Probiotika – Manche sagen es sei Geldverschwendung, andere sagen “unentbehrlich in der Therapie”. Zeit für einen Blick auf die Fakten, Studien und Erfahrungen.
Zuerst einmal der Begriff selbst: Der Begriff „Probiotika“ leitet sich vom Griechischen „pro bios“ ab, und das bedeutet „für das Leben“. (Der begriffliche Gegensatz ist übrigens „Antibiotika“, also „gegen das Leben“, aber das nur nebenbei.)
Probiotika sind bestimmte Bakterien, die in ausreichender Menge lebend in den Darm gelangen und sich hierbei positiv auf die menschliche Gesundheit auswirken.
- Bakterien im Darm?
- Und das soll gut sein?
Aber ja sicher!
Was einigen (auch manchen Ärzten) überhaupt nicht bewusst ist: Der menschliche Darm beinhaltet etwa zehnmal mehr Bakterien, als unser gesamter Körper Zellen besitzt.
Ein Erwachsener trägt etwa ein Kilogramm „gesunder“ Bakterien in seinem Darm herum.
Diese Kleinstlebewesen bilden die sogenannte Darmflora, die uns vor Krankheiten schützt und einen ganz zentralen Teil des Immunsystems darstellt. Ist die Darmflora durch schlechte Ernährung, „Schlacken“ oder Antibiotika (wir erinnern uns an die Wortbedeutung…) beschädigt, drohen eine ganze Reihe von teils schweren Krankheiten.
Diese Erkenntnis ist allerdings noch relativ jung. Als im Jahr 1885 die ersten Bakterien im menschlichen Darm entdeckt wurden, war das zunächst ein Schock. Schließlich kannte man nur gefährliche, krankmachende und todbringende Bakterien. Dass es auch andere, „gesunde“ Bakterien gibt, die uns vor den krankmachenden Erregern schützen, das stellte sich erst Jahrzehnte später heraus.
Und so sind die „guten“ Bakterien, die in uns leben, erst relativ spät in den Blickpunkt der Schulmedizin gerückt. Erstaunlich ist dabei: In der Tierhaltung der Landwirtschaft sind Probiotika längst etabliert und als Effektive Mikroorganismen bekannt. Mit der Übertragung dieser Erkenntnisse auf die menschliche Gesundheit tut sich die Schulmedizin jedoch weiterhin sehr schwer.
Häufige Probiotika
Probiotika sind vor allem durch die Zugabe in sogenannten “probiotische Lebensmittel” bekannt geworden. Vor allem Dafür werden meist die Milchsäurebakterien Lactobacillus acidophilus und Lactobacillus casei verwendet. Diese beiden Bakterienstämme sind weniger säureempfindlich als zum Beispiel Lactobacillus bulgaricus und Streptococcus oder Streptococcus thermophilus, die normalerweise zur Herstellung von Joghurt verwendet werden.Bevor ein Mikroorganismus jedoch das “Gütesiegel” Probiotikum erhält, muss dieser verschiedene Kriterien erfüllen. Prof. Peter Koflach, Vorstand des AKH Wels in Österreich erklärt:
“So muss er ein nichtpathogener, lebender, exakt beschriebener Keim humanen Ursprungs sein und sich resistent gegen Magensäure und Galle zeigen. Sind dann klinische Studien vorhanden, die dessen Wirkung belegen, sind alle Anforderungen erfüllt.”
Die Besonderheit all dieser Stämme ist, dass diese nicht an ihrer selbst hergestellten Milchsäure sterben. Lactobacillus acidophilus und Lactobacillus casei haben die Eigenschaft, dass diese auch die sehr saure Umgebung im menschlichen Magen überleben können.
Voraussetzung für die probiotische Wirkung von Lebensmitteln ist, dass die Bakterien den Dickdarm lebend erreichen. Mittlerweile gibt es ausreichend Studien, die belegen, dass die Bakterien dies auch können, wenigstens zum Teil.
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Das Problem besteht eher in der dauerhaften Ansiedlung in der Darmmukosa (Darmschleimhaut). Interessanterweise werden diese Bakterien von der sensiblen Immunabwehr des Darms nicht angegriffen, sondern wie körpereigene Zellen behandelt. Zurzeit wird weiter erforscht (zum Beispiel an der Technischen Universität Berlin), wie man möglichst viele der Bakterien bis in den Darm bekommt und diese die starke Säure des Magens überleben.
Probiotische Lebensmittel können zur allgemeinen Gesundheitsförderung eingesetzt werden, vor allem wenn Sie das Gefühl haben, sie tun Ihnen gut. Zur gezielten Krankheitsbekämpfung müssen jedoch andere Probiotika, in komplexerer Zusammensetzung und meist als säureresistente Kapseln, gegeben werden.
Wirkung von Probiotika
In ausreichender Menge tragen Probiotika zu einer stabilen Darmflora und einer gesunden Darmschleimhaut bei und unterstützen das darmeigene Immunsystem.
Studien zeigen, dass Schulkinder bei regelmäßiger Einnahme von Probiotika seltener krank sind.
Des Weiteren können Probiotika auch die Ansiedlung von pathogenen Erregern (Bakterien und Pilze) im Darm unterdrücken (sie konkurrieren um Anheftungsstellen an der Darmschleimhaut). Darüberhinaus besitzen Probiotika auch die Eigenschaft, bestimmte Giftstoffe zu neutralisieren.
Doch die Probiotika zerstören nicht nur körperfremde Giftstoffe, sie machen auch bestimmte menschliche Zytokine unschädlich, die chronische Entzündungsreaktionen hervorrufen können.
Durch die positiven Eigenschaften der Probiotika können zum Beispiel Allergien oder Milchzuckerunverträglichkeit, Histamin-Intoleranz, aber auch Nebenwirkungen von Antibiotika, Chemotherapie oder Strahlentherapie günstig beeinflusst werden. Und auch bei Depressionen wirken Probiotika erstaunlich gut.
Nach meinem Kenntnisstand gibt es allerdings noch zu wenig Studien, um dies mit Sicherheit behaupten zu können. Allerdings sind meine Erfahrungen mit Probiotika sehr gut und auch andere Therapeuten berichten sehr viel Vorteilhaftes.
Ermutigend sind ebenfalls erste Studienergebnisse zum Einsatz probiotischer Kulturen bei Durchfallerkrankungen auf Reisen (Reisediarrhoe oder auch “Montezumas Rache” genannt), sowie bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen. Hierzu sagt unter anderem Prof. Miachel Blaut vom Institut für menschliche Ernährung in Potsdam, dass bei bestimmten Formen des Durchfalls eine Verbesserung mit Probiotika erreicht werden kann.
Auf dieser Webseite habe ich zahlreiche Studien und Anwendungsberichte für Sie zu den einzelnen Probiotika-Stämmen zusammengestellt. Zusätzlich finden Sie fast immer den Link zu der entsprechenden Studie.
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