein aus, leiten sie in die Flüsse und schließlich ins Meer.
Nun vermutet man, dass die hohe biologische Notwendigkeit von Natrium auf der einen Seite und das an Land geringere Vorkommen auf der anderen Seite der Grund dafür ist, dass besonders pflanzenfressende Landtiere einen speziellen Geschmacksrezeptor für das Natrium-Ion entwickelt haben. Dieser Rezeptor hilft ihnen, die raren Natriumquellen ausfindig zu machen.
Natrium ist ein essenzielles Element allen Lebens für Tiere und Menschen und in eingeschränktem Maße auch für Pflanzen. Als Kation ist das Alkalimetall im Wirbeltierstoffwechsel einer der wichtigsten Bestandteile unter den Elektrolyten. Natrium ist wichtig für die Aufrechterhaltung der osmotischen Gleichgewichte zwischen den Zellen und den extrazellulären Räumen.
In dieser „Homöostase“ spielt das Metall die Hauptrolle. Die Verteilung des Natriums in den Zellen und extrazellulären Komponenten bestimmt auch den Wassergehalt der unterschiedlichen Volumina. Daher ist der Wasserhaushalt von dem Mineral und dessen Regulation im Körpers abhängig.
Die Bedeutung von Natrium im Wirbeltier (einschließlich des Menschen)
1 Kilogramm menschlicher Körpermasse enthält 1,4 Gramm Natrium. Die Hälfte der Natriums im Menschen befindet sich in der Knochen-Substanz. Das Alkalimetall ist im Körper der Wirbeltiere und des Menschen das Kation mit der höchsten Konzentration in den extrazellulären Räumen. Dies sind das Interstitium (Gewebsflüssigkeit), die Lymphe, das Blut sowie der Liquor cerebrospinalis (Nervenwasser) der Gehirn-Ventrikel und des Zentral-Kanals im Rückenmark. Innerhalb der Zellen, dem Intrazellular-Raum, ist Natrium niedrig, Kalium dagegen in höher konzentriert.
Auf der Zellebene erzeugt das Konzentrations-Gefälle von Natrium (und auch Kalium) eine elektrische Spannung zwischen Extra- und Interzellularraum. Dieses Membran-Potenzial von – 70 Millivolt ist eine Eigenschaft aller Zellen. Dabei ist das Zellinnere negativ und der Zellaußenraum positiv geladen. Aufrechterhalten wird diese bioelektrische Spannung durch die Natrium-Kalium-Pumpe (Na+/K+-ATPase). Das Protein liegt in der Zellmembran und befördert Natrium aus der Zelle heraus und lässt im Gegenzug Kalium einströmen.
Weil diese Ionen-Pumpe gegen ein Konzentrations-Gefälle arbeitet und eine Spannung aufbaut, verbraucht der Vorgang Stoffwechsel-Energie. Die Kraft liefert die Hydrolyse (Spaltung) der „Energie-Währung“ ATP.
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Die Bedeutung von Natrium für das Aktionspotential der Nervenzelle
Bei der Weiterleitung von Nerven-Impulsen kehrt sich dieses Spannungs-Verhältnis um (Depolarisation). Dabei öffnen sich die membranständigen Natrium-Kanäle, wodurch Natrium mit dem Gefälle („bergab“) in die Zelle einströmt. Gleichzeitig strömt Kalium durch geöffneten Kalium-Kanäle nach Außen. Dadurch steigt das Membranpotential während des Aktionspotentials auf + 30 mV. Auf diese Weise kommt ein Signal zustande, das zu anderen Nervenzellen weitergeleitet wird.
Die Kontaktstellen zwischen den Nervenzellen untereinander und zu Effektororganen sind die Synapsen. Dort sind Rezeptoren lokalisiert, die durch einen Neurotransmitter aktiviert werden. Diese Aktivierung bewirkt wiederum eine Öffnung der Natriumkanäle in der signalempfangenden („postsynaptischen“) Zelle lösen auf die gleiche Weise ein Aktionspotential aus. So pflanzt sich die Depolarisation von einem Axon zum nächsten fort.
Schließen sich die Ionen-Kanäle, stellt sich durch die Arbeit der Natrium-Kalium-Pumpe wieder das Ruhepotential ein. Die Nervenzelle ist dann bereit, neue Impulse zu empfangen und weiterzuleiten.
Ohne Natrium wäre die neuronale Kommunikation und die Erregung der Muskeln, einschließlich des Herzen nicht denkbar.
Der Wasserhaushalt der Zellen und des Körpers
Wasser kann die Zellmembran leicht durchdringen, während die großen Kationen und Anionen der Salze nur durch spezielle Ionenkanäle hinübertreten können. Deswegen steuert die Zelle ihren Wasserhaushalt über die Verteilung der Ionen, besonders vermittels der Natrium-Konzentration.
Natrium ist ein essenzieller Mineralstoff, mit dem der Körper den Blutdruck und das Blutvolumen reguliert. Es sorgt für die optimale Balance von Körperflüssigkeiten und ist an der Herstellung des Säure-Basen-Gleichgewichtes beteiligt. Die minimale benötigte tägliche Menge liegt bei nur 500 Milligramm. Aber aufgrund von möglichen Verlusten durch Schwitzen usw. werden im Allgemeinen 1500 Milligramm empfohlen. Das entspricht etwa einem zu zwei Dritteln gefüllter Esslöffel.
Die Natriumkonzentrationen im Blut spielen eine wichtige Rolle bei der Regulierung der Natrium- und Flüssigkeits-Homöostase. Daran sind mehrere Hormone sowie der Durst-Mechanismus beteiligt.
Sinkt die Natrium-Konzentration im Blut oder der Blutdruck in den Nieren, wird dort das enzymatisch wirkende Hormon Renin ausgeschüttet. Das Protein spaltet Angiotensinogen in Angiotensin I, das dann in Angiotensin II umgewandelt wird. Angiotensin II löst die Sezernierung von Aldosteron aus. Dieses Hormon drosselt die Ausscheidung von Wasser und Natrium über die Nieren.
Daneben bewirkt Angiotensin II die Produktion des antidiuretischen Hormons (ADH), das die Wasserausleitung zusätzlich verringert. Auf diese Weise kommt es zu einer Erhöhung des Flüssigkeits-Volumens im Körper. Steigt dieser Wassergehalt an, registrieren Rezeptoren im Herz und in den Blutgefäßen eine Zunahme des Drucks und der Wandspannung der Gefäße.
Dieser Reiz induziert die Produktion des atrialen natriuretischen Peptids, das größtenteils von den Muskelzellen des Vorhofs des Herzens sezerniert wird. Dieses Hormon nun bewirkt eine erhöhte Ausscheidung von Natrium und Chlorid über den Harn.
Dies wiederum verursacht eine intensivierte Ausscheidung von Wasser, das dem Salzrein physikalisch folgt. Wie alle hormonellen Systeme ist auch der Wasser- und Salz- und mithin der Natrium-Haushalt von Rückkopplungs-Mechanismen geprägt. Auf diese Weise ist eine optimale Balance des Natrium- und Wassergehaltes im Körper gewährleistet.
Störungen des Natrium- und des Wasserhaushaltes
In der Medizin hat die Natrium-Konzentration diagnostische Bedeutung bei der Erkennung von homöostatischen Entgleisungen des Salz-Natrium-Wassergleichgewichts.
Trotz der physiologischen Mechanismen zur Homöostase des Mineral- und Wassergehaltes kann es unter bestimmten Bedingungen zu einem Natrium-Mangel kommen. Diese Hyponatriämie kann bei Fehl- und Mangelernährung vorkommen, aber auch durch starkes Schwitzen, Durchfall und Verbrennungen mit großflächigem Hautverlust. Öfter sind es aber verschiedene Erkrankungen, die das Gleichgewicht der Elektrolyte stören.
Dazu gehören Nierenerkrankungen und Diabetes, bei dem durch Überzuckerungen Wasser aus den Zellen austritt und das Blut und andere Kompartimente verdünnt. Erkrankungen des hormonellen Systems können ebenfalls dazu führen, dass die Balance aus dem Gleichgewicht gerät. Produziert der Hypothalamus unkontrolliert ADH, wird zu wenig Wasser ausgeschieden und die Natrium-Konzentration sinkt.
Auch bei Leberzirrhose und Herzinsuffizienz kann es zur Hyponatriämie kommen. Daneben führt eine Reihe von Krebserkrankungen besonders der Bauchspeicheldrüse und Lunge sowie Hirnhautentzündungen und Hirndurchblutungsstörungen einschließlich Schlaganfällen zum Natrium-Mangel. Grund ist in diesen Fällen meist eine verstärkte Ödem-Bildung, wodurch ein Verdünnungs-Effekt eintritt. Auch einige Medikamente können eine Hyponatriämie auslösen.
Eine Hyponatriämie führt zunächst zu Übelkeit und Kopfschmerzen, zu denen bei einer Verschärfung des Missstands Bewusstseinsstörungen bis zur Bewusstlosigkeit hinzukommen können. Zudem besteht die Gefahr von Krampfanfällen. Der Arzt erkennt den Natrium-Mangel durch Analysen von Blut und Urin und kann Sofortmaßnahmen wie Infusionen einleiten. In weiteren Untersuchungen sowie einer Anamnese muss die Ursache der Beschwerden gefunden werden.
Bei erhöhten Natrium-Werten liegt eine Hypernatriämie vor. Die häufigsten Ursachen sind ein zu hoher Verzehr von Natrium (Salz) und zu geringe Wasseraufnahme sowie Wasserlust durch Schwitzen, Fieber, Verbrennungen und Diabetes. Manchmal handelt es sich auch um eine gestörte Natrium-Ausscheidung, durch Erkrankungen der Nebennierenrinde ausgelöst werden, weil Aldosteron im Überschuss produziert wird.
Die Symptome der Hypernatriämie sind denen der Hyponatriämie ähnlich. Unterschieden werden können die beiden Störungen durch Unruhezustände und starken Durst, die bei Natrium-Überschuss typisch sind. Eine Blutuntersuchung offenbart die den zu hohen Werte. Auch hier müssen die Ursachen abgeklärt werden, um eine Therapie einzuleiten oder eine Verhaltensänderung beim Patienten zu erwirken. Oft reicht es schon aus, wenn der Kranke mehr trinkt und weniger Salz verzehrt. Manchmal sind auch Medikamente erforderlich, um den Hormon-Haushalt zu regulieren.
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Natrium und Kochsalz in der Ernährung
Das gebräuchlichste Natriumsalz ist Natriumchlorid oder Kochsalz. Es wird eingesetzt, um Speisen schmackhafter zu machen. In wärmeren Ländern wird es zur Konservierung von Nahrungsmitteln benutzt, denn der hohe osmotische Gehalt von Salz verhindert ein Wachstum von Bakterien und Pilzen. Wie schon weiter oben erwähnt, benötigt ein erwachsener Mensch selten mehr als 1,5 Gramm Salz pro Tag.
Das ist aber im Schnitt nur ein Zehntel dessen, was gesalzene Speisen beinhalten. Damit nehmen die meisten Leute deutlich mehr Salz auf, als der Organismus benötigt.
Ein erhöhter Kochsalz-Konsum wird im Zusammenhang mit Bluthochdruck diskutiert, da eine Zunahme an Natrium im Blut zu einer Zunahme an Wasser und damit einer Druckerhöhung führt, wie weiter oben schon beschrieben. Von daher ist eine Reduktion der Salzaufnahme bei einem bestehenden Bluthochdruck eine der ersten Maßnahmen der Blutdruckkontrolle.
Natrium in der Botanik
C4 und CAM-Pflanzen sind im Wesentlichen die einzigen Pflanzen, für die Natrium eine gewisse Rolle spielt. Bei C4 Pflanzen C4-Pflanzen handelt es sich um Pflanzen, die im Stoffwechsel das CO2 der Luft in ein Fixierungsprodukt einbauen, das 4 Kohlenstoffatome aufweist. Bei den, C3-Pflanzen der Mehrheit der Pflanzen, besteht das Fixierungsprodukt aus 3 Kohlenstoffatomen.
Bei CAM (Crassulacean Acid Metabolism) Pflanzen ist die Aufnahme und Fixierung des Kohlenstoffdioxids zeitlich voneinander getrennt. C3 und C4 Pflanze nehmen und fixieren den Kohlenstoffdioxid am Tag. CAM Pflanzen nehmen das CO2 in der Nacht auf und speichern es in Form von Apfelsäure in deren Zellvakuolen. So gibt es einige C4- und CAM-Pflanzen, die zumeist standortbedingt die Natriumaufnahme in einen Vorteil umwandeln.
Diese Pflanzen werden Halophyten genannt. Sie sind häufiger in Küstengebieten zu finden oder Gebieten, die eine erhöhte Natriumkonzentration im Boden aufweisen. Kohl und Zuckerrüben sind Beispiele hierfür. Darüber hinaus gibt es einige C4-Gräser, die auch eine recht hohe Salztoleranz aufweisen.
Bei diesen Pflanzen wird das Natrium in die hier sehr großen Vakuolen der Blattzellen transportiert. Hier wirkt es als osmotisches Ion und bewirkt eine Aufrechterhaltung des Turgors der Zellen. In dieser Eigenschaft ersetzt es Kalium, das diese Aufgabe bei den C3-Pflanzen einnimmt. Zugleich wirkt Natrium bei diesen Pflanzen zusätzlich wachstumsfördernd.
Diese Form der Natriumverwertung ist daher eher als Ausnahme zu sehen. Dies heißt für Pflanzenfresser, die die natriumarmen bzw. -freien Pflanzen verzehren, dass sie auf andere natürliche Salzvorkommen angewiesen sind, um ihren Natriumbedarf zu decken.
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Kaum ein Mensch ab fünfzig klagt nicht hin und wieder mal über Knieschmerzen oder andere schmerzhafte Beschwerden im Bewegungsapparat. Zumindest sehe ich, dass nicht mehr alle Bewegungen in vollem Umfang möglich sind.
In den meisten Fällen wird als Ursache Verschleiß der Gelenke (Arthrose)diagnostiziert. Insgesamt sollen ungefähr fünf bis sechs Millionen Menschen allein in Deutschland von chronischen Gelenkbeschwerden betroffen sein.
Als Ursache wird häufig angegeben, dass der Bewegungsapparat des Menschen täglich sehr beansprucht wird und großen Anforderungen ausgesetzt sei. Mit Verlaub: Da kann ich nur lachen, denn: unsere Gesellschaft bewegt sich immer weniger!
Was vor allem fehlt ist der gesunde Ausgleich zwischen Be- und Entlastung. Und es wundert micht überhaupt nicht, dass wir bei unserer Lebensweise eine derart hohe Zahl von Betroffenen haben.
Vitalstoffe gegen Schmerzen
Eine hilfreiche und gute Möglichkeit, diesen Leiden zu Leibe zu rücken, besteht in der Zufuhr vitaler Stoffe. So sind allein durch die Behandlung mit Omega-3-Fettsäuren viele Betroffene in der Lage, ganz oder teilweise auf Medikamente zur Schmerzlinderung zu verzichten.
Sämtliche Krankheitsbilder, welche Knochen und Gelenke betreffen, fasst der Volksmund auch gerne unter dem Sammelbegriff „Rheuma“ zusammen. Das ist jedoch sehr ungenau. Bei der Arthrose handelt es sich beispielsweise um einen Gelenkverschleiß und bei der Arthritis hingegen um eine Gelenkentzündung.
Von der Osteoporose, auch Knochenschwund genannt, sind hauptsächlich Frauen während und nach den Wechseljahren betroffen.
Für Arthrose und Arthritis haben sich aus dem Bereich der Vitalstoffe hauptsächlich die Omega-3-Fettsäuren und Vitamin E bewährt.
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Denn die Omega-3-Fettsäuren sind für ihre entzündungshemmenden Wirkungen bekannt, die Gelenkserkrankungen vorbeugen und Schmerzen lindern können (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20189789).
Gleichzeitig scheinen die gesunden Vitalstoffe auch einem Knochenschwund entgegenzuwirken, wodurch sie also bei altersbedingten Gelenkserkrankungen gleich doppelt wertvoll sind (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19874203).
Während der Anteil der Omega-Fettsäuren in der Nahrung bei Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises erhöht werden sollte, ist es sinnvoll, gleichzeitig die Aufnahme der Omega-6-Fettsäuren zu reduzieren.
Ich empfehle dazu auf fettreiche Wurst- und Fleischwaren zu verzichten, wohingegen Fisch eher förderlich ist. Bei der Wurst sollten Sie vor allem auf das Schweinefleisch verzichten, denn das enthält am meisten von der Arachidonsäure. Diese Arachidonsäure unterhält aber bestimmte Botenstoffe im Entzündungskreislauf.
Die Sache mit dem Fisch ist auch nicht ohne, denn der ist stark mit Giften (siehe: Gift im Fisch) und Schwermetallen belastet. Vor allem auch der Fisch aus der sogenannten Aquakultur ist stark belastet!
Vitamin E (unter anderem α-Tocopherol) fängt freie Radikale ab, die ihrerseits für Entzündungsvorgänge an den Gelenken verantwortlich sind. Der fettlösliche Vitalstoff sorgt außerdem für eine verbesserte Beweglichkeit und wirkt schmerzlindernd.
Gerade bei Entzündungsreaktionen ist der Bedarf an dem Vitamin stark erhöht, so dass zahlreiche Patienten es nicht in ausreichender Menge mit der Nahrung zu sich nehmen (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25650856). Daher nutzen (leider zu wenige) Ärzte hochdosiertes Vitamin E zur Behandlung von Arthrose, Arthritis und Gicht.
Andere Studien zeigen, dass auch Vitamin C und das Spurenelement Selen möglicherweise bei Gelenkserkrankungen hilfreich sein können (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/9417493, www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19273781).
Außerdem weisen viele der Arthritis-Patienten einen Vitamin-D-Mangel auf. Studien deuten darauf hin, dass eine ausreichende Zufuhr dieses Vitalstoffs sich ebenfalls positiv auf den Gesundheitszustand auswirkt (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25856934).
Die Sache mit der Überdosierung des Vitamin D (und generell bei den Vitaminen) wird häufig gegen Vitalstoffe und vor allem Vitamine angeführt. Zu dieser Frage habe ich ebenfalls bereits hinreichend Stellung genommen, wie zum Beispiel im Beitrag: Nützen Vitalstoffe wirklich?
Fazit
Gerade bei Gelenksbeschwerden kommen unzählige Medikamente zum Einsatz, obwohl seit Jahren bekannt ist, dass die Ernährung sowohl bei der Vorbeugung als auch bei der Behandlung der Leiden eine entscheidende Rolle spielt.
Immer mehr Studien befassen sich daher mit dem Zusammenhang zwischen Vitalstoffen und den Krankheiten. Allerdings sind die Ergebnisse nicht immer einheitlich – das gebe ich zu.
Dennoch kann sich sagen, dass viele Patienten durch eine Nahrungsumstellung und eine ausreichende Zufuhr der verschiedenen Vitalstoffe ihre Beschwerden stark verbessern können.
Und: Die Vitalstoffe sind bei Gelenkbeschwerden nur die eine Seite der Medaille. Die Strukturveränderungen sind der andere Teil. Und der erzeugt letztlich auch Schmerzen.
Mehr dazu habe ich in meinen Beiträgen:
verfasst. Wenn Sie das näher interessiert (brauchen tun Sie es so oder so!), dann dürfen Sie auch gerne einmal zu einem meiner Schmerzfrei-Seminare kommen. 🙂
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Bildquellen:
- 123rf.com – staras
- Puwadol Jaturawutthichai
Dieser Beitrag wurde letztmalig am 23.07.2015 aktualisiert.
Geht es um gesunde Ernährung, so sind heutzutage viele Menschen verunsichert. Was ist denn nun sinnvoll, woraus soll man achten? Die Wissenschaft ist um Aufklärung bemüht.
Das Essverhalten der Bevölkerung hat sich in den letzten 30 Jahren deutlich verändert. Wir essen nicht nur zuviel Fett, Eiweiß und Kohlenhydrate, sondern – und das macht die Situation nicht besser – der Großteil der Bevölkerung bewegt sich viel zu wenig, nur ein Bruchteil treibt regelmäßig Sport.
Wir nehmen Nahrungsmittel in viel größeren Mengen zu uns – doch der Gehalt an Vitalstoffen ist dabei meist zu gering.
Abb.1: Kein Wunder wenn wir krank werden: Ernährung, Stress, Umweltgifte, Vitalstoffmangel, Bewegungsmangel. Die gute Nachricht: Man kann etwas tun! Bild: 123rf.com, macrovector.
Wie sieht es denn mit unserem Essen aus?
Unser heutiges Essen enthält nur noch sehr wenige lebensnotwendige Vitamine und Mineralien. Schlimmer noch: Hormone, Antibiotika und andere Chemikalien belasten unsere Nahrungsmittel. Kein Wunder also, dass die Verunsicherung groß ist. Die Situation ist ernst, die Menschen leiden an den Mangelerscheinungen.
Um den Mangel an Nährstoffen auszugleichen, bietet der Markt zahlreiche Nahrungsergänzungsmittel an. Es scheint heutzutage unentbehrlich zu sein, die tägliche Nahrungszufuhr mit ergänzenden Präparaten aufzustocken, um gesund zu bleiben. Biochemiker behaupten sogar, dass die meisten Krankheiten auf Nährstoffmängel zurückzuführen sind.
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Die orthomolekulare Medizin beschäftigt sich mit dieser Fragestellung. Die orthomolekulare Therapie gilt als sinnvolle Methode für die Erhaltung der Gesundheit. Im Zuge dieser Therapie werden Vitalstoffe stabilisiert, indem dem Körper ergänzende Vitalstoffe zugeführt werden.
Um ein Beispiel zu nennen: Patienten mit Durchfall zeigen oft einen Kaliummangel auf. Durch eine Zufuhr von Kalium kann eine Harmonisierung des Körpers herbeigeführt werden. Ähnlich verhält es sich bei Menschen mit Herzrhythmusstörungen. Die gesonderte Zufuhr von Magnesium kann nachweislich Linderung bringen.
So weit muss es jedoch gar nicht erst kommen. Durch bewusste und gezielte Zufuhr von Nahrungsergänzungsmitteln können Sie vorbeugend etwas gegen Krankheiten unternehmen und bereits vorhandene Beschwerden lindern.
Ich weiß, dass viele Ärzte und Ernährungswissenschaftler gegenteiliges behaupten. Deswegen wird es nicht wahrer. Für den sog. „Laien“ ist es aber schwierig zu beurteilen, welche Studie er glauben schenken soll, denn Sie finden fast genauso viele Studien für Vitamine & Co. wie Studien, die deren Nutzlosigkeit belegen. Manchmal kommt es mir so vor, als geht es vielmehr darum: „Wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing.“
Wie Ihnen die orthomolekulare Medizin helfen kann, habe ich für Sie am Beispiel der häufigsten gesundheitlichen Störungen und Krankheiten (Schmerzen, Rheuma, Herzerkrankungen und Kreislauferkrankungen und Immunschwäche) auf dieser Webseite zusammengestellt:
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Beitragsbild: 123rf.com – subbotina
Wenn es ein Spurenelement gibt, welches physiologisch extrem wichtig und gleichzeitig (von Schulmedizin und Ernährungswissenschaft) noch extremer unterbewertet wird, dann ist dies Magnesium.
Wie wichtig dieses Spurenelement ist, das zeigt die Tatsache, dass allein 300 bislang bekannte enzymatische Reaktionen von Magnesium abhängig sind.
Es sind über 3700 Magnesium-Bindestellen an Proteine bekannt. Magnesium stabilisiert das Ruhepotenzial von erregbaren Nerven- und Muskelzellen. Das Erdalkalimetall ist auch notwendig, damit sich die Muskeln nach erfolgter Bewegung wieder entspannen können.
Die Mitochondrien könnten ohne Magnesium nicht funktionieren. Erst eine Bindung an ATP aktiviert dieses Molekül als Energieträger.
Vitamin D ohne Magnesium ist ebenfalls zur Wirkungslosigkeit verdammt.
Magnesium stabilisiert Proteine und Nukleinsäuren.
Die Liste der notwendigen Funktionen ließe sich fast beliebig fortsetzen.
Ich hatte einige Beiträge veröffentlicht, die auch, aber nicht nur, diesen Funktionsumfang dokumentieren.
Hier eine Liste an diesbezüglichen Beiträgen:
- Magnesium (Vorkommen usw.) & Magnesiummangel beheben
- Magnesiumpräparate – Welches Magnesium ist das Beste?
- Magnesium gegen Depressionen – Erfahrungen und Studien
- Magnesium gegen Kalzium: Über das richtige Verhältnis
- Vitamin B und Magnesium bei Schmerzen
- Vitamin D und Magnesium
- B-Vitamine, Vitamin C und Magnesium gegen Herzinfarkt
- Bluthochdruck – Helfen Vitamin C und Magnesium?
Jetzt hatten sich in einem neuen Beitrag die „Ökotester“ wieder einmal zu Wort gemeldet und sich Magnesium-Präparate vorgenommen.
Ökotest? Da war doch was…
In der Tat, ich hatte bereits die „Ehre“, einige Tests der Ökos zu besprechen (zu müssen):
Ökotest Magnesium-Präparate: Bei den Ökos nix Neues
Der Test beginnt in gewohnter Manier früherer Ökotests mit dem Testergebnis, welches zu einem so frühen Zeitpunkt als Einleitung/Überschrift umformuliert wird. Und die ist kurz und knackig: „So ein Krampf“.
Dann erfahren wir, dass alles das, was wir über Magnesium wissen, meist nur Mythen sind. Die Ökotester weisen dann auf die Bedeutung von Magnesium für den Organismus hin (so wie ich weiter oben). Und sie erwähnen, dass die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) 300 bis 400 Milligramm pro Tag als ausreichende Dosierung begreift. Also auch hier nichts Neues. Denn die DGE als das „Maß aller Dinge“ konnten wir bereits in den weiter oben aufgeführten Tests mitverfolgen. Wie es aussieht, hat sich für diesen Test wenig bis gar nichts geändert. Das kann ja lustig werden.
Dann erfahren wir, dass es überhaupt gar keinen Mangel an Magnesium gibt, da unsere Nahrungsmittel voll von diesem Mineral stecken. Von daher sind Nahrungsergänzungsmittel mit Magnesium nichts als eine teure Abzocke für mental Minderbemittelte. Und das liegt an den Mythen, dass die Leute Angst haben, mit Magnesium unterversorgt zu sein.
Ein entsprechender Experte wird zitiert, der Magnesium in Form von Nahrungsergänzungsmitteln als potenziell „kontraproduktiv“ definiert. Denn hohe Konzentrationen „könnten zu Durchfall führen“, was für Sportler „natürlich nicht gerade leistungsfördernd“ ist.
Wie es aussieht, werden hier von den Ökotestern und dem Experten Szenarien kreiert, die das beweisen, was bewiesen werden soll: Magnesium ist gefährlich, weil es leistungsmindernden Durchfall provoziert. Ich könnte dem entgegenhalten, dass die Laufgeschwindigkeit zum Klo bei Durchfall vermutlich signifikant erhöht ist. Studien dazu habe ich aber noch nicht finden können.
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Mythos Schwangerschaft: Der Klapperstorch kennt keine Magnesiummängel
Dann kommt der Mythos Schwangerschaft zu Wort. Auch hier sind sich Ökotest und Experten einig, dass es keinen erhöhten Bedarf für Magnesium gibt. Nur während der Stillzeit verliert die Mutter über die Muttermilch Magnesium, was eine leichte Erhöhung der Tagesdosis erforderlich machen könnte.
Auch hier bin ich mir nicht sicher, woher die Sicherheit dieser Aussagen herrührt. Es gibt eine Metaanalyse aus dem Hause Cochrane aus dem Jahr 2014 (Magnesium supplementation in pregnancy. – PubMed – NCBI), die zu dem Ergebnis kam, dass es kaum qualifizierte Studien gibt, die gezeigt haben, dass Magnesium während der Schwangerschaft einen Nutzen bringt. Das scheint in dieselbe Kerbe zu schlagen. Aber wenn man sich die Studie genauer ansieht, dann muss man feststellen, dass nur zwei Studien überhaupt aussagefähige Ergebnisse geliefert hatten. Und diese beiden Studien zeigten keine signifikanten Unterschiede. Aber der Mangel an aussagefähigen Studien ist nicht gleichzusetzen mit einem Beweis, dass es sinnlos ist, die Magnesiumzufuhr während der Schwangerschaft zu erhöhen.
Eine Studie, die von der Cochrane Studie nicht mit erfasst werden konnte, ist ein Jahr später, 2015, publiziert worden: Magnesium supplementation affects metabolic status and pregnancy outcomes in gestational diabetes: a randomized, double-blind, placebo-controlled t… – PubMed – NCBI.
Die Autoren kamen hier zu dem Ergebnis, dass eine Supplementierung mit Magnesium bei Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes positive Effekte in Bezug auf Schwangerschaft und Stoffwechselstatus zeigen konnte. Die Effekte waren so ausgeprägt, dass sogar signifikante Unterschiede beim C-reaktiven Protein und oxidativen Stress beobachtet werden konnten.
Eine weitere Arbeit aus dem Jahr 2016 (Magnesium in pregnancy. – PubMed – NCBI) gibt als erstes zu bedenken, dass die übliche Form der Bestimmung von Magnesiumspiegeln nicht unbedingt die zuverlässigste Form der Beurteilung ist, ob der Betroffene einen Mangel hat oder nicht. Hier sind Untersuchungen an roten Blutkörperchen die viel zuverlässigere Methode, da sie den intrazellulären Gehalt an Magnesium widerspiegeln. Und auf den kommt es an. Im Gegensatz zum Ökotest behaupten die Autoren, dass der Bedarf für Magnesium während der Schwangerschaft erhöht ist. Zudem sehen sie gewährleistet, dass die Überzahl der Schwangeren diesem erhöhten Bedarf nicht gerecht wird. Und Magnesiummangel, allgemein, ist assoziiert mit einem erhöhten Risiko für Diabetes. Sehr wahrscheinlich trifft dies auch für den Schwangerschaftsdiabetes zu (Higher magnesium intake reduces risk of impaired glucose and insulin metabolism, and progression from prediabetes to diabetes in middle-aged Americans | Diabetes Care).
Zu einem sehr ähnlichen Ergebnis kamen Autoren, die sich die Daten der Framingham Studie angeschaut hatten: Magnesium intake is related to improved insulin homeostasis in the framingham offspring cohort. – PubMed – NCBI. Sie kamen zu dem Schluss, dass ein erhöhter Konsum an Magnesium zu einer verbesserten Insulinsensitivität führt und auf diesem Wege das Risiko für Typ-2-Diabetes senkt.
Muskelkrämpfe, Magnesiummangel und Magnesium in der Mangel
Ein weiterer Mythos ist der Muskelkrampf. Aber dieser Mythos ist dann doch nicht so sehr Mythos, da Sportler, Schwangere („insbesondere im letzten Trimester“) und ältere Menschen öfters Muskelkrämpfe erfahren. Und eine der möglichen Ursachen ist ein Magnesiummangel, so die Ökotester.
Zuvor hatten wir doch gelernt, dass Schwangere keinen erhöhten Magnesiumbedarf haben und auch ältere Menschen höheren Bedarf haben. Jetzt auf einmal scheint man bei den Ökotestern vergessen zu haben, was man fünf Minuten vorher zu Papier gebracht hat.
Nachdem einige Experten einen Mangel an Magnesiummangel bei Schwangeren und Senioren attestiert hatten, kommt jetzt ein weiterer Experte, der bei nicht bestehendem Magnesiummangel empfiehlt, die Magnesiumzufuhr zu erhöhen, damit die Muskelkrämpfe aufhören. Und damit der Magnesiummangel und der nicht bestehende Mangel an Magnesiummangel fachgerecht angesprochen wird, sind keine Nahrungsergänzungsmittel notwendig, so der Experte gegen den Mythos Muskelkrampf. Und wie beseitigt man den Mangel an mangelndem Magnesiummangel? Antwort: „Entsprechende Ernährung und magnesiumhaltiges Wasser“.
Zwischenfazit: Es gibt keinen Magnesiummangel. Dieser Mangel an Magnesiummangel führt zu Muskelkrämpfen, die Ausdruck für Magnesiummangel sind. Dieser nicht vorhandene Magnesiummangel oder Mangel an Magnesiummangel muss durch eine magnesiumhaltige Ernährung kompensiert werden, obwohl es keinen Magnesiummangel gibt.
Und damit der nicht bestehende Mangel besser beseitigt werden kann, gerät die Muttergesellschaft der Ökotester, Mama BfR, die Magnesiumzufuhr auf zwei Portionen am Tag zu verteilen. Dadurch wird das Magnesium besser verträglich.
Bei mir stellt sich sofort die Frage ein, welche Nahrungsmittel, angereichert mit Magnesium, muss ich zweimal am Tag zu mir nehmen, und welche Nahrungsmittel, ohne Magnesium (man will sich ja nicht in die Gefahr einer letalen Überdosierung begeben), darf ich dann als dritte oder vierte Mahlzeit am Tag einnehmen, um der Gefahr der Unverträglichkeit von Magnesium zu entgehen? Oder hatten hier die Leute vom BfR vielleicht doch Nahrungsergänzungsmittel im Visier? Denn diese Empfehlung, zwei Portionen Magnesium am Tag, lässt sich mit den üblichen Nahrungsmitteln, die ja angeblich alle so reichhaltig an Magnesium sind, nicht verwirklichen. Ein solcher Ratschlag, nicht den gesamten Tagesbedarf in einer Einmaldosierung zu nehmen, sondern auf zwei Portionen zu verteilen, macht nur Sinn bei Nahrungsergänzungsmitteln.
Aber ich dachte doch, dass Nahrungsergänzungsmittel Unsinn sind? Ach ja, ich vergaß, es gibt ja auch keinen Magnesiummangel, der durch zwei Portionen am Tag in die Mangel genommen werden kann.
Nach diesem mächtigen Intro kommt…
Der Test…
Nachdem man also festgestellt hat, dass Nahrungsergänzungsmittel vollkommen unsinnig sind, schicken die Ökotester sich an, diesen Unsinn auch noch zu testen. Oder mit anderen Worten: Ich weiß jetzt schon genau, was bei meinem Test herauskommt, und das muss jetzt noch getestet werden.
Dazu erwarben die Ökotester ordnungsgemäß 24 Nahrungsergänzungsmittel, die nur Magnesium enthielten. Getestet wurde erst mal gar nichts. Vielmehr gab es einen Gutachter, der „anhand aktueller Studien und Empfehlungen“ die Produkte beurteilte. Die Ökotester haben sich am Test beteiligt und Verpackungen auf Warnhinweisen und „unnötige Auslobungen“ untersucht. Na, da bin ich aber mal gespannt, ob die Ökotester auch nötige Auslobungen haben entdecken können.
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Das Testergebnis
Man braucht wohl kaum ein Übermaß an Fantasien, um das Testergebnis bereits jetzt schon voraus zu ahnen. Ja, richtig! Alle 24 Magnesiumpräparate wurden zur ewigen Verdammnis empfohlen. Aber halt!
Unter den Verdammten gibt es dann doch ein paar Unterschiede. Denn, genau wie in der Schule, gibt es Zeugnisse mit Noten, die vier Mangelkandidaten die Note „befriedigend“ zukommen ließ. Und neun der Mangel-Verdammten erhielten immerhin noch „ausreichend“. Da keimt doch Hoffnung auf, oder? Nicht ganz, denn der Rest wurde mit „mangelhaft“ oder „ungenügend“ benotet, und muss daher die Klasse im nächsten Jahr wiederholen. Wir sollten dies auf dem Elternsprechtag ansprechen, oder?
Ökotest-Besprechung der Testergebnisse
Nachdem Gutachter und Oberstudiendirektor zweifelsohne bewiesen haben, dass gesunde Menschen keine Magnesiumpräparate benötigen, weil ja unsere Lebensmittel voll von Magnesium stecken, hagelt es schlechte Noten für die entsprechenden Präparate. Selbstverständlich reicht der Hinweis auf eine nutzlose Anwendung dieser Präparate nicht aus. Denn getreu dem Schema vorangegangener Tests mit zum Beispiel Vitamin D Präparaten etc. muss die Bedeutung des eigenen Tests noch mal um etliche Stufen angehoben werden. Und das wird realisiert, indem man vor den Gefahren von Magnesium warnt. Beim Vitamin D hatten wir dies bereits im entsprechenden Test erfahren dürfen. Was hier fehlte, war der Nachweis, dass unsere Friedhöfe voll von Vitamin D Toten sind, die zu viel hochdosierte Präparate geschluckt hatten.
Hier jetzt bei Magnesium sieht es nicht viel anders aus. Ich bin ja so froh, dass ich diesen Ökotest gelesen habe, der über die und mit der BfR feststellt, dass Magnesium Durchfälle verursacht, (siehe oben). Schade, dass Magnesium nicht auch Hirnsausen, pathologisch abstehende Ohren und Schweißfüße mit Nebelaufkommen verursacht. Denn dann wären Dringlichkeit und Bedeutung dieses Tests exponentiell erhöht. Und wir dürften Ökotest für die Rettung des Universums aus tiefsten Herzen danken.
Und damit wären wir durch, oder? Noch nicht ganz:
Leider verursachen diese unseligen hochdosierten Magnesiumpräparate nur Durchfall. In jedem Fall? Keine Antwort seitens der Ökotester. Unter einem Test würde ich Beantwortung einer solchen Frage erwarten dürfen. Aber halt, ich vergaß ja, dass es sich hier nur dem Namen nach um einen Test handelt. Die inhaltlichen Analysen sind überhaupt gar nicht von den Ökotestern durchgeführt worden.
Dafür hatte man sich die Verpackungen genauestens angeschaut. Und bei acht Produkten gab es keinen Hinweis auf die abführende Wirkung von Magnesium bei einer Dosierung von 250 Milligramm und höher pro Kapsel/Tablette. Da frage ich mich, warum die magnesiumhaltigen Nahrungsmittel, die von BfR und Ökotest zur Vermeidung eines Magnesiummangels als für ausreichend befunden werden, nicht auch mit einem Warnhinweis versehen werden, dass hier die Möglichkeit für Durchfälle gegeben sind? Müssen wir hier wieder einmal mit zwei Maßen messen, um unseren Schwachsinn unters Volk zu verteilen?
„Für Kinder nicht geeignet!“ So das Urteil der Ökotester. Ob dies zutrifft, dazu kann ich wenig sagen. Ich kann dazu wenig sagen, weil zu dieser Fragestellung „zu wenig Daten vorliegen“, wie dieser Report selber zugibt. Aber trotz der Feststellung, dass es zu dieser Fragestellung zu wenig Daten gibt, werden munter und völlig losgelöst weitere Feststellung gemacht und Empfehlungen gegeben, wie zum Beispiel, dass „Kinder mit den Präparaten sehr schnell sehr hohe Dosen aufnehmen“, dass „ein gesundheitlicher Schaden dadurch nicht ausgeschlossen werden kann“ etc. Besser kann man nicht dokumentieren, dass man hier im Reich der Vermutungen und selbst gebauten Vorstellungen wandelt.
Der letzte Punkt bezieht sich auf einen Zusatzstoff bei acht Produkten. Hier hatten die Hersteller als Zusatzstoff Phosphat als Füllstoff eingesetzt. Ökotest bemängelte, dass „hohe Phosphatmengen im Blut das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle erhöhen.“ Quellen zu diesen Studien werden selbstverständlich nicht angegeben!
Ich hatte zu diesem Thema einen Beitrag veröffentlicht, der sich aber allgemein auf Zusatzstoffe bei Nahrungsergänzungsmitteln bezog: Gesunde Nahrungsergänzungsmittel mit krankmachenden Füllmaterialien. Es ist richtig, dass Zusatzstoffe hier nicht ganz unproblematisch zu sein scheinen. Aber hier sind andere Füllstoffe im Visier der Kritik. Phosphate sind im Prinzip biochemisch gesehen notwendige Substanzen, denn Substanzen wie ATP sind aus Phosphaten zusammengesetzt (mit drei Phosphaten als Adenosintriphosphat). Und auch der sonst so treue Kompagnon, Wikipedia, hat keine Probleme mit den Phosphaten. Er behauptet sogar, dass Phosphate bei der menschlichen Ernährung eine wesentliche Rolle im Energiestoffwechsel und im Knochenumbau spielen. Eine Warnung vor Phosphaten in Bezug auf Herzinfarkte und Schlaganfälle gibt es hier nicht.
Ich weiß nicht, warum die Ökotester jetzt ausgerechnet Phosphate als Problem ansehen, es sei denn, es erscheint ihnen als ein geeignetes Mittel, ein weiteres Mal sich als Warner in der Wüste zu profilieren.
Jedenfalls da, wo ähnliche Warnungen nicht nur empfehlenswert, sondern absolut notwendig wären, da schweigt man sich bei Ökotest nachhaltig aus. Warum?
Während man vor Zusatzstoffen in Magnesiumpräparaten warnt, hat man überhaupt keine Probleme bei Ökotest mit den Zusatzstoffen in Impfseren, gegen die ein halbwegs physiologisches Phosphat die reine Wohltat ist: Zusatzstoffe in Impfstoffen – Was Fans gerne verschweigen.
Aber das ist ein anderes Thema, zeigt aber recht deutlich, dass auch hier wieder einmal zweierlei Maß eingesetzt wird, um das eigene Treiben auf einen erhöhten Sockel stellen zu können.
Fazit
Nichts Neues. Magnesiumpräparate sind angeblich (mal wieder) unnötig, zu hoch dosiert, ohne Warnhinweis auf (angeblich) „extrem problematische“ Nebenwirkungen, wie zum Beispiel Durchfälle, die das Gefüge des Universums nachhaltig gefährden könnten. Und so kommt man wohl auch zu dem Fazit, dass es keinen Magnesiummangel gäbe.
Dann gibt es wiederum doch einen Magnesiummangel, der aber keiner ist, weil irgendein Experte irgendetwas anderes gesagt hat.
Alte Menschen und Schwangere brauchen angeblich auch kein Magnesium, es sei denn, ein Experte diagnostiziert Muskelkrämpfe. Aber auch dann braucht man keine Nahrungsergänzungsmittel, sondern nur magnesiumhaltige Nahrungsmittel, die in zwei Portionen am Tag zu verabreichen sind.
Fazit vom Fazit: Die „Unstimmigkeiten“ und Widersprüche dieses Öko-Tests sind selbst mit hochdosierten Magnesiumpräparaten nicht zu kurieren. Oder haben die Tester zu viel Magnesium im Selbstversuch genommen und sind dabei an einer Form von mentalem Durchfall erkrankt?
Zur Frage welches Magnesium das Beste ist, habe ich hier ausführlich für Sie beschrieben:
https://www.vitalstoffmedizin.com/magnesiumpraeparate/
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In diesem Beitrag gehe ich auf das Kalium ein: Was macht es und in welchen Lebensmitteln ist es?
Und welche Bedeutung hat Kalium in Bezug auf Supplementierung, Kombination mit Diuretika, Hyperkaliämie, Filtration, Ausscheidung?
Beim Kalium handelt es sich um ein chemisches Element, dessen Symbol der Buchstabe „K“ ist. Im Englischen wird die Substanz „potassium“ genannt.
Kalium ist ein Alkalimetall und damit dem Natrium in seinen Eigenschaften sehr ähnlich. In reiner Form reagiert das Element sofort und schnell an der Luft zu Oxiden. Deswegen wird das schiere Metall in Petroleum aufbewahrt. Der größte Teil des industriell gewonnen Kaliums wird zu Pflanzendünger verarbeitet.
Daneben dienen Kaliumsalze zur Herstellung von Gläsern und Seife. Im Körper ist Kalium ein wichtiges Elektrolyt, das für die Nerven- und Muskelfunktionen unentbehrlich ist.
Das einwertige Atom vom Kalium hat die Ordnungszahl 19 und kann ein Elektron an einen elektronegativeren Partner abgeben.
Diese Redox-Raeaktion ist exotherm, setzt also Energie frei und vollzieht sich daher leicht. Das hochreaktive Kalium kommt deswegen in der Natur nur in Gestalt mineralischer Verbindungen vor.
Eigenschaften und Vorkommen im Organismus
In den kristallinen Mineralien liegt Kalium als positiv geladenes Ion (Kation K+) vor, immer gepaart mit den negativen Anionen. Dies sind bei den in der Erdrinde vorkommenden Kalium-Mineralen zumeist Cholrid, Sulfat und Silikat. In wässriger Lösung dissoziieren die Salze in ihre Kationen und Anionen.
Kalium zählt zu den essenziellen Mineralstoffen, denn Mineralstoffe sind anorganischer Natur und können somit nicht vom Organismus selbst geschaffen werden. Aber ohne dieses Metall kann der Organismus nicht existieren. Daher liegt der tägliche Bedarf bei ca. 2 g.
Die Hauptaufgabe von Kalium im Organismus liegt in der Beeinflussung der Reizleitung des Nervensystems. Hier reguliert es im Zusammenspiel mit Natrium das Membranpotential der Nervenzellen. Daneben ist das Alaklimetall erforderlich für die Steuerung des Zellwachstums, die Gesunderhaltung des Gefäß-Endothels, die Einstellung des Blutdrucks und des Säure-Basen-Gleichgewichtes sowie für die Regulation einiger Hormone sowie die für die Proteinsynthese.
Die Kalium-Konzentrationen in der Zelle sind fast 40-mal höher als die extrazellulären Konzentrationen. Beim Natrium verhält es sich genau umgekehrt. Dessen intrazelluläre Konzentration macht etwa den 15ten Teil seiner extrazellulären Konzentration aus.
Falls Ihnen das bekannt vorkommt: Das hatten Sie schon mal in der Schule. Das Ganze nennt sich Kalium-Natrium-Pumpe. Aber bevor Sie jetzt abwinken… – an dieser Pumpe hängt unser Leben (und ich meine nicht das Herz)…
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Die Natrium-Kalium-Pumpe
Jetzt wird es leider etwas „chemischer“.Wer es nicht so genau wissen möchte, kann im Absatz „Kalium und Ernährung“ weiter lesen.
Da die Konzentrationsunterschiede immer das Bestreben haben, sich durch Diffusion auszugleichen, gibt es eine „Pumpe“ innerhalb der Zellmembran, die Na/K-ATPase, die diese Unterschiede aufrecht erhält. Diese Pumpe verbraucht als „Benzin“ ATP und pumpt 3 Ionen Natrium aus der Zelle raus und 2 Ionen Kalium in die Zelle hinein.
Dies erzeugt ein elektrochemisches Potential auf der Zellmembran. Denn durch die Ungleichverteilung der Ladungen über Zellmembran hinweg entsteht eine elektrische Spannung von – 70 Millivolt, wobei der Zellinnenraum negativ geladen ist. Dieses Membran-Potenzial ist allen Zellen zu eigen.
Bei Nervenzellen spricht man vom „Ruhe-Potenzial“, das sich während der Reizbildung umkehrt (Depolarisation). Die Spannung im Zellinneren steigt dabei auf + 30 Millivolt an. Dabei strömt Natrium in die Zelle hinein, weil sich die Natrium-Kanäle öffnen. Auch diese Proteine sind in die Zellmembran eingebettet, genauso wie die Kalium-Kanäle.
Auf die Depolarisation folgt die Hyperpolarisation, bei der das Membranpotential kurzzeitig auf – 100 Millivolt abfällt. Dies geschieht durch den Austritt von Kalium durch die Kalium-Kanäle aus der Zelle heraus.
Die Hyperpolarisation tritt regelmäßig nach erfolgten Aktionspotentialen auf und soll die Aktivierung der Natrium-Kanäle beschleunigen. Nur für kurze Zeit nach dem Aktionspotential verharren die Natrium-Kanäle trotzdem in passivem Zustand (Refraktärzeit).
Dies verhindert das Entstehen weitere Aktionspotenziale und stellt sicher, die sich keine störenden Überlagerungen ergeben. Zudem bewirkt die eine Millisekunde dauernde Refraktärzeit, dass nur ein Aktionspotential in nur eine Richtung verläuft.
Die Refraktärzeit schützt die Zelle vor einer Reizüberflutung und damit vor einem „Reizchaos“, das eine sinnvolle Reizleitung verhindern würde.
Die Signalgebung durch Aktionspotentiale ist die Voraussetzung für Sinneswahrnehmung, Denken und Muskelsteuerung.
Weil Kalium an diesen Prozessen unabdingbar beteiligt ist, wäre die neurophysiologische Steuerung ohne das Alkalimetall nicht möglich.
Filtration und Ausscheidung
Kalium ist das bedeutendste Kation innerhalb der Zelle und ist als solches wichtig für die Aufrechterhaltung der Elektrolyt- und Flüssigkeitsbalance im Körper. Als gelöstes Mineral ist Kalium in den Körperflüssigkeiten osmotisch wirksam.
Die großen Kationen können die Membran als solche nicht durchdringen, im Gegensatz zu den kleinen Wasser-Molekülen. Weil die Konzentrationen zwischen Membranen nach Ausgleich streben, folgt Wasser der höheren Konzentration der Elektrolyte. Über diesen Mechanismus kann der Körper den Wassergehalt regulieren, indem Mineralien mithilfe spezieller Transport-Proteine über die Zellmembranen verschoben werden.
Die Passage der Kationen wie Kalium erfolgt dabei entweder passiv, also ohne Energie-Aufwand mit dem Konzentrations-Gefälle („bergab“). Oder der Transport erfordert Stoffwechsel-Energie, wenn er in Richtung zur höheren Konzenzantration bewerkstelligt wird („bergauf“).
Natrium ist das am höchsten konzentrierte Kation im Blutplasma mit ca. 3,345 g/l. Kalium ist das am höchsten konzentrierte Kation in der Zellflüssigkeit mit 4,8 g/l. Das Blutplasma wird durch die Glomeruli der Nieren in gewaltigen Mengen gefiltert, ca. 180 Liter am Tag. Hierbei durchströmen 602 g Natrium und 33 g Kalium die Nieren.
Da aber über die Nahrung bestenfalls 1 bis 10 g Natrium und 1 bis 4 g Kalium aufgenommen werden können, muss die Differenz reabsorbiert werden, oder aber es droht ein lebensbedrohlicher Natriummangel und Kaliummangel. Diese Rück-Resorption der Elektrolyte geschieht, wie die die Produktion des Primär-Harns auch, im Tubulussystem der Nephronen, der kleinsten funktionellen Einheit in den Nieren.
Der Endharn enthält nach der Rück-Resorption dann Elektrolyte nur in den Mengen, die der Körper gemäß des aktuellen Bedarfs nicht braucht. Dieses Gleichgewicht steuern die Mineralkortikoide, unter denen das Aldosteron eine zentrale Rolle einnimmt. Aldosteron erhöht die Reabsorption von Natrium und steigert die Ausscheidung von Kalium. Steigt die Kalium-Konzentration, drosselt der Körper die Sekretion des Hormons und umgekehrt.
Natrium muss dabei so weit reabsorbiert werden, dass das Blutvolumen genau gleich bleibt und der osmotische Druck optimal ist. Kalium muss so weit resorbiert werden, dass die Serumkonzentration erhalten bleibt, die bei 0,19 g/l liegt.
Natrium-Transporter in den Membranen der tubulären Zellen in den Nephronen arbeiten ohne Unterlass, um Natrium zu sparen und zu resorbieren. Kalium dagegen muss nur zeitweise gespart werden (da die übergroße Menge sich in den Zellen befindet und nicht im Blutserum).
In der Niere wird Kalium zweimal ausgeschieden, aber dreimal reabsorbiert bevor der Endurin ausgeschieden wird.
Zu diesem Zeitpunkt hat der Urin etwa die gleiche Kalium-Konzentration wie das Blutplasma.
Bei einer vollkommen kaliumfreien Ernährung würde immer noch eine minimale Nierenausscheidung von 200 mg pro Tag erhalten bleiben. Ein schnelles Abfallen des Kaliumspiegels ist damit nicht möglich.
Es würde relativ lange dauern, bis dass die Hälfte der Gesamtkapazität des Kaliums erreicht werden würde, was den Schwellenwert für eine letal niedrige Konzentration darstellt. Dies hängt ab von der Kalium-Ausscheidung durch Schwitzen und über den Darm.
Bei zu hohen Kaliumspiegeln werden statt zwei, drei Sekretionsdurchgänge seitens der Niere unternommen, um die überschüssigen Serumkonzentrationen herabzusetzen.
Kalium und Ernährung
Kalium in der Nahrung ist lebensnotwendig. Von daher ist es wichtig, die richtigen Nahrungsmittel einzunehmen, um optimal mit dem Mineral versorgt zu werden.
In den meisten Fällen steht dem Organismus eher ein Überangebot an Kalium zur Verfügung. Dies ist der Tatsache geschuldet, dass viele Lebensmittel Kalium beinhalten. Wissenschaftliche Studien konnten aufzeigen, dass der gemittelte Verzehr pro Tag in Deutschland bei rund dreieinhalb Gramm Kalium liegt. Vor allem pflanzliche Lebensmittel besitzen einen hohen Gehalt an Kalium.
Folgende Nahrungsmittel enthalten ausreichend hohe Kalium-Konzentrationen:
- Orangensaft (aber Achtung: Lesen Sie dazu auch meinen Beitrag „Orangensaft ohne Orange und Saft„)
- Kartoffeln,
- Bananen,
- Aprikosen,
- Dörrobst,
- Avocados,
- Tomaten,
- Sojabohnen (Soja – Warum ich das lieber nicht essen würde!)
- Broccoli,
- Knoblauch,
- Spinat,
- Fenchel,
- Pilze,
- Fleischbrühe,
- brauner Reis,
- Vollkorngetreide,
- etc.
Generell kann man sagen, dass Kalium prinzipiell in Früchten und Gemüsen in ausreichender Menge vorkommt.
Durch eine lange Lagerung der Lebensmittel in Wasser und auch durch den Garprozess in kochendem Wasser, geht ein Großteil des Kaliumgehaltes in den Lebensmitteln verloren. Dies sollte bei der Zubereitung beachtet werden, vor allem, wenn ein Kaliummangel vorliegt.
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Kalium und Blutdruck
Epidemiologische Studien und Laborstudien an Tieren haben gezeigt, dass die Entstehung eines Bluthochdrucks unter einer kaliumreichen Diät günstig beeinflusst werden kann.
Gleiches gilt möglicherweise auch für den Schlaganfall, jedoch über einen Mechanismus, der nicht von einem Bluthochdruck abhängig ist. Außerdem produzierte ein Kaliummangel in Verbindung mit einer inadäquaten Thiaminzufuhr (Vitamin B1) Herzerkrankungen sowie Kreislauferkrankungen bei Ratten.
Auf die Sache mit den Kalium-Blutwerten gehe ich ausführlich in einem anderen Beitrag ein, den Sie hier finden: Der Kalium-Blutwert, verständlich erklärt. Dort finden Sie auch die Symptome bei einem Kalium-Mangel.
Erkrankungen und Supplementierung in der Medizin
Schleifendiuretika und Thiazide sind Entwässerungsmedikamente, deren Hauptnebenwirkung die überdurchschnittlich hohe Ausschwemmung von Mineralien aus dem Körper ist, allen voran Natrium und Kalium. Für die Antagonisierung dieser Nebenwirkung gibt es natürlich in der Schulmedizin die entsprechende Kompensationsstrategie.
Kaliumsalze, wie Kaliumchlorid, können in Wasser gelöst und dann getrunken werden. Aber der überaus salzige Geschmack der konzentrierten Lösungen ist eine echte geschmackliche Herausforderung, sodass diese Alternative oft keine ist.
Die typischen Supplementierungsdosierungen liegen bei 400 mg, was einer Tasse Milch bzw. 170 g Orangensaft entspricht, bis hin zu 800 mg pro Gabe.
Das Kaliumsalz ist auch als Tablette oder als Kapsel erhältlich. Für therapeutische Zwecke ist die Galenik der Tabletten und Kapseln so gewählt, dass das enthaltene Kalium langsam aus der Ummantelung gelöst wird, da allzu hohe Kaliumkonzentrationen Zellen und Gewebe zerstören können (durch Verschiebung der osmotischen Verhältnisse). Dies würde dann mit einer zusätzlichen Beeinträchtigung und Schädigung des Gastrointestinaltrakts einhergehen.
Patienten mit Nierenleiden dagegen sollten keine hohen Mengen von Kalium bzw. kaliumreichen Nahrungsmitteln einnehmen. Patienten mit Nierenversagen, die Dialyse erhalten, müssen eine strenge kaliumarme Diät einhalten, da gesunde Nieren die Kaliumausscheidungen kontrollieren, bzw. bei einer Insuffizienz nicht mehr ausreichend kontrollieren.
Damit käme es bei einer kaliumreichen Kost zu einer Kumulation (Ansammlung) von Kalium im Serum, die zu einer Hyperkaliämie führt.
Hyperkaliämie
Eine Hyperkaliämie zeichnet sich durch unphysiologisch hohe Blut-Plasmakonzentrationen von Kalium aus. Diagnostisch lässt sich eine Hyperkaliämie durch Blutuntersuchungen bzw. Konzentrationsbestimmungen nachweisen.
Aber auch das EKG wird unter einer Hyperkaliämie deutlich verändert sein (hohe, spitze T-Welle, keine P-Welle, Verbreiterung des QRS-Komplexes usw.). Ein EKG ist allerdings nicht als Kontrolle des Kaliumspiegels geeignet, da es zu unspezifisch ist. Andererseits zeigt ein EKG die kardiologischen Folgeerscheinungen einer Hyperkaliämie, die sehr dramatisch ausfallen können.
Eine Hyperkaliämie kann die Folge einer zu hohen Aufnahme des Minerals sein. Häufiger als diese akute Störung ist der chronische Kalium-Überschuss, der meistens durch Nierenerkrankungen verursacht wird. Produziert die Nebennierenrinde zu wenig Aldosteron, wird weniger Kalium ausgeschieden, sodass die Konzentration steigt.
Eine Änderung des pH-Werts des Blutes bewirkt ebenso eine Veränderung der Kaliumkonzentrationen. Sinkt der pH-Wert um 0,1, so erhöht sich der Kaliumspiegel um 0,4 mmol/l. Sinkt der pH-Wert so weit ab, dass es zu einer Azidose kommt, dann tritt eine sogenannte Verteilungshyperkaliämie ein, bei der sich das intrazelluläre Kalium in den extrazellulären Raum bewegt.
Daneben können Blutkrankheiten zur Erhöhung der Kalium-Werte im Blut-Plasma führen. Auch bei Verbrennungen, Verletzungen oder bakteriellen und viralen Entzündungen kann die Konzentration des Minerals in den extrazellulären Volumina steigen.
Medikamente, die die Kaliumwerte erhöhen
Die Gründe für das Auftreten einer Hyperkaliämie sind die eben erwähnten Nierenleiden. Aber auch Medikamente, wie ACE-Hemmer, Zytostatika, Aldosteronantagonisten, hormonelle Kontrazeptiva etc. können den Kaliumspiegel erhöhen.
Symptome einer Hyperkaliämie
Eine Hyperkaliämie stört elektrophysiologische Prozesse, wodurch besonders die Muskel- und Herztätigkeit beeinträchtigt werden. Neben Lähmungserscheinungen kann es zu Herzrhythmusstörungen bis zum Herzstillstand kommen. In vielen Fällen ist Herz- oder Kreislaufversagen sogar das einzige Symptom.
Weitere Symptome können Durchfall, Schwächezustände oder Desorientiertheit sein.
Die amerikanische Justiz macht sich die Hyperkaliämie zu Nutze bei Hinrichtungen, die durch die Injektion einer hochkonzentrierten Kaliumchloridkonzentration vorgenommen werden. Die darauf hin folgende Lähmung des Herzmuskels führt zum Tode des Verurteilten.
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Therapie der Hyperkaliämie
Ziel der Behandlung ist die Ausscheidung des überschüssigen Kaliums sowie die Rückverlagerung des Minerals von den extrazellulären Räumen in die Zellen hinein. Manchmal kann dies durch Medikamente erzielt werden, oft ist allerdings eine Dialyse erforderlich.
Hypokaliämie
Bei einer Hypokaliämie liegt eine physiologisch zu niedrige Kaliumkonzentration im Blutserum vor. Leichte Hypokaliämien sind nicht besonders problematisch, mittelschwere und schwere dagegen könne lebensbedrohlich sein.
Ursachen für ein Auftreten einer Hypokaliämie können vielfältig aussehen. Der häufigste Grund ist eine mangelnde Zufuhr von Kalium über die Nahrungsmittel.
Eine solche Fehl- oder Mangelernährung kommt in Deutschland allerdings selten vor. Meistens ist ein Kaliumverlust durch verschiedene Faktoren die Ursache. Verliert der Körper zu viel Wasser, wird auch Kalium mit ausgeschieden. Dies kommt bei Erbrechen, Durchfällen und intensivem Schwitzen vor.
Der Verzehr von zu viel Natrium (Kochsalz) zwingt den Körper, mehr Urin zu produzieren, wodurch auch Kalium mit ausgeschwemmt wird.
Bestimmte Erkrankungen der Niere führen ebenfalls zur verstärkten Kalium-Ausscheidung. Oft sind es hormonelle Ungleichgewichte wie eine zu hohe Aldosteron-Sezernierung, die ein Kalium-Defizit zur Folge haben.
Wie schon weiter oben erwähnt, gibt es Medikamente, die exzessiv Kalium und Natrium über die Niere ausscheiden. Dies sind die Schleifendiuretika wie Furosemid und in gewissen Grenzen auch Thiazide. Abführmittel bewirken ebenfalls ein Ausschwemmen von Kalium. Bei einem Anstieg des pH-Werts kommt es, wie bei der Hyperkaliämie und dem Absinken des pH-Werts, zu einem Absinken der Kaliumkonzentrationen.
Eine Bariumvergiftung führt ebenso zu Hypokaliämien. Cola Soft-Drinks führen ebenfalls zu einem Kaliummangel, wenn von dem Getränk täglich 2 bis 3 l getrunken werden. Dies ist das Resultat einer im Mai 2009 veröffentlichten Studie. Die Inhaltsstoffe der Cola, die für den Mangel verantwortlich sind, sind Glukose, Fruktose und Koffein.
Ich selbst rühre keine Cola mehr an. Die Gründe dafür finden Sie in meinen Beiträgen:
- Cola, die brutale Wahrheit
- Diät Cola: Herzinfarkt und Schlaganfall
- Cola und seine dunklen Geheimnisse
Symptome der Hypokaliämie
Eine Hypokaliämie reduziert die neuromuskuläre Aktivität und kann Lähmungserscheinungen in der Muskulatur der Gliedmaßen und des Darmes hervorrufen. Es kommt zu Magen-Darm-Störungen wie Obstipation und Krämpfen sowie zu Schädigungen der Nieren, die dann übermäßig viel Wasser ausscheiden. Ein weiteres Kennzeichen des Kalium-Mangels ist trockene Haut.
Eine Verschärfung der Hypokaliämie macht sich dann auch auf die Herzfunktion bemerkbar.
Es treten Arrhythmien auf, die unter Digitalis und Katecholaminen verstärkt werden. Besonders bedrohlich ist das Kammerflimmern, das zum Herzstillstand führt und damit zum Tod.
Der Arzt erkennt die Hypokaliämie an den entsprechenden Werten im Blut und Urin. Zur Einschätzung der Gesamtlage wird er auch ein EKG veranlassen.
Therapie der Hypokaliämie
Der Kalium-Mangel kann ich leichten Fällen durch eine Ernährungsumstellung kompensiert werden. Gelegentlich ist eine orale Supplementierung mit Kalium-Chlorid erforderlich. Manchmal muss das Mineral auch mit Infusionen verabreicht werden.
Dabei muss der Arzt die Kalium-Werte kontrollieren, um eine Hyperkaliämie zu vermeiden.
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Quellen:
1 Folis, R.H. (1942). „Myocardial Necrosis in Rats on a Potassium Low Diet Prevented by Thiamine Deficiency“. Bull. Johns-Hopkins Hospital 71: 235.
2 V. Tsimihodimos, V. Kakaidi, M. Elisaf. Cola-induced hypokalaemia: pathophysiological mechanisms and clinical implications. International Journal of Clinical Practice. 63 (6), 900-902
Die Blutabnahme ist die heutige gängige Praxis der Schulmedizin zu beurteilen, ob Mineralstoffe, Fettsäuren und Aminosäuren, Vitamine etc. in ausreichend hoher Konzentration im Organismus vorliegen. Im Labor werden dann die entsprechenden Serumkonzentrationen bestimmt und mit den „Normwerten“ verglichen. Leider sagt die Serumkonzentration von Vitaminen z.B. nicht sehr viel über die wahren intrazellulären Konzentrationsverhältnisse aus. Aber das Innere der Zelle ist der Ort des Geschehens, nicht das Serum oder Blut.
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Calcium ist gesund und wichtig für die Knochen, das haben wir schon als Kind gelernt. Doch ist das wirklich uneingeschränkt richtig?
Neuste, groß angelegte Studien mit 12 000 Probanden konnten belegen, dass Calcium in hohen Dosierungen Herzinfarkte und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit verursachen kann. Weiterlesen