Viele kennen den Begriff nicht, doch im Hintergrund zahlreicher chronischer Beschwerden spielt sie eine entscheidende Rolle: Arachidonsäure. Diese Fettsäure wirkt wie ein versteckter Verstärker für Entzündungsprozesse – nicht laut, nicht schmerzhaft, aber nachhaltig schädlich. Wer versteht, woher sie kommt und wie sie wirkt, kann die eigene Ernährung gezielt umstellen und damit einen stillen Brand im Körper löschen, noch bevor er zum Flächenbrand wird.
Entzündungsförderer mit Doppelfunktion
Arachidonsäure ist eine mehrfach ungesättigte Fettsäure aus der Omega-6-Gruppe. Unser Körper kann sie aus Linolsäure (aus Pflanzenölen) selbst herstellen – nimmt sie aber auch direkt über tierische Lebensmittel auf. Grundsätzlich erfüllt sie wichtige Aufgaben: Sie unterstützt Immunreaktionen, fördert die Regeneration und spielt eine Rolle in der Blutgerinnung.
Das Problem entsteht dann, wenn der Anteil dieser Fettsäure im Verhältnis zu entzündungshemmenden Omega-3-Fettsäuren zu groß wird. Denn aus Arachidonsäure bildet der Organismus Botenstoffe, die Entzündungen auslösen oder verstärken können. Diese Prozesse laufen oft unbemerkt ab – etwa im Darm, an den Gefäßwänden oder im Bindegewebe – und werden erst dann sichtbar, wenn sich Krankheiten manifestieren: Rheuma, Neurodermitis, Arteriosklerose, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, Migräne oder Gelenkbeschwerden.
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Woher kommt die Arachidonsäure?
In der Ernährung stammt Arachidonsäure fast ausschließlich aus tierischen Quellen. Besonders hohe Mengen finden sich in:
Schweinefleisch und daraus hergestellten Produkten wie Wurst, Speck, Leberwurst oder Fleischkäse
Eigelb
Innereien
Fettreichen Fleischsorten (z. B. Hähnchenhaut, Entenfleisch)
Oft unterschätzt wird die tägliche Summe: Viele essen nicht unbedingt große Fleischportionen – aber regelmäßig kleine Mengen in Form von Wurstaufschnitt, Eiern, Käse oder Fertigprodukten. Über Tage und Wochen entsteht so eine konstante Zufuhr an Arachidonsäure, die die Entzündungsbereitschaft im Körper erhöht – vor allem, wenn gleichzeitig wenig entzündungshemmende Omega-3-Fettsäuren aufgenommen werden.
Ein Blick auf den Gehalt macht deutlich, welche Lebensmittel besonders reich an Arachidonsäure sind (Werte pro 100 g, ca.):
Eigelb: 300–400 mg
Ei gesamt: 200–250 mg
Leberwurst, Mettwurst, Salami: bis 250 mg
Schweinespeck / Bauchfleisch: 200–250 mg
Schweinefleisch (durchschnittlich): 120–200 mg
Schweinelendchen (mager): 80–120 mg
Lamm: 80–120 mg
Kalbfleisch: ca. 80–100 mg
Rind: 40–100 mg (abhängig von Fettanteil und Haltung)
Ente / Gans (fett): 60–90 mg
Truthahn: 60–90 mg
Pute: 40–80 mg
Huhn: 40–60 mg
Thunfisch (frisch): 40–50 mg
Lachs (frisch): 30–40 mg
Hartkäse (z. B. Emmentaler): 5–15 mg
Butter: 2–10 mg
Milch (1,5 % Fett): 1–2 mg
Quark, Joghurt: 2–10 mg
Mageres Rind oder Lamm schneiden im Vergleich deutlich besser ab – vor allem, wenn es sich um Fleisch aus Weidehaltung handelt. Dieses enthält nicht nur weniger Arachidonsäure, sondern auch ein günstigeres Verhältnis von Omega-6 zu Omega-3-Fettsäuren. Besonders kritisch hingegen: verarbeitete Fleischwaren und Innereien, in denen sich die entzündungsfördernde Wirkung potenziert.
Praxis-Tipp: Bei chronischen Entzündungen, Gelenkbeschwerden oder Hauterkrankungen empfiehlt sich eine 4–8-wöchige Arachidonsäurepause: kein Schweinefleisch, keine Wurstwaren, keine Eier. Danach kann (individuell angepasst) schrittweise wieder eingeführt werden. Die Erfolge in der Praxis sprechen für sich.
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Schweinefleisch – ein unterschätzter Risikofaktor
Schweinefleisch gilt heute nicht nur aus ernährungsphysiologischer Sicht als ungünstig, sondern auch in der Erfahrungsheilkunde als belastend – und das schon seit Jahrzehnten. Der Homotoxikologe Dr. Hans-Heinrich Reckeweg, ein einflussreicher Arzt der Naturheilkunde des 20. Jahrhunderts, beschrieb Schweinefleisch als eine besondere Herausforderung für den menschlichen Organismus. Er prägte den Begriff des „Sutoxins“ – ein Kunstwort aus „suis“ (lat. Schwein) und „Toxin“.
Nach seiner Auffassung enthält Schweinefleisch Stoffwechselrückstände, die der menschliche Organismus nur schwer abbauen kann. Diese „sutoxischen“ Substanzen seien kein spezifisches Gift im klassischen Sinn, sondern eine Summe von belastenden Faktoren: schlecht abbaubare Fette, hormonaktive Substanzen, zelluläre Abfallstoffe, entzündungsfördernde Fettsäuren. Vor allem das intramuskuläre Fett des Schweins steht dabei im Verdacht, tief in den Stoffwechsel einzugreifen – vor allem, wenn es regelmäßig verzehrt wird.
Reckeweg vertrat die Ansicht, dass das Sutoxin den Organismus langfristig „verschlackt“ – ein Begriff, der heute kontrovers diskutiert wird, in der Praxis aber für viele nachvollziehbar ist: Trägheit, diffuse Schmerzen, unreine Haut, chronische Entzündungen, Gelenkbeschwerden oder Konzentrationsprobleme bessern sich bei vielen Patienten, wenn sie für einige Wochen konsequent auf Schweinefleisch und Wurst verzichten.
Auch ohne die Theorie des Sutoxins im Detail zu teilen, bleibt die Beobachtung:
Viele Menschen spüren eine spürbare Verbesserung ihrer Beschwerden, wenn sie Schweinefleisch für eine Weile vom Speiseplan streichen. Die Erfahrungen reichen von besserer Verdauung über weniger Gelenkentzündungen bis hin zu klarerer Haut. Das legt nahe, dass der Verzicht auf Schwein (zumindest phasenweise) eine einfache und wirkungsvolle Maßnahme sein kann, um den Organismus zu entlasten.
Naturheilkundlich betrachtet ist es oft nicht entscheidend, ob jede Theorie bis ins Letzte biochemisch bewiesen ist. Wichtig ist, was in der Praxis funktioniert. Und hier zeigt sich immer wieder: Schweinefleisch gehört zu den Lebensmitteln, die bei chronischen Belastungszuständen (insbesondere bei Entzündungen) am ehesten weggelassen werden sollten.
Alte Regeln – neue Einsichten?
Dass Schweinefleisch im Judentum und im Islam als „unrein“ gilt, wurde lange Zeit rein kulturell oder religiös interpretiert. Doch bei genauerem Hinsehen lässt sich vermuten: Dieses Verbot hatte durchaus auch praktische und gesundheitliche Gründe.
Schweinefleisch verdirbt schneller als andere Fleischsorten, vor allem in heißen Klimazonen wie denen des Nahen Ostens. Ohne Kühltechnik war es früher kaum möglich, Schweinefleisch hygienisch einwandfrei zu lagern oder zu transportieren. Krankheiten wie Trichinose oder andere parasitäre Infektionen waren keine Seltenheit. Ein Verbot hatte also vermutlich eine schutzfunktionale Bedeutung – ganz ähnlich wie auch andere Speisegebote oder Waschrituale, die wir heute als hygienisch sinnvoll erkennen.
Dazu kommt: Schweine sind Allesfresser. Sie fressen praktisch alles, was sie finden – auch Aas, Abfälle und Exkremente, wenn man sie lässt. Das beeinflusst die Zusammensetzung ihres Gewebes, insbesondere der Fette. Schweinefleisch ist fettreich, eiweißintensiv und schwer verdaulich, vor allem wenn es gebraten oder verarbeitet (z. B. als Wurst) verzehrt wird.
Aus heutiger Sicht besonders relevant: Schweinefleisch enthält hohe Mengen an Arachidonsäure – also genau jener entzündungsfördernden Fettsäure, die bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen, Gelenkbeschwerden, Hautproblemen oder Autoimmunprozessen eine Rolle spielt. Wer an rheumatischen Beschwerden leidet, profitiert in vielen Fällen davon, Schweinefleisch für einige Wochen oder dauerhaft zu meiden (wozu ich rate).
Vielleicht steckt in diesen alten Speisegeboten also mehr Weisheit, als man zunächst annimmt. Was religiös als „unrein“ galt, könnte physiologisch betrachtet schlicht als „stark belastend“ beschrieben werden. In meiner Praxis erlebe ich immer wieder, wie Patienten allein durch den Verzicht auf Schweinefleisch eine deutliche Verbesserung ihrer Beschwerden erfahren – insbesondere bei diffusem Schmerzgeschehen, Entzündungen oder Hauterkrankungen wie Neurodermitis.
Ernährung neu denken – entzündungsarm statt fleischreich
In der naturheilkundlichen Praxis hat sich gezeigt: Wer unter chronischen Entzündungen leidet, profitiert fast immer von einer Reduktion tierischer Fette und Eiweiße. Das hatte Prof. Dr. Lothar Wendt in den 1940ern gezeigt: Das Konzept der Eiweißspeicherkrankheiten nach Prof. Dr. Lothar Wendt
Dabei muss nicht jeder zum Veganer werden – aber eine klare Umstellung auf pflanzenbetonte, omega-3-reiche Ernährung macht einen spürbaren Unterschied. Hülsenfrüchte, Nüsse, Samen und hochwertiges pflanzliches Eiweiß können tierische Produkte weitgehend ersetzen – vorausgesetzt, man kennt sich etwas aus oder lässt sich begleiten.
Fisch wäre eigentlich ein idealer Lieferant für entzündungshemmendes Omega-3 – insbesondere Lachs, Makrele, Sardinen. Doch leider sind heute viele Fischarten mit Schwermetallen, Mikroplastik oder Antibiotika belastet, siehe u.a. mein Beitrag: Gift im Fisch – Ethoxyquin in Lachs und Co.
Wer sicher gehen möchte, greift besser zu gereinigtem Fischöl oder Algenöl mit einem hohen Gehalt an EPA und DHA (idealerweise 1000–2000 mg pro Tag). Die Sache mit dem Fischöl hat es ja auch in sich, wie ich bereits hier zeigen konnte: Fischöl – Gefahren, Alternativen und was wirklich gesund ist;
Und das Ei?
Eier gehören zu den nährstoffreichsten Lebensmitteln überhaupt. Sie liefern hochwertiges Eiweiß, reichlich fettlösliche Vitamine (A, D, E, K), Cholin für die Lebergesundheit und das Nervensystem sowie Biotin, das für Haut, Haare und Nägel wichtig ist. Auch Spurenelemente wie Selen, Zink und Eisen sind im Eigelb in beachtlicher Menge enthalten. Aus ernährungsphysiologischer Sicht ist das Ei also ein echtes Kraftpaket.
Allerdings enthält das Eigelb auch nennenswerte Mengen an Arachidonsäure, einer Omega-6-Fettsäure, die im Körper zu entzündungsfördernden Botenstoffen (Eikosanoiden) umgebaut werden kann – insbesondere, wenn der Stoffwechsel ohnehin bereits in Richtung „Entzündung“ tendiert, wie etwa bei rheumatischen Beschwerden, chronisch entzündlichen Darmerkrankungen oder Schmerzzuständen unklarer Genese.
In solchen Phasen kann es sinnvoll sein, vorübergehend ganz auf Eier zu verzichten. Diese Empfehlung hat sich in meiner Praxis vielfach bewährt. Wenn der Organismus entzündlich „hochfährt“, reicht oft ein kleiner Reiz, um Symptome weiter anzuheizen. Ein Lebensmittel wie das Ei (so nährstoffreich es auch ist) kann in dieser Situation den entscheidenden Zündfunken liefern. Darum lautet mein Rat bei akuten Entzündungen häufig: für 4 bis 8 Wochen vollständig auf Eier und andere arachidonsäurereiche Lebensmittel verzichten (z. B. Schweinefleisch, Wurstwaren, Innereien).
Nach der Entzündungsphase kann dann ein schrittweiser Wiedereinstieg erfolgen: ein Ei alle paar Tage,kombiniert mit omega-3-reichen Lebensmitteln. Das hilft, das entzündungsfördernde Potential abzufedern. Auch die Qualität der Eier spielt eine Rolle: Eier aus biologischer Haltung enthalten in der Regel etwas weniger Arachidonsäure und etwas mehr Omega-3-Fettsäuren – unter anderem durch die natürlichere Fütterung.
Fazit – weniger Feuer, mehr Balance
Arachidonsäure wirkt wie ein Funke in einem trockenen Wald: Ist das Gleichgewicht gestört, kann sie Entzündungsprozesse massiv verstärken. Wer sich bewusst ernährt, tierische Fette reduziert, Schweinefleisch meidet und gleichzeitig gezielt Omega-3-Fettsäuren zuführt, schafft eine entzündungshemmende Basis für mehr Gesundheit und Vitalität.
Es geht dabei nicht um rigiden Verzicht – sondern um das Prinzip: Qualität vor Quantität. Weniger, aber dafür besser. Und immer mit dem Wissen: Gesundheit beginnt am Esstisch – nicht in der Apotheke. Wer das versteht, gewinnt Tag für Tag ein Stück Vitalität zurück.
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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 7.4.2025 überarbeitet.
Transfette sind eine Art von Fett, die insbesondere durch industrielle Prozesse wie die partielle Hydrierung von ungesättigten Fettsäuren entstehen kann. Bei diesem Prozess werden Wasserstoffatome zu flüssigen Ölen hinzugefügt, um sie in halbfeste Fette umzuwandeln, was häufig bei der Herstellung von Margarine, Backfett und manchen Frittierölen geschieht. Diese Umwandlung verbessert die Haltbarkeit und die Textur von Lebensmitteln, hat jedoch eine Menge gesundheitliche Nachteile! Und genau darum geht es im folgenden Beitrag.
Transfettsäuren – Entstehung und Vorkommen
Wie bereits in der Einleitung angedeutet kommen Trans-Fettsäuren (kurz: TSF) vorwiegend in Fast-Food-Produkten, Backwaren und Fertiggerichten vor. In geringerer Menge sind sie jedoch auch in billigen Fett- oder in natürlichen Fleisch- und Milchprodukten vorhanden. Im Magen der Wiederkäuer entstehen sie im Stoffwechsel von Darm-Symbionten, allerdings nur in geringem Umfang.
Technische Systeme generieren die Transfettsäuren in recht großem Maße als unerwünschte Nebenprodukte, wenn pflanzliche Öle industriell gehärtet werden. Dabei steigt der Schmelzpunkt der Fette, die dann bei Raumtemperatur streichfähig sind.
Die als eher „gesund“ bekannten ungesättigten Fettsäuren der Öle werden dabei in ihrer räumlichen Anordnung verändert (von der cis- in die trans-Konfiguration), obwohl die Strukturformel die gleiche bleibt. Bei der vollständigen Härtung (Hydrierung) entstehen komplett ungesättigte Fettsäuren, die erst bei noch höheren Temperaturen schmelzen als das Ausgangsfett.
Die Produzenten können durch das Maß der Hydrierung den Schmelzpunkt auf den gewünschten Wert festlegen. Deshalb werden Fette auch unvollständig gehärtet, wobei die Fettsäuren nur teilweise hydriert werden. Dabei entstehen dann die trans-Formen, weil in der Fettsäurekette noch Doppelbindungen vorkommen.
Im Herstellungsschritt der Desodorierung entstehen ebenfalls und ungewollt Transfettsäuren, wenn auch nicht in den Mengen wie bei der gezielten Hydrierung. Unter „Desodorierung“ versteht man hier das Entfernen störender Aromastoffe.
In den 1960er Jahren begann der „Aufschwung“ gehärteter und teilweise gehärteter Fette. Die sonst verwendete Butter war ausgerechnet im Wirtschaftswunder auf einmal zu teuer und so sollten andere Fette her, die bei Raumtemperatur nicht fließen und tropfen. Im Verlauf der Geschichte kam auch hinzu, dass tierische Fette wegen der propagierten Arteriosklerose-Gefahr in Verruf gerieten. Schließlich wurde Margarine zu einer der Hauptquellen von TFSs. Die in Lebensmitteln am häufigsten vorkommende TFS ist die trans-Elaidinsäure, die ein Fünftel bis ein Drittel aller TFSs ausmacht.
Aufgrund verbesserter Produktionsverfahren sind die Anteile von Transfettsäuren (etwa in Margarine) zwar von ehemals 20 auf nunmehr teilweise unter zwei Prozent gesunken. Grund dafür ist, dass die Hersteller überwiegend vollständig gehärtete Fette verwenden. 2012 erließ das für Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) Leitlinien – nicht etwa Erlasse -, um den Gehalt von TFSs in der Nahrung zu minimieren – nicht etwa ganz zu eliminieren.
Verbraucher können sich teilweise vor Transfettsäuren schützen, indem sie Ausdrücke wie „gehärtetes Pflanzenfett“ und „pflanzliches Fett teilweise gehärtet“ auf der Zutatenliste von Fertiggerichten beachten. Dann weiß man aber immer noch nicht, wie hoch der prozentuale Anteil der TFS im Gesamtfett beträgt. Denn das schreibt in der EU noch kein Gesetz vor.
Manche Mikroorganismen (vor allem solche, die im Pansen von Wiederkäuern leben), wandeln ebenfalls Fettsäuren in ihre trans-Konfiguration um. Entsprechend enthalten Milchprodukte sowie Rindfleisch und Lammfleisch ebenfalls recht große Mengen. Die einzelnen Fettsäuren sind dabei größtenteils die gleichen wie in den industriell hergestellten – allerdings mit abweichender Gesamtzusammensetzung. Nur die konjugierten Linolsäuren sind ein Alleinstellungsmerkmal der technischen Synthese.
Da auch beim Erhitzten von mehrfach ungesättigten Fettsäuren ab etwa 130 °C Transfette entstehen können, sollte man beim Braten und Frittieren möglichst stabile Pflanzenöle, etwa Olivenöl, Sonnenblumenöl oder Rapsöl, bevorzugen. Welches das „beste Öl“ ist, kann ich auch nicht sicher sagen. Die Studienlage dazu ist für mich sehr widersprüchlich. Kokosöl (das immer beliebter zu werden scheint), könnte eine Alternative sein. Jedenfalls sind Kartoffelchips unter den Knabbereien das größte Risiko. Abschätzen kann der Verbraucher den TFS-Gehalt kaum, er betrug lange Zeit zwischen 0,1 und über 30 %.
Transfette und Gesundheit / Krankheiten
Bezüglich Krankheiten sieht es gar nicht gut aus:
Erhöhung des LDL-Cholesterins: Transfette tragen dazu bei, das LDL-Cholesterin („schlechtes“ Cholesterin) zu erhöhen, während sie gleichzeitig das HDL-Cholesterin („gutes“ Cholesterin) senken. Dies kann das Risiko für koronare Herzkrankheiten und Schlaganfälle erhöhen. Im Grundsatz stimmt es so auch, wobei die Sache mit den Cholesterinwerten einer genaueren Beurteilung bedarf, auf die ich u.a. hier eingehe: Cholesterin – Das Milliarden-Märchen (renegraeber.de)
Herzkrankheiten: Studien haben gezeigt, dass ein hoher Konsum von Transfetten mit einem erhöhten Risiko für Herzkrankheiten verbunden ist. Sie können die Entzündungsreaktionen im Körper verstärken und zu Arteriosklerose (Gefäßverkalkung) beitragen.
Entzündungen: Transfette können entzündliche Prozesse im Körper verstärken, was wiederum mit einer Vielzahl chronischer Krankheiten, einschließlich Typ-2-Diabetes, verbunden ist.
Im Folgenden einige (für mich) überzeugende Studien dazu.
Schlaganfall und Herzinfarkt
Die Transfettsäuren werden nämlich wie normale in die Zellen des Körpers eingebaut, obwohl sie zur Ausschüttung von Entzündungsstoffen beitragen und als einer der Auslöser für koronare Herzerkrankungen gelten. So beweisen zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen, dass die Transfettsäuren Arteriosklerose, Schlaganfall und Herzinfarkt verursachen können (u. a. www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/8179036, www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/9366580).
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Denn sie verändern das Verhältnis von schädlichem LDL-Cholesterin und gesundem HDL-Cholesterin im Blut nachteilig. Die gefährlichen LDL-Fraktion sowie die Gesamtfettwerte sind bei einer TFS-reichen Ernährung erhöht. Zudem sind im Blutserum mehr LDL-Chylomikronen nachweisbar, die besonders klein sind und eine hohe Dichte aufweisen (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/12936917/). Daneben steigt die Konzentration des ebenfalls gefährlichen Lipoprotein-a an (https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJM199008163230703).
Schätzungen zufolge sollen weltweit 500 000 Menschen durch den Verzehr der riskanten Fettsäuren an der koronaren Herzkrankheit sterben. Fünf Milliarden Erdenbürger leben in Ländern, in denen sich die Regierungen um die Gefahr nicht kümmern. Diese Menschen sind dem Risiko praktisch schutzlos ausgesetzt.
Diabetes
Daneben äußerten Wissenschaftler den Verdacht, dass die trans-Fette an der Entstehung von Diabetes beteiligt sein könnten. Womöglich verändern die organischen Fettsäureketten die Insulin-Sensitivität oder beeinflussen den Stoffwechsel über eine Glucose-Modulation (https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa010492).
Adipositas und Übergewicht
Beobachtet wurde auch ein Zusammenhang mit der als ungünstig eingestuften abdominalen Fettleibigkeit. Gesichert ist die Erkenntnis über neurologische Schäden durch die Organo-Säuren. Eine Studie belegt die Minderung kognitiver Fähigkeiten bei Menschen mit hohen trans-Fett-Werten im Blut-Plasma (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3280054/).
Grenzwerte
Während in vielen Ländern bereits ein gesetzlich vorgeschriebener Grenzwert für Transfettsäuren in Lebensmitteln besteht, müssen bisher in Deutschland diese gesundheitsschädlichen Inhaltsstoffe lediglich als “gehärtet” deklariert werden (Stand: Juli 2023).
Schon 2018 erarbeitete die WHO Best-Practice Policy zur Begrenzung der TFSs. Nach dieser Empfehlung sollen nationale Regierungen ein Gesetz beschließen, das den Gehalt von industriellen TFSs auf 2 g pro 100 g eines Lebensmittels limitiert. Teilweise hydrierte Fettsäuren sollten ab gar nicht mehr produziert werden. Damit wollte die WHO die Transfette bis 2023 komplett abschaffen. Doch nicht alle Regierungen folgen der Best-Practice Policy. Es sind überwiegend ärmere Länder, wo die Maßgabe der WHO, wenn überhaupt, nur zögerlich umgesetzt wird. Die UNO-Organisation hat die Lebensmittel-Produzenten aufgefordert, sich den entsprechenden Vereinbarungen der International Food and Beverage Alliance (IFBA) anzuschließen. Denn die Transfette könnten ohne Weiteres durch gesunde Öle substituiert werden.
In Säuglingsnahrung und Olivenöl galt EU-weit für Transfettsäuren ein Höchstanteil von 4 % der gesamten Fettmenge. Ab 2023 darf der Gehalt industrieller TFSs in allen Lebensmitteln höchstens 2 % betragen. In Dänemark gilt das schon seit 2004
In New York ist die Verwendung derartiger Fette in Restaurants seit 2007 komplett verboten, woraufhin die Häufigkeit von Herzinfarkten um rund 6 % zurückging. Nach Einführung der Beschränkung sank der Verzehr der Transfette in der US-Metropole von 3 % auf 0,5 % am Gesamtanteil der Ernährung. Seit 2019 sind Transfette in den USA komplett verboten.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, dass die tägliche Menge an Transfettsäuren weniger als ein Prozent der aufgenommenen Nahrungsenergie ausmachen soll (www.dge.de/wissenschaft/weitere-publikationen/fachinformationen/trans-fettsaeuren/). In den USA lautet die Empfehlung der FDA, täglich maximal 1 g Trans-Fett aufzunehmen.
Fazit
Eine ausgewogene Ernährung und Balance zwischen gesättigten und ungesättigten Fettsäuren ist ungemein wichtig für einen gesunden Körper, denn gesättigte Fettsäuren regen die Cholesterinbildung an und enthalten nur geringe Anteile von Antioxidantien.
So verführerisch Fertigprodukte auch sind, so enthalten sie doch zahlreiche schädliche Inhaltsstoffe, die für die Verbraucher auf den ersten Blick gar nicht als solche zu erkennen sind. Selbst zubereitete, frische Lebensmittel schmecken meist nicht nur besser, sondern sind auch wesentlich gesünder.
In der EU ist der Konsum der TFSs zwar rückläufig, was aber mehr den freiwilligen Maßnahmen der Lebensmittel-Industrie zu verdanken ist. Auffällig ist das Ost-West-Gefälle in Europa. TFSs sind in den östlichen Ländern des Kontinents höhere Werte zu verzeichnen.
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Dieser Beitrag wurde erstmalig 2008 erstellt und 23.4.2024 ergänzt und überarbeitet. Die Transfette waren Bestandteil des Beitrags über „Oxydiertes Cholesterin“. Nach mehrfachen Überarbeitungen habe ich die Transfette im April 2024 in einen eigenen Beitrag ausgelagert.
https://www.vitalstoffmedizin.com/wp-content/uploads/2020/09/fettreiche-lebensmittel-123rf-65512029-Seksak-Kerdkanno-1600pxmin.jpg10631600René Gräberhttps://www.vitalstoffmedizin.com/wp-content/uploads/2025/04/logovital.pngRené Gräber2024-04-23 20:25:502024-04-23 20:29:48Transfettsäuren – Unbedingt meiden! Hier die Gründe…
Cholesterin kennen viele als etwas, das man im Auge behalten sollte, um herzgesund zu bleiben. Doch wussten Sie, dass Cholesterin, wenn es mit bestimmten Molekülen reagiert, zu einem noch größeren Problem werden kann? Solches „oxidiertes Cholesterin“ spielt eine Schlüsselrolle bei der Entstehung von Atherosklerose – das ist der medizinische Fachausdruck für die Verkalkung der Arterien. Dies kann zu Herzerkrankungen führen, wie z.B. Herzinfarkt und Schlaganfall.
Wie bildet sich oxidiertes Cholesterin?
Cholesterin wird durch sogenannte freie Radikale verändert, besonders das LDL-Cholesterin, welches oft als das „schlechte Cholesterin“ bezeichnet wird. Freie Radikale sind aggressive Stoffe, die durch Körperprozesse oder durch Umwelteinflüsse wie Rauchen oder Luftverschmutzung entstehen können. Wenn LDL-Cholesterin durch diese Radikale verändert wird, wird es schädlicher für unseren Körper.
Die Rolle von oxidiertem Cholesterin in der Atherosklerose
Das Immunsystem sieht das veränderte LDL (kurz ox-LDL) als Bedrohung an und startet eine Entzündungsreaktion. Spezielle weiße Blutzellen, die Makrophagen, nehmen ox-LDL auf und verwandeln sich in sogenannte Schaumzellen, die sich in den Arterienwänden ansammeln. Diese Ansammlung ist der Beginn von Atherosklerose.
Die Anhäufung von ox-LDL und Schaumzellen führt zur Bildung von Plaques. Diese Plaques können die Arterien verengen und weniger flexibel machen, was den Blutfluss stört und den Blutdruck erhöht. Sollte ein solcher Plaque aufreißen, kann dies ein Blutgerinnsel verursachen und einen Herzinfarkt oder Schlaganfall auslösen. Ausführlich hatte ich dazu im Beitrag Volkskrankheit Arteriosklerose: Die sogenannte Gefäßverkalkung oder Arterienverkalkung geschrieben.
Um die Bildung von oxidiertem LDL zu reduzieren, gibt es mehrere Möglichkeiten:
Beste Wahl wären Antioxidantien. Eine Ernährung reich an Antioxidantien, wie sie in Obst und Gemüse vorkommt, kann helfen. Vitamine wie Vitamin C und E sind gute Beispiele für Antioxidantien. Davon nehmen die meisten Patienten zu wenig zu sich. Ausführlicher dazu in den Beiträgen:
Oxidiertes Cholesterin spielt meiner Ansicht nach bei der Entstehung von Atherosklerose und den damit verbundenen Herzerkrankungen eine wichtige Rolle und sollte unbedingt vermieden werden! Die Sache mit dem Cholsterinspiegel halt ich diesbezüglich für nachrangig. Im Beitrag Die Cholesterin Lüge (naturheilt.com) gehe ich darauf näher ein.
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Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen… Beitragsbild: 123rf.com – Seksak-Kerdkanno
Dieser Beitrag wurde letztmalig am 23.4.2024 aktualisiert. Der Teil bezüglich der Transfettsäuren habe ich in einen eigenen Beitrag ausgelagert, den Sie jetzt hier finden: Transfettsäuren – Unbedingt meiden! Hier die Gründe…
https://www.vitalstoffmedizin.com/wp-content/uploads/2020/09/fettreiche-lebensmittel-123rf-65512029-Seksak-Kerdkanno-1600pxmin.jpg10631600René Gräberhttps://www.vitalstoffmedizin.com/wp-content/uploads/2025/04/logovital.pngRené Gräber2024-04-23 09:23:052024-04-23 21:41:00Oxydiertes Cholesterin – Unbedingt meiden! Hier die Gründe…
Gute Fette und böse Fette. Gibt es das wirklich? Bevor ich zu den Fakten komme, muss ich ein wenig „historisch“ werden.
Denn diese ganze „gute Fette/schlechte Fette“ – Geschichte hatte eine nette Vorgeschichte.
Im März 2016 brachte ich einen Beitrag mit dem Titel: Herzchirurgen, Infarkte und Facebook. Es ging dabei um einen gestandenen Kardiologen aus den USA, der das „Jahrmillionen“ alte Credo vom bösen Cholesterin und den guten ungesättigten Fettsäuren gepredigt hatte, aber jetzt das komplette Gegenteil vertritt.
Wie es aussieht, werden diese „Ausnahmen“ zur Ausnahme von der Ausnahme, also doch irgendwie schon zur Regel. Und das beim „Spiegel“, der sich in Fragen von Gesundheit und Schulmedizin meist auf die Seite der offiziellen Gesundheitsideologie schlägt, was ich ja auch schon in einigen Beiträgen „anmerkte“:
Diese Themen sind für den „Spiegel“, meines Erachtens, alles obskure Ansichten der alternativen Spinner-Szene.
Der Beitrag des „Spiegel“ aus dem April 2016 sieht ganz anders aus: Ernährung: Ist Öl das bessere Fett? (Ist Öl das bessere Fett?)
Die Autorin fasst zunächst zusammen, was die kardiologische Schulmedizin heute und seit Langem zu predigen pflegt: Wenig gesättigte Fettsäuren, stattdessen Ungesättigte. Und dazu gibt es auch noch „Leitlinien“. Denn, so die Ansicht der Kardiologen, senken Pflanzenfette, die durch die Bank ungesättigt zu sein scheinen, den Cholesterinspiegel, was einen protektiven Effekt auf die Arterien hat und wodurch das Risiko für Infarkte und kardiovaskuläre Probleme sinkt.
Und was hier geschrieben steht, dürfte den Herren von der Schulmedizin und ihrem alten Dogma von der Erde im Mittelpunkt des Weltalls, ich meine von ungesättigten Fettsäuren als Erlöser von allem Ungemach, nicht schmecken, weder mit gesättigten noch mit ungesättigten Buchstaben. Denn die Arbeit konnte beobachten, dass eine Kost mit vorzugsweise Pflanzenöl (=viel ungesättigte Fettsäuren) einen guten Effekt auf das Cholesterin hatte, das zur Freude der Schulmediziner deutlich sank.
Jetzt gibt es Grund zu der Vermutung, dass das verminderte Cholesterin keinen so großen Schaden mehr in den Blutgefäßen anrichten kann und damit die Häufigkeit von Infarkten etc. sinkt. Darum werden ja die Statine an alle Patienten verteilt, gleichgültig ob sie ein erhöhtes Risiko für solche Komplikationen haben oder einfach nur zu alt sind, um ohne Statine auf die Welt losgelassen zu werden.
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Vor allem wenn Sie für den Erhalt der Homöopathie sind, sollten Sie sich unbedingt dazu eintragen, denn die „Politik“ und etablierte Medizinerschaft ist bestrebt die Homöopathie zu verbieten und / oder abzuschaffen!
Nach dieser kleinen Unterbrechung (mit Werbung für meinen kostenlosen Newsletter) weiter mit den Fakten:
Die soeben erwähnte Studie lässt jedoch die hoffnungsfrohen Schulmediziner an dieser Stelle im Stich. Denn der gesenkte Cholesterinspiegel zeigte absolut keinen Einfluss auf die Infarkthäufigkeit. Vielmehr traten Zeichen für das komplette Gegenteil zutage. Denn ein geringer Cholesterinspiegel war mit einem erhöhten Mortalitätsrisiko verbunden. Die Autoren beschrieben dieses Risiko wie folgt: „Es gab ein 22 Prozent höheres Sterberisiko für jede Senkung des Serum-Cholesterins um 30 mg/dL“. Es gab auch keine Hinweise, dass die ungesättigten Fettsäuren und das erniedrigte Cholesterin einen Nutzen für Koronarsklerosen oder Infarkte hatten.
Neben dieser Beurteilung der ungesättigten Fettsäuren und der offensichtlich nicht vorhandene schlechte Effekt von Cholesterin auf die kardiovaskulären Erkrankungen, kamen die Autoren zu einem weiteren beachtlichen Ergebnis.
Sind Daten verschwunden?
Sie resümierten, dass der „Aberglaube“ an die Allmacht der cholesterinsenkenden Therapien auf einer Unterschlagung von Daten und Studien beruht. Denn die Daten der hier diskutierten Studie stammen aus den Jahren 1968 bis 1973, umfassen fast 9500 Teilnehmer und sind nie publiziert worden. Denn schon damals galt das Credo an die schlechten Fettsäuren und das schlechte Cholesterin als oberstes schulmedizinisches Gebot.
Da kamen diese Studienergebnisse überhaupt nicht gelegen. Und was macht man da, ganz evidenzbasiert? Man macht passend, was nicht passt. Und wenn das nicht geht oder zu schwierig wird, dann schweigt man die störenden Ergebnisse tot.
Der „Spiegel“ verweist in seinem Beitrag auf eine Metaanalyse aus dem Jahr 2015. Diese Arbeit kommt zwar immer noch zu dem Ergebnis, dass ungesättigte Fettsäuren Vorteile haben, wenn auch in einem nicht so bedeutenden Ausmaß. Eine weitere Kernaussage dieser Arbeit ist, dass ein hohes Maß an Kohlehydraten hier als schädlich einzustufen ist.
Danach kommen eine Reihe von Argumenten, die wir bislang mehr in der alternativen Ecke zu hören bekommen haben. So wird vom „Spiegel“ ein ungünstiges Verhältnis von Omega-6-Fettsäuren zu Omega-3-Fettsäuren als mögliche Ursache für abträgliche gesundheitliche Effekte diskutiert. Eine ähnliche Sicht der Dinge hat auch der ehemalige Kardiologe aus dem oben erwähnten Artikel (Herzchirurgen, Infarkte und Facebook) vertreten.
Es treten weiter im Artikel „Experten“ auf, die jetzt auch mal gute Butter gut sein lassen. Aber es sollte hochwertige Butter sein. Was ist hochwertige Butter? Man höre und staune: Das ist Butter von Kühen, die noch auf der Weide grasen durften. Solche Butter ist vitaminreicher (keine Vorsicht vor zu viel Vitaminen?) und hat ein günstigeres Fettsäureprofil!
Aber niemandem der zu Wort gekommenen Experten scheint aufgefallen zu sein, dass die Minnesota Studie deutliche Belege bringt, dass die Senkung von Cholesterin nicht nur ein unnützes Vergnügen ist, sondern direkt gesundheitliche Schäden hervorzurufen scheint. Es scheint dabei relativ gleichgültig zu sein, wer da das Cholesterin so erfolgreich gesenkt hat, die ungesättigten Fettsäuren, Statine oder was auch sonst.
Und es scheint den Experten auch egal zu sein, dass hier mal wieder unliebsame Ergebnisse unter den Tisch bugsiert worden sind. Und jetzt, wo sie doch noch ans Tageslicht gekommen sind, stellt man sich blind, taub und geistesschwach:
„Die Ergebnisse dieser Studie geben aus meiner Sicht keinen Anlass, die Einhaltung derzeitiger Ernährungsempfehlungen zu ändern“, äußerte sich ein Präventionsmediziner aus Regensburg.
Es ist ja auch eine Heidenarbeit, all diese Leitlinien umzuschreiben. Und was sagt die Pharmaindustrie dazu, wenn man plötzlich deren Spiel nicht mehr mitspielt und die Verordnung von weniger Statinen befürwortet. Und die Lebensmittelindustrie, die dann mit der Produktion ihrer Plastikbutter = Margarine, die ja bekanntlich cholesterinspiegelsenkend ist, das Nachsehen haben wird.
Zum Schluss beschreibt der „Spiegel“ noch die „Grenzen des Wissens“. Hier werden dann wissenschaftstheoretische (= saulangweilige) Argumente aufgeführt, warum alles so schwierig ist mit der Erkenntnis des wahren Jakobs.
Für mich ist hier wichtig festzuhalten, dass dieses Kapitel wieder zurückfällt in die Tradition des „Spiegel“, die schulmedizinische Wissenschaft und angeschlossene Industrie in Schutz zu nehmen.
Und das ist einfach die Unwilligkeit der Industrie und Wissenschaft, hier Studien zu erstellen, die den oben aufgeführten Fragestellungen nach objektiven Kriterien nachgehen. Denn es steht zu erwarten, dass bei einer gut aufgesetzten Studie Ergebnisse herausspringen, die man dann über 40 Jahre irgendwo verstecken muss.
Was ungesättigte Fettsäure alles anrichten können
Die Menge der ungesättigten Fettsäuren in der modernen Ernährung stammt größtenteils aus Pflanzenölen, die wir in dieser Größenordnung erst seit etwa 100 Jahren auf den Teller bekommen. Die Doppelbindung in der Kohlenstoffkette macht aus den gesättigten die „begehrten“ ungesättigten.
Doch an dieser Stelle greifen verstärkt Oxitations-Reaktionen an, und zwar nicht nur vor dem Verzehr, wenn die Öle ranzig werden. Im Stoffwechsel entsteht das Aldehyd MDA (Propandial), das organische Strukturen wie Eiweiße und die DNA „kaputtoxidiert“. Besonders riskant ist hier die Omega-6-Fettsäure Linolsäure, die im Maisöl reichhaltig vorkommt.
Doch schon im Darmlumen erweisen sich die ungesättigten Fettsäuren als nicht gerade ungefährlich. Speziell die Omega-6-Fettsäuren beeinträchtigen die Schutz-Funktion der Darmschleimhaut, weil Verbindungsstellen zwischen den Zellen angegriffen werden. Wenn diese „Tight Junctions“ den Intrazellular-Raum nicht mehr richtig abdichten, können Giftstoffe in den Körper eindringen, die sonst ausgeschieden werden.
Es gibt (wieder einmal) eine Studie, die schon vor 40 Jahren zu dem Ergebnis gekommen ist, das die Naturheilkundler schon seit Langem für wahrscheinlich und konsequent halten.
Die schulmedizinische Wissenschaft hat hier einmal mehr bewiesen, wie betrügerisch sie mit ihren Ergebnissen umgeht: Was nicht passt, wird passend gemacht oder verworfen. Ein solches Gebaren kennt man ansonsten nur aus totalitären Staaten, wenn auch hier in Bezug auf politische Angelegenheiten.
Und der „Spiegel“ ist diesmal chancenlos, seine Schützlinge zur retten. Die Schadensbegrenzung durch den Artikel liegt in der „Spiegel“-Einsicht, dass die Minnesota-Studie zeigt, wie schwer es doch ist, zu richtigen Ergebnissen zu gelangen. Dann will ich mal anfangen, die armen, begrenzten Wissenschaftler der Schulmedizin zu bedauern.
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Beitragsbild: 123rf.com – Oleksandr Farion
Dieser Beitrag wurde im September 2020 erstellt und letztmalig am 16.04.2024 aktualisiert.
https://www.vitalstoffmedizin.com/wp-content/uploads/2020/09/vitamin-e-omega-3-123rf_91179713_Oleksandr_Farion-500px.jpg10621600René Gräberhttps://www.vitalstoffmedizin.com/wp-content/uploads/2025/04/logovital.pngRené Gräber2024-04-16 15:00:182024-08-09 15:22:17Böse Fette, gute Fette? Irrtümer und Unwahrheiten die immer noch erzählt werden…
Omega-3-Fettsäuren gehören zu den mehrfach ungesättigten Fettsäuren. „Ungesättigt“ bedeutet, dass die Kohlenstoffkette des Moleküls mehrere stabile „Knicks“ aufweist, die durch Doppelbindungen entstehen. An diesen Bindungsstellen kann sich die Kette nicht um sich selber drehen. Das ist für die Funktion der Omega-3-Fettsäuren von entscheidender Bedeutung. „Omega-3“ heißt, dass sich die erste Doppelbindung am drittletzten C-Atom am Ende der Kette befindet (das „Omega-Atom“ oder „ω-Atom „). Den „Anfang“ des Moleküls macht die Säure- oder Carboxyl-Gruppe: O=C-OH (siehe Schaubilder 2 bis 4).
An den „ungesättigten Knicks“ können die gefährlichen freien Radikale wie reaktive Sauerstoff-Spezies (ROS) angreifen. Das führt einerseits zur Zerstörung der Omega-3-Funktion, andererseits bewahren die Fettsäuren auf diese Weise andere Verbindungen des Körpers vor der Zersetzung. Somit gehören Omega-3-Fettsäuren zu den gesunden Antioxidantien.
Schaubild 5: Das Endstück einer Omega-3- Fettsäure: am drittletzten C-Atom befindet sich die erste Doppelbindung („Knick“)
In gebundener Form sind Omega-3-Fettsäuren in vielen wichtigen biologischen Substanzen enthalten. Am bekanntesten sind natürlich die Fette („Triglyceride“), die Energie-Lieferanten und Energie-Speicher darstellen. In Gestalt der Phospholipide (Lecithine) sind Omega-3-Fettsäuren als Bausteine für Zellmembranen unverzichtbar. Sie sorgen für die erforderliche Elastizität des Zellkörpers. Beispielsweise müssen sich die roten Blutkörperchen in den engsten Kapillaren zusammenzwängen, um bis an alle Stellen eines durchbluteten Gewebes zu gelangen.
Daneben braucht der Körper Omega-3-Fettsäuren für viele weitere Funktionen. Dazu zählt die Biosynthese von Hormonen, die verschiedene Aufgaben erfüllen, wie zum Beispiel die Regulierung von Entzündungen, der Blutgerinnung und des Blutdrucks. Auch für ausgewogene Blutfettwerte sind sie mit verantwortlich und damit ein entscheidender Faktor für ein gesundes Herz und einen stabilen Kreislauf.
Wenn wir gesunde Fette gegessen haben, werden diese „Triglyceride“ im Dünndarm durch Verdauungs-Enzyme (hier: Lipasen) gespalten, sodass die Omega-3-Fettsäuren resorbiert werden können.
Wichtige, gesunde Omega-3-Fettsäuren: ALA, EPA, DHA
Pflanzliche Öle liefern die α-Linolensäure (ALA), die zu den essentiellen Nährstoffen zählt. Enthalten ist die Omega-3-Fettsäure besonders in Leinsamen, Leinöl und Rapsöl. ALA kann der Stoffwechsel zu den Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA umwandeln, dies geschieht aber nur in mit geringen Umsatzraten im Bereich von 2 % bis 10 %.
Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA) sind die beiden wichtigsten Omega-3-Fettsäuren. Da sie der Organismus in der Regel nicht ausreichend selber produzieren kann, müssen sie unbedingt in der Nahrung enthalten sein. EPA und DHA kommen in Algen, und daher auch in Meeresfrüchten wie Fischen vor. Besonders reichhaltig ist ihr Gehalt in fetten Fischen wie Makrele, Lachs, Hering und Thunfisch.
Schaubild 6: Alpha-Linolensäure enthält 3 „ungesättigte“ Doppelbindungen in der Kohlenstoffkette
Schaubild 7: Eicosapentaensäure enthält 5 Doppelbindungen in der C-Kette
Schaubild 8: Docosahexaensäure enthält 6 Doppelbindungen in C-Kette
Studien belegen, dass die Mehrheit der Bundesbürger an einem Mangel an EPA und DHA leiden. Wissenschaftler haben dazu den Gehalt der beiden Omega-3-Fettsäuren in den Membranen von Blutzellen einer großen Anzahl Freiwilliger gemessen.
Höher ist der Bedarf bei Krankheiten, besonders Entzündungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, bei starker Belastung sowie Verdauungsstörungen. Deswegen ist der Verzehr von Fisch und besonders Krill-Öl empfehlenswert, um den Bedarf an allen wichtigen Omega-3-Fettsäuren zu decken. Die bessere Bioverfügbarkeit macht Krillöl zum Mittel der Wahl, wenn es um eine optimale Versorgung mit EPA und DHA geht. Die beiden tierischen Omega-3-Fettsäuren sind überwiegend für strukturbildende Funktionen erforderlich, während ALA größtenteils als Energielieferant dient. Auf der sicheren Seite ist der Verbraucher, der täglich ein Gramm EPA/DHA als Nahrungsergänzungsmittel aufnimmt.
In den meisten Organen und entsprechenden Lebensmitteln ist rund dreimal soviel DHA wie EPA enthalten. Unser Gehirn braucht immense Mengen an DHA. Die Membranen der Nervenzellen und ihrer Schutzhüllen (den Myelinscheiden) tragen sogar mehr als 40 Mal mehr DHA als EPA.
So erkennen Sie gute Omega-3-Präparate
Wichtig ist vor allem ein hoher Gehalt an DHA. Die angegebene Masse von DHA muss die von EPA ums Dreifache übertreffen. Die Öle aus Fisch- und Krillöl sollten schonend verarbeitet sein. In billigen Mitteln befindet sich ein großer Anteil an Omega-3-Fettsäuren, der in Ethyl-Ester umgewandelt ist. Diese Varianten sind wertlos. Auf dem Etikett sollte daher „Triglycerid“, abgekürzt „TG“ vermerkt sein. Steht „EE“ für „Ethyl-Ester“ auf der Liste, handelt es sich um Ramschware.
Am besten sind Öle aus wild gefangenen Fischen, die stets weniger belastet sind als Produkte aus Aquakulturen. Optimal allerdings sind die (etwas teureren) Algenöle.
Fatalerweise sind gerade EPA und DHA die Fettsäuren, die besonders leicht oxidieren. Verkapselte Öle sind deswegen zu bevorzugen, weil die Öle nicht oxidieren können. Die Öle haben besonders nach dem Anbrechen der Flasche Kontakt mit dem darin enthaltenen Luftsauerstoff. Doch Flaschenöle sind oft schon beim Kauf zum Teil oxidiert, wie der ranzige Geruch offenbart.
Wenn dem Öl ein Antioxidations-Mittel zu Konservierung zugesetzt ist, sollte es kein Vitamin E aus der Retorte sein, sondern eines aus biologischer Herkunft. Den besten Schutz vor oxidativem Abbau bieten ätherische Öle, beispielsweise aus Oregano oder Rosmarin.
Bedenken sollten Sie außerdem, dass in Ihrem Körper ebenfalls Oxidations-Prozesse ablaufen. Deswegen sollte stets auf eine Vielzahl an Antioxidantien in der Ernährung geachtet werden. Also: Viele Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe, die in Gemüse und Obst reichhaltig vorkommen. Ohne die gesunde Ernährung machen Omega-3-Präparate keinen Sinn, weil sie im Körper der Oxidation anheim fallen.
Lassen Sie die Finger von Präparaten, auf denen als Produzent nur „hergestellt für“ angegeben ist. Solche Nahrungsergänzungsmittel stammen von den paar wenigen großen Herstellern, also den bekannten Lebensmittelriesen. Die Qualität ist meistens minderwertig, weil die Produktions-Bedingungen ja nicht nachvollziehbar sein müssen.
Omega-6-Fettsäuren nicht vergessen!
Omega-6-Fettsäuren sind ebenfalls wichtige Nahrungsbestandteile. Das Verhältnis von Omega-6-Fettsäuren zu Omega-3-Fettsäuren sollte rund 4:1 betragen. Die heutige Ernährung liefert allerdings zu einem extremen Überschuss an Omega-6! Deswegen lohnt sich ein Blick auf wissenschaftliche Studien:
(Quelle:Booyens J. et al.: Chronic arachidonic acid eicosanoid imbalance: a common feature in coronary artery disease, hypercholesterolemia, cancer and other important diseases. Significance of desaturase enzyme inhibition and of the arachidonic acid desaturase-independent pathway; Med Hypotheses; 1985; 18(1); S. 53-60).
Die Deutschen nehmen durchschnittlich etwa 10 – bis 20-mal mehr Omega-6-Fettsäuren auf, da diese vor allem in tierischen Fetten (Milchprodukte und rotes Fleisch) vorkommen.
Personen, die an Rheuma und anderen schmerzhaft-entzündlichen Erkrankungen leiden, können durch eine vermehrte Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren bei gleichzeitiger Omega-6-Fettsäure-armer Ernährung die Krankheitssymptome stark abschwächen und lindern.
Wenn verhältnismäßig große Mengen Omega-6-Fettsäuren aufgenommen werden, ist die ohnehin schon limitierte Umwandlung von ALA zu EPA und DHA zusätzlich gehemmt. Denn diese Umsetzung besorgen die gleichen Enzyme, die auch zur Umwandlung der Omega-6-Fettsäuren gebraucht werden.
Durch eine Verminderung der Omega-6-Fettsäuren in der Nahrung kann demzufolge auch die Nutzbarkeit der Alpha-Linolensäure verbessert werden. Da aber beispielsweise erhöhte Insulinwerte die nötigen Enzyme ebenfalls hemmen, ist es sinnvoll, die Omega-3-Fettsäuren über die beschriebenen tierischen Öle aufzunehmen.
Beobachtungsstudien zeigen, dass Herz-Kreislauf-Erkrankungen in den westlichen Ländern, in denen Milchprodukte und Fleisch von Landtieren auf dem täglichen Speiseplan stehen, wesentlich häufiger vorkommen als in ostasiatischen Ländern, in denen stattdessen wesentlich mehr Meeresfisch gegessen wird.
Der Omega-3-Index (Messbarer Anteil der Omega-3-Fettsäuren in den roten Blutkörperchen) beträgt beispielsweise in Japan 11 Prozent, während er in Deutschland lediglich um die 4 Prozent ausmacht.
Aber auch einige Omega-6-Fettsäuren sind essentiell. Sie sind unter anderem für die Infektionsabwehr, das Wachstum und die Wundheilung nötig sind. Um ihre Wirkungen zu entfalten, werden die Omega-3-Fettsäure und die Omega-6-Fettsäure in unserem Körper jeweils in wichtige Botenstoffe mit hormonellen Eigenschaften (Neurotransmitter) umgewandelt. An diesem Prozess sind allerdings für beide Fettsäuretypen die gleichen Enzyme beteiligt.
Es kommt daher zu einem Konkurrenzdruck: Ist ein Enzym beispielsweise gerade damit beschäftigt, die Omega-6-Fettsäure in spezifische Eicosanoide umzuwandeln, so kann es natürlich nicht gleichzeitig noch eine Omega-3-Fettsäure aufnehmen. Deshalb ist das Verhältnis der beiden Fettsäuretypen zueinander entscheidend, um die hieraus entstehenden hormonellen Botenstoffe in dem gewünschten Gleichgewicht zu halten.
(Quelle:Fragiskos B. et al.: Competition of n-3 and n-6 polyunsaturated fatty acids in the isolated perfused rat heart; Ann Nutr Metab; 1986; 30(5)S. 331-334).
Schließlich konkurrieren die beiden ungesättigten Fettsäuren nicht nur um die gleichen Enzyme, sie gelten auch als Gegenspieler bei verschiedenen Prozessen in unserem Organismus. Während die Omega-6-Fettsäure die Blutgerinnung fördert, wirken Omega-3-Fettsäuren gerinnungshemmend. Die aus Omega-6-Fettsäuren gebildete Arachidonsäure schützt vor Krankheitskeimen, indem sie Entzündungen auslöst. Gleiches geschieht allerdings auch bei Autoimmun-Erkrankungen wie Rheuma, Neurodermitis oder Schuppenflechte.
Omega-3-Fettsäuren wirken hingegen entzündungshemmend und schmerzlindernd. Sie steuern auf diese Weise den oben genannten Erkrankungen wirkungsvoll entgegen.
(Quelle: Adam O. et al.: Anti-inflammatory effects of a low arachidonic acid diet and fish oil in patients with rheumatoid arthritis; Rheumatol Int; 2003; 23(1); S. 27-36).
Was sagen Studien zu EPA und DHA? :
EPA und DHA gelten als entzündungshemmend und gefäßerweiternd, wodurch sie der Arteriosklerose vorbeugen und Thrombose entgegenwirken. Die tierischen Omega-3-Fettsäuren sollen auch Osteoporose, Parkinson, Autoimmunkrankheiten, und verschiedenen Erkrankungen des Dickdarmes, einschließlich Krebs, vorbeugen. Hemmend wirken EPA und DHA auch auf die Entstehung von Diabetes Typ 2, Übergewicht und Fettleber sowie Nierenerkrankungen. Sogar psychische Störungen soll der Konsum der Fettsäuren verhindern helfen.
(Quellen: Deutsch, Luisa, Evaluation of the effect of Neptune Krill Oil on chronic inflammation and arthritic symptoms, J Am Coll Nutr. 2007 Feb;26(1):39-48./ Ierna, M, et. al., Supplementation of diet with krill oil protects against experimental rheumatoid arthritis, BMC Musculoskelet Disord. 2010 Jun 29;11:136. / Ferramosca A, A krill oil supplemented diet reduces the activities of the mitochondrial tricarboxylate carrier and of the cytosolic lipogenic enzymes in rats., A krill oil supplemented diet reduces the activities of the mitochondrial tricarboxylate carrier and of the cytosolic lipogenic enzymes in rats./ Kidd P.M., Omega-3 DHA and EPA for cognition, behavior, and mood: clinical findings and structural-functional synergies with cell membrane phospholipids., Altern Med Rev. 2007 Sep;12(3):207-27./ Zhu J.J., Effects of krill oil on serum lipids of hyperlipidemic rats and human SW480 cells., Lipids Health Dis. 2008 Aug 29;7:30/ Jules Garbus, M.D., colorectal surgeon, Winthrop-University Hospital in Mineola, N.Y.; Arun Swaminath, M.D., director, inflammatory bowel disease program, Lenox Hill Hospital, New York City; Gut, news release, July 19, 2016/ Gigliotti J.C., Consumption of krill protein concentrate prevents early renal injury and nephrocalcinosis in female Sprague-Dawley rats., Urol Res. 2011 Feb;39(1):59-67./ Bloedon, L.T., et al. Flaxseed and cardiovascular risk. Nutr. Rev. 62: 18-27, 2004.)
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Omega-3-Fettsäuren für Herz und Kreislauf
Die Wahrscheinlichkeit, am plötzlichen Herztod zu sterben, ist bei einem Omega-3-Index unter 4 Prozent etwa 10-fach höher als bei einem Index-Wert von über 8 Prozent.
Quelle: (Harris W. S. & von Schacky C.: The Omega-3 Index: a new risk factor for death from coronary heart disease? Prev Med; 2004; 39(1); S. 212-220).
Eine andere Studie weist nach, dass die Gefahr des plötzlichen Herztods besonders im Dreijahreszeitraum nach einem Herzinfarkt um 50 % verringert wird, wenn die Patienten 1 g Omega-3-Fettsäuren täglich zu sich nahmen.
(Quelle: NCBI, no Athors listed, Dietary supplementation with n-3 polyunsaturated fatty acids and vitamin E after myocardial infarction: results of the GISSI-Prevenzione trial. Gruppo Italiano per lo Studio della Sopravvivenza nell’Infarto miocardico, 354(9177):447-55., Aug 7, 1999).
Offensichtlich unterstützen Omega-3-Fettsäuren die Heilung der geschädigten Herzmuskel-Areale nach dem Infarkt. Das dokumentiert eine wissenschaftliche Untersuchung an 360 Patienten, deren eine Hälfte ein spezielles Fischöl mit Omega-3-Fettsäuren, die andere ein Placebo erhielt. Nach sechs Monaten konnten 2 signifikante Unterschiede herausgearbeitet werden. Die Gruppe mit Fischöl-Supplementierung zeigte eine bessere Rückbildung des Narbengewebes und ihre Herzleistung war deutlich höher als in der Kontrollgruppe.
(Quelle: Kwong R.Y., et al Effect of omega-3 acid ethyl esters on left ventricular remodeling after acute myocardial infarction” Circulation, 2016).
Forscher beginnen auch zu verstehen, worauf der antisklerotische Effekt der Omega-3-Fettsäuren beruht. Im Verlauf der Sklerotisierung kommt es stets zu chronischen Entzündungen in den Gefäßwänden. Erst das führt zu den lebensgefährlichen Engstellen. Normalerweise ist der Körper durch seine Regulations-Mechanismen in der Lage, Entzündungen zu starten oder zu beenden. Eine Rolle in der Entzündungs-Blockade spielen die sogenannten „Lipidmediatoren“ Resolvin D2 und Maserin 1. Die lokalen Gewebs-Hormone sind Abkömmlinge von Omega-3-Fettsäuren und kommunizieren mit wandernden Makrophagen (Fresszellen, weiße Blutkörperchen). Diese Leukozyten beseitigen („fressen“) Entzündungsherde und können daher auch die Chronifizierung arteriosklerotischer Prozesse unterbinden. Mäuse, denen die Gene für die Bildung der Lipidmediatoren fehlen, leiden an stark voranschreitender Arteriosklerose. Durch die Gabe von Resolvin D2 und Maserin 1 konnten die Wissenschaftler die Arteriosklerose bei den Nager-Mutanten deutlich mildern. Daraus ergibt sich eine Erklärung für die Wirkung der Omega-3-Fettsäuren bei Arteriosklerose und eröffnet Perspektiven für neue Therapie-Ansätze.
(Quelle: Viloa, J. et. al., Resolving Lipid Mediators Maresin 1 and Resolvin D2 Prevent Atheroprogression in Mice, Circulation Research, 16. Aug. 2016)
Omega-3-Fettsäuren gegen Augenkrankheiten, Alzheimer, Krebs und Rheuma
Während die positive Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System und rheumatische Erkrankungen als “praktisch gesichert” angenommen werden kann, sind positive Effekte der Omega-3-Fettsäuren bei bestimmten altersbedingten Augenproblemen (Makuladegeneration), Alzheimer und verschiedenen Krebserkrankungen wahrscheinlich.
(Quelle: unter anderem in Freund-Levi Y. et al.: ‘Omega-3 fatty acid treatment in 174 patients with mild to moderate Alzheimer disease: OmegAD study: a randomized double-blind trial; Arch Neurol., 2006; 63(10); S. 1402-1408 und Kuriki K. et al.: Breast cancer risk and erythrocyte compositions of n-3 highly unsaturated fatty acids in Japanese; Int J Cancer; 2007; 121(2); S. 377-385).
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Aber nicht nur Omega-3-Fettsäuren schützen vor den schmerzhaften Entzündungen. Darüber hinaus wirken sich Antioxidantien, wie etwa Selen, Vitamin C und Vitamin E positiv auf die Krankheitssymptome aus.
(Quelle: Adam O. & Krämer K.: Antioxidanzientherapie bei chronischer Polyarthritis; Med Klein; 1995; 90(Suppl.I); S. 27-31).
Dies hängt unter anderem mit der Bildung der Eicosanoide zusammen. Schließlich entstehen sie aus der Omega-6-Fettsäure Arachidonsäure durch Oxidation. Die Antioxidantien hemmen deren Entstehung, schützen aber gleichzeitig die Membran in den entzündlichen Regionen vor gefährlichen freien Sauerstoffradikalen, die bei der immunologischen Stimulation entstehen.
Gesunde Ernährung bei Rheuma und anderen Autoimmunerkrankungen
Um die Arachidonsäure zu reduzieren, sollten Sie Fleisch und Wurst von Ihrem Speiseplan streichen. Für die kalte Küche eignet sich neutrales Pflanzenöl, etwa Olivenöl, während Butter in geringem Maße ebenfalls erlaubt ist. (Fragen Sie mich bitte nicht, was ich von Margarine halte. Die Antwort würde ihnen nicht gefallen.)
Da chronisch Erkrankte das Verhältnis der ungesättigten Fettsäuren hin zu den Omega-3-Fettsäuren erstreben sollten, ist ein hoher Nahrungsanteil an α-Linolensäure besonders wichtig.
Diese Omega-3-Fettsäure ist vor allem in dem angenehm nussig schmeckenden Leinöl enthalten. Bereits bei der Herstellung des Leinöls gibt es große Unterschiede: In einer handgetriebenen Presse schonend gewonnen und frisch eingenommen, enthält es die meisten gesunden Fettsäuren. „Kalt gepresst“ gilt bei Ölen zwar als Gütesiegel, doch darf die Temperatur, die beim Druck des Pressens entsteht, bis zu 120 °C betragen. Omega-3-Fettsäuren werden allerdings bereits bei Temperaturen ab 40 °C zerstört. Selbst Leinsamenöl aus Biomärkten und Reformhäusern ist aber meist stärker erhitzt.
Auch werden fast alle Leinöle mithilfe von Lösungsmitteln gepresst, deren Rückstände wir später mit den Lebensmitteln aufnehmen. Bereits beim Produzenten sollte gutes Leinöl kühl und dunkel gelagert werden, um dann schnellstmöglich zu dem Endverbraucher zu gelangen. Sobald das Öl nicht mehr weich, sondern ranzig schmeckt, sind kaum noch Omega-3-Fettsäuren vorhanden. Daher empfiehlt es sich, das Leinsamenöl innerhalb weniger Wochen aufzubrauchen und nur geringe Mengen einzukaufen.
Sehr gute Anlaufstellen für frisches und schonend gewonnenes Leinöl
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Die spezifische Wirkung des Krillöls
Die Omega-3-Fettsäuren des Krillöls gelten als sehr viel wirksamer als die der Fische. Die arktischen Krebschen bauen beispielsweise in ihre Phospholipide vermehrt Cholin ein. Die Vorstufe des Neurotransmitters ist dann im Phosphatidyl-Cholin enthalten und wird beim Verzehr der Meeresfrüchte direkt geliefert und muss nicht vom Körper auf anderem Wege bereit gestellt werden.
Wesentlich in der Betrachtung des Krillöles sind jedoch die Effekte auf den Metabolismus der Zucker und Fette sowie des Cholesterins. Im Tier-Experiment mit Mäusen konnten Wissenschaftler zeigen, dass Krillöl den Glucose- und Fettstoffwechsel in der Leber ankurbelt. Insbesondere in der Regulation der „Zellkraftwerke“, den Mitochondrien, spielen die Omega-3-Fettsäuren des Krillöles eine Rolle. Dies erzielen die Wirksubstanzen wahrscheinlich über die Genexpression. Phospholipde senken einerseits die Cholesterin-Synthese, anderseits sind sie Bestandteile der HDL-Chylomikronen, des (vereinfacht gesagt) „guten“ Cholesterins.
Krillöl ist im Gegensatz zum Fischöl beständiger gegen oxidativen Abbau. Dies bewirkt das hier enthaltene Astaxanthin, eine Antioxidans des Krebsfettes. Besser verträglich sind die Produkte der kleinen Garnelen allemal, weil sie in der Nahrungskette weit unten angesiedelt sind. Daher nehmen die Tierchen weniger belastende Rückstände auf. Krillöl entfaltet alle Wirkungen bereits ab einer Tages-Ration von 2 g.
(Quellen: Ulven, U. M., Metabolic effects of krill oil are essentially similar to those of fish oil but at lower dose of EPA and DHA, in healthy volunteers., Lipids. 2011 Jan;46(1):37-46. doi: 10.1007/s11745-010-3490-4. Epub 2010 Nov 2./Burri, L., Differential Effects of Krill Oil and Fish Oil on the Hepatic Transcriptome in Mice, Front Genet. 2011; 2: 45./Ferramosca, A., Front Genet. 2011; 2: 45., BioMed Research International, Volume 2015 (2015), Article ID 645984, 11 pages/Ferramosca, A., Krill Oil Ameliorates Mitochondrial Dysfunctions in Rats Treated with High-Fat Diet, BioMed Research International, Volume 2015 (2015), Article ID 645984).
Dies zeigt, wie sehr viel wirkungsvoller Krillöl gegenüber dem Fischöl ist. Gar keine Alternative sind halb-synthetische Präparate, die dem natürlichen Produkt angeblich gleichkommen sollen. In Wahrheit ist die Resorptions-Rate im Vergleich zu den biologischen Rohstoffen stark herabgesetzt.
(Quelle: Kresser, C., The definitive fish oil buyer’s guide, May, 24, 2015, chrisskresser.com).
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Niedrige Omega-3-Werte könnten die Ursache für die bipolare Störungen sein
Die bipolare Störung ist eine stark belastende Erkrankung. Bei den Patienten wechseln sich depressive Phasen mit euphorischen Episoden ab. Sogar manische (wahnhafte) Zustände können vorkommen. Eine ausgeglichene Stimmungslage tritt bei den Erkrankten kaum auf. Wie auch bei anderen psychischen Krankheiten diskutieren Ärzte über die Ursachen.
So untersuchten Psychiater der Pennsylvania State University (PSU) den Zusammenhang zwischen der bipolaren Störung und den mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Konkret bestimmten sie den Spiegel der Omega-3- und der Omega-6-Fettsäuren. Dazu untersuchten sie die Parameter von 27 Patienten mit bipolarer Störung und 31 gesunden Menschen. Mit einem Fragebogen ermittelten die Wissenschaftler die Ernährungsgewohnheiten der Studien-Teilnehmer, um die durchschnittliche Menge der Fettsäuren in der täglichen Nahrung der Freiwilligen ab zu schätzen.
Tatsächlich wiesen die Psychiater nach, dass die Patienten mit der psychischen Störung eine geringere Blut-Konzentration der Fettsäuren hatten als die Gesunden. Der chemische Nachweis richtete sich auf die freien Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. Denn nur die können die Blut-Hirn-Schranke überwinden, nicht aber die an Proteine gebundene Form. Das untermauert die These der Forscher. Denn die untersuchten ungesättigten Fettsäuren spielen im Gehirn eine wichtige Rolle.
Die langen Kohlenstoff-Ketten der Verbindungen sind Bestandteile der Zellmembranen, die im Zentral-Nerven-System großflächig vorkommen. Außerdem sind die biogenen Säuren wichtig für die Zell-Kommunikation im Nervengewebe. Diese Fakten passen mit den Untersuchungsergebnissen zusammen. Dem widerspricht allerdings, dass Therapien mit einer Supplementierung von Omega-3-Fettsäuren bei bipolarer Störung fehlschlugen. Ein weiterer Einwand lautet, dass Antidepressiva oft in den Fettsäurestoffwechsel eingreifen. Hier könnten also Ursache und Folge verwechselt werden.
Auch die Studien-Leiterin, Dr. Erika FH Saunders, räumt ein, dass es für Ernährungsempfehlungen für Patienten verfrüht ist. Dr. Saunders veröffentlichte die Ergebnisse ihres Teams im Oktober 2015 im Fachmagazin „Bipolar Disorders“.
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Die Öl-Eiweiß-Kost nach Dr. Johanna Budwig legte noch Wert auf ALA
Die von Johanna Budwig zur Vorbeugung und bei bereits bestehenden Krankheiten empfohlene Öl-Eiweiß-Kost macht sich ebenfalls die gesunden Eigenschaften der Omega-3-Fettsäuren zunutze. Die 2003 verstorbene Chemikerin empfahl, Leinöl, Quark und Leinsamen auf den täglichen Speiseplan zu setzen. Denn die Bestandteile des Leinöls, allen voran die α-Linolensäure, verbinden sich ihrer Meinung nach mit schwefligen Aminosäuren, die beispielsweise in Quark enthalten sind, zu einem elektrischen Dipol. Dieser kann in die Zellen und die Mitochondrien (die Kraftwerke der Zellen) eindringen und dort die Zellatmung verbessern.
Quelle: (Budwig J.: Öl-Eiweiß-Kost, Hyperion-Verlag, Freiburg im Breisgau 1965).
Zwar hat Johanna Budwig ihre fleischlose Diät vornehmlich für Krebspatienten entwickelt. Doch zeigt sich, dass bei den meisten Krankheitsprozessen stoffwechselabbauende (katabole) Vorgänge im Körper überwiegen.
Die gebürtige Essenerin vertrat die Theorie, dass hochungesättigte Fettsäuren in Verbindung mit gutem Protein das Gleichgewicht wieder hin zu aufbauenden (anabolen) Stoffwechselvorgängen verschieben. Die Verbindung aus hochwertigem Leinöl und biologisch zertifiziertem Quark oder Joghurt verbessert nicht nur die Stoffwechselaktivität, sondern auch die Nervenfunktion.
Empfehlung, wie Sie Ihren Zellstoffwechsel stärken, um ein Gegengewicht zu chronischen Erkrankungen zu schaffen:
Ein- bis zweimal täglich ein Esslöffel Leinöl in Verbindung mit Magerquark. Eine schadstofffreie Herstellung und Naturbelassenheit sind sowohl beim Leinöl als auch beim Quark wichtig.
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Beitragsbild: 123rf.com – Dmitrii Ivanov
https://www.vitalstoffmedizin.com/wp-content/uploads/2020/09/123rf.com_99466135_s_Dmitrii-Ivanov-min.jpg10661600René Gräberhttps://www.vitalstoffmedizin.com/wp-content/uploads/2025/04/logovital.pngRené Gräber2024-03-04 09:22:412024-08-09 15:39:08Was sind Omega-3-Fettsäuren? Was bewirken sie und worauf muss man beim Kauf achten?
Linolsäure ist in Ölen enthalten, die gesund sein sollen. Viele Wissenschaftler meinen, dass wir die Fettsäure unbedingt brauchen. Doch soll dieser Inhaltsstoff von wertvoll geltenden Pflanzenölen auch schädlich sein. Verwechseln Sie Linolsäure nicht mit der Linolensäure und Alpha-Linolensäure. Auch die konjugierte Linolsäure (CLA) ist eine andere Verbindung.
Linolsäure ist eine zweifach ungesättigte Fettsäure bestehend aus einer Kette von 18 Kohlenstoff-Atomen. „Zweifach ungesättigt“ bedeutet, dass an zwei Stellen der Kette eine Doppelbindung zwischen zwei Kohlenstoff-Atomen vorhanden ist. Diese C-Atome können deswegen nur ein Wasserstoff-Atom tragen und nicht zwei, wie dies bei einer Einfachbindung der Fall ist. Die erste Doppelbindung befindet sich am sechsten Kohlenstoff-Atom vom Kettenende (Omega-Kohlenstoff) her gezählt. Deswegen gehört Linolsäure zu den Omega-6-Fettsäuren. Enthalten ist der Naturstoff aus der Gruppe der „PUFAs“ (Polyunsaturated Fatty Acid) in den meisten Pflanzenölen, weniger aber in tierischen Produkten.
Pflanzenöle sind doch gut, oder?
Wenn Sie einige Artikel über Linolsäure gelesen haben, denken Sie vielleicht, dass Sie am besten sehr viel der Omega-6-Fettsäure verzehren sollten. Das wäre nicht schwierig, denn Linolsäure ist in vielen Ölen enthalten, die wir ohnehin täglich aufnehmen. So beträgt der Anteil in Rapsöl bis zu 30 % und in Sonnenblumenöl sogar an die 60 %. Viele industriell verarbeitete Lebensmittel und besonders Fertiggerichte liefern Ihnen geradezu ungeheure Mengen Linolsäure. Die zweifach ungesättigte Fettsäure gilt allgemein als essenziell und soll daher nicht vom Körper aus anderen Verbindungen hergestellt werden können. Da liegt die Schlussfolgerung nicht fern, Pflanzenöle mit viel Linolsäure zum wichtigen Bestandteil des Speiseplans zu erklären.
Ausgebremst werden Befürworter dieser Annahme aber schon bei den allgemeinen Ernährungsempfehlungen. Die besagen nämlich, dass das Verhältnis der Omega-3- zu Omega-6-Fettsäuren in der Nahrung 1:5 betragen sollte. Unsere durchschnittliche Ernährung weist aber eine Relation von 1:20 bis 1:25 auf. Nun könnte man denken, wenn es um dieses Verhältnis geht, könnte ja einfach die Menge an Omega-3-Fettsäuren erhöht werden und schon ist man auf der sicheren Seite. Doch auch das ist schädlich, ebenso wie eine zu hohe Aufnahme der Linolsäure, vor der einige Wissenschaftler regelrecht warnen.
Zu viel Linolsäure greift die Zellen an
Grundsätzlich kann der Körper gesättigte und einfach ungesättigte Fettsäuren leichter verarbeiten als die zwei- und mehrfach ungesättigte. Schon das macht die PUFAs wie Linolsäure problematisch. Zudem führen die ungesättigten Formen zu Veränderungen der Zellstruktur, wozu besonders die Mitochondrien als Energie-Produzenten der Zellen zählen. Doch auch Eiweiße, die Zellmembran und die DNA werden geschädigt.
Die ALEs und OXLAMs verursachen eine mitochondriale Dysfunktion. Zudem schädigt ein zu hoher Konsum von Omega-6-Fettsäuren (besonders Linolsäure!) die innere Membran der Mitochondrien, weil ein dort inseriertes Lipid gehemmt wird. Die Funktion dieses Cardiolipins ist die Aufrechterhaltung der Atmungskette, die eine zentrale Funktion der zellulären Energie-Gewinnung darstellt. Alleine das schwächt den gesamten Stoffwechsel, doch es kommt noch ein anderer Effekt hinzu: Cardiolipin ist auch Alarmgeber für das Protein Caspase-3. Der Mediator löst den Zelltod aus, wenn die Zelle stark beschädigt ist. Geschieht das nicht, häufen sich im Körper kranke Zellen an, die zu Tumoren anwachsen können.
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Linolsäure fördert die Entstehung chronischer Krankheiten
Zu viel Omega-6-Fettsäuren im täglichen Essen ist schädlich für Herz und Kreislauf, wobei die Linolsäure wohl den stärksten Effekt hat. So hemmt die Fettsäure das Enzym Delta- Desaturase. Dieses Protein wandelt Alpha-Linolensäure (ALA) in die Omega-3-Fettsäuren DHA (Docosahexaensäure) und EPA (Eicosapentaensäure) um. Wer dann zu wenig Fisch und andere Meeresfrüchte zu sich nimmt, riskiert einen Mangel an den wichtigen Fettsäuren, wodurch Bluthochdruck entsteht und chronische Entzündungs-Prozesse ausgelöst werden. Ergebnis sind zahlreiche Erkrankungen des Herzens und Störungen wie rheumatoide Arthritis, ADHD und Depressionen (Eicosapentaenoic acid [EPA]).
Ein Übermaß an Omega-6-Fettsäuren ist auch ein ernstzunehmender Faktor der Arteriosklerose. Linolsäure und die ähnlichen Verbindungen oxidieren die schädlichen Cholesterine (LDL), die zum Absterben von bestimmten weißen Blutkörperchen führen. Zunächst bilden diese Makrophagen dann sogenannte „Schaumzellen“, die sich in den Gefäßwänden als Plaques ablagern (The role of lipid peroxidation and antioxidants in oxidative modification of LDL). So verengen sich die Blutgefäße und es entstehen Durchblutungsstörungen wie Angina pectoris.
Neben den verheerenden Auswirkungen auf den Kreislauf entziehen überschüssige Omega-6-Fettsäuren der Leber Glutathion. Dieses Antioxidans soll schädliche Stoffwechselabfälle beseitigen, die sich im Körper akkumulieren können und Schäden anrichten. Dadurch steigt das Risiko für Morbus Alzheimer, Diabetes und Immun-Störungen und sogar Krebs. Daneben ist die Haut empfindlicher für UV-Strahlung, sodass schneller ein Sonnenbrand entsteht.
Allerdings stellte sich im Laufe der weiteren Forschung heraus, dass neben einem Defizit an Omega-6-Fettsäuren in den alten Studien auch ein Mangel an Omega-3-Fettsäuren vorherrschte. Besonders die Omega-3-Fettsäure alpha-Linolensäure (ALA) kann die Mangelerscheinungen durch zu wenig Linolsäure verstärken. Und so kam es zu einer maßlosen Überschätzung des zuträglichen Bedarfs an Linolsäure. Wahrscheinlich ist die Aufnahme von nur 0,5 % Linolsäure in der Gesamt-Kalorien-Bilanz verträglich und (möglicherweise) notwendig. Die Obergrenze von 10 % wie sie das US-amerikanische Institute of Medicine (IOM) festgelegt hat, birgt eindeutig Gesundheits-Risiken, wenn man sie befolgt. Ideal erscheinen weniger als 7 g Linolsäure täglich, was der Menge entspricht, die vor der Einführung diverser Pflanzenöle üblich war. Ab 5 g Linolsäure täglich kommt es zur Oxidation der Doppelbindungen im Molekül mit den gefährlichen Folgen der Radikal-Bildung.
So vermeiden Sie zu viel Linolsäure
Das bedeutet, dass wir wieder mehr Butter, Ghee und Rindertalg verzehren sollten statt zu viel Sonnenblumen- und Rapsöl. Leider sind auch die oft empfohlenen Öle aus Oliven und Avocados häufig mit minderwertigen Ölen gestreckt, die zu viel Linolsäure enthalten.
Fleisch und Milch von Wiederkäuern enthält sehr wenig Linolsäure. Grund dafür ist, dass im Verdauungstrakt der Tiere Bakterien siedeln, die Linolsäure in andere Fettsäuren umwandeln. Bei Geflügel und Schweinen ist das nicht der Fall. Hinzu kommt noch, dass diese Tiere mit Mais und Soja gemästet werden. Diese Art Futter treibt den Linolsäuregehalt der Produkte nochmals in die Höhe.
Hühnereier sind ebenfalls ein Lebensmittel mit geringem Linolsäureanteil mit weniger als 1 g pro Ei. Unter den Nussfrüchten zeichnen sich die Macadamianüsse mit einem sehr niedrigen Gehalt an der Omega-6-Fettsäure aus. Nur 2 % ihres Fettes besteht aus Linolsäure, sodass Sie ohne weiteres bis zu 30 Stück pro Tag davon verzehren können.
Mehr Omega-3-Fettsäuren sind die bessere Alternative zu den großen Mengen an Omega-6-Fettsäuren, die wir uns heute angewöhnt haben. Wildfänge von Kaltwasserfischen wie Hering, Makrele, Sardelle, Sardine und Lachs liefern die zuträglichen Fettsäuren in ausreichendem Maß. Fische aus Zuchtanlagen sind nicht zu empfehlen, weil sie aufgrund der Fütterung zu viel Omega-6-Fettsäuren enthalten. Zudem sind diese Tiere mit Schadstoffen zu hoch belastet.
Linolsäure-Mangel
Ein Linolsäuremangel tritt praktisch nicht auf, weil sie in der Nahrung, gerade der „modernen“ Kost im Überfluss vorkommt. Daher ist die Klärung der Frage, ob die Fettsäure nun essenziell ist oder nicht, auch völlig unwichtig. Viel wichtiger ist die Vermeidung einer zu üppigen Aufnahme, die mit den oben beschriebenen Gefahren für die Gesundheit verbunden ist.
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Beitragsbild: 123rf.com – Seksak Kerdkanno
Dieser Beitrag wurde am 18.05.2023 veröffentlicht.
Das Phosphatidylcholin gehört zur Klasse der Phospholipide. Diese organischen Verbindungen sind sowohl wasser- als auch fettlöslich.
Phospholipide treten in zwei Unterklassen auf, den Sphingomyelinen und den Phosphoglyceriden, zu denen das Phosphatidylcholin gehört. Die Grundstruktur der Phospholipide ist ein Lipid (Fett).
Fette bestehen aus Glycerin, an das 3 Fettsäuren gebunden sind. Bei Phosphoglyceriden ist eine dieser Fettsäuren durch eine Phosphatgruppe ersetzt, die als endständige Gruppe eine weitere wasserlösliche Gruppe trägt. Bei Phosphatidylcholin ist dies Cholin.
Cholin ist ein wasserlöslicher, vitaminähnlicher Nährstoff, der aus einer Ammoniumverbindung besteht. Zum Cholin habe ich hier ausführlicher geschrieben: Cholin – Wirkung, Anwendung und Studien.
Die Fettsäuren auf der einen Seite und Phosphat und Cholin auf der anderen machen das Molekül sowohl wasserlöslich, als auch fettlöslich.
Damit erlaubt Phosphatidylcholin ein Emulgieren von Fetten und Wasser, was sie zu natürlichen Emulgatoren macht. Der alte Name für Phosphatidylcholin lautet übrigens Lecithin und ist in der EU als Lebensmittelzusatzstoff (E 322) für Lebensmittel, inklusive Bioprodukte, zugelassen, wobei Säuglingsnahrung ausgeschlossen ist. Der ursprüngliche Begriff „Lecithin“ bezeichnet ein Gemisch aus mehreren Phospholipiden.
Bei Phosphatidylcholin handelt es sich um eine natürliche Substanz, die auch industriell zumeist aus Sojabohnen hergestellt wird. Sie ist eine Hauptkomponente von biologischen Membranen, die eine bimolekulare Schicht aus Phospholipiden darstellen. Die Moleküle konfigurieren sich dabei dergestalt, dass ihre fettlöslichen Anteile nach innen, und die wasserlöslichen Anteile nach außen zeigen.
Das Innere der Schicht wird also durch die Fettsäurereste zusammengehalten, während die wasserlöslichen Oberflächen der Membran ins Zellinnere einerseits und zum Extrazellular-Raum andererseits weisen. Die äußere Lage der Membran enthält nur 50 % Phosphatidylcholin.
So sind alle Zellmembranen von Pflanzen und Tieren aufgebaut und alle enthalten Phosphatidylcholin. Nur bei den meisten Bakterien, inklusive Escherichia coli., ist dies nicht der Fall. Membranen bilden den Zellkörper und grenzen ihn nach außen ab. Damit formen sie die Grund-Struktur und die kleinste Einheit des Lebens. Membranen trennen auch unterschiedliche Reaktions-Räume in der Zelle funktionell voneinander ab. In den Mitochondrien sorgen Membranen für die Ladungstrennung innerhalb des Elektronen-Transportes der Atmungskette.
Dieser Prozess liefert Stoffwechsel-Energie in Gestalt von ATP, der „Energie-Währung“ der Zelle und unseres Körpers. Die Phospholipide sind also für höhere Zellen lebenswichtige Verbindungen. Weitere Beispiele für wichtige Membran-Bildner sind Cardiolipin (Mitochondrien) und Phosphatidylethanolamin, das zu Phosphatidylcholin umgewandelt werden kann.
Der Verzehr von Eigelb und Pflanzenölen sowie vielen pflanzlichen und tierischen Nahrungsmitteln (bevorzugt auf organischer Basis) garantiert in der Regel eine ausreichende Versorgung mit Phosphatidylcholin, sodass eine Versorgung über Nahrungsergänzungsmittel mit synthetischem Phosphatidylcholin höchstwahrscheinlich überflüssig ist. Aber auch hier bestätigen Ausnahmen die Regel!
Im Netz gibt es etliche Anbieter von Nahrungsergänzungsmitteln, die Phosphatidylcholin unter der Bezeichnung PPC als neue Super-Substanz anbieten, wobei häufig der Eindruck vermittelt wird, dass alles Leiden dieser Welt auf einem Mangel an PPC beruht. Oral und per Infusion soll PPC in der „Zellmembran-Therapie“ viele Krankheiten heilen helfen. Besonders die Mitochondrien-Funktion und damit die Energiebereitstellung im Körper soll durch PPC gefördert werden. Mit solchen Versprechungen wird der Verbraucher gelockt.
Einige Zeilen später kommt dann logischerweise der „jetzt kaufen“ Knopf, der auf die Bestellseite und zur virtuellen Kasse führt. Darum ist es vielleicht einmal mehr interessant zu erfahren, was wissenschaftliche Untersuchungen, die keine Produkte zu verkaufen haben, zu diesen Behauptungen zu sagen haben.
Wissenschaft des Phosphatidylcholins
Wirkung auf das Gehirn
Ein altes Produkt aus dem Bereich der Nahrungsergänzungsmittel ist das Buer-Lecithin, das unter anderem als ein vorbeugendes Mittel gegen vorzeitiges geistiges Altern empfohlen wird (Ältere Leserinnen und Leser erinnern sich sicher noch an die penetrante Fernsehwerbung damals…).
Grund hierfür liefert das Argument, dass Lecithin maßgeblich an der Neubildung von Nervenfasern beteiligt ist, und Lecithin somit lebenswichtige Steuerungsvorgänge im Gehirn und Nerven positiv beeinflusst.
m Tierversuch mit Mäusen, bei denen ein vorzeitiges Altern von Gehirn und zentralem Nervensystem bedingt durch schweren oxidativen Stress vorlag, versuchten Wissenschaftler durch die Gabe von PPC den Einfluss auf eine mögliche Verlangsamung des Alterungsprozesses zu bestimmen.
Die vorgeschädigten Mäuse zeigten im Hippocampus (die zentrale Schaltstelle für das limbische System – Verarbeitung von Emotionen und Entstehung von Triebverhalten) eine signifikant herabgesetzten enzymatische Aktivität im Vergleich zu nicht vorgeschädigten Mäusen. In großen Teilen des Gehirns beobachteten die Autoren ein höheres Maß an Lipidperoxiden. Die Gabe von PPC, zusammen mit Vitamin B 12, erhöhte die enzymatischen Aktivitäten im Hippocampus auf das Niveau von gesunden Tieren.
Daraus schlossen die Autoren, dass PPC zusammen mit Vitamin B12 als Nahrungsergänzungsmittel einen positiven Einfluss auf den Alterungsprozess des zentralen Nervensystems hat.
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Demenz
Eine viel frühere Arbeit aus Japan, datierend auf das Jahr 1995, zeigte sogar einen möglichen Effekt bei Demenz:
Bei dieser Arbeit wurde Mäusen PPC aus Eiern zugeführt. Untersucht wurden Mäuse mit Demenz und gesunde Tiere. Gemessen wurden Erinnerungsvermögen und die Konzentrationen von Serum-Cholin und die Konzentrationen von Cholin und Acetylcholin, sowie die Aktivität der Cholin-Acetyltransferase in drei Regionen des Vorderhirns (Kortex, Hippocampus und das restliche Vorderhirn).
Mäuse mit Demenz und damit verbundenem eingeschränkten Gedächtnisvermögen zeigten deutlich erniedrigte Konzentrationen an Acetylcholin. Die Autoren gaben 100 Milligramm PPC oder Wasser für die Kontrollgruppe für den Zeitraum von 45 Tagen. Die Gabe von PPC bewirkte bei diesen Mäusen eine Verbesserung der Gedächtnisleistung und erhöhte allgemein die Konzentration von Cholin in allen Bereichen des Gehirns.
Die Konzentrationen von Acetylcholin wurden ebenfalls unter der Gabe von PPC auf das Niveau von gesunden Mäusen angehoben. Des Serum-Cholin, dass bei dementen Mäusen ebenfalls weit unter den Konzentrationen der gesunden Mäuse lag, normalisierte sich ebenfalls unter der PPC-Gabe. Die Autoren schlossen daraus, dass der Mangel an PPC bei dementen Mäusen nicht auf Problemen bei der Resorption der Substanz beruht.
Die Autoren schlossen aus allen diesen Beobachtungen, dass die Gabe von PPC bei Mäusen mit Demenz zu einer Erhöhung von Acetylcholin im Gehirn führt und damit verbunden zu einer Verbesserung der Gedächtnisleistung.
Diese positiven Studien und deren Ergebnisse sind Grund genug für die Annahme, dass ähnliche Effekte auch beim Menschen zum Tragen kommen können. Eine 2003 durchgeführte Metaanalyse aus dem Hause Cochrane kam jedoch zu weniger ermutigenden Ergebnissen:
Insgesamt fanden die Autoren zwölf klinische Studien mit insgesamt 265 Patienten mit Alzheimer 21 Patienten mit Parkinson und 90 Patienten mit Gedächtnisproblemen. Die Autoren bemerkten, dass keine der eingeschlossenen Arbeiten deutliche klinische Effekte beziehungsweise Vorteile von PPC bei Alzheimer oder Parkinson anbieten konnte. Signifikant gute Wirkung zeigte PPC nur bei Studien, bei denen Patienten mit Gedächtnisstörungen mit der Substanz behandelt worden waren.
Die Autoren der Metaanalyse kommen somit zu dem Schluss, dass es zum damaligen Zeitpunkt keine klinischen Studien gibt, die den Einsatz von Lecithin zur Behandlung von Demenz rechtfertigen können.
Nur drei Jahre später gab es tendenziell anderslautende Ergebnisse aus einer Nachuntersuchung der berühmten Framingham Studie:
Diese Arbeit untersuchte ob PPC, dessen Fettsäureanteil aus einer Omega-3-Fettsäure (DHA) besteht, in der Lage ist, das Risiko für die Entstehung von Demenz zu verringern. Insgesamt wurden 899 Männer und Frauen ohne Demenz in die Studie aufgenommen, deren durchschnittliches Alter bei 76 Jahren lag. Die Beobachtungszeit lag bei 9,1 Jahren
Resultate: Die PPC Konzentrationen im Blut wurden zu Beginn der Beobachtungszeit erhoben. Ein statistisches Messverfahren berechnete dann die Wahrscheinlichkeit für Demenz und Alzheimer. Die Autoren sahen 99 neue Fälle von Demenz, davon 71 Fälle von Alzheimer während der gesamten Beobachtungszeit. Die Analyse der Ergebnisse unter Einbeziehung der Plasmakonzentrationen von PPC-DHA zeigte, dass hohe Konzentrationen mit einem 47-prozentigen Rückgang des Risikos für Demenzerkrankungen verbunden war. Dieses Ergebnis war statistisch signifikant.
Es zeigte sich ein positiver Einfluss bei Gedächtnisleistung, Gemütszustand und Wahrnehmungsfähigkeit bei den betagten Teilnehmern/Patienten. Eine kurzfristige Supplementierung zeigte einen stabilisierenden Effekt bei den täglichen Funktionen, dem emotionalen Status und dem selbst eingeschätzten generellen Befinden.
Die Autoren sehen Grund zu der Annahme, dass diese Ergebnisse weitere Untersuchungen zu dieser Themenstellung rechtfertigen.
Gemessen wurden diese Substanzen aus dem Blut von 412 Teilnehmern, davon 205 mit Alzheimer und 207 gesunden Probanden als Kontrolle.
Es zeigte sich, dass zwei Formen von PPC bei den Probanden mit Alzheimer signifikant verringert war im Vergleich zur Kontrollgruppe. Gleichzeitig beobachteten die Autoren eine Atrophie des Hippocampus. Bestimmte Formen von Ceramiden war nur bei jüngeren Alzheimer-Patienten mit einer Atrophie des Hippocampus verbunden. Bei älteren Teilnehmern mit Alzheimer zeigten der Mangel von allen drei Formen von PPC diese Atrophie.
Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass erhöhte Konzentrationen von Ceramiden und erniedrigte Konzentrationen von PPC bei allen Alzheimer-Patienten zu finden war. Die Autoren kommen weiter zu dem Schluss, dass eine Dysregulation zwischen PPC- und Ceramid-Metabolismus einen Beitrag zur Ausbildung von Alzheimer zu leisten scheint.
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Diese Arbeiten sind aber entweder Laborarbeiten oder Arbeiten, bei denen Labortiere die „Testpersonen“ waren. Weitere klinische Studien mit dieser Substanz zu verschiedenen Fragen und Indikationsstellungen scheint es kaum zu geben.
Allerdings wurden 2010 die ersten Ergebnisse einer klinischen Studie veröffentlicht, die sich mit PPC als entzündungshemmende Substanz gegen Colitis ulcerosa befasst (Lipid based therapy for ulcerative colitis-modulation of intestinal mucus membrane phospholipids as a tool to influence inflammation.).
Diese Kooperation der Universitätsklinik Heidelberg mit Pharma-Unternehmen zeitigte inzwischen ein marktreifes Präparat. Vorherige Versuche, die Colitis ulcerosa durch orale Medikationen zu lindern, waren wenig erfolgreich. Denn der Wirkstoff wurde im Dünndarm bereits weitestgehend verdaut. Die heute verfügbaren Präparate setzen die Wirk-Substanz erst im Dickdarm frei. Eine andere mögliche Anwendung sind Zäpfchen, mit denen die wirksame Substanz direkt in den End- und Dickdarm gelangt (https://www.klinikum.uni-heidelberg.de/fileadmin/apotheke/Rezeptur-Vorschriften/Lecithin-Zaepfchen_2.pdf).
Die Pharmaka führen zum Rückgang der Entzündungen, reduzieren die häufigen Toiletten-Gänge und tragen dazu bei, Cortison und Immunsuppressiva nach Möglichkeit abzusetzen.
Phosphatidylcholin ist in hohen Konzentrationen im Schleim der Dickdarmschleimhaut enthalten. Menschen, die an Colitis ulcerosa leiden, haben immer eine zu geringe Menge des Schutz-Faktors im Dickdarmschleim. Sezerniert wird das Phospholipid im letzten Abschnitt des Dünndarms, kurz bevor er in den Dickdarm einmündet. Durch bakteriellen Abbau nimmt die Konzentration von Phosphatidylcholin bis zum Ende des Dickdarms hin stetig ab. Dies erklärt, warum die Colitis ulcerosa am Enddarm ihren Ausgang nimmt und von dort aus den Dickdarm nach oben wandert.
Phosphatidylcholin ist ein unentbehrlicher Bestandteil des Dickdarmschleimes. Der Wirkstoff sorgt für eine optimale Haftung des Schleimes an der Dickdarmschleimhaut, wodurch die Darm-Barriere aufrechterhalten wird. Toxine und Krankheitserreger werden auf diese Weise am Eintritt in die Blutbahn gehindert.
Fazit
Phosphatidylcholin ist eine natürliche Substanz, die ein integraler Bestandteil von pflanzlichen und tierischen Zellmembranen ist. Es gibt wenig Grund zu der Annahme, dass eine Supplementierung mit entsprechenden Präparaten einem Mangel vorbeugen kann.
Die Studienlage zu der Frage, ob ein erhöhter Konsum bestimmte präventive Effekte mit sich bringt, ist momentan viel zu dünn, um dazu zuverlässige Aussagen machen zu können.
Bei Alzheimer scheint es einen Mangel an PPC zu geben, der die Entstehung und Entwicklung der Erkrankung begünstigt. Es stellt sich hier die Frage, wie es zu diesem Mangel kommt, wenn eine normale tierische und pflanzliche Ernährung genügend PPC bereitzustellen in der Lage ist.
Eindeutig gesichert ist die essenzielle Funktion von PPC in der Dickdarmschleimhaut, wo es im Mangel vorkommend die Darm-Barriere beeinträchtigt.
Fazit vom Fazit: Es gibt keinen Grund zu der Annahme, dass PPC ein Wundermittel ist. Vielmehr ist PPC so elementar wichtig, dass die Natur dafür Sorge getragen hat, dass ein Mangel unwahrscheinlich ist. Denn neben der Nahrungsaufnahme, die wenig Grund für einen Mangel bietet, ist der Organismus selbst in der Lage, diese Substanz zu synthetisieren. Bei bestimmten Erkrankungen halte ich aber eine Zufuhr für sinnvoll und auch überzeugend.
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Bei der Undecenylsäure handelt es sich chemisch gesehen um eine einfach ungesättigte Fettsäure mit 11 Kohlenstoffatomen.
Die Fettsäure kommt als natürlicher Bestandteil im menschlichen Schweiß vor; für den medizinischen Gebrauch wird sie über eine besonderes Destillationsverfahren aus Rizinusöl gewonnen und anschließend in Salben und Pudern gegen Pilzerkrankungen (vor allem Candida albicans) verarbeitet. Dabei werden vor allem Konzentrationen zwischen 2,5% und 5% bevorzugt. [1]
Wenn man den Begriff „ungesättigte Fettsäuren“ hört, denkt man meist zunächst an das Thema gesunde Ernährung. Doch diese wichtigen Stoffe können noch mehr: Besondere Fettsäuren sind beispielsweise in der Lage, Pilze zu bekämpfen und Infektionen in diesem Bereich auszuheilen.
Ein gutes Beispiel für diesen medizinischen Effekt ist die Undecenylsäure.
Arzneimittel mit Undecenylsäure werden beispielsweise bei Nagel- oder Fußpilz sowie bei Pilzen im Vaginalbereich oder auch bei Soor eingesetzt.
Dabei ist eine stärkere Wirkung zu beobachten als beispielsweise bei der Caprylsäure.
Präparate mit Undecenylsäure helfen bei Infektionen mit Candida Albicans, bekämpfen aber auch Pilze der Spezies Trichophyton sowie Microsporum audouini erfolgreich.
Neben dem Einsatz in klassischen Mitteln gegen Pilzerkrankungen wird die Substanz auch desinfizierenden Seifen zugesetzt – dann allerdings in einer wesentlich geringeren Konzentration.[3]
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Wirkung
Die Wirkungsweise der Undecenylsäure ist auf verschiedene Mechanismen zurückzuführen; so hemmt die Säure beispielsweise die Umwandlung von Hefepilzen in die so genannte Hyphenform; hierbei handelt es sich um ein Stadium des Pilzes, in dem sich Pilzfäden ausbilden und sich die aktive Infektion zeigt. Zudem wirkt sich die Säure störend auf den pH-Wert der Pilze aus. [3]
Nebenwirkungen
Mitunter können bei der Anwendung von Udecenylsäure unerwünschte Wirkungen auftreten; dabei handelt es sich meist um Unverträglichkeitsreaktionen, die sich in Symptomen wie Hautrötungen und Juckreiz äußern.
Studien zur Wirksamkeit
Die Wirksamkeit der Udecenylsäure ist schon seit langem bekannt und durch entsprechende Studien nachgewiesen, zum Beispiel im Rahmen einer Untersuchung mit Fußpilz-Patienten.
Im Rahmen der Doppelblindstudie wurden insgesamt 151 Patienten behandelt, die das entsprechende Krankheitsbild aufwiesen. Behandelt wurden die Betroffenen mit einem Puder, das 2% Undecenylsäure sowie 20% Zinkundecylenat enthielt. Nach Abschluss der Studie konnten signifikante Verbesserungen sowohl der Infektionsrate als auch der Symptomatik verzeichnet werden: Bereits nach vier Wochen waren angelegte Kulturen mit Trichophyton von den mit Udecenylsäure behandelten Patienten zu 88% negativ.
Entsprechende Kulturen, die aus Proben der Kontrollgruppe (Patienten, die kein Medikament erhalten hatten) entnommen waren, erzielten hier ein Ergebnis von lediglich 17%. Dieses Ergebnis belegte eindeutig die hohe Wirksamkeit von Udecenylsäure bei Fußpilz. [2]
Dosierung und Darreichungsform
Zubereitungen mit Udecenylsäure werden in unterschiedlichen Darreichungsformen angeboten: Als klassische Arzneimittel gegen Pilzerkrankungen stehen beispielsweise Salben oder Puder zur Verfügung, bei Anwendung auf Nägeln auch flüssige Zubereitungen.
Dann sind Dosierungen zwischen 450mg und 750mg üblich, die in der Regel auf dreimalige Gaben verteilt werden. Als Bestandteil von desinfizierenden Flüssigseifen ist die tägliche Dosis wesentlich geringer, hängt aber auch vor allem vom Gebrauch der Seife ab. Solche Zubereitungen werden ebenfalls häufig in flüssiger Form (Flüssigseife) angeboten.
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Alternativen zum Einsatz von Udecenylsäure und zusätzliche Tipps
Udecenylsäure hat sich bis heute als klassischer Wirkstoff gegen verschiedene Pilze bewährt. Allerdings sollte bei der Behandlung von Pilzerkrankungen stets der gesamte menschliche Organismus im Blick behalten werden; so müssen Infektionen dieser Art immer auch mit einer Schwächung des Immunsystems in Verbindung gebracht werden. Gerade wenn sich Pilzinfektionen häufen, sollte zusätzlich eine ganzheitliche Therapie erfolgen, zum Beispiel mit Hilfe einer Darmsanierung; werden dem Körper gezielt „gute“ Darmbakterien zugeführt (zum Beispiel Laktobazillen und Enterokokken), wird das Immunsystem nachhaltig gestärkt und Pilze haben keine Chance, in den Körper einzudringen.
Zusätzlich hat sich bei wiederkehrenden Pilzinfektionen eine Ernährungsumstellung bewährt; vor allem eine basische und zuckerarme Ernährung (viel Obst, Gemüse und Kräuter, wenig Fleisch Süßigkeiten und Getreideerzeugnisse) hilft, eine erneute Pilzinfektion zu verhindern. Kommt eine Pilzinfektion nur vereinzelt vor und sind die Symptome nur schwach ausgeprägt, können zudem Alternativen zur Udecenylsäure zum Einsatz kommen. Beim Nagelpilz im Anfangsstadium (weniger als 1/3 des Nagels ist befallen) lohnt sich ein Versuch mit einer Mischung aus ätherischen Ölen, zum Beispiel aus Nelke und Teebaum. Insbesondere die Wirkung von Teebaumöl auf Pilzerreger wurde in verschiedenen Studien nachgewiesen. [4]
Allerdings sollte man die Entwicklung des Nagels während der Behandlung gut im Auge behalten, da ungünstige Verläufe zum Verlust des Nagels führen können. Bei leichten Verläufen von Fußpilzerkrankungen kann es hilfreich sein, Laktobazillen als Alternative zur Udecenylsäure einzusetzen; dieser werden dann nicht nur innerlich zugeführt, sondern zusätzlich als Pulver auf die betroffenen Stellen aufgestreut und einmassiert, im Idealfall in Kombination mit Teebaumöl.
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Quellen:
[1] Hager: Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis, 1059.
[2] Chretien JH: Wirksamkeit von Undecenylsäure-Zinkundecylenat-Pulver in der Kultur Tinea pedis, in: International Journal of Dermatology, 1980.
Palmitinsäure (Cetylsäure, Hexadecansäure) ist eine gesättigte Fettsäure (Alkansäure) und Bestandteil der meisten Fette aller Lebewesen. Auch der menschliche Organismus kann die Fettsäure synthetisieren. Daher ist Palmitinsäure nicht essenziell.
Die Salze der Fettsäure werden als Palmitate oder Hexadecanate bezeichnet. Benannt ist die bioorganische Verbindung nach der Ölpalme, deren Fruchtöl zwischen 30 und 60 % aus Palmitinsäure besteht.
Dem vorangetriebenen Anbau der Ölpalme fallen große Urwaldflächen zum Opfer. Doch nicht nur deswegen hat das Palmfett keinen guten Ruf. Denn obwohl Palmitinsäure vom Körper für wichtige Funktionen gebraucht wird, ist der übermäßige Konsum gesundheitsschädlich.
Wegen des weit verbreiteten Vorkommens der Fettsäure in Lebensmitteln wird die riskante Menge von vielen Menschen überschritten. Besonders groß ist der Anteil von Palmitinsäure in Frittierfetten, die hohe Temperaturen besser ohne Zersetzung überstehen als gesündere Öle.
In zuträglichen Mengen ist Palmitinsäure ein Energielieferant und Energiespeicher. Daneben dient die Fettsäure im Körper dem Stoffwechsel von Hormonen, dem Immunsystem, der Zellbildung sowie der Zell-Kommunikation.
Palmitinsäure findet auch viele technische Anwendungen. Palmitate sind Grundstoffe von Seifen. Die Fettsäure ist die Haupt-Komponente von Stearin im Kerzenwachs. Aluminium-Palmitat ist eine umstrittene Zutat in Kosmetika. Kalium-Palmitat in alkoholischer Lösung dient der Bestimmung des Kalkgehaltes im Wasser.
Was heißt „gesättigt“?
Gesättigte Fettsäuren sind Kohlenwasserstoffe (Alkane) mit einer Säuregruppe (Carboxylgruppe, COOH). In der Kohlenstoffkette sind alle Kohlenstoff-Atome („C“) untereinander mit Einfachbindungen verknüpft, sodass die „C“s zwei, am Ende der Kette noch drei Bindungen frei haben, um ein Wasserstoff-Atom aufzunehmen.
Es kommen keine Doppelbindungen vor, die die Verknüpfung mit Wasserstoff einschränken. Daher sind Alkane mit Wasserstoff „gesättigt“.
In der Palmitinsäure besteht der Alkan-Rest aus 15 C-Atomen. Die Formel lautet daher C15H31COOH oder als Summenformel zusammengefasst C16H32O2.
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Viele Fette bestehen auch aus Palmitinsäure – doch mit unterschiedlichen Anteilen
Ein Fett (Lipid) wird auch Triglycerid genannt, weil es durch die Verbindung von einem Teil Glycerin mit drei Teilen Fettsäure entsteht. Diese Reaktion heißt „Veresterung“, wobei hier das Glycerin seine Alkohol-, die Fettsäure ihre Säure-Eigenschaften aufgeben. Triglyceride sind Glycerinester.
In den meisten Fetten ist mindestens ein Teil Palmitinsäure enthalten, dann wird dieses Fett „Monopalmitin“ genannt. Entsprechend heißt ein Fett mit 2 Teilen Palmitinsäure „Dipalmitin“, mit deren drei „Tripalmitin“.
Palmitinsäure als Energie-Spender und Energie-Reserve
Die Oxidation („Verbrennung“) von Fetten bringt dem Körper mehr Stoffwechsel-Energie als die Nutzung jedes anderen Nährstoffes. Daher sind Fette auch die ideale Speicherform. Beim Abbau wird das Fett zunächst in Glycerin und Fettsäuren gespalten, die dann in der Bata-Oxidation weiter verstoffwechselt werden.
Daran hat Palmitinsäure – abhängig von der Ernährung – einen bedeutenden Anteil. In der Stammesgeschichte des Menschen waren Fette ein knappes Gut, weswegen unser Geschmackssinn uns heute noch zu deren Verzehr verführt. In der Überflussgesellschaft der „Westlichen Welt“ ist das allerdings zum Problem geworden. Besonders die gesättigten Fettsäuren wie Palmitinsäure spielen hier eine fatale Rolle.
Die Fette werden im Dünndarm größtenteils von speziellen Verdauungs-Enzymen (Lipasen) in Glycerin und Fettsäuren gespalten. In dieser Form resorbiert sie die Darmschleimhaut. Doch werden die Einzelbestandteile im Darm wieder zu vollständigen Fetten zusammengesetzt und als Vesikel (Chylomikronen) ins Blut abgegeben.
Diese Membran-umhüllten Fetttröpfchen sind die Transport-Form der Fette sowie der Cholesterine und bei Labor-Untersuchungen Gegenstand der Analyse. Das Ergebnis kennen wir als Triglycerid- und Cholesterin-Werte.
Palmitinsäure kann durch Verlängerung der Alkan-Kette zu anderen Reserve-Fettsäuren umgewandelt werden. Neben der Bereitstellung von Stoffwechsel-Energie erfüllt Palmitinsäure und ihre Glyceride bestimmte Aufgaben im Körper.
Bedarf und Quellen von Palmitinsäure
Zur Mindest- oder maximalen Aufnahme von Palmitinsäure gibt es keine Empfehlungen. Die Fettsäure ist in vielen fetthaltigen Lebensmitteln reichlich enthalten. Richtwert für die Über- oder Unterversorgung ist der Triglycerid-Gehalt im Blutplasma, der um 150 mg pro Deziliter (mg/dl) liegen sollte, das entspricht 1,7 Millimol pro Liter (mmol/l).
Der Körper kann Palmitinsäure von aktivierter Essigsäure (Acetyl-Coenzym A) ausgehend selber synthetisieren. Ein übermäßiger Verzehr der Fettsäure gilt als Faktor, der die Blutfettwerte wie auch den Cholesterin-Spiegel ungünstig beeinflusst.
Dies trifft auf andere gesättigte Fettsäuren nicht oder nur mit Einschränkungen zu. Lebensmittel mit hohem Gehalt an Palmitinsäure sind daher nur in Maßen empfehlenswert.
Palmitinsäure ist besonders in schnittfesten Fetten enthalten, weil darin auch der Anteil an gesättigten Fetten sehr hoch ist. Palmitinsäure-Spitzenreiter ist Schokolade mit 85 g/100g. Ungünstig sind auch sehr fettige Wurstwaren mit 70 bis 75 g/100 g und Palmöl mit 40 bis 50 g/100 g. Schweineschmalz und Butter enthalten nur rund 25 g/100g. In pflanzlichen Ölen dagegen ist der Anteil mit 10 bis 11 g/100 g sehr niedrig.
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Palmitinsäure-Überschuss
Zu viel Palmitinsäure in zu üppiger und schlechter Ernährung führt zu Übergewicht, Diabetes Typ 2, entzündlichen Prozessen, beschleunigter Arteriosklerose und Bluthochdruck. Bei diesen Symptomen sollte tägliche Kost mehr Pflanzenöle, Gemüse, Obst und Fisch enthalten. Diese Ernährungsweise kann den negativen Folgen des Palmitinsäure-Überschusses vorbeugen.
Palmitinsäure-Mangel
Ein Palmitinsäure-Mangel kann nur bei Fehl- oder Unterernährung auftreten. Da der Körper die Fettsäure selber produziert, müssen auch die Cofaktoren (Vitamine, Spurenelemente) der Biosynthese fehlen, bevor sich ein Defizit bemerkbar macht. Symptome sind dann eine faltige, rissige Haut, verminderte Leistungsfähigkeit und reduzierte Abwehrkraft sowie Beeinträchtigungen des Nervensystems.
Die speziellen Funktionen von Palmitinsäure im Organismus
In Phospholipiden gebunden wird Palmitinsäure in die Membranen aller Körperzellen eingebaut. Dies betriff nicht nur die äußere Zell-Membran („Zell-Haut“), sondern auch die Membranen in der Zelle, die sich damit interne Räume verschafft. Diese intrazellulären Kompartimente ermöglichen die Abgrenzung spezifischer Reaktionen, die so effektiver ablaufen als in primitiven Zellen (Bakterien).
Palmitinsäure kommt in den Seitenketten einiger Eiweiße vor. Eingebaut wird die Fettsäure aber nicht während der primären Proteinsynthese, sondern erst nach der Fertigstellung der Aminosäure-Kette (Posttranslationale Modifikation). Dann wird die Aminosäure Cystin mit einem Palmitinrest ergänzt. Diese Palmitoylierung ist für die Funktion einiger Proteine absolut erforderlich. Es ist nicht genau bekannt, welche Rolle all diesen Eiweißen zukommt oder wie viele es davon gibt.
Nachgewiesen ist jedoch das Vorkommen eines palmitoylierten Proteins in den Membranen von Nervenzellen. Dieses Synaptotagmin in der präsynaptischen Membran steuert die Ausschleusung von Vesikeln, die Neurotransmitter an die nachgeschaltete Nervenzelle weitergeben. Auf diese Weise reguliert das Membran-Protein die Signal-Weiterleitung.
Solche speziellen Aufgaben der Palmitinsäure sind im Detail nur unzureichend erforscht. Doch kann von vielen weiteren lebenswichtigen Funktionen ausgegangen werden.
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Charakteristisch für alle Omega-6-Fettsäuren ist, dass die erste Doppelbindung zwischen dem sechsten und dem siebten Kohlenstoffatom auf der gegenüberliegenden Seite der Carboxygruppe (-COOH) liegt. Die Alternativmedizin setzt Omega-6-Fettsäuren gezielt beispielsweise gegen Allergien, Akne und Neurodermitis, aber auch gegen Hyperaktivität und Fettstoffwechsel-Störungen ein.
Linolsäure ist essentiell für uns Menschen, da wir sie nicht selber herstellen können, sie aber für den Aufbau aller Zellmembranen benötigen.
Bedarf
Der tägliche Bedarf an Linolsäure liegt bei Erwachsenen bei etwa zehn Gramm pro Tag.
Omega-6-Mangelerscheinungen
Ein Mangel führt zu unterschiedlichen Krankheitsbildern, so können Hautentzündungen, Wachstumsverzögerungen, eingeschränkte Fortpflanzungsfähigkeit, aber auch Nierenanomalien die Folge sein.
Weiterhin kann ein Linolsäure-Mangel in der Kindheit die visuelle (Sehen) und kognitive (Erkennen und Wahrnehmen) Entwicklung verzögern (Belkind-Gerson J. et al.: Fatty acids and neurodevelopment; J Pediatr Gastroenterol Nutr; 2008; 47 Suppl 1; S. S7-S9).
Aus Linolsäure können wir GLA oder in einem weiteren Syntheseschritt die Omega-6-Fettsäure Arachidonsäure herstellen. Aus ihr wiederum werden die hormonähnlichen Eicosanoide synthetisiert. Diese lassen sich in Prostaglandine der Serie 2 (PGE 2) und Leukotriene einteilen. Die Prostaglandine aktivieren beispielsweise das Immunsystem, um Fremdstoffe zu bekämpfen.
Es kommt infolge der Prostaglandin-Ausschüttung oft zu Hautrötungen und Schwellungen des entzündeten Gewebes. Gleichzeitig senden die Prostaglandine Schmerzsignale an das Gehirn.
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Das Problem: Schmerzen und Allergien
Was für die Immunabwehr wichtig ist, kann sich aber auch negativ auf unseren Körper auswirken: Bei Allergien und verschiedenen chronischen Krankheiten werden ebenfalls vermehrt Prostaglandine ausgeschüttet, wodurch es auch zu den schmerzhaften Reaktionen kommt. Ähnliches gilt für die Leukotriene: Sie sind wichtiger Bestandteil des Immunsystems zur Bekämpfung von Krankheitserregern, spielen aber auch bei Asthmareaktionen eine große Rolle.
Aus Gamma-Linolensäure baut unser Körper aber nicht nur die Arachidonsäure auf, sondern auch die Prostaglandine der Serie 1 (PGE 1). Diese wirken, im Gegensatz zu den PGE 2 entzündungshemmend und gefäßerweiternd. Ein Mangel an PGE 1 kann Neurodermitis und das prämenstruelle Syndrom (PMS) auslösen (Koshikawa N. et al.: Prostaglandins and premenstrual syndrome; Prostaglandins Leukot Essent Fatty Acids; 1992; 45(1); S. 33-36).
Ein Gamma-Linolensäure-Mangel wiederum wird mit einer allgemein erhöhten Allergierate, Wundheilungsstörungen und Blutarmut, mit Infektanfälligkeit und Erkrankungen des peripheren Nervensystems (Neuropathien) in Verbindung gebracht.
Während der Schwangerschaft, der Stillzeit und des Wachstums ist der Bedarf an Gamma-Linolensäure erhöht. Zu einem Mangel kann es aber auch durch einen Enzymdefekt der Delta-6-Desaturase kommen, die an der Verlängerung von Fettsäuren beteiligt ist.
Ihre Funktion ist bei Diabetes, Multiple Sklerose und Neurodermitis ebenfalls stark eingeschränkt (Horrobin D. F.: Fatty acid metabolism in health and disease: the role of delta-6-desaturase; Am J Clin Nutr; 1993; 57 (5 Suppl); S. 732S-736S).
Verhältnis Omega-3 zu Omega 6 Fettsäuren wichtig
Obwohl die Omega-6-Fettsäuren in unserem Körper wichtige Funktionen übernehmen, ist das Verhältnis zu den ebenfalls essentiellen Omega-3-Fettsäuren sehr wichtig.
Denn während das Verhältnis bei unseren frühen Vorfahren noch bei etwa 4:1 (Omega-6-Fettsäuren:Omega-3-Fettsäuren) lag, ist es durch die sesshafte Lebensweise, die Industrialisierung und die damit verbundene Änderung der Essgewohnheit auf etwa 20:1 angestiegen.
Die Inuit, die sich in der arktischen Umgebung vor allem mit fettreichen Fischen und Robben ernähren, weisen hingegen ein Verhältnis von 1:1 auf. Bei ihnen treten entzündliche Krankheiten, wie Neurodermitis oder Rheuma, kaum auf, weshalb ein Zusammenhang zu den verschiedenen Fettsäuren wahrscheinlich ist (Bang H. O. et Al.: The composition of the Eskimo food in north western Greenland; Am J Clin Nutr 1980; 33: S. 2657 – 2661).
Ernährungsberater empfehlen daher für Deutschland seit langem eine Ernährung, bei der das Verhältnis von 5:1 auf Dauer nicht überschritten wird.
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