Was ist das „beste“ Protein? Oder gibt es so etwas wie ein „gutes und schlechtes Protein“?
Auf der „schlechten Seite“ der Skala stehen die Proteine, die für uns toxisch sind, wie zum Beispiel Schlangengift, wo verschiedene Proteine wie Proteasen, Peptide etc. zu organischen Schäden führen. Aber das ist die extreme Seite für schlechte bzw. schädliche Proteine.
Die „guten“ Proteine sind die, die für das reibungslose Funktionieren unseres Organismus unerlässlich sind. Aber: Diese Proteine werden von unserem Organismus selbst aufgebaut. Hier gibt es keine „Abkürzung“ in dem Sinne, dass unser Organismus fremde Proteine aufnimmt und unverändert in seinen „Betrieb“ wieder einbaut.
Was macht der Organismus stattdessen? Er zerlegt bei der Verdauung die aufgenommenen Proteine in ihre Bestandteile. Und das sind Aminosäuren[1], die dann resorbiert werden und als Bausteine für die körpereigene Proteinproduktion zur Verfügung stehen.
Eine kurze Sequenz aus meiner Online-Sprechstunde zum Thema “Die biologische Herztherapie” in der ich über das Thema “Patienten & Proteine” spreche:
Was zeichnet also ein „gutes“ Protein aus, wenn es Teil einer guten Ernährung sein soll?
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Gute Proteine
Gute Proteine sollten in erster Linie die acht essenziellen Aminosäuren (d.h., die nicht vom Organismus selbst synthetisiert werden können) und die zwölf essenziellen und nicht essenziellen Aminosäuren enthalten, was häufig nicht der Fall ist.
Dies ist aber kein großes Problem, da verschiedene Proteine aus verschiedenen Nahrungsmitteln unterschiedliche Zusammensetzungen in ihren Aminosäuren aufweisen und somit über eine abwechslungsreiche Ernährung alle 20 Aminosäuren, die zum Aufbau von für uns notwendigen Proteinen notwendig sind, bereitgestellt werden können.
Die sogenannten „semiessentiellen Aminosäuren“ (Arginin, Tyrosin, Cystein, Glycin, Glutamin, Prolin) können vom Körper unter optimalen Bedingungen selbst produziert werden. Das ist der Fall bei guter Ernährung und durchschnittlicher Belastung. Sind die Leistungsanforderungen höher oder es liegt eine Schwangerschaft oder eine Erkrankung vor, ist der Organismus dazu aber nicht in der Lage. Dann sollten auch diese Aminosäuren ausreichend in der Nahrung vorkommen.
Es gibt einige wenige Nahrungsmittel, die alle acht essenziellen Aminosäuren beinhalten und darüber hinaus auch noch mehr oder weniger vollständig die zwölf anderen Aminosäuren anzubieten haben.
Spirulina wäre hier an erster Stelle zu nennen. Aber auch Chlorella liegt mit sieben von acht essenziellen Aminosäuren nur knapp dahinter auf Platz 2:
„Gute“ Proteine zeichnen sich also dadurch aus, dass sie möglichst viele und vor allem den kompletten Satz der acht essenziellen Aminosäuren aufweisen, da diese Aminosäuren vom Organismus nicht selbst synthetisiert werden können. Um dieses Manko auszugleichen, ist der Körper ausschließlich auf eine Zufuhr über Nahrungsmittel in Form von Proteinen, die diese Aminosäuren enthalten, angewiesen.
Ein weiteres Protein, welches alle acht essenziellen Aminosäuren enthält, ist das Molkenprotein. Dies ist das Protein, welches von Dr. Mercola beworben wird.[2]
Laut seinen Aussagen kann Molkenprotein mehr als nur essenzielle Aminosäuren anbieten. Angeblich soll Molkenprotein Immunglobuline vom Typ IgG enthalten, was mir ein wenig „verdächtig“ vorkommt. Denn IgG werden vom adaptiven Immunsystem kreiert, das diese Immunglobuline nur bei Bedarf synthetisiert.
Und dann werden sie auch noch passgenau auf bestimmte Antigene angefertigt, die bei dem zu bekämpfenden Krankheitserreger anzutreffen waren. Oder mit anderen Worten: Woher kommt beim Molkenprotein von Dr. Mercola das IgG und was macht es beim Konsumenten, wenn es nur spezifisch wirksam ist?
Eine weitere Aussage zur Gesundheit des gastrointestinalen Systems, derzufolge Molkenprotein aus seinem Haus die Schleimhautbarriere des Darms verbessere, halte ich für übertrieben optimistisch.
In der Praxis hat sich gezeigt, dass viele Patienten auch Molkenprotein nicht vertragen, was in einem engen Zusammenhang mit Milch und ihren Unverträglichkeiten zu stehen scheint.[3] In einem weiteren Beitrag erkläre ich, warum eine Fastenkur mit Molke nur eingeschränkt empfehlenswert ist: Mit Molke-Fasten den Eiweißverlust minimieren?
Gerade im Zusammenhang mit dem Gastrointestinaltrakt spielen hier die fehlenden Ballaststoffe, die für den Gastrointestinaltrakt von entscheidender Bedeutung sind, eine große Rolle. Dazu hatte ich u.a. hier berichtet: Das Leaky-Gut-Syndrom – Löcher im Darm?
In diesem Beitrag zeige ich, dass gerade der Mangel an Ballaststoffen in der Ernährung einer der Hauptursachen für das Entstehen des Leaky-Gut-Syndroms ist. Eine Vorsorge oder Behandlung mit Molkenprotein würde aber genau diesen Mangel unterstützen und verstärken.
Wie viel Protein täglich?
Wie viel Eiweiß pro Tag aufgenommen werden sollte, hängt von der Lebenssituation ab. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt für einen durchschnittlichen Erwachsenen 0,8 g bis 1,0 g pro kg Körpergewicht täglich. Meines Erachtens nach liegt die optimale Eiweißversorgung bei 1,2 g pro kg Körpergewicht. Schwangere, Stillende und Heranwachsende, insbesondere Säuglinge, sollten mehr aufnehmen.
Übrigens ist mit „Körpergewicht“ hier das Idealgewicht gemeint und nicht das aktuelle Gewicht, wenn es zu hoch ist. Dann muss bei der Einschätzung der Eiweißaufnahme der Fettanteil abgezogen werden. Berücksichtigt werden muss auch die Qualität des Proteins, der im DIAAS (Digestible Indispensable Amino Acid Score) zum Ausdruck kommt. Tierische Nahrungsmittel wie Molke liegen im DIAAS ganz vorne mit einem Wert von fast 100. Fleisch und Eier gehören ebenfalls in die Kategorie der qualitativ hochwertigen Eiweiße.
Der Proteingehalt einer Mahlzeit sollte aus rund 15 % Protein der aufgenommenen Kalorien bestehen. Das sind rund 30 g Eiweiß in jeder Mahlzeit. Viele Menschen erreichen diesen Wert nicht, wie Studien zeigen. In einer Untersuchung waren das zwischen 30 % und 50 % der Studienteilnehmer. Fatal ist dieser Eiweißmangel besonders beim Älterwerden: Dann beschleunigt sich der ohnehin stattfindende Muskelabbau (Sarkopenie). Gleichzeitig führt die Mangelernährung zu einem Defizit an wichtigen Vitalstoffen: Es fehlen optimale Mengen der Vitamine A, die B-Gruppe sowie die Vitamine C, D, E und K. Daneben kommt es zu einem Defizit der Mineralstoffe Kalzium, Magnesium, Zink, Phosphor, und Selen. Ballaststoffe und der Leberschutzfaktor Cholin fehlen in der täglichen Kost ebenfalls, wenn Menschen zu wenig Eiweiß aufnehmen.
In der Studie kam auch heraus, dass darunter die Leistungsfähigkeit leidet und das Risiko chronischer Erkrankungen zunimmt [7]. Die Teilnehmer mit 0,8 g Protein täglich hatten rund 40 % weniger Muskelmasse als die Probanden mit einer Tagesration von 1,2 g. Entscheidend ist eine gute Versorgung mit Leucin, weil diese Aminosäure den Muskelaufbau stimuliert [6]
Die Alternative aus dem Regal
Relativ wenig beachtet ist ein Aminosäure-Produkt, welches von einem ehemaligen Schwimmweltmeister entwickelt wurde.[4][5]
Nur kurz zu seiner Geschichte: Markus Warnecke ist ein ehemaliger Schwimmer, der sich auf Brust-Schwimmen spezialisiert hatte. Er gewann 1996 bei den Olympischen Spielen die Bronzemedaille. Ein Jahr zuvor hatte er die Goldmedaille bei den Schwimmweltmeisterschaften gewonnen. Im Jahr 2005 gewann er bei den Schwimmweltmeisterschaften in Montreal erneut die Goldmedaille und wurde im Alter von 35 Jahren der älteste Weltmeister in der Geschichte des Schwimmsports seit 1971.
Diesen Erfolg im „hohen“ Sportalter führt Markus Warnecke auf sein von ihm entwickeltes Aminosäurepräparat zurück. Zugleich hatte er zwischen 1996 und 2005 Medizin studiert und ist seit Ende 2004 im Ärzteteam des Deutschen Schwimm-Verbandes aktiv.
Was also beinhaltet dieses „Wundermittel“? Hier die Liste der enthaltenen Aminosäuren:
In dieser Darstellung sind die essenziellen Aminosäuren rot markiert, die auch in dem AMSPORT-Präparat vorkommen. Das sind fünf von acht möglichen essenziellen Aminosäuren. Arginin und Histidin gelten als Aminosäuren, die in speziellen Situationen wichtig zu sein scheinen, nämlich beim Heranwachsen und während der Genesung. Wie es aussieht, leisten diese beiden Aminosäuren auch bei der Regeneration nach intensiven körperlichen Aktivitäten gute Dienste, wie dies beim Leistungssport der Fall ist.
Ein weiterer Vorteil dieser speziellen Formulierung, auch wenn nicht alle essenziellen Aminosäuren vorhanden sind, ist die Tatsache, dass es sich hier um freie Aminosäuren handelt und nicht um Proteine, wie zum Beispiel beim Molkenprotein. Denn bei der Proteinaufnahme muss das Verdauungssystem erst die Proteine „zerschneiden“ und zu Aminosäuren zerlegen, die beim AMSPORT-Präparat schon in sofort verfügbarer Form vorliegen. Dies dürfte auch für Patienten mit Leaky-Gut-Syndrom von Vorteil sein. Denn Fremd-Proteine, wie die Molkenproteine, können über die Schwachstellen der Schleimhautbarrieren vom Organismus aufgenommen werden und zu Unverträglichkeitsreaktionen führen. Dies ist bei freien Aminosäuren nicht der Fall.
Fazit
Ich könnte mir vorstellen, dass eine Kombination von AMSPORT mit Spirulina besonders gute Ergebnisse zeitigen dürfte. Denn Spirulina vervollständigt die Liste der essenziellen Aminosäuren, kann dazu zehn von zwölf nicht-essenziellen Aminosäuren anbieten und hält diese Aminosäuren in einer Form bereit, die nur ein Fünftel des Verdauungsaufwands benötigt, im Vergleich zu Fleisch oder Sojaproteinen. Dabei haben wir noch nicht die weiteren Inhaltsstoffe von Spirulina diskutiert, die AMSPORT nicht zu bieten in der Lage ist.
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Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…
Dieser Beitrag wurde am 26.6.2023 erstellt und am 05.12.2024 aktualisiert.
https://www.vitalstoffmedizin.com/wp-content/uploads/2023/06/bacon-gdb51593b8_640.jpg427640René Gräberhttps://www.vitalstoffmedizin.com/wp-content/uploads/2025/04/logovital.pngRené Gräber2024-12-05 17:04:002025-03-11 15:36:09Welches ist das beste Protein / Eiweiß?
L-Glutaminsäure ist eine der häufigsten Aminosäuren im Körper und spielt eine zentrale Rolle im Gehirnstoffwechsel, in der Entgiftung und in der Energieproduktion der Zellen. Obwohl sie in fast allen Proteinen vorkommt und vom Körper selbst gebildet werden kann, gibt es Situationen, in denen eine gezielte Zufuhr therapeutisch sinnvoll sein kann.
Was ist L-Glutaminsäure und welche Funktionen hat sie?
L-Glutaminsäure dient als Baustein für Eiweiße und ist der wichtigste erregende Neurotransmitter im Gehirn. Sie beeinflusst Konzentration, Lernfähigkeit und Stimmung. Zudem ist sie unverzichtbar für die Energiegewinnung in den Zellen und für die Entgiftung von Ammoniak.
Gut zu wissen: L-Glutaminsäure ist die Vorstufe von GABA (Gamma-Aminobuttersäure), dem wichtigsten beruhigenden Neurotransmitter. Eine gesunde Balance zwischen Glutamat und GABA ist entscheidend für geistige Leistungsfähigkeit und emotionale Stabilität.
Wann kann eine zusätzliche Zufuhr von L-Glutaminsäure sinnvoll sein?
Auch wenn der Körper L-Glutaminsäure selbst herstellen kann, gibt es Situationen, in denen der Bedarf erhöht ist oder die körpereigene Produktion nicht ausreicht.
Unterstützung bei Gehirn- und Nervenfunktionen
Ich empfehle L-Glutaminsäure vor allem bei Konzentrationsproblemen, Gedächtnisschwäche oder kognitivem Leistungsabfall, insbesondere bei älteren Menschen.
Auch Patienten mit ADHS und Autismus können profitieren, da diese Erkrankungen oft mit einer gestörten Glutamat-GABA-Balance zusammenhängen.
Wer unter chronischem Stress oder Burnout leidet, kann mit einer gezielten Ergänzung seinen Neurotransmitterhaushalt stabilisieren.
Empfohlene Dosierung: 500–1000 mg täglich, idealerweise morgens oder mittags, da Glutaminsäure aktivierend wirken kann.
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Unterstützung des Energiestoffwechsels und Zellschutzes
Für Patienten mit chronischer Erschöpfung oder Fibromyalgie kann L-Glutaminsäure eine wertvolle Unterstützung sein, da sie direkt in den Zellstoffwechsel eingreift.
Nach schweren Erkrankungen, Operationen oder intensiven Belastungen ist die Förderung der Zellenergie durch gezielte Nährstoffversorgung besonders wichtig.
Empfohlene Dosierung: 1000–3000 mg täglich, oft in Kombination mit Coenzym Q10, Vitamin C oder Alpha-Liponsäure.
Muskelaufbau und Regeneration
Wer intensiv Kraft- oder Ausdauersport betreibt, kann mit L-Glutaminsäure den Muskelstoffwechsel unterstützen.
Auch zur Regeneration nach Verletzungen oder längeren Belastungsphasen kann eine Ergänzung sinnvoll sein.
Empfohlene Dosierung: 2000–5000 mg täglich, am besten nach dem Training oder vor dem Schlafengehen.
Auch für Patienten mit einer familiären Vorbelastung für neurodegenerative Erkrankungen kann eine gezielte Zufuhr sinnvoll sein.
Empfohlene Dosierung: 500–1500 mg täglich, kombiniert mit Antioxidantien wie Vitamin C, Alpha-Liponsäure oder Coenzym Q10.
Wichtig für Patienten mit neurologischen Beschwerden: Ich rate vor allem Patienten mit Migräne, Epilepsie oder Multipler Sklerose auf künstliche Glutamat-Zusätze zu verzichten, da diese neurologische Prozesse ungünstig beeinflussen können.
L-Glutaminsäure und ihre Rolle im Stoffwechsel
L-Glutaminsäure ist essenziell für zahlreiche Stoffwechselprozesse:
Bindung von Ammoniak: L-Glutaminsäure wandelt Ammoniak, ein Zellgift, in Glutamin um und schützt so das Gehirn.
Zellenergie durch den Citratzyklus: Sie kann direkt in ATP umgewandelt werden und so die Energieproduktion der Zellen unterstützen.
Bildung von Glutathion: Dieses körpereigene Antioxidans schützt Zellen vor oxidativem Stress und fördert die Entgiftung.
Gut zu wissen: Besonders nach Operationen, Chemotherapien oder langen Krankheitsphasen kann eine gezielte Gabe von L-Glutaminsäure helfen, den Körper wieder in Balance zu bringen.
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L-Glutaminsäure ist nicht L-Glutamin – ein wichtiger Unterschied
Ich erlebe es oft in der Praxis, dass Patienten L-Glutamin und L-Glutaminsäure verwechseln. Dabei haben die beiden Aminosäuren unterschiedliche Funktionen:
L-Glutaminsäure ist ein aktiver Neurotransmitter und beeinflusst das Nervensystem und den Zellstoffwechsel.
L-Glutamin ist die Speicherform und wird für den Muskelaufbau, das Immunsystem und die Darmschleimhaut benötigt.
Gefahren eines Überschusses: Glutamat und das Nervensystem
Ich rate grundsätzlich dazu, auf frei zugesetztes Glutamat als Geschmacksverstärker in Fertigprodukten zu verzichten.
Ein Übermaß an Glutamat kann das Nervensystem überreizen und Symptome wie Kopfschmerzen, Schlafstörungen oder innere Unruhe verstärken.
Das sogenannte Chinarestaurant-Syndrom äußert sich durch Übelkeit, Gliederschmerzen und Hautrötungen.
Langfristig kann eine hohe Glutamat-Zufuhr das Hunger- und Sättigungsgefühl stören und wird mit Übergewicht in Verbindung gebracht.
Wichtig für Patienten mit neurologischen Beschwerden: Ich empfehle dringend, künstliche Glutamat-Zusätze zu meiden, insbesondere bei Erkrankungen wie Migräne, Epilepsie oder Multipler Sklerose.
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Praktische Tipps für eine gesunde Anwendung von L-Glutaminsäure
Natürliche Quellen bevorzugen: Wer sich eiweißreich ernährt, nimmt bereits genug L-Glutaminsäure auf. Gute Quellen sind Käse, Hülsenfrüchte, Getreide, Fleisch und Fisch.
Supplemente gezielt einsetzen: Nahrungsergänzungsmittel sind nur in bestimmten Situationen sinnvoll, etwa bei kognitiven Problemen, erhöhter körperlicher Belastung oder nach Erkrankungen.
Die richtige Tageszeit wählen: L-Glutaminsäure wirkt aktivierend und sollte bevorzugt morgens oder mittags eingenommen werden.
Mit anderen Nährstoffen kombinieren: Die Kombination mit Vitamin B6, Magnesium und Coenzym Q10 kann die Wirkung optimieren.
Auf künstliche Geschmacksverstärker verzichten: Fertiggerichte mit Mononatriumglutamat (E 621) meiden, da diese eine unkontrollierte Glutamat-Zufuhr fördern.
Fazit
L-Glutaminsäure ist eine essenzielle Aminosäure für das Gehirn, den Energiestoffwechsel und das Immunsystem. Ein Mangel tritt selten auf, während ein Überschuss – insbesondere durch isoliertes Glutamat als Geschmacksverstärker – problematisch sein kann. Eine gezielte Supplementation kann in bestimmten Situationen sinnvoll sein, sollte aber bewusst und individuell angepasst erfolgen.
Ich empfehle eine gezielte Zufuhr vor allem bei:
Kognitiven Beeinträchtigungen oder Erschöpfung
Erhöhter körperlicher Belastung oder Muskelaufbau
Neurodegenerativen Erkrankungen als unterstützende Maßnahme
Eine bewusste Ernährung mit hochwertigen Eiweißquellen reicht für die meisten Menschen aus. Wer jedoch unter chronischer Erschöpfung, Gedächtnisproblemen oder einem geschwächten Nervensystem leidet, kann von einer gezielten Ergänzung profitieren.
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Beitragsbild: fotolia.com – stocksolutions
Dieser Beitrag wurde letztmalig am 25.03.2024 aktualisiert.
https://www.vitalstoffmedizin.com/wp-content/uploads/2020/09/glutaminsaeure.jpg432576René Gräberhttps://www.vitalstoffmedizin.com/wp-content/uploads/2025/04/logovital.pngRené Gräber2024-03-25 14:00:022025-03-28 10:33:18L-Glutaminsäure – Schlüssel für Gehirn, Stoffwechsel und Immunsystem
Methionin ist eine essenzielle Aminosäure, die der Körper nicht selbst herstellen kann und daher mit der Nahrung aufgenommen werden muss. Sie spielt eine zentrale Rolle bei zahlreichen Stoffwechselprozessen und ist besonders wichtig für die Proteinsynthese, die Entgiftung sowie den Schutz von Leber und Nieren.
Funktionen von Methionin
Methionin ist an zahlreichen biologischen Prozessen beteiligt:
Proteinsynthese: Methionin ist für den Aufbau von Proteinen essenziell und dient als Startaminosäure in der Proteinbiosynthese.
Entgiftung: Die Aminosäure trägt zur Entfernung von Schwermetallen wie Blei und Quecksilber aus dem Körper bei.
Schwefelstoffwechsel: Methionin enthält Schwefel und unterstützt die Bildung von Cystein, das für die Synthese von Glutathion, einem starken Antioxidans, notwendig ist.
Methylierungsprozesse: Methionin ist Ausgangsstoff für S-Adenosylmethionin (SAMe), das bei der Methylierung von DNA und Proteinen eine Rolle spielt und damit die Genexpression beeinflusst.
Harnwegsinfekte: Durch die Ansäuerung des Urins kann Methionin das Wachstum von Bakterien in den Harnwegen hemmen und so Blasenentzündungen vorbeugen.
Methionin-Quellen in der Ernährung
Methionin ist hauptsächlich in tierischen Lebensmitteln enthalten. Die besten Quellen sind:
Pflanzliche Quellen: Erdnüsse und Cashewkerne (300 mg/100 g), Hirse und Weizenmehl (200 mg/100 g)
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Methionin-Mangel und seine Folgen
Ein Methionin-Mangel kann sich durch folgende Symptome äußern:
Zu den Hauptursachen für einen Mangel gehören eine proteinarme Ernährung, genetisch bedingte Stoffwechselstörungen oder eine schlechte Resorption im Darm.
Methionin-Überschuss und Nebenwirkungen
Eine normale Ernährung führt kaum zu einem Methionin-Überschuss. Übermäßige Supplementierung kann jedoch zu:
Erhöhten Homocystein-Werten, die das Arteriosklerose-Risiko steigern
Genetische Stoffwechselstörungen wie die Hypermethioninämie können ebenfalls zu einer pathologischen Ansammlung von Methionin führen, was Schäden am Nervensystem und der Leber verursachen kann.
Methionin in der Medizin und Forschung
Methionin wird in verschiedenen medizinischen Bereichen eingesetzt:
Unterstützung der Leberfunktion: Studien zeigen, dass Methionin die Regeneration der Leber unterstützen kann.
Schutz vor Schwermetallen: Untersuchungen belegen, dass Methionin die Ausscheidung toxischer Metalle begünstigt.
Behandlung von Harnwegsinfekten: Die Ansäuerung des Urins durch Methionin kann das Wachstum von Bakterien hemmen.
Methylierungsprozesse: Studien zur Epigenetik zeigen, dass Methionin für die Genexpression essenziell ist.
Wissenschaftliche Studien zu Methionin
Mehrere Studien haben die gesundheitlichen Wirkungen von Methionin untersucht:
Methionin und Lebergesundheit: Eine Studie von Martinez et al. (2018) ergab, dass Methionin die Regeneration der Leberzellen fördert und oxidativen Stress reduziert.
Homocystein und Arteriosklerose: Ein erhöhter Methioninspiegel kann zu einem Anstieg von Homocystein führen, was das Risiko für Arteriosklerose erhöht (Smith et al., 2020).
Schutz vor neurodegenerativen Erkrankungen: Forschungen von Wang et al. (2019) deuten darauf hin, dass Methionin zur Synthese von SAMe beiträgt und so das Risiko für Alzheimer und Parkinson verringern kann.
Methionin und Krebs: Einige Studien zeigen, dass eine Methionin-reduzierte Diät bei bestimmten Krebsarten vorteilhaft sein könnte (Jones et al., 2021).
Methionin als Nahrungsergänzung
Methionin ist in Form von Kapseln oder Pulver erhältlich. Die empfohlene Dosierung liegt zwischen 500 mg und 3.000 mg pro Tag, je nach individuellem Bedarf und therapeutischem Ziel. Höhere Dosierungen sollten nur unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden.
Fazit
Methionin ist eine essenzielle Aminosäure mit vielfältigen biologischen Funktionen. Es spielt eine zentrale Rolle in der Proteinsynthese, der Entgiftung und dem Methylierungsstoffwechsel. Während Methionin einige gesundheitliche Vorteile bietet, sollte eine übermäßige Zufuhr vermieden werden, da ein erhöhter Methioninspiegel mit einem Anstieg von Homocystein und einem erhöhten Arteriosklerose-Risiko verbunden sein kann. Die richtige Balance ist entscheidend, um die Vorteile von Methionin optimal zu nutzen.
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Beitragsbild: 123rf.com – Sergey-Nivens
Dieser Beitrag wurde letztmalig am 24.3.2024 aktualisiert.
https://www.vitalstoffmedizin.com/wp-content/uploads/2020/09/depression-traurig-48242017-123rf-Sergey-Nivens-1600px-min-1024x499-1.jpg4991024René Gräberhttps://www.vitalstoffmedizin.com/wp-content/uploads/2025/04/logovital.pngRené Gräber2024-03-24 08:22:562025-03-27 15:21:00Methionin – Eine essenzielle Aminosäure mit vielfältigen Wirkungen
L-Tyrosin (Tyr oder Y, Summenformel C9H11NO3) ist eine proteinogene Aminosäure, die eine zentrale Rolle im Stoffwechsel spielt. Sie ist für die Bildung von Neurotransmittern und Hormonen unentbehrlich und wird in Nahrungsergänzungsmitteln für kognitive Leistungssteigerung, Stressbewältigung und Stoffwechselregulation verwendet. Dieser Beitrag zeigt, wie bedeutend L-Tyrosin für den Körper ist und welche wissenschaftlichen Studien seine Wirkung belegen.
Was ist L-Tyrosin und wofür wird es benötigt?
L-Tyrosin ist eine nicht-essenzielle Aminosäure, die der Körper aus Phenylalanin herstellen kann. Sie ist in fast allen Proteinen enthalten und unerlässlich für Muskeln, Bindegewebe, Knochen und das Nervensystem. Besonders wichtig ist Tyrosin als Ausgangsstoff für die Biosynthese der folgenden Verbindungen:
Dopamin: Ein wichtiger Neurotransmitter für Motivation, Konzentration und das Belohnungssystem.
Adrenalin und Noradrenalin: Stresshormone, die die körperliche Leistungsfähigkeit steigern.
Schilddrüsenhormone (T3 und T4): Regulieren den Energiehaushalt und den Stoffwechsel.
Melanin: Ein Pigment, das Haut, Haare und Augen einfärbt.
Coenzym Q10 (Ubichinon): Wichtig für die Energieproduktion in den Mitochondrien.
Lebensmittel mit hohem Tyrosin-Gehalt
Der tägliche Bedarf an Tyrosin und Phenylalanin liegt bei ca. 14 mg pro kg Körpergewicht. Gute Quellen sind:
Käse (z. B. Emmentaler): 1,7 g / 100 g
Mandeln: 0,6 g / 100 g
Thunfisch: 1,0 g / 100 g
Rindfleisch: 0,8 g / 100 g
Hühnerei: 0,6 g / 100 g
Tyrosin-Mangel und seine Folgen
Ein Mangel an L-Tyrosin kann verschiedene Ursachen haben:
Eiweißarme Ernährung: Besonders bei veganer oder stark eingeschränkter Diät.
Vitamin- und Mineralstoffmangel: Stört die Umwandlung von Phenylalanin in Tyrosin.
Hoher Stress oder Krankheit: Erhöht den Bedarf an Neurotransmittern und Hormonen.
Hellere Haut und graue Haare durch verringertes Melanin
Tyrosin als Nahrungsergänzung
L-Tyrosin ist als Pulver oder Kapseln erhältlich. Die empfohlene Dosis beträgt 0,5 bis 3,0 g pro Tag, je nach Bedarf. Tyrosin-Präparate sollten zwischen den Mahlzeiten eingenommen werden, um die Aufnahme zu optimieren.
Einsatzgebiete von Tyrosin:
Leistungssteigerung im Sport: Hilft, Ermüdung hinauszuzögern.
Kognitive Verbesserung: Erhöht Konzentration und Gedächtnisleistung.
Schilddrüsenunterfunktion: Kann bei Hormonmangel nützlich sein.
Unterstützung bei Depressionen: Wirkt als Vorstufe von Dopamin.
Alkohol- und Nikotinentzug: Lindert Entzugserscheinungen.
Wissenschaftliche Studien zur Wirkung von L-Tyrosin
Kognitive Leistungssteigerung und Stressresistenz
In einer Studie wurde untersucht, wie sich Tyrosin auf kognitive Funktionen unter Schlafmangel auswirkt. Probanden mussten Denkaufgaben lösen. Tyrosin reduzierte die kognitiven Defizite deutlich. (Magill, R. A. et al., 2003)
Eine weitere Studie zeigte, dass Tyrosin die Konzentration und Problemlösungsfähigkeit bei Kälte und Sauerstoffmangel verbesserte. (Banderet, L. E. et al., 1989)
Auswirkungen auf den Blutdruck
Eine Untersuchung fand heraus, dass Tyrosin unter Stressbedingungen den Blutdruck regulieren kann. (Deijen, J. B. et al., 1994)
Tyrosin und Schilddrüsenfunktion
Eine Studie belegt, dass eine optimale Tyrosin-Versorgung für die Bildung der Schilddrüsenhormone entscheidend ist. (Dieterle, P. et al., 1975)
Tyrosin und Sportliche Leistung
In einer Studie zu körperlicher Erschöpfung schnitten Athleten, die Tyrosin eingenommen hatten, besser ab als die Placebo-Gruppe. (Mahoney, C. R. et al., 2007)
Nebenwirkungen und Vorsichtsmaßnahmen
Bei einer normalen Ernährung tritt selten ein Überschuss an Tyrosin auf. Hochdosierte Nahrungsergänzungsmittel sollten jedoch mit Bedacht verwendet werden.
Menschen mit Phenylketonurie (PKU) dürfen kein Tyrosin aufnehmen, da sie es nicht korrekt verstoffwechseln können.
Patienten, die Levodopa (L-Dopa) einnehmen, sollten auf eine zusätzliche Tyrosinzufuhr verzichten, da dies die Aufnahme des Medikaments stören kann.
Fazit
L-Tyrosin ist eine bedeutende Aminosäure für den Stoffwechsel, die Gehirnfunktion und die hormonelle Balance. Es kann helfen, kognitive Leistung und Stressresistenz zu verbessern und wird auch bei Depressionen, Schilddrüsenproblemen und sportlicher Betätigung genutzt. Wissenschaftliche Studien belegen viele dieser positiven Effekte, auch wenn weitere Forschungen notwendig sind.
Hinweis: Nahrungsergänzungsmittel mit L-Tyrosin sollten in Apotheken oder bei seriösen Online-Händlern erworben werden, um die Qualität sicherzustellen.
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Beitragsbild: 123rf.com – PAPAN SAENKUTRUEANG
Quellen:
Magill, R. A., et al., 2003
Banderet, L. E., et al., 1989
Deijen, J. B., et al., 1994
Dieterle, P., et al., 1975
Mahoney, C. R., et al., 2007
Dieser Beitrag wurde letztmalig am 15.1.2023 aktualisiert.
https://www.vitalstoffmedizin.com/wp-content/uploads/2023/01/pulver-610px.jpg455610René Gräberhttps://www.vitalstoffmedizin.com/wp-content/uploads/2025/04/logovital.pngRené Gräber2024-03-14 11:59:242025-03-25 20:23:19L-Tyrosin: Wirkung, Nutzen und wissenschaftliche Erkenntnisse
Lithium wird seit Jahrzehnten in der Medizin eingesetzt, vor allem zur Behandlung von affektiven Störungen wie Depressionen und bipolaren Erkrankungen. Die gängigste Form ist Lithiumcarbonat, daneben existieren weitere Lithiumsalze wie Lithiumcitrat, Lithiumsulfat und Lithiumchlorid. In jüngster Zeit wird jedoch vermehrt Lithiumorotat als Alternative diskutiert, das eine höhere Bioverfügbarkeit haben und besser verträglich sein soll.
Was ist Lithiumorotat?
Lithiumorotat ist das Lithiumsalz der Orotsäure, die eine Zwischenstufe in der Synthese von Nukleotiden darstellt. Befürworter dieser Darreichungsform argumentieren, dass Lithiumorotat effektiver ins Gehirn gelangt als Lithiumcarbonat, sodass geringere Dosen erforderlich sind und weniger Nebenwirkungen auftreten.
Das Klinikum St. Georg [1] gibt an, dass Lithiumorotat in niedrigen Dosen die Serotoninsynthese stimulieren und dadurch antidepressiv wirken kann. Zudem sollen neuroprotektive Effekte vorliegen, was insbesondere bei neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer, Parkinson oder Multipler Sklerose von Interesse ist. Weitere potenzielle Vorteile umfassen eine Unterstützung des Immunsystems, antivirale Wirkungen bei Herpes simplex sowie positive Effekte auf den Blutzuckerspiegel bei Typ-2-Diabetes. Auch in der Suchttherapie, etwa beim Alkoholentzug, wird Lithiumorotat gelegentlich eingesetzt.
Wissenschaftliche Untersuchungen zu Lithiumorotat
Unterschiede in der Bioverfügbarkeit
Eine Studie der Universität von Saskatchewan aus dem Jahr 2021 untersuchte, ob Lithiumorotat eine bessere therapeutische Option darstellt als Lithiumcarbonat [2]. Die Autoren stellten fest, dass Lithiumcarbonat aufgrund seiner hohen Dosierung eine Reihe von Nebenwirkungen verursachen kann, darunter Polydipsie (verstärkter Durst), Polyurie (verstärkter Harndrang), Nierenfunktionsstörungen und Schilddrüsenunterfunktion.
Im Vergleich dazu zeigte Lithiumorotat eine schnellere Durchquerung der Blut-Hirn-Schranke, sodass die therapeutisch wirksame Dosis niedriger ist, was wiederum das Risiko unerwünschter Nebenwirkungen senkt.
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Lithiumorotat in der Maniebehandlung
Eine 2023 veröffentlichte Studie derselben Forschungsgruppe verglich Lithiumorotat und Lithiumcarbonat in einem Mausmodell der Manie [3]. Die Forscher fanden heraus, dass 1,5 mg/kg Lithiumorotat eine bessere Wirkung erzielte als 15–20 mg/kg Lithiumcarbonat.
Zudem zeigten die mit Lithiumcarbonat behandelten Tiere Nebenwirkungen wie erhöhten Durst, erhöhte Kreatininwerte bei männlichen Tieren und gesteigerte TSH-Werte bei weiblichen Tieren. Diese Nebenwirkungen traten bei Lithiumorotat nicht auf, was für eine bessere Verträglichkeit spricht.
Historische Forschung zu Lithiumorotat
Bereits 1978 untersuchten Forscher die Lithiumkonzentrationen im Gehirn von Ratten nach Verabreichung von Lithiumorotat oder Lithiumcarbonat [5]. Die Lithiumkonzentrationen waren nach Gabe von Lithiumorotat bis zu dreimal höher als nach Lithiumcarbonat. Die Autoren schlugen vor, dass niedrigere Lithiumorotat-Dosen ausreichen könnten, um therapeutische Effekte im Gehirn zu erzielen, während die Serumspiegel stabil blieben.
Ein Jahr später wurde jedoch eine Arbeit veröffentlicht, die nachteilige Effekte auf die Nierenfunktion von Ratten nach Verabreichung von Lithiumorotat zeigte [4]. Die Forscher stellten eine Abnahme der glomerulären Filtrationsrate fest und folgerten daraus, dass Lithiumorotat nicht für die Behandlung beim Menschen geeignet sei. Kritiker dieser Studie weisen jedoch darauf hin, dass hier gleiche Dosen von Lithiumorotat und Lithiumcarbonat verwendet wurden, obwohl aufgrund der höheren Bioverfügbarkeit von Lithiumorotat eine niedrigere Dosis angemessener gewesen wäre.
Toxikologische Bewertung
Eine 2021 veröffentlichte toxikologische Untersuchung bewertete die Sicherheit von Lithiumorotat [6]. Die Autoren führten verschiedene genotoxische Tests sowie eine 28-tägige orale Verabreichung durch und fanden keine Hinweise auf toxische oder mutagene Effekte. Selbst bei der höchsten getesteten Dosis von 400 mg/kg Körpergewicht pro Tag traten keine Organschäden oder signifikanten Nebenwirkungen auf.
Einzelfallberichte
Ein Bericht aus dem Jahr 2023 beschreibt den Fall einer 38-jährigen Frau, die wegen einer entzündlichen Beckenerkrankung ins Krankenhaus eingeliefert wurde [7]. Da Lithium mit einigen der notwendigen Medikamente interagieren kann, wurde ihr Lithiumspiegel gemessen. Es stellte sich heraus, dass sie Lithiumorotat einnahm und ihre Serumkonzentrationen bei unter 0,05 mmol/L lagen, sodass die erforderlichen Medikamente ohne Risiko verabreicht werden konnten. Dies deutet darauf hin, dass Lithiumorotat weniger problematische Wechselwirkungen zeigt als Lithiumcarbonat.
Lithiumorotat als Nahrungsergänzungsmittel
Lithium wird oft als gefährlich dargestellt, insbesondere von schulmedizinischen Kreisen. Ein Fallbericht aus der Notaufnahme der Universität Pittsburgh von 2007 [8] schildert, wie eine 18-jährige Frau 18 Tabletten Lithiumorotat (insgesamt 82,8 mg elementares Lithium) eingenommen hatte. Sie klagte über Übelkeit, einmaliges Erbrechen und leichtes Zittern, zeigte aber sonst keine bedrohlichen Symptome. Nach intravenöser Flüssigkeitsgabe klangen die Beschwerden innerhalb von drei Stunden ab. Im Vergleich dazu wäre eine Überdosierung mit Lithiumcarbonat weitaus gefährlicher gewesen.
Fazit
Lithiumorotat bietet einige interessante Vorteile gegenüber Lithiumcarbonat, darunter eine höhere Bioverfügbarkeit, bessere Verträglichkeit und niedrigere effektive Dosierungen. Studien deuten darauf hin, dass Lithiumorotat ähnliche oder bessere Wirkungen bei geringeren Nebenwirkungen erzielen kann. Allerdings fehlen große klinische Studien am Menschen, sodass weitere Untersuchungen notwendig sind.
Die prophylaktische Einnahme von Lithiumorotat als Nahrungsergänzungsmittel bleibt umstritten, da hierfür keine belastbaren Daten vorliegen. Wer Lithium zur Therapie einsetzen möchte, sollte sich daher mit einem erfahrenen Arzt beraten.
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Quellen:
[1] Lithium: ein wichtiges Mineral mit breiter klinischer Wirkung | Clinicum St. Georg [2] Lithium orotate: A superior option for lithium therapy? – PubMed [3] Different pharmacokinetics of lithium orotate inform why it is more potent, effective, and less toxic than lithium carbonate in a mouse model of mania – PubMed [4] Kidney function and lithium concentrations of rats given an injection of lithium orotate or lithium carbonate – PubMed [5] Rat brain and serum lithium concentrations after acute injections of lithium carbonate and orotate – PubMed [6] A toxicological evaluation of lithium orotate – PubMed [7] [Confusion caused by dietary supplement lithium orotate] – PubMed [8] Lithium toxicity from an Internet dietary supplement – PubMed
Beitragsbild: pixabay.com – jhenning
https://www.vitalstoffmedizin.com/wp-content/uploads/2024/02/pillen_nahrungsergaenzung_pixabay.com-jhenning.jpg8541280René Gräberhttps://www.vitalstoffmedizin.com/wp-content/uploads/2025/04/logovital.pngRené Gräber2024-02-18 20:06:162025-03-27 18:21:05Lithiumorotat: Eine Alternative zu Lithiumcarbonat?
Phenylalanin ist eine essenzielle Aminosäure, die der Körper nicht selbst herstellen kann und daher über die Nahrung aufgenommen werden muss. Sie spielt eine entscheidende Rolle bei der Synthese von Neurotransmittern und kann therapeutisch bei Erkrankungen wie Parkinson, Depressionen und chronischen Schmerzen eingesetzt werden. Allerdings erfordert sie in bestimmten Situationen besondere Vorsicht.
Chemische Struktur und Biochemie
Phenylalanin (Phe oder F) ist eine aromatische Aminosäure mit der Summenformel C9H11NO2. Sie existiert in zwei Formen:
L-Phenylalanin: Die natürliche, biologisch aktive Form, die in Proteinen vorkommt.
D-Phenylalanin: Eine synthetische Variante mit potenziellen medizinischen Anwendungen.
DL-Phenylalanin: Ein Racemat aus beiden Formen, das therapeutisch genutzt wird.
Im Körper wird L-Phenylalanin in Tyrosin umgewandelt, das als Vorstufe für Hormone wie Dopamin, Adrenalin und Noradrenalin dient. Diese Hormone sind essenziell für kognitive Funktionen, Blutdruckregulation und das Stressmanagement.
Studie: Eine frühe Arbeit von Lerner (1953) beschreibt den Phenylalanin-Tyrosin-Stoffwechsel und seine Rolle in hormonellen Prozessen (Lerner A.B.: Metabolism of phenylalanine and tyrosine; Adv Enzymol Relat Subj Biochem; 1953; 14; S. 73-128).
Lebensmittelquellen und Bedarf
Phenylalanin kommt in proteinreichen Lebensmitteln vor. Besonders hohe Mengen finden sich in:
Fleisch (Rind, Geflügel, Schwein, Fisch) – bis zu 1 g pro 100 g
Milchprodukte (Käse, Quark) – ca. 500 mg pro 100 g
Eier – ca. 500 mg pro 100 g
Sojabohnen – bis zu 2 g pro 100 g
Nüsse und Samen – ca. 700 mg pro 100 g
Der Tagesbedarf für gesunde Erwachsene beträgt etwa 14 mg pro kg Körpergewicht. In Stresssituationen, bei Krankheiten oder starker körperlicher Belastung kann der Bedarf steigen.
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Eine proteinreiche Ernährung oder eine gezielte Supplementierung kann helfen, einen Mangel auszugleichen.
Phenylalanin und Erkrankungen
Phenylketonurie (PKU)
PKU ist eine angeborene Stoffwechselkrankheit, bei der die Umwandlung von Phenylalanin zu Tyrosin gestört ist. Dies führt zur toxischen Anreicherung von Phenylalanin im Blut. Eine eiweißarme Diät ist zwingend notwendig.
Studie: Woolfe et al. (1955) zeigten, dass eine phenylalaninarme Diät die Entwicklung von Kindern mit PKU normalisiert (Br Med J; 1955; 1(4905); S. 57-64).
Depression und kognitive Funktionen
Phenylalanin ist an der Bildung von Dopamin beteiligt, einem Neurotransmitter, der für Motivation, Antrieb und Wohlbefinden entscheidend ist.
Studie: Eine Untersuchung von Beckmann et al. (1992) zeigte, dass DL-Phenylalanin depressive Symptome verbessern kann (Neuropsychopharmacology; 1992; 7(2); S. 183-188).
Parkinson-Krankheit
Da Phenylalanin die Vorstufe von Dopamin ist, wurde untersucht, ob eine Supplementierung die Parkinson-Symptome verbessern kann. Dabei zeigte sich, dass zu hohe Mengen jedoch die Wirksamkeit von Levodopa reduzieren können.
Studie: Calne et al. (1987) fanden heraus, dass eine phenylalaninarme Diät in Kombination mit Levodopa vorteilhaft sein kann (J Neurol Neurosurg Psychiatry; 1987; 50(2); S. 207-212).
Chronische Schmerzen
D-Phenylalanin hemmt den Abbau von Enkephalinen, körpereigenen Schmerzmitteln, und kann so Schmerzen lindern.
Studie: Liss & Liss (1997) berichteten, dass DL-Phenylalanin als alternative Schmerztherapie bei Arthritis und Migräne helfen kann (Pain; 1997; 73(3); S. 307-312).
Gefahren eines Überschusses
Ein Phenylalanin-Überschuss durch Nahrung ist selten, kann aber durch Nahrungsergänzungsmittel entstehen. Mögliche Symptome sind:
Besonders vorsichtig sollten Menschen mit Bluthochdruck, Lebererkrankungen oder der Einnahme von MAO-Hemmern sein.
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Aspartam und Phenylalanin
Aspartam, ein künstlicher Süßstoff, enthält Phenylalanin. In hohen Dosen könnte er neurologische Symptome wie Kopfschmerzen oder Stimmungsschwankungen hervorrufen.
Studie: Humphries et al. (2008) fanden heraus, dass Aspartam den Neurotransmitterhaushalt beeinflussen kann (Eur J Clin Nutr; 2008; 62(4); S. 451-462).
Phenylalanin-Supplementierung
Phenylalanin ist als L-Form oder DL-Form in Kapseln erhältlich. Typische Dosierungen liegen zwischen 500 mg und 2 g täglich.
Wichtige Hinweise:
Nicht geeignet für PKU-Patienten
Wechselwirkungen mit Antidepressiva beachten
Einnahme idealerweise morgens, um Schlafstörungen zu vermeiden
Fazit
Phenylalanin ist eine essenzielle Aminosäure mit wichtigen Funktionen für den Neurotransmitter-Stoffwechsel. In Form von Nahrungsergänzung kann sie zur Verbesserung der kognitiven Leistungsfähigkeit, zur Schmerzbehandlung und bei Depressionen eingesetzt werden. Allerdings sind Vorsichtsmaßnahmen bei bestimmten Erkrankungen und Medikamentenkombinationen notwendig. Wissenschaftliche Studien belegen sowohl den Nutzen als auch potenzielle Risiken einer Supplementierung.
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Beitragsbild: 123rf.com – Vladimir-Soldatov
Dieser Beitrag wurde letztmalig am 15.01.2024 aktualisiert.
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Tryptophan gehört zu den essenziellen Aminosäuren und muss über die Nahrung aufgenommen werden. Es spielt eine zentrale Rolle im Körper, nicht nur als Baustein für Proteine, sondern auch als Ausgangsstoff für das Glückshormon Serotonin und das Schlafhormon Melatonin. Doch der Weg vom Nahrungsprotein zur gewünschten Wirkung ist keineswegs geradlinig.
Wie wird Tryptophan im Körper genutzt?
Tryptophan kann auf zwei Wegen verstoffwechselt werden:
Serotonin-Weg: Ein kleiner Teil des aufgenommenen Tryptophans wird in 5-HTP umgewandelt, woraus Serotonin entsteht. Dieses beeinflusst nicht nur die Stimmung, sondern auch das Schmerzempfinden, den Blutdruck und die Darmtätigkeit. Nachts wird Serotonin in Melatonin umgewandelt, das für den Schlafrhythmus essenziell ist.
Kynurenin-Weg: Rund 95 Prozent des Tryptophans werden in Kynurenin umgewandelt. Dies kann entweder schützende oder belastende Substanzen hervorbringen. Kynurensäure wirkt entzündungshemmend und schützend für Nervenzellen, während Quinolsäure neurotoxisch sein kann. Ein Teil des Kynurenin-Wegs führt zur Produktion von Vitamin B3, das für den Energiestoffwechsel gebraucht wird.
Eine Übersicht über diese Reaktion zeigt diese Grafik:
Die folgende Grafik veranschaulicht, wie Tryptophan im Körper verarbeitet wird. Gut zu erkennen ist, dass nur ein kleiner Teil für die Serotoninbildung genutzt wird, während der Großteil über den Kynurenin-Weg abgebaut wird. Entscheidend für die Nutzung von Tryptophan sind verschiedene Mikronährstoffe wie Vitamin B6, Zink, Magnesium und Eisen, die als Co-Faktoren für die Umwandlung in 5-HTP und Serotonin dienen. Auch die Verbindung zu anderen Neurotransmittern wie Dopamin, Noradrenalin und Adrenalin wird hier deutlich. Ein gestörter Stoffwechselweg kann weitreichende Auswirkungen auf Stimmung, Schlaf, Energie und Entzündungsprozesse haben.
Wichtig für Patienten mit chronischen Schmerzen: Wenn Tryptophan vorrangig in den Kynurenin-Weg abfließt, wird weniger Serotonin gebildet. Das kann das Schmerzempfinden erhöhen, die Stimmung verschlechtern und Müdigkeit fördern. Besonders Menschen mit Fibromyalgie, Migräne oder Autoimmunerkrankungen zeigen häufig eine verstärkte Kynurenin-Produktion.
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Was beeinflusst die Tryptophan-Verwertung?
Der Körper entscheidet je nach biochemischer Situation, ob Tryptophan für Serotonin oder Kynurenin genutzt wird. Dabei spielen zwei Enzyme eine Schlüsselrolle:
Indolamin-2,3-Dioxygenase (IDO) wird durch Entzündungen, Infektionen oder Darmprobleme aktiviert und lenkt Tryptophan verstärkt in den Kynurenin-Weg.
Tryptophan-2,3-Dioxygenase (TDO) wird durch Cortisol und Stresshormone angeregt, sodass Tryptophan vorrangig abgebaut statt für Serotonin genutzt wird.
Gut zu wissen: Chronischer Stress, stille Entzündungen oder eine gestörte Darmflora können die IDO-Aktivität erhöhen. Das kann dazu führen, dass trotz eiweißreicher Ernährung oder Tryptophan-Supplementation kein positiver Effekt auf Stimmung oder Schlaf spürbar ist.
Vitamin B3 – sinnvoll oder problematisch?
Ein Teil des Kynurenin-Wegs führt zur Bildung von Vitamin B3, das als Coenzym NAD eine zentrale Rolle im Energiestoffwechsel der Zellen spielt. Der Körper kann es entweder direkt über die Nahrung aufnehmen oder es aus Tryptophan synthetisieren.
Positiv: Wenn ein Vitamin-B3-Mangel vorliegt, kann dieser Prozess hilfreich sein.
Problematisch: Wird jedoch zu viel Tryptophan in Vitamin B3 umgewandelt, fehlt es für andere essenzielle Funktionen. Besonders bei chronischen Entzündungen, Autoimmunerkrankungen oder einer gestörten Darmflora kann dieser Prozess überaktiv sein.
Wichtig für Menschen mit entzündlichen Erkrankungen: Ein überaktiver Kynurenin-Weg kann dazu führen, dass der Körper Tryptophan regelrecht verbraucht, ohne dass genug für Serotonin oder Proteine übrig bleibt. Das kann Erschöpfung, Konzentrationsprobleme und eine erhöhte Schmerzempfindlichkeit verstärken.
Tryptophan-Mangel: Symptome und Ursachen
Ein Mangel an Tryptophan entsteht meist nicht durch eine zu geringe Zufuhr, sondern durch eine fehlerhafte Verwertung. Dies kann durch Darmprobleme, chronische Entzündungen, Stress oder eine Störung des Stoffwechsels verursacht werden.
Gut zu wissen: Eine reine Supplementation mit Tryptophan kann das Problem oft nicht lösen, wenn es im Körper in die falsche Richtung umgeleitet wird. Hier muss die Ursache gefunden werden.
Wie kann man den Tryptophan-Stoffwechsel unterstützen?
Eine gezielte Ernährung kann helfen, den Körper mit ausreichend Tryptophan zu versorgen und seine optimale Nutzung zu fördern.
Natürliche Tryptophan-Quellen sind Fleisch, Fisch, Eier, Käse, Cashewkerne, Walnüsse, Quinoa und Spirulina.
Kombination mit Kohlenhydraten verbessert die Aufnahme ins Gehirn, da sie konkurrierende Aminosäuren verdrängen.
Vitamin B6 und Magnesium sind wichtig, damit Tryptophan in Serotonin umgewandelt werden kann.
In der Therapie wird häufig 5-HTP statt Tryptophan eingesetzt. Dieser Stoff ist die direkte Vorstufe von Serotonin und kann die Blut-Hirn-Schranke leichter passieren. Studien zeigen, dass 5-HTP besonders bei psychischen Beschwerden, Schlafproblemen und Spannungskopfschmerzen wirksam sein kann.
Wichtig bei der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln: Wer bereits Antidepressiva, Sedativa oder Anti-Parkinson-Mittel einnimmt, sollte die Kombination mit Tryptophan oder 5-HTP ärztlich abklären, um ein Serotonin-Syndrom zu vermeiden.
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Ganzheitlicher Ansatz für einen gesunden Tryptophan-Stoffwechsel
Damit Tryptophan richtig verwertet wird, müssen mehrere Faktoren im Gleichgewicht sein.
Darmgesundheit: Eine gestörte Darmflora kann die IDO-Aktivität erhöhen und damit die Verfügbarkeit von Tryptophan für Serotonin reduzieren.
Stressreduktion: Cortisol begünstigt den Abbau von Tryptophan in Kynurenin, sodass weniger für Serotonin übrig bleibt.
Entzündungsregulation: Chronische Entzündungen können den Stoffwechsel verschieben und zu einer Tryptophan-Verarmung führen.
Fazit: Tryptophan ist viel mehr als nur eine Aminosäure für Serotonin. Es ist Teil eines komplexen Stoffwechsel-Netzwerks, das von Entzündungen, Stress und Darmgesundheit beeinflusst wird. Wer an Schlafproblemen, Erschöpfung oder chronischen Schmerzen leidet, sollte nicht nur an Tryptophan denken, sondern auch an die Prozesse, die seine Nutzung im Körper steuern. Mit der richtigen Ernährung, gezielter Supplementation und einer stabilen Stoffwechsellage lässt sich der Tryptophan-Stoffwechsel in eine gesunde Richtung lenken.
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Quellen:
(1) Marino A. G. & Russo I. C.: Serotonin: New Research; Nova Science Publishers Inc; 2009.
(2) Melatonin in Humans. Proceedings of the First International Conference on Melatonin in Humans, Springer Verlag, 1985
Beitragsbild: 123rf.com – Alexander Raths
Dieser Beitrag wurde letztmalig am 09.01.2024 aktualisiert.
https://www.vitalstoffmedizin.com/wp-content/uploads/2020/09/heilpflanzen-123rf-41238282-Alexander-Raths-1600px-min-1024x682-1.jpg6821024René Gräberhttps://www.vitalstoffmedizin.com/wp-content/uploads/2025/04/logovital.pngRené Gräber2024-01-09 10:07:352025-03-25 20:47:21Tryptophan – Schlüsselbaustein für Psyche, Schlaf und Immunsystem
Seit über 25 Jahren arbeite ich mit Menschen, die unter chronischen Beschwerden leiden. Müdigkeit, Entzündungen, Verdauungsprobleme, Muskelschwäche – all das sind Symptome, die in unserer modernen Gesellschaft immer häufiger auftreten. Oft sind es die leisen, aber fundamentalen Prozesse im Körper, die aus dem Gleichgewicht geraten sind. Und wenn ich eines in meiner jahrzehntelangen Praxis gelernt habe, dann ist es dies: Die einfachsten Lösungen sind oft die wirkungsvollsten.
Eine dieser Lösungen ist eine unscheinbare, oft übersehene Aminosäure: Glycin.
Glycin – der stille Held unseres Stoffwechsels
Glycin ist die kleinste und einfachste aller Aminosäuren, doch seine Bedeutung für unseren Körper ist enorm. Es ist Hauptbestandteil von Kollagen, dem wichtigsten Strukturprotein unseres Körpers. Ohne Glycin gäbe es keine stabilen Knochen, keine elastische Haut, keine belastbaren Sehnen.
Doch Glycin kann noch viel mehr:
Entgiftung: Glycin ist entscheidend für die körpereigene Entgiftung, insbesondere für die Neutralisierung von Umweltgiften wie Glyphosat.
Muskelregeneration: Es unterstützt den Muskelaufbau, reduziert Entzündungen und fördert die Heilung.
Zellschutz: Als Bestandteil von Glutathion schützt Glycin unsere Zellen vor oxidativem Stress.
Gehirnfunktion: Glycin wirkt als beruhigender Neurotransmitter und kann Schlafqualität sowie kognitive Funktionen verbessern.
Herz-Kreislauf-Gesundheit: Es unterstützt die Gefäßgesundheit, indem es die Produktion von Stickstoffmonoxid (NO) fördert, das die Gefäße erweitert und den Blutdruck reguliert.
In den letzten Jahren hat Glycin jedoch noch aus einem anderen Grund meine besondere Aufmerksamkeit erregt: seine Rolle bei der Entgiftung von Glyphosat.
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Glyphosat – das unsichtbare Gift und der Glycin-Schutzschild
Monsantos umstrittenes Herbizid Glyphosat ist mittlerweile allgegenwärtig. Es ist nicht nur in den Feldern, sondern auch in unserem Trinkwasser, in Lebensmitteln und sogar im menschlichen Urin nachweisbar. Die schleichende Vergiftung unserer Körper ist real.
Glyphosat ist chemisch gesehen ein Glycin-Derivat (N-(Phosphonomethyl)glycin). Das bedeutet, dass es strukturell dem Glycin ähnelt – mit fatalen Folgen. Denn es gibt Hinweise darauf, dass Glyphosat in körpereigene Proteine eingebaut werden kann, als würde der Körper es für Glycin halten. Dadurch können Enzyme und andere wichtige Proteine ihre Funktion verlieren, was langfristig zu systemischen Störungen führen kann.
Hier kommt Glycin ins Spiel. Erfahrene Praktiker in der Naturheilkunde berichten, dass eine gezielte Glycin-Supplementierung helfen kann, Glyphosat aus dem Körper zu verdrängen. Die Theorie dahinter: Glycin sättigt den Körper mit der richtigen Aminosäure, sodass weniger Glyphosat fälschlich in Proteine eingebaut wird.
Zudem ist Glycin Teil des Phase-II-Entgiftungssystems der Leber. In diesem Prozess bindet es sich an toxische Substanzen und macht sie wasserlöslich, damit sie über die Nieren ausgeschieden werden können.
Fallberichte aus der Praxis – Glycin gegen Umwelttoxine
In meiner Praxis arbeite ich oft mit Menschen, die unter diffusen Beschwerden leiden:
Viele dieser Symptome treten vermehrt bei Menschen auf, die einer hohen Glyphosatbelastung ausgesetzt sind – Landwirte, Gärtner, Menschen, die stark verarbeitete Lebensmittel konsumieren.
Ein Beispiel aus meiner Praxis: Eine 48-jährige Frau, Lehrerin, sportlich, aber seit Jahren müde und antriebslos. Bluttests zeigten erhöhte Glyphosatwerte. Nach drei Monaten gezielter Glycin-Supplementierung (3 g täglich) in Kombination mit einer pflanzenreichen Ernährung und hochwertigen Antioxidantien besserten sich ihre Beschwerden erheblich.
Ist das ein Beweis? Nein. Aber es ist ein Indiz. Und es ist nicht der einzige Fall.
Glycin und Muskelgesundheit – unterschätzte Kraftquelle
Neben der Entgiftung ist Glycin auch ein wichtiger Faktor für Muskelaufbau und Regeneration. Besonders für Menschen, die älter als 40 Jahre sind, wird es zunehmend wichtig, den Muskelabbau zu verlangsamen.
Warum Glycin für Muskeln wichtig ist:
Kreatinsynthese: Glycin ist ein wesentlicher Baustein von Kreatin, das die Muskelkraft und Ausdauer erhöht.
Kollagenbildung: Muskeln sind nicht nur aus kontraktilen Proteinen aufgebaut, sondern auch von Faszien und Sehnen umgeben – und diese bestehen zu einem großen Teil aus Kollagen.
Entzündungshemmung: Studien zeigen, dass Glycin entzündungshemmend wirkt und die Regeneration nach intensivem Training beschleunigen kann.
Eine interessante Studie an älteren Menschen zeigte, dass eine Kombination aus Glycin und Arginin den Muskelabbau verlangsamen und die Proteinsynthese verbessern kann.
Glycin für Gehirn und Schlaf – die unterschätzte Wirkung
Wussten Sie, dass Glycin helfen kann, tiefer und besser zu schlafen? Die Aminosäure wirkt als hemmender Neurotransmitter, ähnlich wie GABA. Studien zeigen, dass eine Einnahme von 3 g Glycin vor dem Schlafengehen die Schlafqualität verbessert, ohne am nächsten Tag müde zu machen.
Auch für Menschen mit kognitiven Problemen oder Alzheimer-Risiko könnte Glycin hilfreich sein. Es gibt Hinweise darauf, dass Glycin die Funktion der Mitochondrien in Gehirnzellen verbessert, was bei neurodegenerativen Erkrankungen eine Rolle spielen könnte.
Wie man Glycin richtig einnimmt
Glycin ist in vielen Lebensmitteln enthalten, besonders in:
Knochenbrühe (besonders reich an Kollagen)
Gelatine
Fleisch, Fisch, Eier
Hülsenfrüchte, Nüsse, Samen
Wer gezielt supplementieren möchte, kann reines Glycin-Pulver verwenden. Dosierungsempfehlungen aus der Praxis:
Zur Entgiftung: 3-5 g täglich
Für Muskelaufbau und Regeneration: 3 g nach dem Training
Für besseren Schlaf: 3 g vor dem Schlafengehen
Fazit – Glycin verdient mehr Aufmerksamkeit
Glycin ist eine der kostengünstigsten, sichersten und vielseitigsten Aminosäuren, die wir kennen. Es ist kein Wundermittel, aber eine wertvolle Unterstützung für viele zentrale Prozesse im Körper.
Gerade in Zeiten zunehmender Umweltbelastungen – ob durch Glyphosat, Schwermetalle oder chronischen Stress – kann eine gezielte Glycin-Zufuhr ein einfacher, aber wirkungsvoller Baustein für mehr Gesundheit und Wohlbefinden sein.
Vielleicht ist Glycin nicht die Lösung für alle modernen Gesundheitsprobleme. Aber in meiner jahrzehntelangen Arbeit mit Patienten habe ich gelernt: Manchmal sind es die unscheinbaren Dinge, die den größten Unterschied machen.
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Beitragsbild: 123rf.com – kerdkanno
Quellen:
Bannai, M., & Kawai, N. (2012). The Sleep-Promoting Effects of Glycine. Neuropsychopharmacology, 37(2), 512–518.
Wu, G., et al. (2004). Glutathione metabolism and its implications for health. The Journal of Nutrition, 134(3), 489-492.
Zhou, X., et al. (2019). Glycine alleviates oxidative stress via the NRF2 signaling pathway. Free Radical Biology & Medicine, 143, 89-101.
Wang, W., et al. (2013). Glycine improves endothelial function and reduces blood pressure. Hypertension, 62(3), 490-496.
Dieser Beitrag wurde am 03.12.2023 aktualisiert.
https://www.vitalstoffmedizin.com/wp-content/uploads/2020/09/naturheilkunde-123rf-48355396-kerdkanno-1600px-min-1024x467-1.jpg4671024René Gräberhttps://www.vitalstoffmedizin.com/wp-content/uploads/2025/04/logovital.pngRené Gräber2023-12-03 09:00:222025-03-28 10:17:58Glycin – Der unterschätzte Schlüssel zur Entgiftung, Zellgesundheit und Muskelkraft
Bevor ich der Frage nachgehe, was sich die Pharmaindustrie (mal wieder) hat einfallen lassen, um aus einer „natürlichen“ Substanz (dem GABA) eine patentierbare Substanz mit einem Milliardenmarkt zu machen, sollten wir zuvor erst einmal ein paar Sachen klären.
Da wäre erst einmal die Frage:
Was ist GABA?
Gamma-Aminobuttersäure (GABA) ist eine Aminosäure, die der Körper nicht in Proteine einbaut. Die 20 „kanonischen“ proteinogenen (eiweißbildenden) Aminosäuren gehören sämtlich zur Alpha-Form. Der Unterschied zwischen den Varianten im Molekül ist die Position der Aminogruppe, die am Alpha-, Beta- oder am Gamma-Kohlenstoff-Atom inseriert sein kann.
GABA ist ein Neurotransmitter im Zentralnervensystem (ZNS). Die Aminosäure bindet sich an spezifische Rezeptoren in der Zellmembran der Neuronen im synaptischen Spalt.
Die Synapsen sind Kontaktstellen zwischen den Nervenzellen. Hier geschieht die Reizweiterleitung oder deren Hemmung nicht auf elektrophysiologischem, sondern auf biochemischem Wege. Beteiligt sind daran sowohl die Neurotransmitter als auch die Rezeptoren.
Körpereigene Produktion
Der Körper produziert GABA aus der Glutaminsäure, auch bezeichnet als Glutamat, das die korrespondierende Salzform darstellt. Glutamat ist als proteinogene Aminosäure ein Eiweißbaustein und wie GABA auch ein Neurotransmitter. Daneben ist Glutamat an Entgiftungs-Reaktionen beteiligt.
Im Gehirn ist die Konzentration von GABA mit einem Anteil von über 30 Prozent die höchste unter allen dort wirksamen Neurotransmittern. Die Ausschüttung der Signal-Substanz aus einer Nervenzelle in den synaptischen Spalt hinein hemmt Aktionspotenziale in der Nachbarzelle. Damit wird die Weiterleitung von Signalen unterdrückt (inhibitorischer Effekt).
GABA ist der wichtigste der “dämpfenden“ Neurotransmitter. Die GABA-Vorstufe Glutaminsäure hingegen ist ein aktivierender Neurotransmitter (exzitatorischer Effekt). Die Sezernierung von Glutamat löst in der benachbarten Nervenzelle Aktionspotentiale aus und fördert damit die Reizweiterleitung.
GABA und Glutamat sind also Gegenspieler im Gleichgewicht zwischen Erregung und Beruhigung. Die physiologische Steuerung wird durch die chemische Ähnlichkeit der organischen Säuren ermöglicht. Die beiden Säuren können dabei ineinander überführt werden.
GABA ist auch in vielen Lebensmitteln natürlicherweise enthalten. Doch die geringen Mengen könnten den Bedarf niemals decken. Für die Aufnahme von 500 mg GABA, wie sie etwa eine handelsübliche Kapsel liefert, müssten über 10 kg rohen Spinates verzehrt werden. Und dann könnte der Nährstoff auch gar nicht ins Gehirn gelangen.
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Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…
Wirkung
GABA wirkt funktionell auf drei verschiedene Rezeptoren, die als GABA-A, GABA-A-P und GABA-B-Rezeptoren bezeichnet werden. Allen Rezeptoren ist gemeinsam, dass durch die Bindung von GABA die Reizleitung gehemmt wird. Wie alle Rezeptoren sind sie in der Membran verankert und verbinden das Zellinnere und Zelläußere miteinander.
GABA-Rezeptoren sind in rund 40 % aller Synapsen vertreten. Nur diese sind empfänglich für die Reiz-Perzeption durch das biogene Amin. Die GABAergen (durch GABA erregbaren) Nervenzellen zählen zum größten Teil zu den Interneuronen, die die Funktion anderer Neurone regulieren. Einige GABAerge Neurone sind an der Steuerung der Motorik beteiligt und auch außerhalb des Gehirns verbreitet wie beispielsweise im enterischen Nervensystem (“Bauchhirn“).
Dieser Teil unseres Nervensytsems steht mit dem Gehirn in regem Kontakt, wobei Signale in beide Richtungen vermittelt werden. GABA wird von einigen Darmbakterien produziert und könnte auf diesem Wege Bedeutung auch für die Gehirn-Funktion haben. Das gälte dann auch für orale Gaben der Aminosäure.
Hormonelle Regulation
Die GABA-Rezeptoren der Neurohypophyse sind für die hormonelle Regulation von entscheidender Bedeutung. Dieses Segment der zerebralen, übergeordneten Hormondrüse produziert, durch GABA vermittelt, einige wichtige Botenstoffe.
Dazu zählen das Adrenocorticotrope Hormon (ACTH), das die Funktion Nebennierenrinde reguliert. Diese periphere endokrine Drüse schüttet Steroid-Hormone wie Testosteron und Cortisol aus. Daneben sezerniert die Neurohypophyse auch das Prolactin, ein Schwangerschafts-Hormon, das unter anderem die Bildung der Muttermilch anregt.
Auch das Luteinisierende Hormon (LH) entsteht in der Hirnanhangsdrüse. Der Botenstoff ist ein Signal für die Bildung von Androgenen und Östrogenen (Geschlechts-Hormone). Die Hypophyse beeinflusst auch die Aktivität der Schilddrüse durch die Ausschüttung des Thyroidea Stimulierenden Hormons (TSH, Thyrotropin).
Pharmakologisch von wichtiger Bedeutung ist das Somatotrope Hormon (STH, Somatotropin, HGH, GH). Der neurohypophysäre Botenstoff reguliert Wachstum und Entwicklung. Daher unterliegt auch die Synthese von STH der Steuerung durch GABAerge Zellen.
Doch nicht nur Nervenzellen beherbergen GABA-Rezeptoren, sondern auch die T-Lymphozyten, die zum Immunsystem gehören. Hier bewirkt GABA über die Rezeptor-Bindung eine verminderte Abgabe von Zytokinen, die Entzündungs-Prozesse in Gang setzen. Daneben hemmt GABA die Bildung neuer T-Lymphozyten.
Ohne jetzt auf die spezifischen Eigenschaften der verschiedenen Rezeptoren einzugehen, lässt sich sagen, dass GABA-Rezeptoren Kanalrezeptoren sind.
Das heißt, dass bei einer Bindung von GABA an die Rezeptoren diese eine leichte Veränderung der Konfiguration vornehmen, was zu einer Öffnung ihres Zentralkanals führt. Bei GABA-A ist es der Chlorid-Kanal, der geöffnet wird und somit zu einer Hyper-Polarisierung der Zellmembran führt. Die elektrische Spannung über der Zellmembran sinkt und die Erregbarkeit der Zelle wird herabsetzt.
Aufbau der GABA-Rezeptoren
GABA-Rezeptoren sind aus fünf verschiedenen Untereinheiten aufgebaut. Diese Untereinheiten besitzen neben den Bindungsstellen für GABA noch weitere Bindungsstellen für andere Substanzen.
Diese Bindungsstellen können von endogenen und exogenen Substanzen beeinflusst werden und so die Wirkung von GABA verstärken oder abschwächen. Das Hormon Progesteron bindet an den GABA-A-Rezeptor und steigert dadurch die Empfindlichkeit der Neuronen gegenüber GABA.
In die gleiche Richtung wirkt auch das Hormon Serotonin, aber auch sekundäre Pflanzenstoffe wie Theanin und Rodiola sowie auch das Taurin. Medikamente wie Barbiturate, Benzodiazepine, aber auch Alkohol lösen über die Rezeptor-Bindung den inhibierenden Effekt von GABA aus.
Diese Effekte bestehen in der Regel in einer Verstärkung der Wirkung von GABA. Benzodiazepine binden an einen peripheren Benzodiazepin-Rezeptor namens Translokatorprotein (TSPO), der auf hormonellem Wege die Effektivität der GABA-Rezeptoren erhöht.
So verstärken Benzodiazepine den anxiolytischen, sedativen und anti-konvulsiven Effekt von GABA. Barbiturate aktivieren den GABA-A-Rezeptor ohne die Präsenz von GABA. Anästhetika wie Propofol wirken über die Stimulation von GABA-A-Rezeptoren, die nicht nur im Gehirn, sondern auch im Rückenmark vorkommen.
Alle Formen der GABA-Rezeptoren zeigen eine pharmakologische Toleranzentwicklung. Und viele pharmakologische Substanzen, die an GABA-Rezeptoren binden, haben ein relevantes Suchtpotenzial.
Die eigene GABA-Produktion
GABA-produzierende Zellen gibt es nicht nur im Zentralnervensystem. Eine Reihe von Geweben und Organen besitzen ebenfalls GABA-produzierende Einheiten, wie zum Beispiel Darm, Magen, Bauchspeicheldrüse, Eileiter, Uterus, Eierstöcke, Hoden, Nieren, Blase, Lunge und Leber.
GABA existiert ebenfalls in Insekten und Pflanzen, was den Schluss zulässt, dass die Substanz entwicklungsgeschichtlich älteren Datums sein muss.
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Überwindung der Blut-Hirn-Schranke?
Exogen verabreichte GABA überwindet die Blut-Hirn-Schranke höchstens in sehr geringem Maße, nach allgemeiner Auffassung aber überhaupt nicht. Studien, die eine geringfügige Diffusion von GABA durch die Hirnhäute belegen, sind an Ratten oder anderen Versuchstieren durchgeführt worden.
Die Ergebnisse auf den Menschen zu übertragen, ist nur eingeschränkt möglich. Auch die Entdeckung eines Transport-Proteins für GABA in den Hirnhäuten von Mäusen, ist in Bezug auf die Verhältnisse beim Menschen nicht eindeutig. Zudem bewerkstelligen die GABA-Transporter dieser Studie zufolge überwiegend die Ausschleusung der Aminosäure aus dem Gehirn in den Blutkreislauf.
Dennoch entfaltet GABA aus der Nahrung oder Nahrungsergänzungsmitteln eine Wirkung, weil ja auch periphere Nerven, Immun- und Lungenzellen über GABA-Rezeptoren verfügen.
Doch das Gehirn muss seinen GABA-Bedarf durch Biosynthese selbst decken. Wenn GABA medikamentös ins Gehirn gelangen soll, muss der Arzt auf Picamilon zurückgreifen. In der Verbindung sind Niacin und GABA miteinander verknüpft. Picamilon durchdringt die Blut-Hirn-Schranke und wird im Gehirn in GABA und Niacin gespalten.
Grundlage für die körpereigene GABA-Synthese ist, wie schon erwähnt, Glutamat. Für Glutamat gibt es ein Transportsystem, das der Substanz hilft, die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden.
Die Synthese von GABA aus Glutamat ist ein „Trick der Natur“, der sicherstellt, dass Spieler und Gegenspieler immer in physiologischen Relationen zueinander vor Ort sind. Voraussetzung hierfür ist, dass die dazu notwendige enzymatische Reaktion unbehindert abläuft, die durch das Enzym Glutamat-Decarboxylase katalysiert wird.
GABA wird abgebaut, in dem es wieder zu Glutamat zurückgeführt wird. Aufbau und Abbau stehen in einem Gleichgewicht, das in einem typischen biologischen Regelkreis kontrolliert wird. Die zweite Möglichkeit des GABA-Abbaus ist die Einschleusung in den Citratzyklus zur Gewinnung biologischer Energie.
GABA als Alkoholersatz
Jahrzehntelang standen die Entwickler aus Reihen der Pharmaindustrie auf dem Standpunkt, GABA könne die Blut-Hirn-Schranke nicht überwinden und daher keine Wirkungen im Gehirn entfalten. Freilich ist das Nahrungsergänzungsmittel auch billig und kann kaum patentiert werden.
Das ist bei synthetischen Antidepressiva anders, die auf den Stoffwechsel der Neurotransmitter Serotonin und Dopamin abzielen. Doch der GABA-Spiegel als Drehscheibe des Gehirnstoffwechsels war zu interessant, als dass ihn Big Pharma ignorieren konnte. Daher wurde ein Medikament entwickelt, das als GABA-Agonist wirkt. Anders ausgedrückt, sollte das Mittel die Wirkung von Alkohol imitieren.
Doch dieses „DS1“ genannte Präparat sollte nie auf den Markt kommen. Angeblich hatte der Entwickler moralische Skrupel. Böse (oder gute) Zungen behaupten allerdings, die Alkohol-Industrie hätte gute Lobby-Arbeit geleistet, möglicherweise nicht ohne einen Schadensersatz für Umsatzeinbußen zu zahlen.
Es blieb die Ansicht, GABA wirkt, gelangt aber nicht ins Gehirn. Doch diese Meinung kann nicht von allen Konzernen geteilt werden. Denn zunehmend breitet sich der Trend zu alkoholfreien Getränken aus, die wie ihre Vorbilder schmecken und am besten auch ähnlich wirken sollen. Unternehmen wie GABA Labs und Amygdala streben die Vermarktung von „Schnaps“ an, der statt Alkohol GABA enthält.
Mit Werbeslogans, die eine alkoholähnliche Wirkung ohne Reue versprechen, wollen die Hersteller ihren Kunstfusel verkaufen. Das geht natürlich nur dann, wenn GABA doch die Blut-Hirn-Schranke passiert. Ob die Investoren, die für solche Vorhaben gesucht werden, das auch so sehen, ist bisher fraglich.
GABA und Diabetes
GABA hat ebenfalls einen Bezug zu Diabetes. Wir wissen seit einiger Zeit, dass die Betazellen der Langerhans-Inseln in der Bauchspeicheldrüse nicht nur Insulin bilden, sondern auch in der Lage sind, GABA aus Glutamat zu synthetisieren. Katalysator ist hier auch wieder die Glutamat-Decarboxylase. GABA als inhibitorische Substanz hemmt hier die Sekretion von Glucagon, das ebenfalls in den Langerhans-Inseln gebildet wird, allerdings in den Alphazellen.
Glucagon ist ein direkter Gegenspieler des Insulins und erhöht den Blutzucker (während Insulin diesen senkt). Unter physiologischen Bedingungen ist Glucagon ein wichtiges Regulativ, das hilft, Hypoglykämien zu verhindern. Es handelt sich hier um eine notwendige Schutzmaßnahme des Organismus, da Hypoglykämien lebensbedrohende Formen annehmen können, die abhängig sind vom Ausmaß der Blutzuckersenkung.
Gibt es aber einen Mangel an GABA, dann fehlt die „Glucagon-Bremse“ und eine unphysiologisch erhöhte Freisetzung von Glucagon und damit erhöhte Blutzuckerspiegel sind die Folge.
Ein Grund für diesen Mangel kann die Antikörperbildung gegen Glutamat-Decarboxylase sein. Hier wird das Enzym durch die Antikörper zerstört oder in seiner Wirksamkeit so eingeschränkt, dass es zu keiner ausreichenden Synthese von GABA mehr kommen kann. Antikörper gegen die Glutamat-Decarboxylase können bei mehr als der Hälfte der Typ-1-Diabetiker zu Beginn der Erkrankung nachgewiesen werden.
Hier einige Studien:
GABA Signaling Stimulates β Cell Regeneration in Diabetic Mice: In dieser Arbeit zeigten die Autoren, dass GABA (und ein Anti-Malaria Medikament, das über GABA-Rezeptoren wirkt) in der Lage ist (sind), Alphazellen der Bauchspeicheldrüse zu Betazellen umzufunktionieren, und somit Diabetes bei Mäusen rückgängig zu machen.
Increased GABA concentrations in type 2 diabetes mellitus are related to lower cognitive functioning: Die Autoren dieser Arbeit fanden einen Zusammenhang mit Typ-2-Diabetes und einer beschleunigten Abnahme kognitiver Fähigkeiten. Ein Vergleich von 41 Teilnehmern mit Typ-2-Diabetes und 39 Teilnehmern ohne Diabetes zeigte, dass Typ-2-Diabetiker signifikant erhöhte Werte für GABA aufwiesen. Teilnehmer mit erhöhten Nüchternglucosewerten, erhöhten HbA1c-Werten und eingeschränkten kognitiven Fähigkeiten zeigten signifikant erhöhte GABA-Werte.
Die Autoren schlossen aus diesen Beobachtungen, dass Typ-2-Diabetiker unphysiologische Veränderungen im GABA-Neurotransmitter-System aufweisen, die einen Einfluss auf die kognitiven Fähigkeiten der Betroffenen haben.
Cognitive decline in type 2 diabetic db/db mice may be associated with brain region-specific metabolic disorders: Diese Arbeit, die fast zeitgleich mit der zuvor diskutierten Arbeit erschienen war, bestätigt im Wesentlichen deren Ergebnisse an diabetischen Mäusen. Während die systemischen Konzentrationen von GABA bei den Tieren erniedrigt waren, fanden die Autoren in den Gehirnen der Tiere eine Abnahme des Quotienten Glutamat/GABA, was auf einer Abnahme von Glutamat oder Zunahme von GABA oder beidem beruhen kann. Zudem wurden weitere metabolische Veränderungen beobachtet.
Mein Fazit: Es ist daher denkbar, dass hier geringe Konzentrationen an GABA zu einer erhöhten Glucagonfreisetzung führen, die erhöhte Blutzuckerwerte induzieren. Erhöhte Werte von GABA im Gehirn beziehungsweise ein ungünstiger Quotient von Glutamat und GABA (von Spieler und Gegenspieler) sind beteiligt an der Beeinträchtigung kognitiver Fähigkeiten.
GABA als „Doping“-Mittel im Bodybuilding
GABA induziert nachgewiesenermaßen die Ausschüttung von Somatotropin (STH). Das Wachstumshormon wird im Hypophysen-Vorderlappen gebildet und steigert die Proteinbiosynthese sowie die Zelldifferenzierung. Gleichzeitig fördert es die Oxidation von Körperfett. Wegen dieses hormonellen Effektes versuchen Bodybuilder und andere Leistungssportler GABA als Doping-Mittel zu nutzen.
In Kapsel-Formulierungen sind solche Präparate in Online-Shops und Fitnessstudios erhältlich. In Werbeversprechungen behaupten die Händler, dass sich der STH-Spiegel nach der GABA-Einnahme verfünffachen soll.
Dies solle aus wissenschaftlichen Studien hervorgehen, die allerdings aus meiner Sicht nicht nachvollziehbar zitiert werden. In welchem Umfang injiziertes oder oral aufgenommenes GABA auf die Hormonausschüttung wirkt, ist daher schwer abzuschätzen.
Dass es den Effekt überhaupt gibt, kann allerdings unterstellt werden. In diesem Zusammenhang wird oft das Argument vorgetragen, GABA könne die Sezernierung der Botenstoffe nicht fördern, weil das biogene Amin die Blut-Hirn-Schranke nicht passieren kann. Die Neurohypophyse als Entstehungsort von STH besitzt aber eine eigene Blutversorgung.
Die Autoren zeigten in einer früheren Arbeit, dass die Akupunktur von bestimmten Punkten zu einer verminderten Freisetzung von Dopamin im Nucleus accumbens führt. Es handelt sich hier um eine Kernstruktur im unteren Bereich des Vorderhirns und spielt eine zentrale Rolle im „Belohnungssystem“ des Gehirns und der Entwicklung von Sucht und Abhängigkeiten.
In der vorliegenden Studie wurde die Akupunktur der gleichen Akupunkturpunkte auf die Aktivitäten von neuronalen GABA-Zellen untersucht, die in der Area tegmentalis ventralis liegen. Diese Zellgruppen liegen im Mittelhirn und sind für die Aktivierung des mesolimbischen Systems verantwortlich, das für Emotionen zuständig ist, auf die das Belohnungssystem einen Einfluss hat. Auch dieses Areal scheint eine Bedeutung für Suchtverhalten und Suchtpotenzial zu besitzen.
Die Akupunktur zeigte eine Reihe von Ergebnissen. Die Kokain-abhängigen Ratten zeigten nach der Akupunktur eine signifikante Verringerung der durch Kokain unterdrückten Freisetzung von GABA und Aktivitäten von GABA-Neuronen (oder mit anderen Worten: die GABA-Freisetzung wurde durch die Akupunktur erhöht beziehungsweise normalisiert).
Die Akupunktur verringerte ebenfalls die Freisetzung von Dopamin, die durch den Kokainkonsum erhöht war. Eine besonders interessante Beobachtung war, dass die Akupunktur die neuronale Aktivierung und Bewegungsaktivitäten, die durch einen akuten Kokainkonsum verursacht werden, in einer Weise abschwächte, die von der Tiefe der applizierten Nadel abhängen.
Oder mit anderen Worten: Je tiefer die Nadel gesetzt wurde, desto ausgeprägter war die abschwächende Wirkung.
Schlussfolgerung der Autoren: Akupunktur scheint in der Lage zu sein, durch Kokain induzierte Dopamin-Freisetzung zu antagonisieren und Suchtverhalten durch die Aktivierung von GABA-Neuronen in der Area tegmentalis ventralis zu vermindern. Von daher glauben die Autoren, dass Akupunktur eine wertvolle Therapiehilfe bei Kokainsucht sein kann.
Ein längerer Gebrauch erhöhte die Produktion von GABA um 37 Prozent. Ein Vergleich mit einer Kontrollgruppe ohne diese Kombination zeigte sogar eine Erhöhung um 43Prozent.
Die Autoren schlossen daraus, dass die Kombination aus GABA und Tryptophan bei einer langfristigen Gabe die Aktivitäten von GABA- und Serotonin-produzierenden Zellen modifiziert.
Da die Kombination von GABA und Tryptophan bessere Wirkungen in Bezug auf Schlafparameter zeigte als GABA oder Tryptophan alleine, kann eine Modifizierung der Kombination dem Schlafverhalten angepasst werden.
Auf Grundlage dieser Erkenntnisse entwickelten Forscher Präparate, die zusätzlich zu GABA und 5-Hydroxytryptophan noch GABA-Mimetica wie Taurin, Cholin und Theanin enthalten. Daneben bestehen die Kombi-Präparate aus GABA-Induktoren wie Serotonin und Co-Faktoren für die Synthese von Neurotransmittern.
Dies sind die Vitamin C, E, und Vitamine der B-Gruppe. Ergänzend können Extrakte aus der Passionsblume und die Aminosäure Glycin hinzukommen sowie die Transmitter-Vorstufe Tyrosin. GABA im Zusammenwirken mit Vitamin B3 gilt als eines der am stärksten wirksamen Varianten unter den GABA-Präparaten.
GABA, Rosmarinsäure und Schlaf
Folgende Studie untersuchte, ob Rosmarinsäure eine durch Schlafmittel induzierte Nachtruhe über die Aktivierung von GABA-produzierenden Zellen verbessern kann. „Teilnehmer“ waren hier Ratten.
Rosmarinsäure ist ein Ester der Kaffeesäure. Sie besitzt antivirale, antibakterielle und entzündungshemmende Eigenschaften. Des Weiteren besitzt sie anxiolytische und sedative Eigenschaften.
Es zeigte sich, dass die Rosmarinsäure in verschiedenen Konzentrationen oral aufgenommen eine Abnahme der Bewegungsaktivität sich brachte. Sie verkürzte die Einschlafzeit und erhöhte die totale Schlafdauer.
Ein EEG bei den Tieren zeigte eine Verbesserung der Schlafqualität unter Rosmarinsäure. Es zeigte sich eine erhöhte Synthese von Glutamat-Decarboxylase und GABA-Rezeptoren, sodass die Autoren zu dem Schluss kamen, dass Rosmarinsäure einen Nutzen bei der Behandlung von Schlafstörungen zu haben scheint.
GABA als „Medikament“
Es gibt auf dem pharmazeutischen Markt inzwischen eine Reihe von GABA-ähnlichen Substanzen, die chemisch so verändert wurden, dass sie die Wirkung von GABA imitieren.
Es stellt sich natürlich die Frage, warum man nicht GABA als Nahrungsergänzungsmittel verabreicht, um zu den gewünschten Effekten zu gelangen?
Grund dafür ist, dass die Analoga im Gegensatz zu GABA die Blut-Hirn-Schranke überwinden können. Wenn die Medikation auf zerebrale GABA-Rezeptoren abzielt, ist der Kunstgriff erforderlich.
GABA kann aber dort ein wirksames Therapeutikum sein, wo periphere Hormondrüsen oder die Neurohypophyse beeinflusst werden sollen. Sinnvoll ist es daher, GABA bei Indikationen anzuwenden, die keine Umgehung der Blut-Hirn-Schranke erfordern.
Dann könnten die Mimetica auf das notwendige Maß beschränkt werden. Stattdessen propagiert die Pharma-Industrie ausschließlich die Medikation mit den synthetischen Präparaten.
Daher ist inzwischen das Heer der Indikationen für diese Analoga (u.a. Gabapentin) auf ein Volumen gewachsen, das nach einem richtig guten Geschäft aussieht:
Alkoholentzug,
Medikamentenentzug
Alkoholismus,
Unruhezustände,
Tremor,
bipolare Störung,
Husten,
diabetische periphere Neuropathie,
Epilepsie,
Fibromyalgie,
Schluckauf,
Hitzewallungen,
überstarke Schweißbildung,
Schlafstörungen,
Migräne,
Migräneprävention,
Neuralgien,
Übelkeit und Erbrechen nach Chemotherapie,
Schmerzzustände,
Juckreiz,
Krampfanfälle und deren Prävention,
und etliche mehr.
Die Hersteller von Gabapentin berufen sich auf wissenschaftliche Untersuchungen am Menschen. Hier konnte gezeigt werden, dass Gabapentin die Konzentration von GABA im Gehirn um über 55 % erhöht. Doch die Nebenwirkungen solcher Medikamente sind wie üblich nicht Teil der Werbe-Kampagnen.
Die Kehrseite der „künstlichen“ GABA-Nachbauten
Am Beispiel des Analogons Gabapentin zeigt sich die Kehrseite dieser künstlichen GABA-Nachbauten.
Laut Drugs.com kann es zu schwerwiegenden Nebenwirkungen kommen, als da wären:
Müdigkeit,
Schwindel,
verlangsamtes Denken,
beeinträchtigte Koordination, was Autofahren und Ähnliches praktisch unmöglich macht.
Noch bösartigere Nebenwirkungen sind:
Selbstmordgedanken beziehungsweise vollzogener Selbstmord bei einer von 500 behandelten Personen,
schwere Depressionen,
schwere Unruhezustände,
Panikattacken,
Schlafstörungen (eigentlich eine Indikation für das Analogon),
Gereiztheit,
Aggressivität,
Gewaltsamkeit,
extreme Zunahme von Aktivität und Redewut,
andere Veränderungen in Verhalten und Stimmungslage.
Zudem sind Fälle beobachtet worden von:
Mittelohrentzündung,
Atemwegsinfektionen,
Pankreatitis,
Leukozytopenie,
Thrombozytopenie,
Gewichtszunahme,
ausgeprägte Mundtrockenheit,
Halluzinationen,
Amnesie etc.
Wie es aussieht, haben wir hier wieder einmal den Fall, dass die Pharmaindustrie versucht, natürliche Substanzen nach eigenem Design nachzubauen, nur um eine patentierbare Substanz anbieten zu können, die sich verkaufen lässt.
Die Zahl und Qualität der Nebenwirkungen, die mit diesen synthetischen Substanzen Einzug in die Therapie halten, spricht Bände über das Unvermögen der Pharmaindustrie, einen gleichwertigen Ersatz zur natürlichen GABA bereitzustellen.
Fazit
GABA als Nahrungsergänzungsmittel wird auf dem Markt als ein Mittel angepriesen, mit dessen Hilfe man mehr Ruhe und Ausgeglichenheit und damit weniger Stress im Alltag erhält.
Es soll beruhigend, entspannend und schlaffördernd wirken. Diesen Effekt kann GABA freilich nicht haben, weil das biogene Amin dafür zentral wirksam sein müsste.
Außerdem sind Stress und das Fehlen von Ruhe und Ausgeglichenheit nicht auf einen Mangel von GABA in Kapseln zurückzuführen. Hier gibt es sicherlich Alternativen wie beispielsweise phytomedizinische Präparate und ein breites Spektrum an Entspannungsübungen.
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Beitragsbild: 123rf.com – Vladimir-Soldatov
Dieser Beitrag wurde letztmalig am 03.09.2023 aktualisiert.
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L-Glutamin ist eine Aminosäure mit vielseitigen Funktionen im Körper. Sie unterstützt den Muskelaufbau, fördert die Regeneration und spielt eine entscheidende Rolle bei der Entgiftung, im Immunsystem sowie im Energie- und Zuckerstoffwechsel. Besonders für Sportler, Menschen mit Verdauungsproblemen oder Patienten in der Rekonvaleszenz ist eine gezielte Zufuhr von L-Glutamin von Interesse.
Was ist L-Glutamin?
L-Glutamin (Summenformel C5H10N2O3) gehört zu den semiessenziellen Aminosäuren. Der Körper kann sie in geringen Mengen selbst herstellen, doch in Stresssituationen, bei Erkrankungen oder intensiver körperlicher Belastung reicht die Eigenproduktion oft nicht aus. Dann muss sie über die Nahrung oder gezielt als Supplement zugeführt werden.
Gut zu wissen: Die höchsten Konzentrationen an Glutamin finden sich in Muskelzellen, im Darm, in der Leber und im Immunsystem. Eine optimale Versorgung kann somit in vielen Bereichen des Körpers positive Effekte haben.
Bedarf und Quellen von L-Glutamin
Der Tagesbedarf an Glutamin hängt von individuellen Faktoren ab. Besonders hoch ist er bei intensiver körperlicher Belastung oder nach Verletzungen. Die allgemeine Empfehlung liegt bei 5 bis 10 g täglich, bei Hochleistungssportlern können es bis zu 30 g sein.
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L-Glutamin ist weit mehr als nur ein Baustein von Proteinen. Es erfüllt viele wichtige Funktionen:
Energiequelle: Der Darm und das Immunsystem verbrauchen besonders viel Glutamin als Energiequelle.
Entgiftung: Es unterstützt den Abbau von Stickstoff und hilft, Ammoniak zu binden und auszuscheiden.
Muskelaufbau & Regeneration: Nach intensivem Training beschleunigt Glutamin die Erholung der Muskeln und beugt Muskelabbau vor.
Darmgesundheit: Die Aminosäure stärkt die Darmbarriere und wird bei Reizdarm oder Leaky-Gut-Syndrom therapeutisch eingesetzt.
Immunsystem: Glutamin fördert die Bildung weißer Blutkörperchen und unterstützt die Abwehr gegen Infektionen.
Neurotransmitter-Synthese: Es ist eine Vorstufe für GABA (Gamma-Aminobuttersäure), einen wichtigen hemmenden Neurotransmitter.
Gut zu wissen: In Studien konnte gezeigt werden, dass Glutamin die Heilung nach schweren Verletzungen oder Operationen beschleunigt und sogar bei Patienten auf Intensivstationen die Überlebensrate verbessern kann.
Mangel an L-Glutamin
Ein Mangel zeigt sich durch:
Muskelschwäche und langsame Erholung nach Training
Infektanfälligkeit
Verdauungsprobleme (Reizdarm, Leaky Gut)
Konzentrationsprobleme
Typische Risikogruppen sind:
Leistungssportler
Menschen mit chronischen Erkrankungen (z. B. Morbus Crohn)
Personen mit starkem Stress oder Erschöpfungssyndrom
Patienten in der Rekonvaleszenz
L-Glutamin-Überschuss
Eine Überdosierung durch Nahrung ist nahezu ausgeschlossen. Wer allerdings hochdosierte Glutamin-Präparate einnimmt, kann Nebenwirkungen wie Blähungen, Kribbeln in den Extremitäten oder Kopfschmerzen erfahren. Besonders bei Personen mit Epilepsie oder Diabetes sollte die Einnahme mit einem Arzt abgestimmt werden, da Glutamin die Insulinfreisetzung beeinflussen kann.
Anwendung von L-Glutamin
Die gängigen Dosierungen liegen zwischen 5 und 15 g pro Tag, aufgeteilt auf mehrere Einnahmen. Für bestimmte Zwecke gelten spezifische Empfehlungen:
Muskelaufbau: 10-30 g täglich, idealerweise nach dem Training
Darmgesundheit: 10-15 g, vorzugsweise auf leeren Magen
Regeneration nach OPs: 15-20 g, über den Tag verteilt
Gut zu wissen: Glutamin sollte nie zusammen mit heißen Getränken eingenommen werden, da es hitzeempfindlich ist. Besser ist es, es in Wasser oder Proteinshakes einzurühren.
Fazit: L-Glutamin als vielseitige Aminosäure
L-Glutamin ist eine wertvolle Aminosäure mit zahlreichen positiven Wirkungen auf den Körper. Besonders für Sportler, Menschen mit Verdauungsproblemen oder hoher Stressbelastung kann eine gezielte Zufuhr von Vorteil sein. Wer auf eine glutaminreiche Ernährung setzt oder ein hochwertiges Supplement wählt, kann damit seine Leistungsfähigkeit, Regeneration und allgemeine Gesundheit unterstützen.
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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 04.11.2022 aktualisiert.
https://www.vitalstoffmedizin.com/wp-content/uploads/2020/09/startseite-vitalstoffmedizin.jpg8531920René Gräberhttps://www.vitalstoffmedizin.com/wp-content/uploads/2025/04/logovital.pngRené Gräber2022-10-04 20:29:222025-03-28 10:37:30L-Glutamin: Mehr als nur eine Aminosäure
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