Mutaflor: Bewährtes Probiotikum für Darmgesundheit und Immunsystem
Wer die Darmflora gezielt stärken möchte, stößt früher oder später auf Mutaflor. Das Arzneimittel mit dem probiotischen Bakterienstamm Escherichia coli Nissle 1917 wird seit Jahrzehnten in der Gastroenterologie eingesetzt – bei chronischen Darmerkrankungen, aber auch zur Immunmodulation.
Was ist Mutaflor?
Mutaflor enthält lebende, nicht-pathogene Bakterien des Stammes E. coli Nissle 1917. Dieser wurde bereits 1917 von Alfred Nissle aus dem Stuhl eines kriegstauglichen Soldaten isoliert, der trotz Cholera-Ausbruchs gesund blieb. Es handelt sich um ein Arzneimittel, nicht um ein Nahrungsergänzungsmittel – das bedeutet: Mutaflor unterliegt strengen Qualitäts- und Zulassungskriterien.
Der Stamm zeichnet sich durch folgende Eigenschaften aus:
- Hohe Kolonisierungsfähigkeit im Dickdarm
- Hemmung pathogener Keime durch Konkurrenz um Nährstoffe und Andockstellen
- Förderung der Schleimhautbarriere
- Beeinflussung des lokalen Immunsystems
- Produktion kurzkettiger Fettsäuren zur Ernährung der Darmzellen
Wann wird Mutaflor eingesetzt?
Mutaflor kommt insbesondere bei folgenden Erkrankungen zum Einsatz:
- Colitis ulcerosa: In der Remissionserhaltung ist Mutaflor laut Studien dem gängigen Mesalazin ebenbürtig.
- Reizdarmsyndrom (RDS): Vor allem bei Patienten mit Blähungen und Durchfällen kann Mutaflor helfen, die Darmflora zu stabilisieren.
- Chronische Verstopfung: Studien zeigen, dass Mutaflor die Darmbewegung unterstützen und den Stuhlgang regulieren kann.
- Infektiöse Diarrhö bei Kindern: In ausgewählten Fällen verkürzt es die Durchfalldauer.
- Darmfloraaufbau nach Antibiotika-Therapie: Hier kann Mutaflor gezielt pathogene Lücken im Mikrobiom schließen.
Wie wird Mutaflor eingenommen?
Mutaflor ist als Kapselpräparat oder Suspension erhältlich. Die Dosierung richtet sich nach dem Anwendungsgebiet. Typisch sind:
- Remissionserhaltung bei Colitis ulcerosa: 1 × 2 bis 2 × 2 Kapseln täglich (entspricht 2–4 Milliarden KBE/Tag)
- Aufbau nach Antibiotika: 1–2 Kapseln täglich über 2–4 Wochen
- Chronische Verstopfung: Einschleichende Dosierung über mehrere Tage, dann ggf. 2 Kapseln täglich
Hinweis: Die gleichzeitige Einnahme von Antibiotika (v. a. Chinolone, Sulfonamide) kann die Wirkung beeinträchtigen. Bei akuten Beschwerden empfiehlt sich die Rücksprache mit einem Therapeuten.
Verträglichkeit und Nebenwirkungen
Mutaflor gilt als sehr gut verträglich. In den ersten Tagen kann es zu leichten Blähungen oder Völlegefühl kommen – ein Zeichen der bakteriellen Aktivierung. Diese Symptome klingen in der Regel rasch ab. Bei immungeschwächten Patienten sollte die Anwendung individuell abgewogen werden.
Studienlage und Evidenz
Mutaflor ist eines der am besten untersuchten probiotischen Arzneimittel im deutschsprachigen Raum. Unter anderem belegen Studien:
- Gleichwertige Remissionserhaltung bei Colitis ulcerosa im Vergleich zu Mesalazin
(Kruis W et al., Gut 2004; 53(11): 1617–1623) - Verbesserung von Symptomen bei Reizdarm
(Michail S et al., J Pediatr Gastroenterol Nutr 2006; 42(3): 317–322) - Verkürzung der Durchfalldauer bei Kindern
(Henker J et al., J Pediatr Gastroenterol Nutr 2007; 44(4): 571–576)
Naturheilkundlicher Blick
Auch in der naturheilkundlichen Praxis hat sich Mutaflor bewährt. Vor allem nach Antibiotikagabe, bei wiederkehrenden Darminfektionen oder chronischer Darmschleimhautreizung ist es eine probate Option zur Mikrobiom-Regeneration. Kombiniert mit pflanzlichen Bitterstoffen, ballaststoffreicher Ernährung und gezielter Leberunterstützung entsteht ein ganzheitlicher Therapieansatz.
Fazit
Mutaflor ist kein Wundermittel – aber ein stabiles Fundament für eine gesunde Darmflora. Wer unter chronischen Darmbeschwerden leidet oder seine Darmbarriere gezielt stärken möchte, findet in E. coli Nissle 1917 einen bewährten Verbündeten – evidenzbasiert, reguliert, zuverlässig.
Rene Gräber:
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