Wer von gesunden Knochen redet, der wird schnell auf die Notwendigkeit von Calcium zu sprechen kommen. Dabei sind Calcium- und Magnesiummangel (Hypokalzämie, Hypomagnesiämie) eine umfassende Bedrohung der Gesundheit.

Es gibt wohl kein Produkt auf dem Markt, welches sich als förderlich für einen „gesunden Knochenapparat“ anpreist und dabei nicht betont, wie reich an Calcium dieses Produkt doch ist.

Es ist gerade so, als ob Knochen nur Calcium benötigen, und sonst nichts.

Alle diese Faktoren spielen beim Knochenstoffwechsel eine zentrale Rolle, ohne die Calcium alleine überhaupt keine physiologische Bedeutung für die Knochen hätte: Vitamin D und Magnesium.

Auch ein Vergleich von Vitamin D und Magnesium und ihre Bedeutung für die Gesundheit der Knochen zeigt in der Regel eine komplette Unterbewertung von Magnesium seitens der Schulmedizin.

Und wenn es um Nahrungsprodukte der Lebensmittelindustrie für Kinder geht, dann gibt es wohl kaum ein Produkt, das nicht mit einem hohen Calciumanteil Werbung für die Güte des jeweiligen Produkts macht.

Calcium nachbetrachtet

Die offizielle Gesundheitspolitik, Schulmedizin und angeschlossene Medien haben uns seit Jahrzehnten gepredigt, dass Calcium Osteoporose verhindert. Jede Institution, die etwas mit Gesundheit zu tun hat, hat uns den Mythos aufs Auge gedrückt, dass eine ausreichende Einnahme von Calcium für den Aufbau von starken Knochen und Zähnen notwendig ist.

Aber gibt es Studien, die gezeigt haben, dass Calcium alleine zu diesen, an ein Wunder grenzenden Effekten in der Lage ist?

In diesem Beitrag zitiert Dr. Mercola eine Anfang der 2000er Jahre durchgeführte Studie (leider ohne Quellenangabe). Diese Studie zeigte, dass Patienten mit einem Übermaß an Calcium in den Koronararterien, die zudem noch Statine einnehmen, ein 17-fach höheres Risiko für einen Herzinfarkt haben als Patienten mit niedrigen Calciumwerten.
Die Autoren der Studie schlossen daraus, dass die wichtigsten bestimmenden Faktoren für einen Herzinfarkt die Konzentrationen von LDL-Cholesterin und Calciumablagerungen in den Koronararterien sein müssen.

Effects of dietary calcium compared with calcium supplements on estrogen metabolism and bone mineral density1,2,3,4

Diese Studie aus dem Jahr 2007 zeigte, dass es offensichtlich nicht gleichgültig ist, woher das Calcium stammt. Die Autoren beobachteten, dass Calcium, das aus natürlichen Nahrungsmitteln stammt (also nicht Nahrungsergänzungsmitteln), bei Frauen jenseits der Menopause eine günstige Veränderung des Östrogenhaushalts bewirkt, was sich in einer besseren Knochendichte und damit in einer besseren Gesundheit der Knochen auswirkt. Solche Effekte lassen sich bei mit Calcium angereicherten Nahrungsergänzungsmitteln nicht beobachten.

Die Professorin Sabine Rohrmann von der Universität Zürich, Institut für soziale und präventive Medizin, kommentierte diesen Sachverhalt so (übersetzt):

„Die Supplementierung von Kalzium ist bei Medizinern und der Öffentlichkeit eine akzeptierte Vorgehensweise. Der Grund dafür ist, dass man hier von einer natürlichen und daher sicheren Art und Weise ausgeht, wie man Osteoporose und dadurch verursachte Knochenbrüche im Vorhinein verhindern kann. Aber es wird jetzt deutlich, dass die Einnahme von ein oder zwei Dosen Kalzium täglich nichts mit einer natürlichen Zufuhr zu tun hat, und daher nicht die gleichen metabolischen Effekte mit sich bringt, wie wir sie bei der Einnahme über natürliche Nahrungsmittel erhalten.“

Vascular events in healthy older women receiving calcium supplementation: randomised controlled trial.

Auch diese Studie wurde mit Frauen jenseits der Menopause durchgeführt (Durchschnittsalter 74 Jahre). Hier erhielten 732 Frauen Calcium in Form einer Nahrungsergänzung. 739 Frauen erhielten ein Placebo. In den darauf folgenden fünf Jahren wurden beide Gruppen beobachtet, in welchem Ausmaß kardiovaskuläre Ereignisse eintraten. Dazu zählten Tod, plötzlicher Herztod, Herzinfarkt, Angina, andere Formen von Brustschmerz, Schlaganfall etc.

Es zeigte sich, dass in der Verumgruppe (Calcium-Gruppe) ein deutlich erhöhter Trend für kardiovaskuläre Ereignisse im Vergleich zur Placebogruppe zu verzeichnen war. Das Risiko für Herzinfarkt lag in der Calcium-Gruppe um 49 Prozent höher als in der Placebogruppe. Das Risiko für Schlaganfälle war in der Calcium-Gruppe um 37 Prozent erhöht.

Effect of calcium supplements on risk of myocardial infarction and cardiovascular events: meta-analysis. 

Ich bin zwar kein Freund von Metaanalysen. Aber inzwischen gewinnt diese Form der „Beweisführung“ immer mehr an Popularität. So auch in dieser Arbeit aus Neuseeland aus dem Jahr 2010. Die Autoren hatten hier die Literatur nach der Frage durchforstet, ob eine Supplementierung mit Calcium das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse erhöht.
Die in die Analyse eingeschlossenen Studien waren randomisierte, placebokontrollierte klinische Studien mit Calciumpräparaten zur Supplementierung und einer Dosierung von 500 Milligramm und höher pro Tag. Außerdem mussten die Studien mindestens 100 Teilnehmer aufweisen, um mit berücksichtigt zu werden. Die Studiendauer musste ein Jahr und länger betragen.

Die Auswertung der 15 Studien, die die Autoren dazu gefunden hatten, ergab, dass die Supplementierung mit Calcium (ohne gleichzeitige Gabe von Vitamin D) mit einem erhöhten Risiko für Herzinfarkt verbunden zu sein scheint. Daher plädieren die Autoren dafür, die Empfehlungen für die Supplementierung von Calcium bei Osteoporose grundlegend neu zu überdenken.

Oft übersehen wird, dass Calcium noch eine ganze Reihe anderer Aufgaben erfüllt. Das Mineral ist als primärer Signalstoff und für die Muskel- und Nervenaktionen wichtig. Allerdings sind zu hohe Werte ein ebenso hohes Risiko für geistige Einschränkungen beim Älterwerden wie zu niedrige.

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Calcium und Magnesium müssen immer im Zusammenhang gesehen werden

2024 wurden die Ergebnisse einer Studie über 1220 Krankenhauspatienten veröffentlicht:

The Concurrent Association of Magnesium and Calcium Deficiencies with Cognitive Function in Older Hospitalized Adults

Die Wissenschaftler ermittelten die Calcium- und Magnesiumwerte der Teilnehmer, die sich auch kognitiven Leistungstests unterziehen mussten (Clock-Drawing Test, CDT und Mini-Mental State Examination,MMSE). Die Menschen mit niedrigen Calcium-, beziehungsweise Magnesiumwerten, schnitten schlechter ab als Teilnehmer mit optimalen Konzentrationen der Minerale. Besonders deutlich war der Zusammenhang, wenn beide Erdalkalimetalle reduziert waren. Eine Rolle für die Aufrechterhaltung der Nervenfunktion scheint auch der Phosphatspiegel einzunehmen. Phosphat braucht der Körper für die Bildung der „biologischen Energiewährung“ ATP, das die Neurone in großen Mengen benötigen.

Die Wissenschaftler weisen darauf hin, dass bei vielen Menschen eine hohe Phosphataufnahme einer geringen Calciumzufuhr gegenübersteht. Das Verhältnis von Calcium zu Phosphat beträgt oft nur 0,3:1, während eine Relation von 1:1 bis 1,3:1 günstiger wäre. Zu hohe Phosphatwerte können dazu führen, dass Calcium aus den Knochen herausgelöst wird. So entstehen Osteoporose und zunehmende Gefäßablagerungen. Zudem leiden Menschen mit hohen Phosphatkonzentrationen oft unter starkem Übergewicht. Sie sollten Fleisch und Hülsenfrüchte als üppige Phosphatquellen in der Ernährung reduzieren.

Einfaches Kalk ist nicht zu empfehlen

Die meisten Nahrungsergänzungsmittel enthalten heute Calciumkarbonat, welches eine minderwertige Form von Calcium ist. Das gilt nicht für Eierschalen, die ein vielfältiges Spektrum synergistisch wirkender Mineralien in sich tragen. Schon ein halber Teelöffel dreimal täglich liefert rund 1,3 g Calcium. Knochenpulver ist nicht empfehlenswert, da hier Schwermetalle enthalten sind.

Calciumcitrat ist gut resorbierbar, aber nicht als optimal zu bezeichnen, wie zum Beispiel Calciumorotat, einem Calcium-Salz der Orotsäure. Dieses Salz ist die einzig bekannte Form von Calcium, das in der Lage ist, effektiv Zellmembranen zu durchwandern und in die Zelle einzudringen. Um die Resorption von Calcium zu steigern, ist auf eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D3 zu achten. Dann wird das Mineral auch nicht in Weichgeweben und Blutgefäßen abgelagert, sondern dahin geleitet, wo es mengenmäßig hingehört: In die Knochen. Auch eine optimale Zufuhr von Vitamin K2 sollte sichergestellt sein. Gute Quellen sind Sauerkraut, Natto, Edamer, Brie und Gouda.

An dieser Stelle könnte man einwenden, dass man ja statt Nahrungsergänzungsmitteln Milch, die ja bekannterweise so reich an Calcium sein soll, zur Supplementierung verwenden kann. Und wer keine Milch mag, der mag möglicherweise andere Milchprodukte, wie Käse oder Joghurt.

Der aktuelle Calciumwert im Blut (Serum) zeigt den Mineralmangel (Hyperkalzämie) nicht an. Denn im Körper wird bei einem mangelhaften Angebot in der Nahrung das Parathormon (PTH) ausgeschüttet. Der Botenstoff ist sozusagen ein Hilfeschrei des Organismus’, der nun beginnt, Calcium aus den Knochen zu mobilisieren. Die Folge ist dann eine reduzierte Knochendichte bei „guten“ Blutwerten. Eine weitere Konsequenz dieser „Knochenauswaschung“ sind Ablagerungen in den Gefäßen und in Weichteilen. Genügend Calcium im Essen kann diesen Prozess verhindern und nicht, wie so oft vermutet, die Arteriosklerose beschleunigen.

Magnesium und seine Vorzüge

Im Jahr 2014 veröffentlichte Professor Abrams von der Universitätsklinik von Houston, Texas, einen Beitrag, der zeigte, dass die Zufuhr und Resorption von Magnesium die bestimmenden Parameter für den Inhalt an Mineralien in den Knochen und der Knochendichte bei Kindern zwischen vier und acht Jahren sind. Für Calcium gibt es diesen Zusammenhang offensichtlich nicht (Magnesium metabolism in 4-year-old to 8-year-old children.). Auch hier stellen die Autoren fest, dass „die üblich angebotene Kindernahrung in den USA die Notwendigkeit der Zufuhr von Magnesium als relativ unbekannten Faktor für die Knochengesundheit praktisch nicht berücksichtigt.“

Er ergänzt, dass eine Reihe von Nährstoffen bei Kindern für die Entwicklung von gesunden Knochen notwendig ist. Eine zentrale Rolle scheint hier Magnesium einzunehmen. Calcium sei wichtig, aber, mit Ausnahme der Kinder und Erwachsenen mit einer zu geringen Zufuhr, keinesfalls wichtiger als Magnesium.

Weiter gibt es Grund zu der Annahme, dass eine Erhöhung der Mineraldichte in Knochen von zwei Prozent durch eine Erhöhung von jeweils 100 Milligramm Magnesium täglich erzielt wird. Solche Korrelationen scheint es für Calcium in dieser Form nicht zu geben.

Magnesium ist nicht nur für die Knochen wichtig. Dieses vierthäufigste Mineral im Körper ist für rund 600 Enzymfunktionen unentbehrlich. Die Steuerung von Nervenrezeptoren (N-Methyl-D-Aspartat-Rezeptoren, NMDA) gehört dazu, die bei Störungen durch den Mineralmangel zu kognitiven Beeinträchtigungen führen. Auch die Mitochondrien brauchen Magnesium für die ATP-Produktion, die unserem Stoffwechsel Energie bereitstellt. Daneben schützt das Erdalkalimetall biologische Strukturen vor dem Angriff freier Radikale. Diese antioxidative Wirkung ist vor allem für die Neurone von entscheidender Bedeutung. Aus diesen Gründen kann chronischer Magnesiummangel zu neurodegenerativen Erkrankungen führen.

Zufuhr von Magnesium

Als die Ernährung der Menschen noch einen natürlicheren Charakter hatte, nahmen die Menschen mit ihrer Ernährung Magnesium und Calcium in einem Verhältnis von 1:1  auf. Und dieses Verhältnis scheint optimal zu sein. Ein Verhältnis von 1:1 bis 2:1 (beispielsweise 800 Milligramm Kalzium gegenüber 400 Milligramm Magnesium) kann noch als adäquat angesehen werden. Das Gros der heutigen Nahrungsmittel jedoch enthält im Durchschnitt bis zu zehnmal mehr Calcium als Magnesium.

Daher ist es nicht verwunderlich, wenn es zu einer Überversorgung mit Calcium kommt, bei einer gleichzeitigen Unterversorgung mit Magnesium. Magnesium ist nicht nur für die Knochengesundheit von Bedeutung. Vielmehr hat das Mineral für den Organismus eine ganze Reihe von anderen Bedeutungen, wie ich in diesem Beitrag diskutiert hatte: Magnesium (Vorkommen, Wirkung usw.) und Magnesiummangel beheben.

Ich hatte hier erläutert, dass Nahrungsergänzungsmittel mit Magnesium oder Tabletten zur Supplementierung ebenfalls nicht unbedingt problemfrei für die Betroffenen zu sein scheinen. Es gibt Probleme bei der Resorption und gelegentlich Nebenwirkungen.

Bei Nierenfunktionsstörungen sind solche Präparate kontraindiziert. Auch hier gilt weitestgehend, was wir schon für das Calcium diskutiert haben: Die natürliche „Darreichungsform“ in Form von natürlichen Nahrungsmitteln ist und bleibt immer noch die beste Art und Weise, sich mit Magnesium zu versorgen. Ich hatte eine Liste an Lebensmitteln beigefügt, die zeigt, dass man nicht unbedingt exotische Nahrungsmittel zu sich nehmen muss, um sich ausreichend mit Magnesium zu versorgen. Wer viel Obst isst, der ist bereits so gut wie auf der sicheren Seite.

Die offizielle Empfehlung der DGE in Bezug auf die tägliche Zufuhr von Magnesium lautet 300 – 350 Milligramm. In den USA werden 350 – 400 Milligramm pro Tag empfohlen. Es gibt aber Hinweise, dass die doppelte Menge pro Tag die optimale Zufuhr zu sein scheint.

Magnesium mit grünem Blattgemüse aufzunehmen, ist heutzutage gar nicht so einfach. Durch die zunehmend ausgewaschenen Böden sind solche Produkte inzwischen erschreckend mineralienarm. Sind also Supplementionen erforderlich, bietet sich Magnesiumthreonat an. Dieses Mineral kann biologische Membranen am ehesten durchdringen und gelangt so an alle erforderlichen Stellen, auch ins Gehirn und in die Mitochondrien. Die Initialtherapie sollte allerdings mit 200 mg Magnesiumcitrat pro Tag beginnen. Diese Verbindung wirkt am wenigsten abführend und eignet sich daher am besten, die individuelle Tagesdosis zu bestimmen. Wer dann weiß, wie viel er oder sie einnehmen darf/soll/muss, kann auf andere Präparate umsteigen. Das Verhältnis von aufgenommenem Magnesium zu Calcium sollte rund 1:2 betragen.

Eine andere Form der Magnesiumzufuhr läuft über die Haut. Epsom-Salz ist eine pharmazeutische Darreichungsform von Magnesium, genauer gesagt: Magnesiumsulfat. Dieses Salz ist sehr gut wasserlöslich.

Daher eignet es sich gut als Badesalz. Ein Bad mit diesem Badesalz und einer entsprechenden Verweildauer kann ebenfalls für eine Verbesserung der Magnesiumbilanz sorgen. Daneben gibt es Dispersionen mit Magnesium-Salzen („Magnesium-Oil“) und auch Sprays. Diese Präparate werden auf die Haut aufgetragen.

Insgesamt enthält das Blut nur ein Prozent des gesamten Magnesiums, das sich im Organismus befindet. Der Löwenanteil befindet sich also in den Zellen. Auch hier scheinen die Knochen eine Art Speicherfunktion zu haben. Denn wenn der Blutwert unter ein Prozent absinkt, holt sich der Organismus die notwendigen Reserven aus dem Knochen, ähnlich wie beim Calcium auch.

Fazit

Magnesium ist extrem wichtig, nicht nur für eine Reihe von Funktionen im Organismus, sondern auch für einen physiologisch normalen Knochenmetabolismus. Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Derartige physiologische Verhältnisse sind ohne Calcium ebenfalls nicht denkbar. Darum ist Calcium ebenso wichtig wie Magnesium, und zwar im Verhältnis von 2:1.

Die augenblickliche und schon seit langem bestehende Einschätzung von Calcium für die Knochengesundheit dagegen ist maßlos übertrieben, was sich in einer Unzahl von industriell gefertigten Nahrungsmitteln äußert, die alle nur deswegen gesund sein wollen, weil so viel Calcium in ihnen steckt.

Das unausgeglichene Verhältnis von  Calciumund Magnesium dagegen stellt sicher, dass solche Nahrungsmittel das komplette Gegenteil sind. Und wir haben hier noch nicht von den anderen Zutaten gesprochen, die kaum der Gesundheit förderlich sind, wie Zucker, Konservierungsstoffe, künstliche Aromen und andere Chemie.

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Beitragsbild: pixabay.com – jhenning

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 13.01.2025 überarbeitet und ergänzt.

In dieser kompakten Video-Sequenz teile ich mit Ihnen meine Sicht auf die Problematik mit Mineralstoffmangel in unserem Gemüse:

Wussten Sie, dass der Mineralstoffgehalt in Gemüse seit 1914 dramatisch gesunken ist? Diese erschreckende Entwicklung hat weitreichende Folgen für unsere Ernährung und Gesundheit. In diesem kurzen Beitrag werfe ich einen detaillierten Blick auf die beunruhigenden Statistiken, die aufzeigen, wie stark sich die Nährstoffdichte von Gemüse über die letzten Jahrzehnten verändert hat.

Dabei versuche ich, aufzuzeigen, warum das giftige Quecksilber in Ihrem Körper Zink und Magnesium verdrängen kann, was zu einer Unterversorgung dieser wichtigen Mineralstoffe führt. Darüber hinaus erfahren Sie, warum die offiziellen Grenzwerte für viele Nährstoffe und Schadstoffe oft nicht ausreichen, um eine ausreichende Versorgung und einen optimalen Schutz zu gewährleisten. Ich erkläre Ihnen auch, was Sie konkret tun können, um sicherzustellen, dass Ihre Nährstoffversorgung auch in der heutigen Zeit, mit all den Veränderungen in der Lebensmittelproduktion, gewährleistet bleibt.

Die vollständige Aufzeichnung der Online-Sprechstunde finden Sie hier:
Video: „Die biologische Entgiftungstherapie“ mit René Gräber

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Eisen ist das technisch wichtigste Metall. Wir kennen es als Stahl, Blech usw. Ohne Eisen als Ausgangsstoff wären viele unserer heutigen Gebrauchsgegenstände nicht denkbar. Im Hämoglobin dient das Metall dem Sauerstoff-Transport. Eisen brauchen wir aber auch als Co-Faktor für viele Enzyme, die Schwefel enthalten. Deswegen hängen der Eisen- und Schwefel-Stoffwechsel eng zusammen.

Von allen eingesetzten Metallen ist Eisen mit einem 95-prozentigen Gewichtsanteil das mit Abstand häufigste.

Die Eisenerze sind Metalloxide (z.B. Rost), denen in der Verhüttung mittels Kohle bei starker Hitze der Sauerstoff entzogen wird. Das Verfahren beherrscht der Mensch seit rund 5000 Jahren. Neben den Erzen kommt Eisen auch in elementarer Form in der Natur vor.

Doch die Fundorte dieses “gediegenen Eisens“ sind rar. Selten ist auch das Meteoriten-Eisen, das Handwerker in der Antike zu kultischen Gegenständen verarbeiteten. So besteht eine Dolchklinge aus dem Grab Tutanchamuns aus dem “Himmeleisen“.

Für unseren Körper ist Eisen lebenswichtig. Es sorgt für den optimalen Transport von Sauerstoff im Blut, sodass alle Organe ausreichende Mengen des Atmosphärengases erhalten. Auch viele Enzyme arbeiten nur mithilfe von Eisen. Gerade der Energiestoffwechsel ist abhängig von der Wirkung des metallischen Elementes.

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Wie Eisen dem Körper beim Sauerstoff-Transport hilft

Hämoglobin ist der Stoff, der dem Blut seine rote Farbe verleiht. Es sitzt in den Erythrozyten, den roten Blutkörperchen. Dieses Hämoglobin ist ein komplexes Eiweißmolekül, das aus 4 Untereinheiten aufgebaut ist. Es besteht aus 2 Alpha- und zwei Beta-Globulinen (2 Hbα + 2 Hbβ). Jede Untereinheit beherbergt eine prosthetische Gruppe, den sogenannten “Tetrapyrrol-Ring“, der als cyclisches Porphyrin dem Chlorophyll der grünen Pflanzen sehr ähnlich ist.

Freilich trägt unser Häm einen Eisen-II-Komplex, während im Blattgrün ein Magnesium-Ion enthalten ist. Jedes Eisen-Ion ist in der Lage, jeweils ein Sauerstoffmolekül (O2) zu binden, sodass die komplette Hämoglobin-Einheit vier Sauerstoffmoleküle binden kann. Auf diese Weise erfolgt der Transport des Sauerstoffs von den Lungen zu den Zielzellen des Organismus.

Ohne den “Eisenkern” des Hämoglobins wäre ein solcher Transport zwar möglich, aber viel weniger effektiv. So bewerkstelligen Cephalopoden (Kopffüßer, Tintenfische) den Sauerstoff-Transport mit dem analog zu unserem Blutfarbstoff  aufgebauten Hämocyanin. Dort ist nicht Eisen, sondern Kupfer der O2-Binder. Dies hat zur Folge, dass die marinen Weichtiere eine eher “schlechte Kondition“ haben.

Bei “uns Wirbeltieren“ ist nicht nur das Hämoglobin mit einem Eisenion ausgestattet. Darüber hinaus gibt es noch eine Reihe von Enzymen und Proteinen, die auf Eisen angewiesen sind. Myoglobin z.B. ist ein solches Protein.

Es kommt nur im Herzmuskel und Skelettmuskeln von Menschen und Tieren vor. Der Aufbau dieses “Muskel-Hämoglobins“ entspricht weitestgehend dem des Hämoglobins. Allerdings besteht es aus nur einer Protein-Einheit, die das gleiche Porphyrin-Gerüst enthält, dessen Zentrum ein Eisenion trägt, das Sauerstoffmoleküle bindet. Die Aufgabe des Myoglobins ist es, den Sauerstoff innerhalb der Zellen von der Membran zu den Mitochondrien zu transportieren.

Die Sauerstoff-Bindungsstärke des Myoglobins ist sechsmal stärker als die des Hämoglobins. Es wird darum auch diskutiert, ob das Myoglobin nicht auch die Aufgabe eines Sauerstoffspeichers ausübt. Dies ist zumindest bei Meeressäugern wahrscheinlich, da Wale einen deutlich höheren prozentualen Myoglobinanteil besitzen als z.B. die Menschen. Dies ist vermutlich der Grund, warum sie wesentlich länger tauchen können, ohne dass ihnen “die Puste ausgeht”.

Eisen-Häme mit anderen Funktionen

Cytochrome enthalten ebenfalls Eisenionen. Es handelt sich hierbei um Proteine, die in ihrem Aufbau Strukturen enthalten, die dem Hämoglobin gleichen, also mit prosthetischen Gruppen und dem eingelagerten Eisenion-Kern. Die Funktionen der Cytochrome sind so grundlegend, dass sie sehr früh in der Stammesgeschichte „erfunden“ wurden und daher schon bei Bakterien vorkommen.

Bei Cytochromen ist das Eisenion nicht an einem Sauerstofftransport beteiligt, sondern es ist für den Elektronentransport verantwortlich. Dieser ist von zentraler Bedeutung bei der Zellatmung und enzymatischen Vorgängen, z.B. bei Oxidoreduktasen etc. Diese Cytochrome kommen vornehmlich in den Mitochondrien, dem Ort der Zellatmung und Energieproduktion vor. Die Cytochrome werden unterschieden in Cytochrom a, b, c und d.

Katalasen sind Häm-Enzyme, die Wasserstoffperoxid (H2O2) zu Sauerstoff und Wasser umwandeln. Dieses Wasserstoffperoxid ist ein Abfallprodukt bei der Energiegewinnung in den Mitochondrien, der Oxidation von Fettsäuren usw. Es ist in der Lage, die Zell-DNA und Strukturproteine der Zellmembranen zu zerstören und somit einschneidende Störungen zu verursachen.

Krebserkrankungen, frühzeitiges Altern sind einige Beispiele für eine ungebremste Aktivität von Wasserstoffperoxid. Die Katalasen befinden sich in den Peroxisomen von Leber- und Nierenzellen, den Erythrozyten und in beschränktem Maße auch in den normalen Körperzellen.

Hier wird das Wasserstoffperoxid dann entsorgt, um den Organismus vor einer Schädigung zu schützen. Bei diesem “Entsorgungsvorgang” spielt wieder ein zentrales Eisenion im Enzym eine Rolle, das den für die Neutralisierung des Wasserstoffperoxids notwendigen Elektronentransfer steuert.

Das Cytochrom 450 (CYP 450) der Leberzellen ist eine Oxidoreduktase, die wasserunlösliche Chemikalien in wasserlösliche umwandelt. Dadurch können toxische Verbindungen über die Nieren ausgeschieden werden.

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Die Nicht-Häm-Eisen-Proteine

Eine weitere Gruppe bilden Eisen-Enzyme, die keinen Porphyrin-Ring, also kein Häm enthalten.  Zu diesen Nicht-Häm-Eisen-Proteinen gehört beispielsweise die Ribonukleotid-Reduktase des genetischen Stoffwechsels.

Es gibt viele  Enzyme, die aus einem Eisen-Schwefel-Komplex aufgebaut sind. Einige Komplexe der Atmungskette. Dazu gehören die Eisen-Schwefel-Proteine mit ihren Eisen-Schwefel-Clustern im funktionellen Zentrum. Die Aufgabe dieser Eiweiße ist die Übertragung von Elektronen in der Atmungskette der Mitochondrien. Daneben dienen die lebenswichtigen Enzyme vielen weiteren Oxidationen und Reduktionen im Stoffwechsel. Eisen wechselt in diesen Reaktionen von der zweiwertigen (reduzierten) zur dreiwertigen Form (oxidiert) und umgekehrt. Im Hinblick auf die Bedeutung kommt zum Ausdruck, in welch engem Zusammenhang Eisen und Schwefel in physiologischen Prozessen stehen.

Eisenabhängig sind auch einige Hydro- und Nitrogenasen wären hier als Beispiele zu nennen. Das Hämerythrin in Wirbellosen ist ein Sauerstoff-bindendes Eisen-Pigment ohne Porphyrin.

An dieser Stelle sei auch kurz auf die Rolle verwiesen, die Schwefel unter anderem auch spielt. Das Element ist für die Entstehung einer Entzündungs-Reaktion bei Infektionen unerlässlich, mit denen sich der Körper gegen gefährliche Invasoren schützt. Die dafür erforderlichen Prozesse sind ebenfalls abhängig von Eisen. Auch hier sind Eisen und Schwefel in ihrem Zusammenwirken nicht voneinander zu trennen. Wohlgemerkt sind dabei nicht die chronischen Entzündungen gemeint, die auf Dauer krank machen, sondern die akute Abwehr, die nur kurzfristig erforderlich ist.

Der Organismus verfügt auch über einen Eisenspeicher

Freies Eisen wirkt im Organismus toxisch. Daher wird das Metall weder in freier Form gespeichert, noch transportiert. Das Protein Ferritin bindet Eisen innerhalb der Zellen, wo das lebenswichtige Element auf diese Weise gespeichert wird.

Der größte Anteil des Ferritins befindet sich in den Zellen von Knochenmark, Leber und Milz. Mit einer Konzentration von 4 bis 650 µg/l kommt Ferritin auch im Blut vor und wird als diagnostischer Marker für den Eisenstatus herangezogen. Die große Spannbreite des Normwertes erklärt sich damit, dass nach Lebensalter und  Geschlecht unterschieden wird. So gilt für Frauen im Alter von 16 bis 50 Jahren  ein Serum-Ferritin-Wert von 10 bis 160 µg/l.

Männer dieses Alters sollten zwischen 9 und 440  µg/l Ferritin  im Blut haben. Zudem variieren diese Zahlen in den Angaben der Fach-Literatur stark, wodurch die Angelegenheit für den Laien etwas  unübersichtlich ist. Für den Arzt ist dieses Serum-Ferritin oder Speichereisen der vorrangige Richtwert, wenn die Frage nach einem Eisenmangel beantwortet werden soll.

Doch nur weniger als 1 % des Körpereisens befinden sich im Ferritin, während der Gesamtanteil in den roten Blutkörperchen 70 % beträgt. Deshalb sollten auch andere Labor-Werte überprüft werden, die im komplexen System der Eisen-Regulation relevant sind. Die aus Kostengründen teils praktizierte Bestimmung des Gesamt-Eisens ist hingegen wenig aussagekräftig und rechtfertigt keine Supplementation.

Auch das Eisentransport-Protein ist ein Anhalts-Punkt für die Eisenversorgung. Dieses Transferrin kann erhöht sein bei Anämien, Schwangerschaften oder Infektionen. Neben Serum-Ferritin und Serum-Transferrin können weitere Werte bestimmt werden, um dem Hintergrund eines vermuteten Eisenmangels auf die Spur zu kommen. Dazu gehören das Serum-Eisen, der Hämoglobin-Wert, die Transferrin-Sättigung, die Eisenbindungs-Kapazität (heute nicht mehr aktuell) und die Konzentration des löslichen Transferrin-Rezeptors.

Eisenmangel

Eisenmangel (Sideropenie) entsteht, wenn die Eisenverfügbarkeit des Körpers geringer ist als der Eisenbedarf. Dabei muss zunächst berücksichtigt werden, dass in verschiedenen Situationen der Bedarf erhöht sein kann. Dies ist der Fall in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie in der Wachstumsphase. Auch Frauen in der ersten Lebenshälfte leiden aufgrund des Blutverlustes durch die Menstruation verstärkt unter Eisenmangel. Untersuchungen zufolge sind 30 % der Frauen im  Gebäralter davon betroffen.

In den allermeisten Fällen, in denen ein Eisenmangel festgestellt wird, handelt es sich nicht um zu geringe Aufnahme, sondern um Probleme des Eisenstoffwechsels. Ist nur der Ferritin-Wert zu niedrig, sollte der Arzt immer auch den Hämoglobin-Wert bestimmen lassen. Denn Ferritin wird nur in außerordentlich geringen Mengen ins Blut-Serum freigesetzt und die interzellulären Konzentrationen des Proteins sind schwer messbar.

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Angezeigt ist bei Eisenmangel auch die Kontrolle der Ceruloplasmin-Konzentration. Das Kupfer-Protein fungiert unter anderem als Ferroxidase, die zweiwertiges Eisen zu dreiwertigem oxidiert. Dieses oxidierte Eisen kann dann an Transferrin binden. Das Eisen-Recycling-System arbeitet bei Kupfermangel nicht oder nur unzureichend und täuscht dann einen Eisenmangel vor.

In Wirklichkeit ist aber nur der Eisenstoffwechsel durch einen Kupfermangel gestört. Möglich ist daneben ein Defizit an Vitamin A und D. Die beiden Vitalstoffe spielen eine Rolle im Kupferhaushalt und beeinflussen daher auch indirekt die Bioverfügbarkeit von Eisen.

Eine höhere Eisenaufnahme ist bei sehr hoher körperlicher Beanspruchung erforderlich. Auch wenn bei einer Anämie Vitamin B12 supplementiert wird, braucht der Körper zur Blutbildung auch mehr Eisen. Daneben führen blutbildende Medikamente wie Erythropoetin ebenfalls zu erhöhtem Eisenbedarf.

Echter Eisenmangel liegt meistens vor bei starken Menstruationsblutungen, Aderlässen, Blutspenden oder chronischen Magen-Darm-Blutungen.

Ein Eisen-Defizit das alleine durch unzureichende Ernährung verursacht ist, ist hierzulande sehr selten. Manchmal sind Resorptions-Störungen die Ursache. Dies kommt im Zuge einiger Darmerkrankungen wie Morbus Crohn, Zöliakie und dem gesamten Komplex des Leaky-Gut-Syndroms vor. Diese Darmstörungen können gleichzeitig auch die Eisenverwertung durch den Stoffwechsel beeinträchtigen. Dieses Phänomen zählt zu den funktionellen Eisenmangel-Syndromen, die auch bei Krebserkrankungen, bestimmten rheumatoiden Krankheiten und Herzschwäche auftreten.

Die Symptome des Eisenmangels oder verringerter Bioverfügbarkeit sind Konditions- und Konzentration-Schwäche, Haut- und Schleimhaut-Läsionen, Kopfschmerzen und Depressionen. Auch das Restless-Legs-Syndrom kann auf Eisenmangel beziehungsweise auf eine Eisenverwertungsstörung hindeuten.

Lebensmittel mit Eisen

Man kann nun den teuren Weg über die pharmazeutischen Eisenpräparate gehen oder aber verstärkt eisenreiche Lebensmittel verzehren. Geeignet sind Fleisch, Leber, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und grünes Gemüse wie Kohl und Kräuter. Spinat ist der Eisenklassiker, allerdings enthält er nicht mehr Eisen als andere grüne Pflanzen. Der angeblich überhohe Eisengehalt der Blätter geriet einst durch einen Kommafehler in die Fachliteratur.

Hier ist eine Liste von Lebensmitteln, die eine gute Eisenquelle darstellen:

  • Rotes Fleisch: Rotes Fleisch wie Rindfleisch, Lamm und Schweinefleisch sind besonders reich an Eisen. Es wird empfohlen, mageres Fleisch zu wählen und es richtig zuzubereiten, um den Fettgehalt zu minimieren.
  • Geflügel: Hähnchen und Putenfleisch sind ebenfalls gute Quellen für Eisen. Entfernen Sie vor dem Kochen die Haut, um den Fettgehalt zu reduzieren.
  • Fisch und Meeresfrüchte: Bestimmte Fischarten wie Thunfisch, Sardinen und Muscheln sind reich an Eisen. Darüber hinaus enthalten auch andere Meeresfrüchte wie Austern, Krabben und Garnelen nennenswerte Mengen an Eisen.
  • Hülsenfrüchte: Linsen, Bohnen, Kichererbsen und Erbsen sind nicht nur eine hervorragende Proteinquelle, sondern auch reich an Eisen. Sie können in vielen Gerichten wie Suppen, Eintöpfen und Salaten verwendet werden.
  • Nüsse und Samen: Besonders Mandeln, Cashewnüsse, Kürbiskerne und Sesam sind reich an Eisen. Sie können als Snack gegessen oder in Salate und Müsli gestreut werden.
  • Dunkles Blattgemüse: Grünes Blattgemüse wie Spinat, Grünkohl, Mangold und Rucola enthalten nicht nur Eisen, sondern auch andere wichtige Nährstoffe wie Kalzium und Vitamin C, die die Eisenabsorption fördern können.
  • Vollkornprodukte: Haferflocken, brauner Reis und Vollkornbrot sind nicht nur ballaststoffreich, sondern auch gute Eisenquellen. Achten Sie darauf, Vollkornprodukte zu wählen, um von ihren gesundheitlichen Vorteilen zu profitieren.
  • Trockenfrüchte: Rosinen, getrocknete Aprikosen, Pflaumen und Feigen sind konzentrierte Quellen von Eisen. Sie können als Snack gegessen oder zu Müslis und Backwaren hinzugefügt werden.

Eisengehalt verschiedener Lebensmittel (pro 100 g)

Rotes Fleisch 2,6 – 3,5 mg
Leber (Rind) 18 mg
Geflügel (Hähnchen) 0,7 – 1,4 mg
Fisch (Thunfisch) 1,0 – 1,3 mg
Muscheln 6,0 mg
Austern 5,0 mg
Linsen 3,3 – 3,8 mg
Bohnen 2,0 – 2,7 mg
Kichererbsen 2,9 mg
Erbsen 1,5 – 1,7 mg
Mandeln 3,7 mg
Cashewnüsse 2,2 – 3,2 mg
Kürbiskerne 8,8 mg
Sesam 10,4 mg
Spinat 2,7 mg
Grünkohl 1,5 mg
Mangold 1,9 mg
Rucola 1,5 mg
Haferflocken 4,7 mg
Brauner Reis 0,8 – 1,5 mg
Vollkornbrot 1,8 mg
Rosinen 2,5 mg
Getrocknete Aprikosen 2,7 mg
Pflaumen 0,9 mg
Feigen 2,0 mg

Bei einem Eisenmangel sollte eine bewusst eisenreiche Ernährung nicht begleitet sein von dem Genuss von Kaffee, schwarzem Tee oder Milch, denn dies senkt die Eisenaufnahme deutlich. Auch eine erhöhte Mineral-Aufnahme wie beispielsweise Calcium, Magnesium und Phosphate kann die Eisen-Resorption behindern. Leider gehören Ballaststoffe ebenfalls zu den “Eisenräubern“. Desgleichen empfiehlt sich ein Verzicht auf Antazida (Magensäure-Hemmer), sowie Oxalsäure.

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Bei Männern liegt die empfohlene Tagesdosis Eisen bei 10 mg.

Frauen über 19 Jahren brauchen rund 18 mg und in der Schwangerschaft sogar 27 mg pro Tag. Ab einem Alter von 50 Jahren sind dann nur noch 8 mg am Tag erforderlich. Bei Babys und Kindern ist der Eisenbedarf von der jeweiligen Wachstumsphase abhängig.

So sollten bis zum Alter von einem halben Jahr nur 0,27 mg Eisen aufgenommen werden. Bis zum ersten Geburtstag sind dann 11 mg pro Tag notwendig. Danach brauchen Kinder bis zum 3. Geburtstag  nur 7 mg täglich. Im Alter von 4 bis 8 Jahren steigt der Bedarf dann auf 10 mg Eisen jeden Tag.

Kinder vom 10. bis zum 14. Lebensjahr sollten 8 mg aufnehmen. Jungen im 15. bis zum Beginn des 20. Lebensjahr brauchen 8 mg Eisen am Tag und Mädchen im gleichen Alter 15 mg. Menschen mit Anämie sollten sich täglich  80 bis 100 mg zuführen.

GUT ZU WISSEN: Vitamin C kann hier neben seinen sonst günstigen Effekten auf den Organismus mit einer weiteren “guten Tat” aufwarten, denn es erhöht bei gleichzeitiger Einnahme die Resorptionsrate von eisenhaltigen Nahrungsmitteln.

Wann sind Eisentabletten notwendig?

Eine normale Ernährung liefert genug Eisen. Weil ein Kupfermangel die weitaus häufigere Ursache des scheinbaren Eisenmangels ist, kann eine Kupfer-Supplementation diese Eisenverwertungsstörung beseitigen. Einer Studie zufolge erhöht Eisen zwar den Hämoglobin-Wert, der allerdings nach einigen Wochen wieder abfällt. Dann hat der Körper versucht, die toxischen Mengen an ungebundenem Eisen durch die Hämoglobin-Produktion zu entsorgen.

Eisen-Präparate sind also nur sinnvoll, wenn ein echter Eisenmangel diagnostiziert wird, wenn also chronischer Blutverlust, etwa durch starke Regelblutungen oder eine Resorptions-Störung vorliegt. Ist eine Mangelernährung die offensichtliche Ursache, reicht eine einfache Normalisierung der täglichen Kost.

Es  kann jedoch Gründe für eine Supplementierung mit dem Element geben. Besonders bei einer Anämie (=Blutarmut) verspricht die Aufstockung schnelle Besserung. Aber auch bei Konditionsschwäche, Schlafstörungen, in der Schwangerschaft und bei Immunschwäche kann die zusätzliche Eisen-Aufnahme sinnvoll sein. Dafür stehen verschiedene Zubereitungen zur Verfügung.

Eisen-Präparate gibt es in Form von flüssigen Lösungen, Kapseln und Tabletten. Diese Mittel erfordern jedoch hohe Dosierungen, weil Eisen in dieser Form schlecht  resorbiert wird. Auf der anderen Seite ist das Maß zur Überdosierung leicht überschritten, weswegen die verträgliche Menge individuell berechnet werden muss. Ein anderer Punkt ist die Oxidationszahl des zu verabreichenden Eisens. Dabei darf das Gleichgewicht zwischen Eisen II und Eisen III nicht gestört werden. Eisen II ist zweifach, Eisen III ist dreifach positiv geladen. Die römische Ziffer gibt an, wie viele Elektronen dem Ion „fehlen“. Bei Eisen III sprechen wir hier von der „oxidierten“ Form, beim Eisen II von der „reduzierten“ (ein Elektron ist „zurückgeführt“).

Eisen II ist der besser bioverfügbare Vitalstoff, der deswegen auch „synbiotisch“ genannt wird. Eisen III dagegen hat eher antibiotische Wirkungen.

Säfte und Emulsionen gelten dabei noch als die am besten verträglichen Varianten. Unterschiede gibt es auch bei den Inhaltsstoffen. Weit verbreitet ist die Supplementierung mit Eisengluconat. Die organische Verbindung ist das Salz einer Zuckersäure. Optimal aufgenommen wird Eisen, wenn  die Supplementierung mit Lactoferrin erfolgt. Laut wissenschaftlichen Untersuchungen erzielen 6 % der Dosierung dieser Präparate eine ähnliche Wirkung wie andere Nahrungsergänzungsmittel mit Eisen.

Eisen-III-Citrat ist nur dann geeignet, wenn eine Nierenerkrankung vorliegt, weil damit die Phosphatwerte gesenkt werden können. Anorganische Mineralien in den Präparaten sind beispielsweise das häufig verwendete Fe2(SO4)3 (Eisen-III-Sulfat) und FeSO4 (Eisen-II-Sulfat).

Die Einnahme der Eisen-Präparate erfolgt auf nüchternen Magen. Leider können dann einige Nebenwirkungen wie Kopf- und Magenschmerzen, Sodbrennen, Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall auftreten. Weniger unangenehm ist die Verfärbung des Urins und schwarzer Stuhl.

Als Ursache der Beschwerden wird eine Störung der Darmflora diskutiert. Die höheren Eisen-Konzentrationen (speziell Eisen III) sollen besonders im unteren Darm angeblich pathogene Keime begünstigen. Daraufhin verdrängen solche Krankheitserreger die positiven Mikroben aus den Gattungen Bifidobacterium und Lactobacillus. Dadurch könnten die Darm-Probleme in Gestalt chronischer entzündlicher Prozesse entstehen. Die veränderte Darmflora produziert Schwefelverbindungen wie Thiole und Mercaptane, die die Darmschleimhaut reizen. Das kann auch bei schwachem Magen der Fall sein, weil zu wenig Magensäure abgesondert wird. Die Folge ist dann eine zu starke Besiedlung mit dem Bakterium Helicobacter duodenii im Zwölffingerdarm. Der Verwandte des „Magengeschwürkeims“ H. pylori kann möglicherweise sogar den Kopf der Bauchspeicheldrüse befallen und dort zu gefährlichen Infektionen führen.

Eisen II kann in optimalen Dosierungen auch dann zu Problemen führen, wenn der Stoffwechsel eines Patienten über eine zu geringe reduktive Kapazität verfügt („Elektronen-Mangel“). Dann kommt es zur Umwandlung von Eisen II zu Eisen III. Um das zu verhindern, sind Fe-II-Präparate (Anthozym), empfehlenswert, die Vitamin C und andere Antioxidantien enthalten. Sinnvoll sind auch Eisen-Präparate (Ferrofem), die zusätzlich noch ein Probiotikum darstellen: Die Zugabe von Kulturen aus Bacillus subtilis trägt dazu bei, eine Dysbiose der Darmflora zu vermeiden.

Vermeiden lassen sich Schäden an der Darmflora auch, wenn die Initialdosis reduziert wird. Wenn die Supplementation weit unterhalb von täglich 50 mg Eisen begonnen wird, können sich die Darm-Symbionten mit der Zeit an das Eisen gewöhnen. Im weiteren Verlauf der Therapie kann die Dosis schrittweise auf 80 bis 100 mg pro Tag gesteigert werden.

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Stichhaltig nachgewiesen ist die Beeinträchtigung des Darm-Mikrobioms durch Eisen nicht. Eine Überprüfung der Hypothese an über 150 Studien-Teilnehmern in Korea ergab zwar eine gehäuft auftretende Infektion mit Shigella spec. nach Eisengabe. Diese Durchfallerkrankung ist jedoch in exotischen Ländern aufgrund verseuchten Trinkwassers ohnehin weit verbreitet. In reichen Ländern kommt die Infektion fast nur bei heimgekehrten Touristen vor. Daher zweifeln Fachleute am Zusammenhang zwischen Eisen-Präparaten und der bakteriellen Infektion.

Die Begleiterscheinungen können auch weitestgehend vermieden werden, wenn die Einnahme der Präparate zum Essen erfolgt. Dann ist allerdings die Resorption von Eisen nicht optimal.

Einige Ärzte sind der Meinung, dass die Nebenwirkungen mit Infusionen vermieden werden sollten, die die Darm-Passage umgehen. Doch dieses Vorgehen scheint noch riskanter zu sein, weil allergisch bedingte Komplikationen bis hin zum anaphylaktischen Schock drohen. Zudem enthalten (nach meiner Kenntnis) Infusions-Lösungen stets Eisen III (z.B. Eisen III-Sucrose) und sind schon von daher nur bedingt anwendbar.

Deswegen bleibt eine (vorsichtige) orale Einnahme das Mittel der Wahl. Bei leichtem Eisenmangel empfehle ich das Schüßler-Salz Nr. 3 (Ferrum phosphoricum) in den Potenzen D3 und D4. Oft kann auch eine Ernährungsumstellung den Ferritin-Wert verbessern. Dazu geeignet sind Rote Beete und grünes Blattgemüse, eventuell begleitet von Vitamin-C-Präparaten. Weggelassen werden sollte Kaffee, um die Resorption nicht zu stören.

Eisen kann auch giftig sein

Denn auch hier ist ein Zuviel zuviel. Bekanntermaßen sind alle Substanzen ab einer bestimmten Konzentration toxisch. Bei Eisen ist aber auch entscheidend, ob es als Fe2+ oder als Fe3+ vorliegt. Große Mengen an Fe2+, die reduzierte Form, produzieren freie Radikale, die die gleichen zerstörerischen Mechanismen in Gang setzen wie Wasserstoffperoxid. Bei einem Kind sind 1 g lebensbedrohlich, 3 g oft tödlich.

Bei Erwachsenen verursachen 2 bis 3 g ernstzunehmende Vergiftungserscheinungen. Symptome des gefährlichen Eisenüberschusses sind krampfartige Bauchschmerzen, Gelenkbeschwerden und Stiche in der Brust. Langfristig hohe Eisenspiegel, bei denen das überschüssige Eisen im Blut nicht mehr ans Hämoglobin, Ferritin und Transferrin gebunden werden kann, führen zu einer Ablagerung von Eisensalzen in der Leber. Das Organ sondert in diesem Fall auch große Mengen Ferritin ins Blut ab, wodurch die Leberstörung messbar ist.

Die Ursachen dafür sind einerseits eine hohe Eisenaufnahme, andererseits auch ein Mangel an Kupfer. Durch zu wenig Kupfer wird die Aktivität des Transferrin-Gens gesteigert, sodass Eisen nicht mehr ausreichend recycelt werden kann. Hinzu kommt, dass auch die membranständigen Eisen-Transport-Proteine Hephaestin und Ferroportin kupferabhängig arbeiten.

Ist die Funktion durch Unterversorgung mit dem Spurenelement eingeschränkt, können spezialisierte Makrophagen Eisen kaum noch ausschleusen, das in Transferrin gebunden zum Knochenmark transportiert wird. Dort produziert der Organismus die roten Blutkörperchen.

So entstehen Ablagerungen, die die Leber schädigen. Eine Erkrankung, die diese Vorgänge mit sich bringt, ist die Hämochromatose, eine Form der Eisenspeicherkrankheit. Hier kommt es zu einer erhöhten Resorption von Eisen im Dünndarmbereich. Das Gesamteisen des Organismus, das zwischen 2 und 6 g liegt, steigt dann auf über 80 g an. Solch hohe Werte führen auf die Dauer zu einer Schädigung von einer Reihe von Organen.

Besonders betroffen ist die Leber, aber auch Herz, Bauchspeicheldrüse, Hirnanhangdrüse, Milz, Haut, Gelenke usw. werden in Mitleidenschaft gezogen. Die Hämochromatose ist oft eine vererbte Erkrankung. Angesichts der massiven Schädigungen, die von einer langfristig übersteigerten Eisenzufuhr ausgehen können, ist die Einnahme eines Eisenpräparates nur dann zu empfehlen, wenn ein deutlicher Eisenmangel vorliegt.

Ein weiterer negativer Effekt einer überschießenden Eisenkonzentration ist die gesteigerte Empfindlichkeit und Anfälligkeit für eine Reihe von Infektionskrankheiten. Hier sind besonders zu nennen die Salmonellose, AIDS, Tuberkulose etc.

Dies ist bei Patienten mit Hämochromatose beobachtet worden, bei denen diese Anfälligkeiten besonders deutlich ausgeprägt waren. Besteht die überhöhte Konzentration von Eisen aus Fe2+, dann scheint auch das Gehirn zu neurodegenerativen Krankheiten zu neigen, wie Parkinson und Alzheimer. Man weiß allerdings bislang noch nicht, ob die gefundenen Ablagerungen des Eisens die Ursache oder die Folge der Erkrankungen sind.

Patienten mit Hämochromatose müssen streng auf eine eisenarme Ernährung achten. Da dies jedoch sehr schwierig ist, sind Aderlässe oder Blutspenden erforderlich und auch unproblematisch.

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Beitragsbild: pixabay.com – qimono

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 29.08.2024 aktulisiert.

Phosphor und Phosphate – ein Problem? Hier in Zusammenfassung worum es geht:

Also: Phosphor ist ein lebenswichtiges Mineral, das in jeder Zelle unseres Körpers vorkommt. Es spielt eine zentrale Rolle im Energiestoffwechsel, bei der Bildung von Knochen und Zähnen und bei der Funktion unserer Zellen. Doch wie viele Nährstoffe braucht auch Phosphor ein gesundes Gleichgewicht – vor allem im Verhältnis zu Kalzium. Ein ideales Verhältnis von Kalzium zu Phosphor in unserer Ernährung ist 1:1. Doch moderne Ernährungsgewohnheiten, geprägt von verarbeiteten Lebensmitteln, bringen dieses Gleichgewicht zunehmend aus dem Lot, was potenziell schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben kann. Und genau das ist das Kernproblem.

Phosphor: Der „Lichtträger“

Das Wort „Phosphor“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet „lichttragend, leuchtend“. Diesen Namen erhielt das Element aufgrund seiner Eigenschaft, in der Dunkelheit schwach zu leuchten – eine faszinierende Eigenschaft, die besonders für weißen Phosphor gilt. Dieser ist jedoch nicht nur leuchtend, sondern auch hochtoxisch und leicht entzündlich. In anderen Formen ist Phosphor jedoch ungefährlich und in unseren Körpern von unschätzbarem Wert.

Phosphor wurde 1669 von Henning Brand entdeckt, als er bei seiner Suche nach dem „Stein der Weisen“ Urin eindampfte und dabei einen leuchtenden Rückstand fand. Heute wissen wir, dass Phosphor in Form von Phosphat in unserem Körper rund 700 Gramm ausmacht. Es ist als mineralisches Elektrolyt unverzichtbar, und organische Phosphate sind essentiell für den Energiestoffwechsel. So sind Phosphate nicht nur Bausteine unserer DNA, sondern auch Bestandteile der Zellmembranen und wichtige Mineralien in unseren Zähnen und Knochen.

Das Gleichgewicht von Kalzium und Phosphor

Das Verhältnis von Kalzium zu Phosphor in unserer Ernährung ist entscheidend für unsere Gesundheit. Kalzium ist bekanntlich wichtig für starke Knochen und Zähne, während Phosphor dessen Aufnahme und Nutzung im Körper unterstützt. Ein Ungleichgewicht, insbesondere ein Überschuss an Phosphor bei gleichzeitig zu geringer Kalziumzufuhr, kann zu Knochenschwäche, Stoffwechselproblemen und einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen. Das Kalzium ist insofern ein Problem, weil es auch zur Pufferung der Säuren im Körper verwendet wird. Welche Säuren? Das hat mit dem Thema Übersäuerung / Entsäuerung des Körpers zu tun – davon haben Sie sicher schon einmal gehört. Ich habe ausführlich in folgenden Beiträgen dazu geschrieben:

Leider führen die „moderne Ernährungsgewohnheiten“ häufig dazu, dass wir deutlich mehr Phosphor zu uns nehmen als gut wäre. In fast allen verarbeiteten „Nahrungsprodukten“, wie Fleischprodukten, Käse, Backwaren und Softdrinks (vor allem Cola!), sind diese Phosphatzusätze weit verbreitet. Diese anorganischen Phosphate werden vom Körper nahezu vollständig aufgenommen, während natürliche Phosphate aus Lebensmitteln nur zu 40% bis 60% verwertet werden. Das bedeutet, dass unser Körper häufig mit einer Phosphatüberlastung konfrontiert ist, die das Kalzium-Phosphor-Gleichgewicht erheblich stört.

Was können Sie tun?

Ein großes Problem dabei: Der Phosphatgehalt muss auf Lebensmittelverpackungen nicht angegeben werden, was es für Verbraucher schwierig macht, ihre Phosphoraufnahme im Auge zu behalten. Um ein gesundes Gleichgewicht zu bewahren, gibt es jedoch einige einfache Strategien:

  • Vermeidung verarbeiteter Lebensmittel: Indem wir verarbeitete Lebensmittel meiden und stattdessen auf unverarbeitete, natürliche Nahrungsmittel setzen, können wir unsere Phosphoraufnahme deutlich reduzieren. Ausführlicher dazu: Tote Nahrung und Totes Essen: Industrielle verarbeitete Lebensmittel und Nahrungsmittel (gesund-heilfasten.de)
  • Mehr Kalziumreiche Lebensmittel: Eine bewusste Erhöhung der Kalziumzufuhr durch Lebensmittel wie Milchprodukte, grünes Blattgemüse und Nüsse hilft, das Gleichgewicht wiederherzustellen.
  • Aufmerksames Lesen der Zutatenliste: Auch wenn der Phosphatgehalt nicht explizit angegeben ist, lohnt es sich, die Zutatenliste sorgfältig zu lesen. Begriffe wie „Phosphate“ oder „Phosphorsäure“ weisen auf die Anwesenheit von Phosphaten hin.

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Das wäre der Artikel zum Phosphor in der Kürze. Für alle die es ausführlicher und etwas „biochemischer“ wünschen, geht es jetzt weiter…

Was ist Phosphor eigentlich?

Das griechische Wort „phosphoros“ bedeutet soviel wie „lichttragend, leuchtend“, weil weißer Phosphor in der Dunkelheit schwach leuchtet.

Die weiche Masse ist an der Luft leicht entzündlich und hochtoxisch. In anderen Zuständen ist des Elementes fast ungiftig.

Henning Brand entdeckte Phosphor im Jahre 1669, als er den „Stein der Weisen“ suchte. Dabei dampfte er Urin ein, dessen fester Rückstand leuchtete. Der menschliche Körper enthält rund 700 g Phosphor in Form von Phosphat. Als mineralisches Elektrolyt ist das Element lebenswichtig und auch die organischen Phosphate sind unentbehrlich.

DNA ist eine organische Phosphorsäure und organische Phosphate sind die Grundlage des Energiestoffwechsels. Phosphorylierte Fette sind Bestandteile der Zellmembranen. Daneben enthalten Zähne und Knochen Phosphorminerale.

Phosphor (abgekürzt „P“, Ordnungszahl 15) gehört zur Stickstoff-Gruppe und ist daher “verwandt“ mit dem namensgebendem Nicht-Metall. Arsen, Antimon und Bismut dieser 5. Hauptgruppe sind Halb-Metalle, während Phosphor ein Nichtmetall ist, dass in mehreren molekularen und kristallinen Modifikationen auftritt.

Im weißen Phosphor sind 4 Phosphor-Atome (P4) kubisch angeordnet. Schwarzer und roter Phosphor sind entweder kristallin oder amorph (strukturlos) aufgebaut, während violetter Phosphor in polymerer Form auftritt (Kettenmolekül).

Wir gehen jetzt etwas wissenschaftlicher in die Einzelheiten. Wen das nicht in dem Maße interessiert, kann im Absatz „Vorkommen und Verwendung von Phosphor“ oder „Phosphor-Bedarf“ weiter lesen.

Weißer Phosphor hat ein ungewöhnlich hohes Reduktionspotential und reagiert unmittelbar mit einer ganzen Reihe von chemischen Elementen und Verbindungen. Das Reduktionspotential ist so hoch, dass eine Einnahme eine sofortige Unterbindung nahezu aller Oxidationsvorgänge im Organismus zur Folge haben würde.

Eine solche Blockade der Redox-Vorgänge in den Körperzellen würde deren Funktionsfähigkeit vollkommen zum Erliegen bringen. Deswegen sind nur 50 mg weißen Phosphors schon eine absolut tödliche Dosis für einen erwachsenen Menschen. Aber schon bei weniger als 20 mg werden die ersten schweren Vergiftungserscheinungen sichtbar.

Ein Vergiftungstod tritt allerdings erst nach zwischen fünf und zehn Tagen ein.Neben der Störung von Redox-Prozessen reagiert Phosphor mit Wasser zu einer Reihe von Phosphanen (z.B. PH4). Diese Verbindungen sind ebenso giftig wie der weiße Phosphor und die eine besondere Affinität zum zentralen Nervensystem haben.

Vorkommen und Verwendung von Phosphor

Phosphor kommt, wie viele andere Elemente auch, in der Natur nicht in reiner Form vor. In gebundener Form kommt er vornehmlich als Phosphat (PO43-) in der Erdkruste mit einem Gesamtanteil von 0,11 % vor. 90 % des industriell geförderten Phosphates werden zu Kunstdünger verarbeitet. Technische Bedeutung haben die Minerale als Wasserenthärter in Waschmitteln.

Daneben sind Phosphate Ausgangs-Material zur Herstellung von Herbiziden und Weichmachern in Kunsstoffen sowie verschiedene weitere Chemikalien. Die Ausbringung großer Mengen Phosphat durch die Landwitschaft und über das Abwasser ist mit erheblichen ökologischen Problemen verbunden.

In Lebensmitteln dürfen diverse Phosphate (z.B Natrium- und Kaliumphosphat, E 339 und E 340) als Hilfsstoffe zugesetzt werden. Dort dienen die Minerale zur Konservierung und Säure-Regulation. Eine zu hohe Phosphat-Aufnahme gilt als schädlich und wird im Zusammenhang mit ADHS diskutiert.

So giftig und doch so nützlich

Aber nicht alle Phosphorverbindungen einschließlich der Phosphate sind problematisch oder giftig, sondern in zuträglichen Mengen sogar essenziell für Mensch und Tier (und Pflanzen). Für den Organismus sind sie notwendig, um zelluläre Funktionen aufrecht zu erhalten. Ohne Phosphor wäre ein Leben auf diesem Planeten nicht denkbar.
Phosphor-Verbindungen kommen im gesamten Organismus vor.

In Wasser gelöstes Phosphat (PO43-) ist Bestandteil der Phosphorsäure (H3PO4) und mineralischer Salze (z. B. Calciumphosphat: Ca3[PO4]2). Als solche werden diese Nährstoffe von Pflanzen aus dem Bodenwasser aufgenommen und gelangen so in die Nahrungskette. Deswegen enthalten alle Lebensmittel die lebenswichtigen Phosphor-Mineralien.

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Phosphat als Elektrolyt

Phosphat-Ionen sind als elektrisch negativ geladene Teilchen (Anionen) Elektrolyte, die in Lösung stets zusammen mit positiv geladenen Ionen (Kationen) auftreten, die im festen Mineral mit ihnen gepaart sind (Natrium, Kalium, Calcium etc). Die Konzentration von Phosphat beträgt in den Zellen (intrazellulär) 60 mmol/l, während in den anderen Kompartimenten (Interstitium, Blut-Plasma) nur 1 mmol/l vorliegt.

Dieses Gleichgewicht zwischen den verschiedenen wässrigen Anteilen steuert der Körper Transport-Proteinen in den Zellmembranen. Diese Kanäle ermöglichen den Übertritt von Anionen und Kationen über die Membran hinweg. Wasser durchdringt die Membran ohne spezifische Transporter und folgt den Ionen gemäß ihrer Konzentration. So wird der Wasserhaushalt zwischen den Kompartimenten gesteuert.

Der aktive, energiefordernde Transport von Ionen wie Phosphat führt zu einer “unausgeglichenen“ Ladungsverteilung und so zu einer elektrischen Spannung über der Membran. Dieses Membranpotenzial ist für die Zell-Funktion erforderlich. Bei Nervenzellen ist diese Spannung Voraussetzung für die Ausbildung des Aktionspotenzials, während dessen eine Ladungsumkehr (Depolarisation) stattfindet. Mit diesem Prozess leiten Nervenzellen Signale zur Folgezelle oder zum Erfolgsorgan (z.B. Muskel).
Phosphate schützen auch das Blut vor einer Übersäuerung und sind somit ein Bestandteil des Puffersystems, das den pH-Wert des Bluts kontrolliert.

Die biochemische Bedeutung von Phosphat

Phosphat ist Bestandteil der DNA und RNA. Diese Moleküle des genetischen Stoffwechsels bestehen aus den Nukleotiden, die aus einer Nukleinbase bestehen, die mit einem Fünfachzucker (Pentose) und Phosphat verknüpft ist. Die Phosphat-Gruppen verbinden die Nukleotide zu einem riesigen Kettenmolekül.

Eines dieser Nukleotide ist auch für die Energie-Übertragung in Stoffwechsel-Reaktionen beteiligt: Adenosintriphosphat (ATP) entsteht aus Adenosindiphosphat (ADP) und Phosphat (P). Das Anhängen einer dritten Phosphat-Gruppe an ADP bedarf einer Energie, die der Oxidation (“Verbrennung“) von Nährstoffen (Zucker, Fette, Eiweiße) entstammt. Diese chemische Energie wird wieder abgegeben, wenn sich ATP in ADP und Phosphat spaltet.

Dadurch ist ATP sozusagen die “Energie-Währung“ des Körpers.    ATP ermöglicht so eine Vielzahl von Stoffwechselvorgängen. Das Nukleotid ist der “Brennstoff“, sozusagen das “Benzin“ der Zellen, das sie am Leben erhält. ATP ist weiterhin wichtig für die Phosphorylierung, die eine Schlüsselrolle in der Regulation von Zellvorgängen hat.

Phosphorylierung ist ein biochemischer Vorgang, bei dem eine Phosphat-Gruppe reversibel an organische Moleküle angehängt wird, z.B. Proteine. Die dadurch veränderte Struktur dieser Proteine verändert dann auch deren Funktion. So lassen sich Proteine mit Enzymfunktion ein- und ausschalten. Enzyme, die Proteine und andere Verbindungen phosphorylieren, heißen “Proteinkinasen“.

Auch viele metabolische Prozesse erfordern die Anhängung einer Phosphat-Gruppe. So entsteht aus der Spaltung der Leberstärke (Glykogen) Glucose, die anschließend zu Glucose-6-Phosphat umgewandelt wird. Dies ist der erste Schritt der Glykolyse, mit der Abbau des Traubenzuckers beginnt. Das Coenzymen NADPH (Nicotinamid-Adenin-Dinukleotidphosphat: Hauptbestandteil ist Niacin: Vitamin B3) ist ein biochemisches Redox-Mittel, das unter anderem für die ATP-Bereitstellung fungiert.

Phosphor ist auch struktureller Bestandteil des Körpers. Das Element kommt als Phosphat in den Phospholipiden der Zellmembran vor.

Ein weiteres großes Reservoir bilden die Knochen. Hier ist Phosphor eingebunden in im Calcium-Mineral Hydroxylapatit (Ca5(PO4)3OH). Dieses Hydroxylapatit stellt das Gerüst für Knochen dar. In der Zahn-Substanz kommt das Phosphat auch als Fluorapatit vor (Ca5(F)(PO4)3 vor.  Der Körper eines 80 kg schweren Erwachsenen enthält etwa 800 Gramm Phosphor. Rund 85 Prozent davon befinden sich in den Knochen.

Phosphor-Bedarf des Menschen

Ein erwachsener Mensch benötigt täglich rund 0,8 Gramm Phosphor. Durch die Nahrung werden aber tatsächlich täglich bis zu 3 Gramm aufgenommen. Dies sind dann anorganische Phosphate und phosphorhaltige Biomoleküle, wie Nukleinsäuren und Phospholipide. Die Ausscheidung von Phosphor und seinen Derivaten erfolgt ausschließlich in Form von Phosphat-Ionen mit dem Urin.

Die Phosphat-Filtrier-Leistung der Niere ist allerdings beschränkt, sodass bei ständiger Über-Dosierung gesundheitliche Schäden auftreten können.

Ein Überschuss an Phosphaten in der Nahrung ist dann kein Problem, wenn sie als naturgegebene Inhaltsstoffe aufgenommen werden. Denn in dieser Form resorbiert der Darm die Mineralien nur zu einem Anteil von 50 %, weil sie in einer komplexen Konformation vorliegen. Die meisten lebensmittelchemischen Zusatzstoffe allerdings gelangen zu 100 % in den Stoffwechsel. Das ist der Grund, warum heute eine Überversorgung mit Phosphaten auftritt.

Nur 0,1 Prozent der gesamten Phosphormenge im Organismus zirkuliert im Blut. Dieser Betrag reflektiert gleichzeitig die dem Gewebe zur Verfügung stehende Menge an Phosphor. Der Tagesbedarf lässt sich problemlos über den Konsum von Fleisch, Brot, Fisch und Milchprodukten decken.

Aber mit diesen Dingen ist das ja heute auch nicht unproblematisch:

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Die Regulation des Phosphat-Haushaltes

Die Hormone, die den Phosphat-Haushalt regulieren, sind teils dieselben, die auch den Calcium-Spiegel, beziehungsweise die Calcium-Freisetzung aus den Knochen, steuern. Das Parathormon der Nebenschilddrüse fördert die Ausscheidung des Minerals und gleichzeitig die Rückresorption von Calcium.

Umgekehrt hemmt das Nebenschilddrüsen-Hormon Calcitonin die Rückresorption von Calcium (erhöht die Ausscheidung). Calcitonin  reduziert allerdings (wie das Parathormon auch) die Rückresorption von Phosphat.

Das Gleichgewicht von Calcium und Phosphat ist dabei von Rückkopplungs-Mechanismen gekennzeichnet. Dazu gehört die Aktivität von Calcitriol (Vitamin D3), dessen Ausschüttung von einer niedrigen Calcium- und Phosphat-Konzentration gefördert wird. Die Wirkung des Hormons ist dann eine erhöhte Aufnahme von Calcium im Dünndarm und eine erhöhte Rückresorption von Calcium in den Nieren. Gleichzeitig hemmt es die Synthese des Parathormons.

Ist die Phosphat-Konzentration im Blut erhöht, setzen die Knochen (dort die Osteozyten) verstärkt den Fibroblast Growth Factor 23 (FGF-23) frei. Dieses Peptid senkt die Rückresorptoin von Phosphat (erhöht die Ausscheidung).

Das Phosphatmangelsyndrom

Ein Phosphatmangelsyndrom entsteht durch Mangelernährung oder Resorptionsschwierigkeiten für Phosphate. Auch genetische Stoffwechselkrankheiten können die “Hypophosphatämie“ verursachen. Bei dieser “Hypophosphatasie“ liegt ein Mangel an Phosphatasen vor. Die Enzyme stellen Phosphat bereit, indem es von Proteinen abgespalten wird. Infolgedessen kommt es zum verminderten Phosphat-Einbau in den Knochen und so zu Skelett-Fehlbildungen. Eine Supplementierung des Enzyms kann den Krankheitsverlauf erheblich lindern.

Auch eine Überfunktion der Nebenschilddrüse und ein Vitamin-D-Mangel können den Phosphat-Mangel verursachen. Daneben kommen eine Blutvergiftung, Alkoholabusus oder der sogenannte “ Phosphat-Diabetes“ infrage, bei dem eine erbliche Nierenstörung vorliegt. Auch Medikamente wie Antazida können eine Hypophosphatämie auslösen.

Die Symptome einer Hypophosphatämie sind Störungen der Knochenentwicklung und Fehlfunktionen der Muskulatur und des Nervensystems. Grund ist die verminderte Produktion von ATP. In gravierenden Fällen kommt es zur Zersetzung der Muskel- und Blutzellen (Erythrozyten). Hypophosphatämie wird mit einer Supplementation mit Phosphat behandelt. Dabei helfen kann der reichliche Verzehr von Milch und deren Produkten.

Zu hoher Phosphat-Spiegel: die Hyperphosphatämie

Ein zu hoher Phosphatspiegel im Blut kann verursacht werden durch zu geringe Ausscheidung über die Nieren oder eine zu hohe Aufnahme des Minerals – auch Therapie-bedingt durch die überdosierte Supplementation mit Biphsosphonaten bei Osteoporose.

Wenn die Nieren geschwächt sind und nur ungenügend arbeiten, steigt auch die Phosphat-Konzentration im Serum. Dasselbe droht auch bei einer Unterfunktion der Nebenschilddrüsen, wenn die Produktion der Phosphat-regulierenden Hormone aus dem Gleichgewicht gerät.  Manchmal ist auch eine Phosphat-Freisetzung aus dem Gewebe durch verschiedene Krankheits-Prozesse die Ursache.

Dann liegen eine Muskelfaserzersetzung (Rhabdomyolose) oder Krebserkrankungen vor. Doch auch durch eine Chemotherapie können Phosphate aus Gewebe freigesetzt werden. Manchmal induziert auch eine diabetische Ketoazidose infolge Insulin-Mangel die Herauslösung des Minerals aus Organen.

Die Hyperphosphatämie führt zu einer Reihe von Symptomen wie Durchfall, Übelkeit, Erbrechen und Muskelkrämpfe sowie Epilepsie-ähnlichen Krampfanfälle. Auch Herzrhythmus-Störungen bis zum Kreislaufversagen können auftreten. Ablagerungen von Calciumphosphat schädigen Gelenke, Bindegewebe und Blutgefäße, die verstopfen können.

Nach der Ermittlung der Blut- und Urinwerte wird der Arzt zunächst Phosphat-Binder verordnen. Dazu gehören Calciumcarbonat, Calciumacetat und Lanthancarbonat. Auch Supplementionen mit Vitamin D können die Freisetzung von Phosphat aus dem Gewebe reduzieren. Schließlich muss nach der Ursache geforscht und die Grunderkrankung behandelt werden.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 13.8.2024 überarbeitet und ergänzt.

Dimethylsulfon oder Methylsulfonylmethan (C2H6O2S abgekürzt MSM) ist eine einfache schwefelorganische Verbindung, die auch von Organismen produziert wird.

Daher ist MSM in geringen Konzentrationen Bestandteil von Lebensmitteln. So beträgt der Gehalt von MSM im Kaffee 1,3 Milligramm pro Liter (mg/l) und in der Kuhmilch 2 bis 5 mg/l. Nachgewiesen ist auch das Vorkommen in Tomaten und Tee.

Je frischer und je weniger behandelt ein Lebensmittel ist, umso mehr MSM ist darin enthalten. Jede Prozessierung verringert den Gehalt des Naturstoffs. So verbleibt in pasteurisierter Milch von der ursprünglichen Menge nur ein Viertel mg/l übrig.

Eine gute Quelle für die Versorgung mit MSM sind alle Kohlsorten, vor allem Brokkoli, sowie Knoblauch, Bärlauch und gewöhnliche Küchenzwiebeln.

Chemische und physikalische Eigenschaften von MSM

Reines MSM bildet unter Normalbedingungen weiße Kristalle, die einen bitteren Geschmack aufweisen. Der Schmelzpunkt liegt bei 107° bis 110° C und der Siedepunkt bei 238° C. Die Löslichkeit in Wasser ist mit 150 g pro Liter relativ gut. Daneben löst sich MSM in Ethanol und Aceton.

Die technische Darstellung geht vom Dimethylsulfid (CH3)2S, abgekürzt DMS) aus, das mit Wasserstoffperoxid (H2O2) über das Zwischenprodukt Dimethylsulfoxid (C2H6OS, abgekürzt DMSO) zu MSM reagiert. Im Stoffwechsel wandelt das Enzym-System Cytochrom-P450 in der Leber DMSO direkt in MSM um.

Über diesen Weg wird ein Großteil des aufgenommenen DMSO im menschlichen Organismus in MSM überführt. Dies ist wahrscheinlich einer der Gründe, warum die Wirkungen von DMSO auch dem MSM zuzuschreiben sind.

In MSM sind 34 % Schwefel enthalten. Deswegen wird es als Nahrungsergänzungsmittel zur Schwefelversorgung verwendet. Der Schwefelanteil des Körpers beträgt 0,2 %, die in den Aminosäuren Cystein und Methionin und der Antioxidans Taurin enthalten sind. Der Verzehr von MSM ist relativ unbedenklich, denn die Verbindung ist weniger toxisch als Kochsalz.

Anhaltspunkte dafür liefern Versuche an Ratten, bei denen die LD50 zu 5 g pro kg Körpergewicht ermittelt wurde. LD50 ist die halbe letale Dosis, die sich präziser bestimmen lässt als die absolute Menge, die zum Tode führt. Der Wert bei Ratten bedeutet auf den Menschen übertragen, dass die LD50 für einen 70 kg schweren Menschen 350 g beträgt. Zum Vergleich wären dies 262 g bei Kochsalz.

Anwendung und Wirkung

MSM wird sowohl äußerlich als auch innerlich durch orale Gabe angewendet. In Salben und Haut-Lotionen soll es das Hautbild verbessern und Entzündungen bekämpfen. Die Einnahme wirkt ebenfalls entzündlichen Prozessen entgegen, wie in-vitro-Versuche zeigen.

Laut Studien ist dieser Effekt auf die Senkung des Histamin-Spiegels zurückzuführen, wohl aber auch auf die antioxidativen Eigenschaften von MSM. Zudem senkt MSM den Spiegel des Entzündungs-Mediators Tumornekrose-Faktor-α (TNF-α). Aufgrund dieser Effekte findet MSM Anwendung bei AllergienAutoimmunerkrankungen und Magen-Darm-Beschwerden.

Die Entzündungshemmung durch MSM ist eine der schmerzstillenden Faktoren der Wirkung. Die organische Schwefelverbindung erhöht auch die Permeabilität der Zellmembranen und verbessert damit den Transport von Stoffen aus den Zellen und in die Zellen hinein.

Dadurch gehen nicht nur Schwellungen zurück, die Schmerzen mit verursachen. Auch die Durchblutung und die Sauerstoffversorgung werden durch diesen Effekt optimiert. Das alles fördert die Heilung.

Zudem hemmt DMSO als Vorstufe von MSM die Weiterleitung von Signalen der C-Fasern des vegetativen Nervensystems. Damit einher geht eine Senkung des Muskel-Tonus, weil das Zentralnerven-System weniger motorische Reize sendet.

MSM kann als alleiniges Analgetikum oder zur Unterstützung nichtsteroidaler Antirheumatika (NSAR) angewandt werden. Deren Bedarf kann dadurch gesenkt werden. Daneben wirkt MSM gefäßerweiternd, wodurch der Kreislauf verbessert und die allgemeine Leistung gesteigert werden kann.

MSM hat verschiedene Grundwirkungen im Stoffwechsel. Die Verbindung liefert nicht nur essenziellen Schwefel, sondern reduziert auch dessen Ausscheidung über die Nieren. Der Mechanismus des Phänomens ist ungeklärt, der Effekt selber aber belegt. Je höher die verabreichte MSM-Dosis ist, desto weniger Sulfat ist im Urin enthalten.

MSM bildet einen schützenden Belag auf den Schleimhäuten und hemmt so den Kontakt zu Allergenen. Damit und mit den entzündungsdämpfenden Eigenschaften erklären Wissenschaftler die antiallergische Wirkung von MSM.

MSM erhöht auch den Spiegel aktiver Antioxidantien. Nachgewiesen ist dies für das Tripeptid Glutathion, das als Redox-Verbindung im oxidierten und reduzierten Zustand vorliegt. MSM steigert die Konzentration der reduzierten, also der aktiven Form des Glutathions.

Demnach schützt MSM den Körper vor oxidativem Stress. Zudem gehen Zellen bei Glutathion-Mangel in den anaeroben Modus. Das bedeutet, dass sie Energie aus der Milchsäuregärung gewinnen müssen, die sehr viel weniger effektiv ist als der Weg über die Oxidation mit Sauerstoff.

Die einzelnen Indikationen und Anwendungsgebiete

MSM wird nicht nur als Monosubstanz angewendet, sondern auch in Kombination mit anderen naturheilkundlichen Mitteln. Welche Zusammenstellungen jeweils sinnvoll sein können, wird jeweils benannt. Darüberhinaus sind noch einige Wirk-Mechanismen erläutert.

  • Arthrose: Kombi-Präparat MSM, Silizium, Cissus
  • Arthritis, Osteoarthritis, Rheuma: Kombi-Präparat MSM, Krillöl, Weihrauch; Senkung der Entzündungswerte
  • Rheumatoide Gelenkschmerzen: Kombi-Präparat MSM, Indische Myrrhe (Guggul-Harz)
  • Osteoporose und Frakturen: MSM, Silizium, Cissus, Magnesium
  • Kalkschulter: Kombi-Präparat MSM, Vitamin K2, Silizium
  • Verletzungen (auch länger zurückliegende) der Sehnen, Bänder und Gelenke: MSM, Silizium, Cissus
  • Ischias-Schmerzen: Kombi-Präparat MSM, Heilpilz Cordyceps
  • AsthmaAllergien, speziell Heuschnupfen: bei allergisch bedingtem Asthma: Kombi-Präparat MSM, Schwarzkümmel, Heilpilz Reishi oder Agaricus blazei murrill
  • Trockener Husten, Bronchitis, Luftnot: Kombi-Präparat MSM, Silizium, Heilpilz Tremella; MSM verbessert die Geschmeidigkeit der Lungenbläschen und damit die Sauerstoffaufnahme und die Abheilung von Entzündungen
  • Karpaltunnel-Syndrom: Kombi-Präparat MSM, Krillöl, Weihrauch
  • Fibromyalgie, Muskelschmerzen, Verspannungen und Krämpfe: zusätzlich helfen kann die äußerliche Applikation von kolloidalem Magnesium-Öl
  • Genesung nach Herzinfarktund bei überlasteten Muskeln
  • Schwermetallentgiftung: Kombi-Präparat MSM und Shilajit Huminsäure
  • Mykosenwie Candida-Infektionen: Kombi-Präparat MSM, Grapefruitkern- Extrakt, Silizium
  • Parasiten: Kombi-Präparat MSM, Papayablatt
  • Beschwerden der Haut und ihrer Anhangsgebilde, Optimierung des Hautbildes: Kombi-Präparat MSM, Silizium, Heilpilz Tremella; Schwefel ist ein           wichtiger Bestandteil des Bindegewebs-Proteins Kollagen sowie des           Keratins, dem Hauptbestandteil der Nägel
  • Akne: Kombi-Präparat MSM, Indische Myrrhe (Guggul-Harz)
  • Rosacea: Kombi-Präparat MSM, Papayablätter
  • Neurodermitis, Psoriasis: Kombi-Präparat MSM, Heilpilz Fu ling
  • Cellulitius: Kombi-Präparat MSM, Silizium, Heilpilz Fu ling
  • Ödeme: Kombi-Präparat MSM, Silizium, Heilpilz Fu ling
  • Lipodöm und gestaute Lymphbahnen: Kombi-Präparat MSM, Heilpilz Polyporus
  • Fatigue-Syndrom: MSM hilft, einen optimalen Energie-Umsatz aufrecht zu
  • Migräne
  • Diabetes: wahrscheinlich verstärkt MSM die Aufnahmefähigleit der Zellen für Glucose und erhöht die Insulin-Empfindlichkeit
  • Verdauungsproblemewie Verstopfung: MSM schützt die Schleimhäute des Verdauungs-Traktes
  • Sodbrennen: Kombi-Präparat MSM, Sango Meereskoralle
  • Entzündung der Blase und Harnwege: Kombi-Präparat MSM, Grapefruitkern- Extrakt, Silizium
  • Leaky-Gut-Syndrom: MSM schützt die Schleimhäute des Verdauungs-Traktes 
  • Begleitende Maßnahme einer Krebs-Therapie: Kombi-Präparat MSM, Papayablätter; soll das Voranschreiten von Darmkrebs und Brustkrebs bremsen
  • Entzündliche Magen-Darm-Erkrankungen: MSM schützt die Schleimhäute des Verdauungs-Traktes 
  • Wund-Desinfektion
  • Schmerzlinderung
  • Zahn- und Mund-Hygiene

MSM liefert Schwefel

Ein zusätzlicher Effekt von MSM ist die Versorgung des Körpers mit Schwefel. Das Element ist für einen optimal funktionierenden Stoffwechsel unerlässlich, weswegen es auch zur Leistungssteigerung eingesetzt wird.

Der Körper braucht Schwefel nicht nur als strukturellen Bestandteil für Knochen, Gelenke, einschließlich der Knorpel und Gelenkflüssigkeit, Haare und Nägel, sondern unterstützt  auch Entgiftungs-Prozesse, verbessert die Aufnahme von Nähr- und Wirkstoffen durch die Zellen und hemmt Entzündungen. Besonders die Gelenke, deren Knorpelschicht und die Gelenkflüssigkeit sind maßgeblich auf Schwefel angewiesen.

Schwefel galt schon in der antiken Medizin als Heilmittel. Das Element sollte das innere Körpermilieu ins Gleichgewicht bringen und so zur Gesundung beitragen. Die Ärzte des Altertums wie Galen und Empedokles glaubten, dass ein allzu durchlässiger Darm Giftstoffe aus der Umwelt verstärkt aufnimmt und auf diese Weise Krankheiten verursacht.

Nach Schwefelgaben beobachteten sie eine Besserung der Verdauung, auch, wenn zunächst sehr unangenehm riechende Ausscheidungen, die aber bald verschwanden.

Die Vorstellung des löchrigen Darmes kann heute mit der Entdeckung des Leaky-Gut-Syndroms betätigt werden. Bei der Erkrankung dringen allerhand Toxine über die Darmschleimhaut ein.

Darauf reagiert das Immunsystem heftig, sodass entzündliche Prozesse in Gang gesetzt werden. Die zunehmenden Entzündungen im Körper haben bereits zur Anhebung der Normwerte für die betreffenden Labor-Parameter geführt.

Schwefel und MSM sind geeignete Mittel, um das Leaky-Gut-Syndrom zu behandeln. Die Präparate erhöhen das Potenzial, aggressive Oxidantien zu eliminieren.

Parallel dazu muss der pH-Wert des Körpers ins Alkalische verschoben werden, wenn der Körper übersäuert sein sollte. Bei Zivilisations-Krankheiten wie dem Leaky-Gut-Syndrom ist dies praktisch immer der Fall.

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Dosierungs-Empfehlungen

MSM ist in vielen Lebensmitteln enthalten und kann über die Nahrung aufgenommen werden. Obst, Gemüse, Getreide, Fleisch und Milch liefern allerdings nur geringe Mengen. In Knochenbrühe bleibt das leicht flüchtige MSM nur dann erhalten, wenn bei niedrigen Temperaturen gegart wird. Pasteurisieren kann die MSM-Konzentration um mehr als 50 % reduzieren.

Trotz sachgerechten Umgangs mit Lebensmitteln bleibt die Aufnahme nur im Milligramm-Bereich. Die empfohlene Tagesdosis, die mit Lebensmitteln oder Präparaten gedeckt werden kann, beträgt 1 Gramm (also 1.000 Milligramm).

Nur durch eine Supplementierung kann die erforderliche Menge aufgenommen werden. MSM-Präparate, die durch Destillation gewonnen wurden, sind zwar teurer, aber den durch Kristallisation hergestellten, vorzuziehen.

Die kostengünstige Produktion birgt die Gefahr von Lösungsmittelrückständen, auch wenn von einer Reinheit von 99,9 % ausgegangen werden muss. Die Mehrzahl der erhältlichen MSM-Präparate enthalten den künstlich hergestellten Wirkstoff.

Die Einstiegs-Dosis beträgt zunächst 250 mg bis 500 mg pro Tag und kann dann im Abstand von zwei bis drei Tagen um dieselbe Menge erhöht werden. Zur Verbesserung der allgemeinen Kondition sollte so eine Dosis von 2 g MSM täglich als Dauergabe angestrebt werden.

Die Tagesmenge zur Behandlungsunterstützung von Krankheiten sollte mindestens 3 g, optimal 4 g betragen. Die maximale Dosierung ist bei 10 g am Tag erreicht. Größere Mengen sind möglich, allerdings muss dies ein Arzt begleiten.

Die Tages-Dosis wird auf 3 Portionen am Tag verteilt. Das garantiert eine optimale Resorption, weil es bei zu großen Mengen auf einmal eingenommen zur sofortigen Ausscheidung kommt. Eine Verbesserung der Wirksamkeit erzielt die parallele Einnahme von Vitamin C, GlucosaminOmega-3-FettsäurenChondritinMangan und Molybdän.

Studien über die Wirksamkeit von MSM

Eine doppelblinde, randomisierte und Placebo-kontrollierte Studie an 100 Patienten mit Osteoarthritis konnte eine deutliche Reduzierung der Schmerzen und damit eine Verbesserung der Lebensqualität erzielen.

Die Studienteilnehmer erhielten das Kombi-Präparat AR7 Joint Complex. Höchstwahrscheinlich ist MSM in der Lage, den Abbau des Gelenkknorpels zu verlangsamen.

Eine Untersuchung an 118 Patienten mit Arthrose belegt die beste Wirksamkeit gegen Schmerzen, wenn MSM mit Glucosamin kombiniert wird. Die alleinige Gabe von MSM war im Vergleich zum Placebo zwar ebenfalls gut wirksam, erreichte den Effekt des Kombi-Präparates allerdings nicht.

Eine doppel-blinde, randomisierte und Placebo-kontrollierte Studie an 50 Patienten zeigt die Linderung der Schmerzen bei Knie-Osteoarthritis. Die Teilnehmer der Verum-Gruppe erhielten 6 g MSM täglich. Durch die Schmerz-Reduktion verbesserten sich die Beweglichkeit und damit auch die allgemeinen Körper-Funktionen.

Prof. Dr. Stanley Jacob von der Schmerzklinik in Portland/Oregon unternahm eine Studie mit 18.000 Schmerzpatienten, die MSM erhielten. Fast ¾ der Freiwilligen mit Neuralgien, Migräne, Gicht oder anderen Gelenkbeschwerden,  Fibromyalgie rheumatoider Polyarthritis oder Rückenschmerzen konnten komplett oder teilweise von den Beschwerden befreit werden.

Eine doppelblinde, randomisierte und Placebo-kontrollierte Studie an 46 Patienten mit Rosacea Stadium I – III belegt den Nutzen der Kombination von Silymarin und MSM bei Rosacea. Schon eine 30-tätgige Behandlung konnte die Symptome lindern. Juckreiz und Ausschlag waren reduziert und die Hydratation sowie das Erscheinungsbild der Haut verbessert.

Ein Tier-Experiment mit Mäusen zeigte die Wirkung von MSM auf Entzündungs-Parameter. Die Forscher konnten eine Absenkung des Spiegels von Entzündungs-Mediatoren belegen.

Dazu gehören Stickoxide, die Stickoxidsynthetase, Prostaglandin E2 und die Cycooxygenase-2 Aktivität in den Makrophagen der Nager. Erniedrigt waren auch die Konzentrationen von TNF-α und Interleukin-6.

Zur Behandlung der genetisch bedingten Ichthyose liegt eine Einzelfallbeschreibung vor. Bei dem Patienten erwies sich die äußerliche Applikation als nutzbringend.

Juckreiz und Schmerzen konnte die Lotion lindern und das Erscheinungsbild der Haut verbessern. Zur Anwendung kam eine Feuchtigkeitscreme mit MSM, Vitaminen, Aminosäuren und Antioxidantien.

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Dieser Beitrag wurde im September 2020 erstellt und letztmalig am 16.04.2024 aktualisiert.

Tribasisches Magnesiumcitrat ist eine Variante des „normalen“ Magnesiumcitrats mit einigen veränderten Eigenschaften. Während beim Magnesiumcitrat zwei Komponenten miteinander verbunden sind, nämlich Magnesium und ein Citrat(Zitronensäure)-Molekül, liegen beim tribasischen Magnesiumcitrat drei Magnesium-Ionen vor, die an zwei Zitronensäure-Moleküle gebunden sind.

Der Gesamtgehalt an elementarem Magnesium von Trimagnesiumdicitrat, wie der chemische Name dieser Verbindung lautet, beträgt etwa 16 Prozent.

trib mag citr

Tribasisches Magnesiumcitrat oder Trimagnesiumdicitrat

Während Magnesiumcitrat eine relativ gute Wasserlöslichkeit aufweist, ist das Trimagnesiumdicitrat praktisch wasserunlöslich, wenn es in einer wasserhaltigen Form vorliegt. Nur wasserfreies Trimagnesiumdicitrat ist in Wasser löslich.

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Eine Reihe von Fragen zu Magnesiumcitrat und welches die beste Darreichungsform von Magnesium sein könnte, habe ich in diesen Beiträgen diskutiert:

Eine Webseite[1] weist seit Oktober 2021 daraufhin, dass die „nicht wasserlösliche Form des Magnesiumcitrats, die sogenannte tribasische, in ihrer positiven Wirkung auf den menschlichen Stoffwechsel überlegen ist…“. Hier wird zudem die Aussage gemacht, dass entsprechende Studien darauf hinweisen würden. Leider gibt es keine Links zu besagten Studien, anhand derer sich die Leser selbst von der Sachlage überzeugen könnten.

Wir erfahren nur, dass aufgrund der Wasserunlöslichkeit von Trimagnesiumdicitrat die Geschmacksrezeptoren auf der Zunge nicht angesprochen werden, also die Substanz geschmacksneutral ist. Es ist wenig wahrscheinlich, dass dies zur „überlegenen Wirksamkeit“ von Trimagnesiumdicitrat beiträgt.

Kaum Arbeiten zu Trimagnesiumdicitrat

Auf meiner Suche nach wissenschaftlichen Arbeiten zur Substanz bin ich zwar fündig geworden, jedoch nur in drei Fällen.

Erste Arbeit[2] vom Jahr 1996 aus München: „Anstieg des Magnesiumplasmaspiegels nach oraler Verabreichung von Trimagnesiumdicitrat“

Diese Arbeit versuchte die Bioverfügbarkeit von Trimagnesiumdicitrat bei gesunden Teilnehmern zu bestimmen. Es stellte sich allerdings heraus, dass der Abgleich zwischen den Messungen der Plasmaspiegel nach oraler Gabe und intravenöser Gabe zu keinem schlüssigen Ergebnis führte.

Die Autoren erklärten:

„Obwohl aus den Daten kein absoluter Wert für die orale Bioverfügbarkeit von Trimagnesiumdicitrat ermittelt werden konnte, könnten unsere Ergebnisse wichtig sein, um den Einfluss von Magnesiumpräparaten auf die Plasmamagnesiumkonzentration zu erhellen.“

Wenn man die hier veröffentlichten Zahlen zu den Plasmakonzentrationen nach oraler und parenteraler Gabe direkt vergleicht, gelangt man zu einer Bioverfügbarkeit von gerade einmal zehn Prozent, die unter dem liegt, was wir von Magnesiumcitrat (zwölf Prozent) wissen.

Der höhere Magnesiumanteil von Trimagnesiumdicitrat könnte jedoch diesen Nachteil ausmerzen. Allerdings sind dies nichts als reine Vermutungen, aus denen sich keine praktischen Anleitungen und Vorschläge ableiten lassen.

Die zweite Arbeit[3] kommt ebenfalls aus dem Jahr 1996 und ebenfalls aus München:

„Prophylaxe der Migräne mit oralem Magnesium: Ergebnisse einer prospektiven, multizentrischen, placebokontrollierten und randomisierten Doppelblindstudie“

In dieser Arbeit wurde der Effekt von der oralen Gabe von Magnesium, genauer gesagt Trimagnesiumdicitrat, bei 81 Patienten im Alter von 18-65 Jahren auf die Häufigkeit und Stärke von Migräneattacken untersucht. Die Teilnehmer erhielten 600 Milligramm Trimagnesiumdicitrat für die Dauer von zwölf Wochen oder ein Placebo.

Die Häufigkeit der Attacken reduzierte sich um knapp 42 Prozent in der Magnesium-Gruppe und nur knapp 16 Prozent in der Placebogruppe. Die Zahl der Tage mit Migräne und die symptomatische Behandlung der Kopfschmerzen durch übliche Schmerzmittel sank ebenfalls signifikant in der Magnesium-Gruppe.

Die Dauer und Intensität der Anfälle sank im Vergleich zu Placebo ebenfalls, allerdings nicht in einem signifikanten Ausmaß. Nebenwirkungen gab es mit knapp 19 Prozent in Form von Durchfall und knapp fünf Prozent für Magenverstimmungen.

Die Autoren schlossen aus ihren Beobachtungen, dass Magnesium in der vorliegenden Form und Dosierung für die Migräne-Prophylaxe effektiv ist.

Mein Fazit: Ich war in meinem Beitrag zu den Magnesiumpräparaten und welches das Beste ist (siehe Link oben) zu dem Schluss gekommen, dass in Sachen Dosierung maximal 300 Milligramm täglich gegeben werden sollten. Im Falle dieser Studie sind jedoch 600 Milligramm gegeben worden.

Damit erhebt sich die Frage, ob doppelt so hohe Dosierungen wie empfohlen notwendig sind, um physiologische Effekte durch Trimagnesiumdicitrat zu bewirken, was ein Hinweis auf eine mangelnde Bioverfügbarkeit sein könnte.

Die dritte Arbeit[4] stammt aus dem Jahr 1975 und kommt ebenfalls aus Deutschland: „Primäre Hypomagnesiämie. I. Resorptionsstudien“

Die Arbeit schildert ein Fallbeispiel eines männlichen Säuglings, bei dem ein Magnesiummangel vorlag. Die Untersuchungen zeigten eine mangelnde Retention und Resorption, obwohl die Eltern und Verwandten keine entsprechenden Auffälligkeiten zeigten. Das Baby wurde dann mit 1750 Milligramm Magnesium in Form von Trimagnesiumdicitrat erfolgreich behandelt.

Auch hier spricht die hohe Dosierung für eine eher eingeschränkte Bioverfügbarkeit von Trimagnesiumdicitrat, obwohl die hohe Dosierung auch ein Indikator für einen massiven Magnesiummangel sein könnte, der durch eine entsprechend hohe Dosierung möglichst schnell beseitigt werden sollte.

Fazit

Die wissenschaftlichen Untersuchungen zu Trimagnesiumdicitrat sind äußerst dünn gesät. Die angeblichen Studien in der weiter oben erwähnten Webseite zu den Vorteilen von Trimagnesiumdicitrat habe ich nicht finden können. Und falls es Vorteile geben sollte, dann bliebe immer noch die Frage, ob diese Vorteile nicht doch nur akademischer Natur sind, die die Hersteller und Vertreiber zu Werbezwecken entsprechend aufgehübscht haben.

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Quellen:

Dieser Beitrag wurde am 12.01.2024 erstellt.

Magnesium ist das am meisten unterschätze Mineral im Körper. Und es steht im Schatten von Kalzium, Kalium und Natrium. Zumindest in der klinischen Praxis.

Ein Grund dafür: es wird bei Patienten nicht routinemäßig gemessen. Ein weiterer Grund ist, dass Magnesiumdefizite häufiger auftreten als Defizite bei den anderen drei oben genannten Mineralstoffen (Kalzium, Kalium, Natrium).

Magnesium spielt eine entscheidende Rolle in verschiedenen biologischen Prozessen. In hoher Konzentration trägt es dazu zum Beispiel dazu bei, die Anzahl der Mitochondrien (Energiekraftwerke!) in den Zellen zu erhöhen. Darüber hinaus verringern hohe Magnesiumspiegel im Blut die Wahrscheinlichkeit von Muskelkrämpfen, Migräne oder Tinnitus. Insbesondere in Stresssituationen oder während körperlicher Anstrengung wird vermehrt Magnesium verbraucht. Und mit der heutigen Ernährung wird es schwer genügend Magensium aufzunehmen.

Und genau um solche wichtigen Themen geht es in diesem Beitrag.

Für was ist Magnesium alles gut?

Und: Wann soll man Magensium einnehmen?

In diesem Grundsatzbeitrag möchte ich diese und zahlreiche weitere Frage beantworten.

Für was ist Magnesium alles gut? Wo wird es gebraucht?

Zuerst einmal: rund 300 Enzyme funktionieren nicht ohne das Erdalkalimetall. Und ohne Enzyme läuft im Körper GAR NICHTS. Trotzdem beachten Ärzte den Magnesiummangel nur wenig, weil er mit den Blutwerten kaum messbar ist. Denn von den etwa 20 Gramm, die unser Organismus enthält, sind ganze 1 % in den Körperflüssigkeiten gelöst.

Der Rest befindet sich in den Zellen und dem Knochengerüst. Diese Magnesium-Anteile können nur schwer bestimmt werden. Tatsächlich schätzen Experten aber, dass die Mehrheit aller Menschen unter Magnesiummangel leidet, ohne es zu ahnen – auch weil die Hausärzte die Symptome falsch deuten.

Deswegen lassen nur wenige Mediziner bei EKG-Auffälligkeiten das Magnesium in den roten Blutkörperchen messen (RCB-Test). Einen weiteren Hinweis könnte der Magnesiumgehalt des 24-Stunden-Urins liefern.

Was ist Magnesium und wie wirkt es im Körper?

Jetzt gehen wir ins Detail und es wird etwas kompliziert. Wen dies nicht so genau interessiert, kann weiter unten bei „Magnesiummangel“ weiterlesen.

Beim Magnesium handelt es sich um ein chemisches Element, das mit “Mg” abgekürzt wird und die Ordnungszahl 12 im Periodensystem hat.

Es zählt, wie Kalzium, zu den Erdalkalimetallen. Sein Name kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet so viel wie “Magnetstein”. Allerdings sind sich die Experten nicht unbedingt einig, ob die Namensgebung wirklich so abgeleitet werden kann.

Ähnlich wie die stark elektronegativen Atome von Fluor und Sauerstoff ist Magnesium reaktionsfreudig. Als Metall-Atome mit geringer Elektronegativität gibt Magnesium seine äußeren Elektronen allerdings leichter ab, während die Nichtmetalle Fluor und Sauerstoff Elektronen an sich ziehen. In der Natur kommt Magnesium nie in elementarer Form vor, sondern geht an der Atmosphäre stets Verbindungen ein.

Dann entstehen Minerale mit kristalliner Struktur, in denen das Erdalkalimetall als doppelt positives Ion (Kation, Mg++) gepaart mit einem negativ geladen Ion (Anion) vorliegt. Als Anionen dominieren dabei Carbonate, Sulfate, Chloride und Silicate. Dolomit ist ein Magnesiummineral, das wesentliche Bestandteile der Dolomiten bestimmt. Der Gesamtanteil von Magnesium an der Erdkruste beträgt 2,3 %, womit es zu den 10 häufigsten Elementen zählt.

Einige wichtige Magnesium-Mineralien sind Dolomit CaMg(CO3)2, Magnesit (Bitterspat) MgCO3, Olivin (Mg, Fe)2 [SiO4], Enstatit MgSiO3 und Kieserit MgSO4, Talk Mg3[Si4O10] (OH)2 etc.

Welches Magnesium das Beste ist und welche Aufnahmewege es gibt:
https://www.vitalstoffmedizin.com/magnesiumpraeparate/

Physiologie

Magnesium ist ein essenzieller Mineralstoff und für jeden Organismus unentbehrlich. Ein erwachsener Mensch enthält insgesamt ca. 20 g Magnesium (bei Calcium sind es 1.000 g!). 14 g davon befinden sich in den Knochen, die übrigen 7 g teilen sich in rund 3 g Magnesium, das an Proteine gebunden ist und weitere 4 g frei gelöste Ionen. Diese im wässrigen Milieu befindlichen Mg-Ionen sind zu 99 % intrazellulär verteilt.

Der Anteil in den interstitiellen Räumen ist also verschwindend gering, trotzdem trägt Magnesium zum Wasserhaushalt bei, weil es in den Körperflüssigkeiten Elektrolyt fungiert. Dabei diffundieren die vergleichsweise kleinen Magnesium-Ionen schneller durch die Kompartimente des Körpers als beispielsweise die größeren Calcium-Ionen. Osmotische Prozesse sorgen für die korrekte Verteilung von Wasser in den Kompartimenten. Dabei transportieren spezielle Membran-Proteine die großen Kationen durch die Membran hindurch, die ohne diese Carrier die Membran nicht passieren könnten.

Die kleinen Wassermoleküle hingegen diffundieren leicht und ohne weitere Mechanismen durch Membranen und folgen dem Konzentrations-Unterschied, der in der Summe aller Elektrolyte besteht.
Die von den Zellen gesteuerte Verschiebung der Ionen über die Zellmembran führt auch zu einer Ungleichverteilung elektrischer Ladungen.

Dadurch wird eine elektrische Spannung erzeugt, die als Membranpotential bezeichnet wird, das in allen Körperzellen herrscht.
Bei Nerven- und Muskelzellen ist dies das Ruhepotential, das Voraussetzung für die Spannungsumkehr (Depolarisation) während der Erregung darstellt. Magnesium beeinflusst auch direkt die Verteilung von Natrium und Kalium zwischen Extra- und Intrazellularraum.

Das Erdalkalimetall fungiert dabei als Cofakor der Na/K-ATPase, die Natrium aus der Zelle heraus und Kalium hineinbefördert. Ein Magnesium-Defizit führt zum verstärkten Kalium-Einstrom in die Zellen. Besonders gefährlich ist dies für die Herztätigkeit.

Im Zyklus der Muskel-Kontraktion spielt das Erdalkalimetall eine besondere Rolle. Dessen Gegenspieler Calcium löst die Kontraktion aus, indem es dafür sorgt, dass sich die kontraktilen Elemente Actin und Myosin verbinden und aneinander entlang gleiten können.

Magnesium hingegen löst die Verbindung wieder und die Muskelfasern entspannen sich. Bei Magnesium-Mangel ist daher die Muskelentspannung gestört und es kommt zu Krämpfen.

Magnesium ist für viele Stoffwechsel-Prozesse wichtig

Der Einfluss von Magnesium auf die Muskel- und Ionen-Carrier sind nur zwei Beispiele dafür, wie das Erdalkalimetall Protein-Funktionen steuern kann. Warum Magnesium für den Organismus darüber hinaus so wichtig ist, zeigt die Anzahl an enzymatischen Reaktionen, an denen das Mineral beteiligt ist: Es sind 300 bisher bekannte Reaktionen, die von Magnesium als Enzymbestandteil oder als Coenzym gesteuert werden.

Alle Einzel-Funktionen sind mit Sicherheit noch nicht vollständig erfasst. Doch konnten Wissenschaftler bis heute 3.751 Mg-Bindungsstellen an Proteinen identifizieren (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3439678/).

Jede einzelne Zelle benötigt demnach Magnesium. Es ist außerdem Bestandteil der Mitochondrien (Kraftwerke der Zellen), wo es den Abbau von Kohlenhydrate, Eiweißen steuert und den Nukleinsäurestoffwechsel reguliert. Auch die Enzyme der Proteinbiosynthese sind magnesiumabhängig.

Darüber hinaus wird es an den Energieträger ATP gebunden, wodurch dieser erst aktiv wird. Noch dazu stabilisiert Magnesium Proteine und Nukleinsäuren, ist mitverantwortlich für die Knochenfestigkeit und ist an der Erweiterung der Blutgefäße beteiligt.

Magesium-abhängig sind auch die Enzyme, die Vitamin B1 und Vitamin D aktivieren. Die optimale Versorgung mit diesen beiden Vitalstoffen ist daher direkt proportional zur aufgenommenen Magnesium-Zufuhr. Mit der Steuerung der Muskel-Aktion ist Magnesium auch für die geregelte Herztätigkeit unentbehrlich. Daneben erhält das Erdalkalimetall die optimale Darm-Funktion aufrecht und hilft bei der gezielten Hormonausschüttung mit.

So wirkt Magnesium als Second Messenger bei der Insulin-Sekretion und reguliert die Aktivität des NMDA-Rezeptors im Zentral-Nerven-System.

Magnesiummangel

Magnesium ist lebenswichtig für den Wasserhaushalt, die Muskel- und Nervenfunktion sowie für den Fett- und Zuckerstoffwechsel. Magnesiummangel ist für mehr Krankheiten verantwortlich als jedes andere Vitalstoffdefizit. Deswegen hat eine Unterversorgung mit dem Mineral auch sofort schlimme Folgen. Dazu zählen ein allgemeines Schwächegefühl, Gewichtsverlust Konzentrationsstörungen, Kopfschmerzen, Reizbarkeit, Nervosität und Ruhelosigkeit sowie Schlafstörungen, weil die REM-Schlafphase beeinträchtigt ist.

Magnesium stabilisiert das Ruhepotenital der Zellen. Diese elektrische Spannung bauen die Zellen gegenüber ihrem Außen-Millieu auf. Besonders wichtig ist dieser Grundzustand für die Funktion der Nervenzellen. Die Störung der Nervenfunktion durch Magnesiummangel wird noch dadurch verstärkt, dass parallel oft auch ein Kaliummangel vorherrscht.

Es kommt daher zu Muskelkrämpfen, Epilepsie-ähnlichen Krampfanfällen, Herzrhythmusstörungen und Verkrampfungen der Herzkranzgefäße. Dann drohen sogar Herzinfarkte, denen oft ein Mitralklappenprolaps vorausgeht. Dabei wölbt sich die Herzklappe (Mitralklappe) zwischen linkem Herzvorhof und linker Hauptkammer in die Hauptkammer (/Ventrikel) hinein. Dann kann das „Ventil“ undicht werden (Mitralklappeninsuffizienz) und venöses und arterielles Blut vermischen sich, sodass die Durchblutung beeinträchtigt ist. Die Folge davon ist ständige Luftnot.

Da Magnesium, wie eingangs erwähnt, an so vielen verschiedenen Körperfunktionen beteiligt ist, kann ein Mangeln auch zum sogenannten „Tetanischen Syndrom“ führen. Symptome sind oft kalte Füße, Licht-  Geräuschempfindlichkeit, Sehstörungen oder Taubheitsgefühle mit „Kribbeln“ in Händen und Füßen. Die Photophobie wird durch den Konsum von Zucker erheblich verstärkt.

Auch sind Rückenschmerzen, Blutergüsse, Appetitmangel, Übelkeit und Erbrechen, häufiges Wasserlassen, trockene, juckende Haut, Entzündungen der Blase und der Harnwege sowie des Zahnfleisches keine Seltenheit. Depressionen, schizophrene Psychosen mit Wahnvorstellungen und Halluzinationen, Panikattacken und quälende Grübeleien gehören zu den psychischen Symptomen eines Magnesiummangels. Die unzureichende Zufuhr des Elektrolytes vertärken auch die Symptome bei Autismus.

Daneben macht sich ein Symptom bemerkbar, das oft gar nicht mit Magnesium-Unterversorung oder – verallgemeinert – mit einem Elektrolytmangel in Verbindung gebracht wird: ständiger, schier unstillbarer Durst. Grund dafür ist, dass der Körper das Mineraldefizit durch Flüssigkeitsaufnahme auszugleichen versucht. Manchmal schlägt das Gehirn auch dadurch „Elektrolyt-Alarm“, dass ein Verlangen nach Salz entsteht sowie ein Heißhunger auf Süßes.

Mangelzustände leichter Natur können durch eine Schwangerschaft, schwere Erkrankungen oder Hochleistungssport auftreten.

Depressionen und Krankheiten mit Wahnvorstellungen (schizophrene Psychosen) scheinen durch einen Magnesiummangel verstärkt zu werden. Frauen sind darüber hinaus von Menstruationsbeschwerden besonders dann geplagt, wenn sie zu wenig Magnesium aufnehmen. Deswegen wird Magnesium auch als eine Möglichkeit, die Therapie bei Depressionen zu untertsützen: Magnesium gegen Depressionen – Erfahrungen und Studien

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. empfiehlt eine tägliche Magnesiumdosis von etwa 300 bis 350 mg. Diese Werte können je nach Alter, Geschlecht und körperlicher Belastung schwanken. Aber auch während der Schwangerschaft und bei verschiedenen Erkrankungen ist der Bedarf erhöht.

Immerhin etwa zehn Prozent der erwachsenen Deutschen haben mit unter 0,8 mmol/l zu wenig Magnesium im Blut. (Versorgung Erwachsener mit Mineralstoffen und Spurenelementen in der Bundesrepublik Deutschland; Kübler, W. et al: Vera-Schriftenreihe Band V, Wissenschaftlicher Fachverlag Dr. Fleck; 1995). Ein verdeckter Magnesiummangel betrifft sogar 20 bis 40 Prozent der Bundesbürger.

Magnesiummangel (Hypomagnesiämie) entsteht bei unzureichender Ernährung und schlechter Aufnahme des Minerals durch den Darm. Auch wenn die Haut und die Nieren zu viel Magnesium ausscheiden, tritt ein Mangel ein.

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Risikofaktoren für Magnesiummangel

Ein Risiko für den Magnesiummangel (Hypomagnesiämie) sind Nieren-Funktionsstörungen. Diese Krankheiten können erblich bedingt sein, wenn die Nieren Magnesium nicht ausreichend zurückhalten können. Bei den Betroffenen ist eine tägliche Magnesiumzufuhr von bis zu 1.200 mg nötig. Schätzungen zufolge, betrifft diese Form des Magnesiummangels 0,1 bis 1 Prozent der Bevölkerung.

Zugrunde liegen können auch familiäre Ursachen wie einige Darmkrankheiten. Doch öfter sind es erworbene chronische Darmentzündungen wie das Leaky-Gut-Syndrom und Morbus-Crohn). Daneben kann Diabetes zu dem Vitalstoffmangel führen (s. u.).

Daneben sind einige Medikationen mit erhöhter Magnesium-Ausscheidung verbunden. Dazu gehören Diuretika (“Harntreiber“), Antibiotika und Medikamente gegen Krebs.

Aber auch ein schlecht eingestellter Diabetes führt zu deutlichen Mangelzuständen. Ebenso lang anhaltende Durchfälle. Weitere Ursachen für einen Mangel können Fehlernährung und/oder Alkoholismus sowie die Einnahme von bestimmten Medikamenten.

Ferner lässt im hohen Lebensalter die Leistungsfähigkeit auch des Darmes nach, weswegen dann weniger Magnesium aufgenommen wird. Auch bei starkem Schwitzen, Durchfall oder Erbrechen verliert der Körper das Mineral. Gefährdet sind auch Menschen mit hohem Alkohol-Konsum, bei denen zu viele Mineralien ausgeschwemmt werden. Magnesiummangel kommt daneben oft in der Schwangerschaft vor sowie bei Hochleistungssportlern.

Auch hormonelle Störungen können einen Magnesiummangel verursachen. Wenn die Nebenschilddrüse unzureichende Mengen Parathormon ausschüttet, wird zu viel Magnesium über die Niere ausgeschieden, wodurch der Mangel entsteht. Eine Magnesium-Unterversorgung tritt oft zusammen mit einem Mangel an Calcium auf.

Stress ist ebenfalls ein Faktor, der zu einem erhöhten Bedarf führt und leicht zu einer Unterversorgung führen kann. Ob dann immer genügend Co-Faktoren für Aufnahme und Transport vorliegen, ist bislang nicht untersucht worden. Aufschlussreich wäre hier die Konzentration von Matrix-GLA-Proteinen, Carbonsäuren, Silizium und Vitamin K2.

Die Magnesium-Versorgung steht mit der Vitalität der Mitochondrien in einer wechselseitigen Beziehung. Die Magnesium-abhängigen Zellorganellen müssen sich in einem guten Funktions-Zustand befinden, wenn das Mineral in zuträglichen Mengen aufgenommen werden soll.

Daneben wird mittlerweile auch vermutet, dass Elektrosmog den Magnesium-Stoffwechsel beeinflusst. Möglicherweise können die elektromagnetischen Felder das Zellmembran-Potential verändern und so mit osmotischen Prozessen interagieren.

Diabetes: Magnesium und Insulin

Zahlreiche Studien zeigen, wie wichtig Magnesiums für die Insulin-Funktion ist. Insulin ist ein Botenstoff des Körpers, der den Blutzucker senkt. Patienten im Vorstadium des Diabetes Typ II leiden fast immer auch unter Magnesiummangel (https://www.mdpi.com/2072-6643/5/10/3910).

Das Mineral erhöht die Insulinsensibilität der Zellen, umgekehrt fördert ein Mangel die Insulinresitsenz.
Dr. Simin Liu von der Harvard Medical School und der School of Public Health in Boston ist einer der Ärzte, die in den USA vehement auf den Zusammenhang zwischen Magnesiummagel und Diabetes hinweisen. Der bei der Erkrankung auftretende Flüssigkeitsverlust führt gleichzeitig auch zum Verlust von Magnesium, wodurch sich die Blutzuckerspitzen noch verstärken.

Nahrungsergänzungsmittel mit Magnesium können laut anderen wissenschaftlichen Arbeiten das Risiko für den „Altersdiabetes“ deutlich reduzieren (https://care.diabetesjournals.org/content/early/2013/09/23/dc13-1397.short ).

Mit den Befunden stimmt überein, dass die Insulin-Empfindlichkeit der Zellen mit einer optimalen Magnesium-Versorgung zunimmt (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17229895). Das Mineral erhöht damit die Aufnahme von Zucker durch die Zellen und der Blutzucker sinkt.

Nur wenn die Zellen das Insulin „erkennen“, können sie auch richtig reagieren und Traubenzucker aufnehmen. Fatal am Zusammenhang mit Diabetes ist, dass ein hoher Blutzuckerwert die Ausscheidung von Magnesium steigert (https://ods.od.nih.gov/factsheets/Magnesium-HealthProfessional/#en4).

Dieser Teufelskreis ist ein weiterer Grund, warum gerade hier Nahrungsergänzungsmittel erforderlich sein können. Magnesiumcitrate sind dabei weniger gut verträglich als andere Verbindungen, besonders bei Histamin-Unverträglichkeit und Störungen der Mastzellbildung und der Schilddrüsen-Funktion. Welche Mechanismen dem zugrunde liegen, ist unbekannt und steht bisher noch als Forschungsbedarf im Raum.

Symptome eines Magnesiummangels bei Kindern und Jugendlichen

Säuglinge und Kleinkinder: Unter anderem können Komplikationen während der Geburt, Infektanfälligkeit, Zahnschmerzen und Fieberkrämpfe, verspätete Zahnung auftreten.

Schulkinder und Jugendliche: Typisch sind hier Konzentrationsstörungen, Schlafprobleme, Bauchschmerzen und Kopfschmerzen, Muskelkrämpfe, Luftnot, bei Mädchen verspätete Regelblutung und Menstruationsbeschwerden.

Gerade in dieser Altersgruppe spielen oft Resorptionsstörungen des Darmes beim Magnesiummangel eine Rolle. Besondere Bedeutung hat das bei Autismus, der mit Unruhezuständen einhergeht.

Magnesiummangel beheben

Mineralstoffmängel werden von der Schulmedizin umgehend mit pharmazeutischen Produkten behoben. So kann der vom Mangel gepeinigte in Deutschland Magnesium-Salze (Citrate und Aspartate) käuflich erwerben und sich tägliche Mengen von 100 bis 400 mg einverleiben.

Dies soll dann Muskelkrämpfe, Migräne und Schwangerschaftskomplikationen bekämpfen. Allerdings ist nicht bekannt, bis zu welchem Grad diese Salzverbindungen tatsächlich aufgenommen werden und welche Vor- und Nachteile sie haben.

Die Einnahme solcher Mittel kann deshalb begleitet sein von Nebenwirkungen, wie Beschwerden im Magen-Darm-Trakt, Durchfälle, Müdigkeit und Bradykardie (langsamer Pulsschlag).

Jetzt gibt es eine Reihe von wissenschaftlichen Studien zur Magnesium-Aufnahme durch Mittel wie Lutsch- oder Kautabletten und Granulaten. Ergebnis: Wer 120 mg schluckt, nimmt nur 42 mg auf. Das entspricht 35 Prozent.

Wird die Menge auf 360 mg pro Tag erhöht, dann werden nur noch 18 Prozent aufgenommen. Und wenn das Mittel nicht aus Zitronensäuresalzen oder ähnlichem besteht, sondern aus pulverisiertem Magnesium-Gestein, dann nimmt der Körper noch weniger davon an.

Da das Magnesium über die Nieren ausgeschieden wird, dürfen solche Mittel bei einer Nierenfunktionsstörung ohnehin nicht eingenommen werden.

Es gibt genetische Erkrankungen, die zu einer verminderten Aufnahme im Darm oder zu einer Beeinträchtigung der Wiederaufnahme in der Niere führen. Bei den Betroffenen ist eine tägliche Magnesiumzufuhr von bis zu 1.200 mg nötig. Schätzungen zufolge, betrifft der genetisch bedingte Magnesiummangel 0,1 bis 1 Prozent der Bevölkerung.

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Magnesium wird besonders gut über die Haut aufgenommen

Die Haut kann Magnesium viel effektiver resorbieren als dies über den oralen Wege der Fall ist. Studien liefern Hinweise dafür, dass nach äußerer Applikation sowohl die intrazelluläre Magnesium-Konzentration steigt (https://www.researchgate.net/publication/306079532_Transdermal_Absorption_of_Magnesium) als auch der Blut-Gehalt an dem Minerals (https://www.epsomsaltcouncil.org/wp-content/uploads/2015/10/report_on_absorption_of_magnesium_sulfate.pdf).

Dispersionen aus Magnesium-Chlorid („Magnesium-Oil“), die auf die Haut aufgetragen werden, sind hier ebenso geeignet wie Vollbäder mit Epsom-Salz (Magnesium-Sulfat) (https://www.epsomsaltcouncil.org/wp-content/uploads/2015/10/report_on_absorption_of_magnesium_sulfate.pdf).
Magnesium dringt auf 3 verschiedenen Wegen durch die Haut ein. Zu dieser transdermalen Resorption sind die Hautzellen befähigt, weil sie Magnesium-Ionen durch ihre Membranen ins Zellinnere transportieren können.

Durch Diffusion können Minerale wie Magnesium auch durch die Zellzwischenräume in den Körper „einsickern“. Am effektivsten allerdings ist wohl der Weg über Haar-Follikel und Schweißdrüsen, denen sogar Fähigkeiten zugeschrieben werden, wie sie auch den Nierentubuli zu eigen sind: Mit dem Schweiß ausgeschiedenes Magnesium kann durch Rückresorption mit spezifischen Transport-Proteinen wieder gewonnen werden. Dieser aktive Transport bewerkstelligt auch die Magnesium-Aufnahme bei der äußerlichen Anwendung (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27624531/).

Die transdermale Resorption ist nicht nur effektiver, sondern wirkt auch schneller und ist viel besser verträglich. Direkt auf die Haut über einem Muskel aufgetragen, gelangt der Wirkstoff rasch an seinen Wirkort. Der Magen-Darm-Trakt wird umgangen und die Unannehmlichkeiten nach der oralen Aufnahme werden vermieden. Besonders empfehlenswert ist die topische Applikation daher für Schwangere, ältere Menschen und Patienten mit chronischen Erkrankungen.
Eine Studie weist sogar darauf hin, dass die äußere Anwendung von Magnesium-Präparaten die Schwermetallentgiftung unterstützt (https://www.semanticscholar.org/paper/A-pilot-study-to-determine-the-impact-of-magnesium/2a4f9a051a19ef9bd7f81230bffb0ecdef6ead12/figure/2).

2 ml Magnesium-Oil werden zweimal täglich auf die Schultern, Arme, Beine oder die Bauchhaut aufgetragen. Das entspricht dann einer Dosierung von 800 mg Magnesium pro Tag. Daneben gibt es die Dispersion in Spraydosen. Wie viel Hübe die täglich erwünschte Menge liefern, kann der Anleitung des Produktes entnommen werden.

Vollbäder mit einem halben bis einem g Magnesium-Flakes sind zweimal wöchentlich angezeigt. Fußbäder sind etwas höher zu konzentrieren (5 %), weil die Resorptions-Fläche kleiner ist.

Warum ein Magnesiummangel oft übersehen wird

Immer wieder klagen Patienten darüber, dass ihr Magnesiummangel lange Zeit von den Ärzten nicht als solcher erkannt wird.

Denn die Bestimmung des Magnesium-Serumspiegels anhand eines Bluttests wird nicht standardmäßig durchgeführt. In manchen Fällen offenbart erst ein EKG, dass ein Problem mit dem Magnesium-Spiegel vorliegt.

Der Serumspiegel gilt außerdem als nicht besonders aussagekräftig, da er nicht zwingend einen Rückschluss auf den Magnesiumspeicher zulässt. Denn auch wenn der Magnesiumspiegel im Normbereich liegt, so kann dennoch ein Mangel vorliegen.

Die stiefmütterliche Handhabung des Magnesiummangels in der Schulmedizin kann man als iatrogene (ärztlich verursachte) Ursache vieler Krankheiten angesehen werden. In Anbetracht der vielfältigen Folgen des Mineraldefizites ist diese Beurteilung durchaus gerechtfertigt. Beispielsweise verordnen Ärzte oft Schlafmittel, wenn eine starke innere Unruhe zu Schlafstörungen führt, obwohl die Ursache schlicht in einem Magnesiummangel zu suchen ist.

Oft wird auch bei Operationen nicht an die Supplementierung mit Magnesium gedacht, wodurch sich die OP-Risiken deutlich verstärken.

Die Problematik der Bluttests

Nun geht es wieder kurz in die Einzelheiten. Mit der Übersicht geht es weiter im Absatz „Ernährung: Magnesium in Lebensmitteln“.

Trotz der geringen Aussagekraft des Serumwertes gelten Werte unterhalb von 0,75 mmol/Liter Blut als sehr guter Hinweis auf einen Magnesiummangel, der mit Krankheitssymptomen einhergeht. Der Serumspiegel sollte, laut Experten, besser im oberen Normbereich (bis zu 1,1 mmol /Liter) liegen.

Das Problem ist allerdings, dass Magnesium hauptsächlich intrazellulär im Körper gelöst ist und im Blutserum nur transportiert wird. Statt einer Serum-Analyse müsste ein RCB-Test durchgeführt werden, bei dem der Arzt die Mg-Konzentration in den roten Blutkörperchen bestimmt. Sinnvoll ist auch eine Messung des Urin-Magnesiums über 24 Stunden.

Weil das sehr aufwändig ist, stellen Ärzte die Diagnose meist nur anhand der Anamnese. Krämpfe in den Waden gelten als der beste Hinweis auf einen Magnesiummangel, daneben Herzrhythmusstörungen, Taubheit der Gliedmaßen sowie Persönlichkeitsveränderungen.

Verbessern sich die Symptome durch eine magnesiumreiche Kost oder die gezielte Einnahme von Magnesiumpräparaten, so kann man davon ausgehen, dass der Auslöser der Beschwerden tatsächlich ein Magnesiummangel war.

Ernährung: Magnesium in Lebensmitteln

Wie es aussieht, bereiten die Magnesium-Pulver und Tabletten mehr Verwirrung, als dass sie hilfreich wären. Wenn eine Nierenfunktionsstörung vorliegt, dann kommt zu der Verwirrung noch ein weiterer Grund hinzu, die Mittel nicht einzunehmen.

Wie viel von dem eingenommenen Magnesium vom Körper aufgenommen und genutzt werden kann, hängt von der Art des Mittels ab. Biologische Stoffe wie das Magnesium-Salz der Zitronensäure sind dabei den Gesteinsmehlen überlegen.

Seit einigen Jahren gibt es Mittel mit Magnesium-Threonat. Angeblich soll dieses Magnesium-Salz des Eiweißbausteins Threonin auch in die Mitochondrien gelangen. Günstig wäre das deshalb, weil diese „Zellkraftwerke“ Magnesium für ihre lebenswichtige Arbeit unbedingt brauchen.

Berücksichtigt werden muss immer, dass Überdosierungen auch lebensgefährlich sein können, zumindest bei bestimmten Erkrankungen. Es ist also nicht sinnvoll, eine Selbst-Medikation nach dem Motto „viel hilft viel“ auszuprobieren.

Welche Alternativen gibt es also, um die tägliche empfohlene Dosis von 300 mg zu erreichen?

Wenn man sich auf die Zeiten zurückbesinnt, wo es noch keine Pharmaindustrie gab, da hatten die Menschen nichts als ihre Ernährung als den Hauptspender für die erforderlichen Magnesiummengen. Daran hat sich im Prinzip bis heute nichts geändert.

Es gibt sie immer noch, die Lebensmittel, die Magnesium beinhalten. Denn schließlich ist im Boden viel Magnesium enthalten, das von Pflanzen aufgenommen wird und so in die Nahrungskette gelangt. Über die Nahrung wird das Mineral immer noch am besten vom Körper verwertet.

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Lebensmittel mit Magnesium

Magnesium ist beispielsweise Bestandteil des Blattgrüns (Chlorophyll), sodass es in grünen Pflanzenteilen in großen Mengen vorhanden ist. . Doch auch in gelöster Form ist das Mineral Bestandteil der pflanzlichen Lebensmittel. Welche dieser beiden Quellen aus den Nahrungsmitteln am besten zur Versorgung beiträgt, ist nicht bekannt.

Und wer jetzt glaubt, dass es sich hier um spezialisierte Lebensmittel, womöglich auch noch exotischer Natur, handelt, der wird sich wundern, in welchen Lebensmitteln Magnesium vorkommt:

  • Vollkornbrot,
  • Reis,
  • Cornflakes,
  • Vollkornnudeln,
  • Heilwasser,
  • manche Mineralwässer (mehr als 100 mg/Liter)
  • Geflügel,
  • Leber,
  • Fisch,
  • Schokolade,
  • Cashew- und Erdnüsse,
  • Kartoffeln,
  • Spinat,
  • Mangold,
  • Broccoli,
  • Bohnen und Erbsen,
  • Schwarzwurzeln,
  • Rhabarber,
  • Kohlrabi,
  • Algen (Nori)
  • Koriander, Basilikum und andere Kräuter
  • Kürbiskerne
  • Leinsamen
  • Obst, vor allem Orangen und Bananen,
  • Milchprodukte wie Molke
  • Kakao
  • Haferflocken,

usw.

Es wird nur zu offensichtlich, dass die alltägliche, normale Ernährung mit Grundlebensmitteln in der Lage sein sollte, einen ausreichend hohen Magnesium-Spiegel im Organismus zu gewährleisten.

Verhältnis von Calcium zu Magnesium

Wer Magnesium mit hochwertigen Lebensmitteln aufnimmt, führt sich auch gleichzeitig andere Vitalstoffe zu. Wichtig ist vor allem das Verhältnis von Magnesium zu Calcium, das etwa 1:2 betragen sollte.

Wenn zu wenig Magnesium zugeführt wird, geht Calcium durch verstärkte Ausscheidung mit dem Urin verloren. Dann drohen Zahndefekte und Osteoporose mit gesteigertem Risiko von Frakturen, die anschließend schlecht ausheilen.

Bisher ungeklärt ist die Frage, inwieweit Frauen in den Wechseljahren mehr Magnesium benötigen, um die Knochenerkrankung zu vermeiden. Besonders wichtig ist dabei die genaue Bestimmung des Mengenverhältnisses der beiden Erdalkalimetalle zueinander. Auch der Einfluss der Silizium- und Vitamin-D-Versorgung könnte dabei eine Rolle spielen.

Die bestmögliche Versorgung mit Vitamin D und Vitamin K verstärkt die positiven Wirkungen von Magnesium und Calcium. Nur in Ausnahmefällen muss Magnesium mit Nahrungsergänzungsmitteln aufgestockt werden.
Berücksichtigt werden muss das Problem der immer ausgelaugteren Böden. Dadurch sind pflanzliche und tierische Produkte insgesamt wesentlich magnesiumärmer sind als noch vor einigen Jahrzehnten.

Wer sich zudem noch überwiegend mit verarbeiteten Lebensmitteln oder gar Junkfood ernährt, setzt sich in erheblichem Maße dem Risiko eines Magnesiummangels aus.

Bioprodukte sind daher in der Regel reicher an Magnesium als Lebensmittel aus Massenproduktion. Über die Sache mit dem Vitalstoffverlust in Obst und Gemüse habe ich hier ausführlicher geschrieben: https://www.renegraeber.de/vitalstoffverlust-vitaminverlust.pdf

Mehr zum Thema Calcium-Magnesium-Relation finden Sie in meinem Beitrag: Magnesium gegen Calcium: über das richtige Verhältnis

Überdosierung

Überdosierungen oder zu hohe Blutwerte sind fast auszuschließen, da die überschießenden Konzentrationen von der Niere überwiegend als Magnesiumsilikat ausgeschieden werden. Zu berücksichtigen ist daher, dass der Körper bei einem Übermaß an Magnesium Silizium verliert. Zu viel Magnesium im Blut ist nur denkbar, wenn die Nieren das Mineral nicht mehr ausreichend ausscheiden können. Aus diesem Grund sollte bei Nierenfunktionsstörungen auf eine zusätzliche Gabe von Magnesium verzichtet werden.

Werden hohe Dosen von Magnesium eingenommen, kann es zu Durchfall und Übelkeit bis hin zum Erbrechen kommen. Daher sollten Betroffene, die große Mengen Magnesium benötigen, es über den Tag verteilt in kleinen Portionen zu sich nehmen.

Ein Magnesium-Überschuss (Hypermagnesiämie) durch zu hohe Aufnahme, Nieren- oder Nebennierenunterfunktion kann schwerwiegende Folgen haben. Lähmungen der Atemmuskulatur, zu langsamer Puls sowie zu niedriger Blutdruck können sogar zum Tode führen.
Die notfallmedizinische Sofortmaßnahme ist im akut lebensbedrohlichen Zustand die Blutwäsche (Dialyse).

Daran anschließend muss die Grundursache abgeklärt werden. Eventuelle Überdosierungen müssen in Zukunft verhindert und Nierenerkrankungen behandelt werden.

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Beitragsbild: 123rf.com – tatjana baibakova

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 15.12.2023 überarbeitet und ergänzt.

Bevor ich zur Frage komme welches Magnesium-Präparat das Beste ist, vorweg einige Anmerkungen zu diesem Mineralstoff.

Magnesium ist ein Erdalkali-Metall, das mit einem Massenanteil von rund 2 % in der Erdkruste vorkommt. Obwohl das nach “wenig” klingt, gehört Magnesium damit zu den 10 häufigsten Elementen im Erdmantel.

Dort ist das Metall mineralisch gebunden und in vielen Gesteinen enthalten. In gelöster Form liegt das Erdalkali-Metall als Kation vor, ist also positiv elektrisch geladen wie sämtliche Metalle im wässrigen Milieu.

Das Magnesium-Vorkommen im Meer- und Süßwasser hat dazu geführt, dass das Mineral für Organismen eine wichtige Rolle spielt. Die Bedeutung des Elementes ist überall in unserer Umwelt sichtbar: Es ist Bestandteil des Blattgrüns (Chlorophyll), ohne das weder Pflanzen und letztlich auch Tiere und der Mensch nicht leben könnten.

Vorkommen im Körper und Funktionen

Magnesium ist in allen ursprünglichen Lebensmitteln enthalten. In unserem Körper kommt das Erdalkali-Metall in sämtlichen Körperflüssigkeiten vor. Am höchsten ist die Konzentration in den Zellen, etwas geringer in Blut, Lymphe, Leibeshöhlenflüssigkeit, Gewebswasser und Hirnwasser. Wichtig ist das Element für den Wasser-Elektrolyt-Haushalt und erfüllt auch viel weitere, bestimmte und  bedeutende Funktionen im Stoffwechsel.

Magnesium ist ein Faktor, der die Aktivität vieler Enzyme steuert. Dazu gehören solche Proteine, die in Nervenzellen die Signal-Weiterleitung bewerkstelligen, im Energie-Stoffwechsel eine Rolle spielen und für Entgiftungs-Funktionen unentbehrlich sind. So ist Magnesium ein Co-Faktor für die Synthese von Glutathion, das ein wichtiges Antioxidans darstellt.

Bei vielen Enzymen wirken die Kationen als Antagonisten (Gegenspieler) zum Calcium. Auch dieses Element gehört zur Familie der Erdalkali-Metalle und ist dem Magnesium sehr ähnlich. Oft werden die durch Calcium aktivierten Enzyme durch Magnesium gehemmt. Ein Beispiel hierfür ist die Blutgerinnung. Diese „Koagulation“ wird durch Calcium gefördert, während Magnesium die komplizierte Reaktions-Kaskade abbricht. Mehr dazu auch in meinem Beitrag: Magnesium gegen Calcium – Über das richtige Verhältnis. Diese Balance zwischen Agonist und Antagonist sichert einerseits die Fließeigenschaften des Blutes, andererseits die Blutgerinnung bei Verletzungen.

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Wirkung auf Muskulatur

Bei der Kontraktion und Entspannung der Muskeln sind sowohl Magnesium als auch Calcium beteiligt. Magnesium aktiviert hier diejenigen Enzyme, die die Energie-Freisetzung auslösen. Ist die Magnesium-Konzentration zu niedrig (Hypomagnesiämie) kommt es zu Krämpfen, Tremor und unkoordinierten Bewegungen. Die Bedeutung des Erdalkali-Metalls für den Muskel betrifft auch die Herz-Aktion, weswegen ein Magnesium-Mangel sogar Herzbeschwerden zur Folge haben kann.

Wie sich ein Magnesium-Mangel sonst noch auswirkt

Experten-Schätzungen zufolge ist der Magnesium-Mangel ein recht weit verbreitetes Phänomen. US-amerikanische Fachleute vermuten, dass in ihrem Land rund 80 % aller Menschen davon betroffen sind. Ursache dafür ist eine fehlerhafte Ernährung, die besonders bei älteren Menschen zu einer Unterversorgung mit Mineralien führen kann. Bei den Senioren/innen ist die Fähigkeit, Vitalstoffe zu resorbieren, meistens herabgesetzt.

Eine Hypomagnesiämie hat neben den Symptomen an Muskeln noch weitere Anzeichen, auf die Sie achten sollten, auch wenn die Beschwerden nur unterschwellig auftreten. Ständige allgemeine Schwäche, Schläfrigkeit sowie Taubheit an den Extremitäten können auf einen Mangel des Minerals hindeuten. Die gefühllosen Haut-Areale sind oft Folge einer Durchblutungsstörung, die nach einer ausreichenden Versorgung mit Magnesium verschwinden kann. Daneben können auch Kopfschmerzen auftreten sowie Magen-Darm-Probleme mit Übelkeit und Erbrechen.

Die zerebrale Leistungsfähigkeit leidet unter dem Mineral-Defizit ebenfalls. Bemerkbar macht sich das an Konzentrations-Schwierigkeiten, Nervosität und sogar Depressionen.

Wenn Sie diese Zeichen bei sich verspüren, können Sie zunächst einen Magnesium-Test durchführen. Allerdings reicht die übliche Blutuntersuchung dafür nicht aus, weil damit nur die Plasma-Werte bestimmt werden. Die Hauptspeicher für Magnesium sind indes die roten Blutkörperchen. Hohe Plasma-Konzentrationen können sogar darauf hindeuten, dass der Körper die Magnesium-Reserven bereits angegriffen hat. Somit täuschen dann „hervorragende Werte“ über einen tatsächlichen Mangel hinweg. Sinnvoller ist ein Test, mit dem der Magnesium-Gehalt in den Erythrozyten gemessen wird (RBC-Test).

Was man gegen Magnesium-Mangel tun kann

Wenn bei Ihnen ein Mangel an dem Mineral festgestellt wird, können Sie mit einer besseren Ernährung einen Wandel herbeiführen. Sehr gute Lieferanten des Minerals sind getrockneter Agar-Seetang (770 mg Magnesium/100 g) und getrockneter Koriander (700 mg/100 g). Ebenfalls in dehydrierter Form enthalten weitere Kräuter viel Magnesium, wie zum Beispiel Basilikum (400 mg/100 g) und Petersilie (370 mg/100 g).

Zur Magnesium-Aufstockung sind gerade auch einige Nuss- und Körnerfrüchte gut geeignet. Dazu gehören Kürbiskerne (540 mg/100 g), Sonnenblumenkerne (420 mg/100 g),  Paranüsse (380 mg/100 g), (Kreuzkümmelsamen (360 mg/100 g), Leinsamen (350 mg/100 g) und Cashewkerne (280 mg/100 g).

Grünes Gemüse (Chlorophyll!) enthält zwar etwas weniger Magnesium, wird allerdings auch in größeren Mengen verzehrt. Bei einem Mangel empfehlenswert sind daher gefriergetrockneter Lauch (160 mg/100 g), Grünkohl (90 mg/100 g), Spinat (80 mg/100 g) und Mangold (80 mg/100 g). Unter den Hülsenfrüchten ist Lupinenschrot der Spitzenreiter mit 200 mg/100 g. Aber auch Kidneybohnen (150 mg/100 g), Weiße Bohnen (150 mg/100 g) und Linsen (130 mg/100 g) sind gute Magnesium-Lieferanten.

Zum Auffüllen des Magnesium-Speichers tragen im Grunde alle Obst- und Gemüsesorten bei, genauso wie Getreide, das in Vollkornbrot enthalten ist. Zwar ist in diesen Lebensmitteln der Magnesium-Gehalt geringer als in der oben aufgeführten Bestenliste, jedoch ist der Verzehr ebenfalls sinnvoll.

Um den Magnesium-Haushalt zu verbessern, sollten nur Bio-Lebensmittel verwendet werden. Denn es hat sich herausgestellt, dass die konventionelle Landwirtschaft die Böden auslaugt. Deswegen sind die darauf angebauten Feldfrüchte Mineralien-ärmer als pflanzliche Lebensmittel aus biologisch-dynamischer Produktion.

Wenn die Ernährung alleine nicht reicht

Eine Supplementierung mit Magnesium-Präparaten sollten Sie dann in Betracht ziehen, wenn es bestimmte Umstände erfordern. Der Bedarf an dem Mineral ist erhöht, wenn Sie durch Stress geschwächt sind oder viel Sport treiben.

Auch in der Schwangerschaft braucht der Körper mehr Magnesium, sowie bei verschiedenen Erkrankungen. Dazu gehören Nieren-Insuffizienz und Diabetes, sowie einige Darmstörungen. Auch ein Mangel an Vitaminen der B-Gruppe und einige Medikamente bringen einen Magnesium-Mangel mit sich. Ältere Menschen und Patienten in der Genesungs-Phase sollten besonderes Augenmerk auf ausreichende  Magnesium-Zufuhr richten.

Besonders für Schwangere, Senioren und chronisch Kranke ist die transdermale Applikation am besten geeignet, weil sie sehr gut verträglich ist.

Ausführlicher berichte ich zum Magnesium auch in meinem Grundsatzbeitrag zum Magnesium.

Eine nachweisbare Erhöhung der Magnesium-Konzentration im Blut und in den roten Blutkörperchen setzt erst nach 3 bis 4 Wochen der Einnahme des Supplements ein.

Kommen wir aber jetzt zu den Magnesium-Präparaten.

Viele Magnesium-Präparate: die Qual der Wahl

In allen Magnesium-Präparaten ist das Erdalkali-Metall als „Salz“ oder Mineral enthalten. Das sind kristalline Stoffe, die chemisch gesehen eine Verbindung aus Metall und Nicht-Metall sind. Die nichtmetallische Komponente kann organisch oder anorganisch sein.

Der Magnesium-Anteil ist in den einzelnen Wirkstoffen recht unterschiedlich. So bestehen die meisten anorganischen Salze in ihrer Masse zu einem größeren Teil Magnesium als die organischen Verbindungen. In Magnesiumoxid beträgt der Massenanteil von Magnesium 60 %, wohingegen er bei Magnesiumlactat nur 25 % ausmacht. In den Dosierung-Richtlinien ist das natürlich berücksichtigt. Nun ist aber nicht nur die Masse des Magnesiums entscheidend, sondern auch die Bioverfügbarkeit des Elementes. Dabei geht es um zwei Fragen:

  • Wird das Mittel im Darm optimal resorbiert?
  • Kommt das Magnesium an seinem “geplanten Wirkort” an?

Leider ist die Quellenlage hier sehr dünn, denn es gibt nicht ausreichend Studien, um die Fragen zur Bioverfügbarkeit jedes Magnesium-Präparates sicher zu beantworten. Insbesondere die Frage, ob Magnesium aus dem Wirkstoff auch in die Zellen gelangt und die Blut-Hin-Schranke (Hirnhäute) überwinden kann, ist nicht immer eindeutig zu klären. Sogar zur Resorptions-Rate gibt es widersprüchliche Studien-Ergebnisse. Dasselbe gilt für die Aufnahme von Magnesium durch die roten Blutkörperchen.

Lange galt unter Forschern, dass Magnesiumcitrat hier das Mittel der Wahl ist (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/2407766). Inzwischen rückt Magnesium-L-Threonat immer mehr in den Focus von Wissenschaftlern.

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Organische Magnesium-Verbindungen

Magnesiumcitrat ist das Magnesium-Salz der Zitronensäure. Das Mittel wird sehr schnell resorbiert, was allerdings nicht unbedingt ein Vorteil sein muss. Die Gesamtaufnahme des reinen Magnesiums ist mit 12 % ziemlich hoch, sodass die Verbindung als effektives Nahrungsergänzungsmittel gelten kann. Magnesiumcitrat eignet sich gut zur Behandlung leichter Verstopfung, weil die Darm-Peristaltik beschleunigt wird. Daneben soll Citrat in der Prophylaxe von Nierensteinen und deren Lyse hilfreich sein. Freilich beträgt der Gesamtanteil an Magnesium in der Verbindung nur 16 %.

Magnesiumorotat ist das Salz einer organischen Säure aus dem Harnstoff-Zyklus. Diese Verbindung soll bei der Behandlung der Koronaren Herzkrankheit und der Herzinsuffizienz sinnvoll sein. Es empfiehlt sich eine zusätzliche Gabe von Kalium. Das sollten Sie allerdings mit dem Arzt besprechen.

Magnesiummalat ist das Magnesium-Salz der Apfelsäure. Malat ist ein zentrales Zwischen-Produkt im Energie-Stoffwechsel. In der Tat gibt es Hinweise dafür, dass Magnesiummalat bei Erschöpfungszuständen und Fibromyalgie (Fasermuskelschmerz) hilft. Löslichkeit und Resorption gelten als sehr gut. Die Verbindung soll dem Körper Magnesium in zuträglichen Mengen zur Verfügung stellen.

Magnesiumaspartat ist das Salz der Aminosäure Asparaginsäure. Die Bioverfügbarkeit des reinen Magnesiums ist Studien zufolge eine der besten, die Wissenschaftler gemessen haben: 41 bis 45 %. 

Magnesiumglycinat ist das Salz der Aminosäure Glycin. Die Bindung an den Eiweißbaustein führt zu einer optimalen Aufnahme im Darm und schützt gleichzeitig die Schleimhäute. Glycin spielt auch im Stoffwechsel des Nervensystems eine Rolle als Neurotransmitter. Studien zufolge soll Magnesiumglycinat den erholsamen Schlaf fördern und damit zu einer gesteigerten Fitness tagsüber führen.

Magnesium-L-Threonat ist das Magnesium-Salz der Aminosäure Threonin. Der Wirkstoff erhöht nachweislich die Magnesium-Konzentration in der Zerebrospinal-Flüssigkeit („Hirnwasser“). Im Tierversuch konnte mit Magnesium-L-Threonat sogar der Verlust von  dopaminergen Fasern bei Morbus Parkinson gebremst werden (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6857673/).

Magnesiumtaurat ist das Magnesium-Salz einer schwefligen Säure, die im Stoffwechsel eine Rolle in der Gehirnentwicklung spielt. Die Verwendung von Magnesiumtaurat als Magnesium-Supplement ist wenig erforscht. Möglicherweise lohnt sich aber die Kombination mit Magnesium-L-Threonat.

Magnesiumlactat ist das Magnesium-Salz der Milchsäure und daher mit 12 % gut bioverfügbar.

Magnesiumstearat (E470b) dient in der Lebensmittel-Chemie als Trenn- und Fließmittel. Zur Magnesium-Aufstockung ist der Hilfsstoff nicht geeignet und sogar umstritten. Dieses Salz der Fettsäure Stearin könnte zu Unverträglichkeits-Reaktionen führen.   

Anorganische Magnesium-Verbindungen

Magnesiumoxid (MgO, „Magnesiumrost“) ist die einfachste Verbindung unter den Präparaten mit dem Erdalkali-Metall. MgO enthält mit 60 % den größten Massenanteil an Magnesium. Viele Jahre blieb die Substanz in Untersuchung unberücksichtigt. Im Jahr 2012 kam dann eine Vergleichs-Studie zu dem Ergebnis, dass MgO sogar dem Magnesiumcitrat überlegen ist (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22433473). Dies betrifft vor allem den cholesterinsenkenden Effekt und die Blutverdünnung, die in der Studie beim MgO besser abschnitten als beim Magnesiumcitrat. Als hochwirksames Antazidum (Magensäure reduzierendes Mittel) und als Abführmittel war MgO allerdings schon länger anerkannt. Die Resorptions-Rate beträgt  je nach Quelle zwischen 4 % und 46 % der oral aufgenommen Magnesium-Masse. Relativ hoch ist die Steigerung von 13 % der Magnesium-Konzentration von Mg durch MgO durch die roten Blutkörperchen.

Magnesiumcarbonat („Magnesiumkalk“, Dolomit) ist das Salz der Kohlensäure. Die Resorptions-Rate schwankt je nach Studie zwischen 15 % und 63 % des darin  enthaltenen Magnesiums. Wie viel davon in die roten Blutkörperchen gelangt oder die Blut-Hirn-Schranke überwindet, ist bisher ungewiss.  Magnesiumcarbonat eignet sich nach gängiger Meinung besonders als Antazidum.

Magnesiumsulfat (Bittersalz) ist ein Salz der Schwefelsäure. Das Mittel soll nur zeitweise als Abführmittel eingesetzt werden. Die Resorptions-Rate des reinen Magnesiums ist sehr niedrig. Als Infusion zählt Magnesiumsulfat zu den notfallmedizinisch essentiellen Pharmaka bei Herz-Komplikationen.

Magnesiumchlorid (MgCl2) erwies sich in Untersuchungen mit 12 % der aufgenommenen Menge als ähnlich gut resorbierbar wie organische Magnesium-Salze. Daher ist das Mineral eine Alternative beispielsweise zu Magnesiumlactat, wenn eine abführende Wirkung vermieden werden soll. 

Magnesiumhydroxid dient gemeinhin als Mittel gegen Sodbrennen. Die Resorption des reinen Magnesiums aus der Verbindung ist mit 4 % sehr niedrig.

Wie viel Magnesium ist sinnvoll?

Wenn Sie Magnesium oral supplementieren möchten, nehmen Sie maximal 300 mg täglich. Diese Angabe bezieht sich auf den Gehalt von Magnesium in den einzelnen Wirkstoffen des Nahrungsergänzungsmittels. In den organischen Magnesium-Verbindungen ist der Anteil des Erdalkali-Metalls geringer. Bevor Sie lange herumrechnen, beachten Sie am besten die Vorschriften des Herstellers. Berücksichtigen Sie dabei zwei Aspekte: Erstens ist die Dosierungs-Anleitung des Produzenten oft zu hoch angesetzt, sodass Sie lieber etwas weniger einnehmen. Zweitens nehmen Sie schon mit der Nahrung Magnesium auf, das zu den Mengen im Nahrungsergänzungsmittel noch hinzukommt. Also gilt: „Weniger ist mehr“.

Die Tages-Dosis ist des Weiteren abhängig von ihrer Lebenssituation, ob Sie etwa eine akute Krankheit durchleben oder sich davon erholen oder Leistungssport betreiben. Es ist empfehlenswert, mit dem Magnesium-Präparat immer auch erhöhte Kalium-Mengen über die Nahrung und zur Mahlzeit aufzunehmen.

Die häufigste Nebenwirkung von Magnesium ist Durchfall, oft verbunden mit Blähungen und Übelkeit. Dann kann ein Präparate-Wechsel Besserung erzielen oder eine Absenkung der Dosierung.

Je höher ihre Tages-Menge ist, umso mehr sollten Sie diese in Einzel-Dosierungen über den Tag verteilen. Legen sie aber die größte Menge in die Abendstunden, weil dann die entspannende und beruhigende Wirkung am besten zur Geltung kommt.

Da die unerwünschten Begleiterscheinungen vom Magen-Darm-Trakt ausgehen, ist ein Wechsel der Applikations-Form die beste Alternative. Bei äußerlicher Anwendung wird die Darm-Passage umgangen, sodass die Verdauungs-Organe nicht mehr irritiert werden.

Die Dosierung bei transdermaler Anwendung beträgt rund 800 mg Magnesium täglich. Dies wird mit der Einreibung von 2 ml Magnesium-Oil morgens und abends erreicht. Geeignete Stellen sind die Schultern, Arme, Oberschenkel und bei Wadenkrämpfen die Unterschenkel.

Auch in die Bauchhaut kann das Öl eingerieben werden. In den Achseln ist die Resorption wegen des dichten Besatzes mit Schweißdrüsen besonders effektiv. Dort wirkt Magnesium auch als Desodorant. Spraydosen sind mit Dosierungs-Anleitungen versehen, die über die Magnesium-Menge pro Hub informieren.

Vollbäder sind eine weitere Anwendungsmöglichkeit. Zwei 20-minütige Bäder (37° C) wöchentlich mit einem halben bis einem Gramm Magnesium-Flakes können eine Hypomagnesiämie gut beheben. Auch Fußbäder sind geeignet, allerdings muss die Magnesium-Konzentration hier etwas höher angesetzt werden (bis 5 %).

Die transdermale Resorption ist neben der Konzentration und der Einwirkdauer abhängig von der Hautdurchblutung, dem Feuchtigkeits-Status der Haut und der behandelten Hautfläche.

Welches Magnesium-Präparat ist denn sinnvoll?

Als ich den obigen Beitrag im Oktober 2017 im Newsletter brachte, hat dieser ein beträchtliches Echo hervorgerufen. Es gab eine ganze Reihe von Nachfragen nach weiteren Präparaten mit anderen Magnesium-Verbindungen, die in meinem Beitrag nicht erwähnt wurden. Und dies versuche ich jetzt einmal nachzuholen, auch wenn ich keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben möchte.

Nochmal zum Magnesiumchlorid

Es gab eine Reihe von Anfragen zum Magnesiumchlorid, Magnesiumöl und Magnesiumchlorid-Hexahydrat.

Magnesiumchlorid ist hierbei der „Oberbegriff“ für diese Verbindung. Unter natürlichen Bedingungen kommt Magnesiumchlorid als Hexahydrat (Bischofit MgCl2 • 6H2O) vor, was darauf hindeutet, dass diese Verbindung in der Lage ist, Wasser zu binden (hygroskopisch).

Beim Magnesiumöl handelt es sich um eine gesättigte Lösung von Magnesiumchlorid in Wasser. Mit der Sättigung erhält die Lösung eine ölige Konsistenz. Daher der Name „Öl“, obwohl es sich hier nicht um Öl im klassischen Sinne (flüssiges Fett) handelt. Dieses Öl wird bevorzugt zur transdermalen Aufnahme von Magnesium eingesetzt. Zum Magnesiumöl und der Aufnahme über die Haut gehe ich weiter unten gleich ausführlicher ein.

Ich wurde auch gefragt, ob es schädlich sei, Magnesiumöl einfach zu trinken, statt über das Einreiben auf der Haut zu sich zu nehmen?

Der Frager hatte eigentlich die Antwort bereits selber gegeben, als er in seiner Frage bemerkte, dass Magnesium „am effektivsten über die Haut aufgenommen wird.“ Die Aufnahme über die Haut (transdermal) gilt als die intensivste und schnellste Form der Resorption von Wirkstoffen. Es muss sichergestellt sein, dass der Wirkstoff selber oder über eine Trägersubstanz in der Lage ist, die Hautbarriere zu überwinden. Die Aufnahme über den Verdauungstrakt hat eine Reihe von biologisch bedingten „Nachteilen“.

Diese Nachteile ergeben sich aus den Schutzmechanismen, die im gesamten Verdauungsprozess und der sich anschließenden Resorption eingebaut sind. Denn biologisch gesehen gehört der Verdauungskanal noch zur Außenwelt. Die in ihm enthaltenen Stoffe werden dem Körper über die Resorption zugeführt, nachdem sie durch den Verdauungsprozess entsprechend aufbereitet worden sind. Und diese Resorption ist ein komplizierter Filterungsprozess, der bei der Darmschleimhaut beginnt und in der Leber endet. Damit ist der orale Konsum von Magnesiumöl ebenfalls diesem ganzen Prozedere unterworfen.

Bei einer Anwendung über die Haut wird dieser ganze Selektions- und Filterungsprozess umgangen und die Aufnahme ins Blut erfolgt viel rascher. Daher würde ich die Frage, ob es schädlich ist, Magnesiumöl oral einzunehmen, so beantworten: Es ist nicht schädlich, aber vollkommen unökonomisch. Die bessere Resorption erfolgt über die Haut. Wäre es schädlich, Magnesiumöl anzuwenden, dann würde der Schaden über die Haut viel höher und/oder schneller ausfallen als über eine orale Aufnahme.

3 transdermale Eintrittspforten

Die Haut ist ein Organ (übrigens unser größtes), das mit der Umgebung im Austausch steht. Sie gibt nicht nur Stoffe ab, sondern kann auch Gase (Sauerstoff) und gelöste Substanzen aufnehmen. Deswegen gelangen auch Mineralien über die Haut in den Blutkreislauf und andere Kompartimente.

So kann auch Magnesium auf 3 verschiedenen Wegen durch die Haut diffundieren. Hautzellen können die Ionen über die Zell-Membran ins Zellinnere einschleusen. Doch auch durch Zellzwischenräume kann das gelöste Mineral eindringen und befindet sich dann zunächst in sogenannten “interstitiellen Räumen”.

Die wahrscheinlich effektivste Aufnahme erfolgt jedoch durch die Haar-Follikel und Schweißdrüsen. Diese Hautanhangs-Organe verfügen über eine enorme Oberfläche ihrer feinsten Strukturen. Dabei ist eine Fähigkeit der Schweißdrüsen besonders bemerkenswert und erinnert an Funktionen der Niere.

Wie diese Ausscheidungs-Organe können auch Schweißdrüsen einmal ausgeschiedene Salze in einem nächsten Schritt wieder aufnehmen, “rückresorbieren”, wie der Physiologe sagt. Dazu haben die Zellen der Schweißdrüsengänge spezifische Transport-Proteine in den Zellmembranen, um Magnesium aktiv einzuschleusen. Dieser Mechanismus kommt uns für unsere Zwecke zunutze.

Deswegen kann die Frage nach dem Unterschied zwischen oraler (geschluckt) und transdermaler Aufnahme (über die Haut) eindeutig beantwortet werden: Die transdermale Resorption ist dem oralen Weg überlegen!

Die äußere Anwendung bietet noch einen weiteren Vorteil: Magnesium ist bei Muskelbeschwerden schneller am Zielort. Magnesium-Oil wird auf der Haut über einem Muskel aufgetragen und gelangt auf direktem Wege dorthin, wo das Mineral seine Wirkung entfalten soll.

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Transdermales Magnesium: Aufnahme über die Haut

Die folgende Grafik zeigt mögliche Wege, wie Magnesium über die Haut aufgenommen werden könnte:

haar

Es gibt praktisch nur wenige Arbeiten, bei der das Magnesium transdermal zugeführt wurde. Die wenigen Ausnahmen bestätigen die Regel. Eine amerikanische Arbeit aus dem Jahr 2015 (Effects of transdermal magnesium chloride on quality of life for patients with fibromyalgia: a feasibility study.) untersucht den Einsatz von transdermalem Magnesiumchlorid bei Patienten mit Fibromyalgie und den Einfluss auf die Lebensqualität der Teilnehmer. Die 24 Teilnehmer applizierten transdermales Magnesiumchlorid zweimal täglich auf Arme und Beine. Die Beobachtungsdauer war vier Wochen. Nach zwei und nach vier Wochen berichteten alle Teilnehmer über eine Verbesserung ihrer Symptome.

Mein Fazit: Diese Arbeit hat mit nur 24 Teilnehmern und ohne Placebokontrolle kaum signifikanten Aussagewert.

Effect of transdermal magnesium cream on serum and urinary magnesium levels in humans: A pilot study. Diese Arbeit von 2017 untersucht die Validität der Angaben, dass transdermales Magnesium besser resorbiert wird als orales. Dazu benutzten die Autoren eine Creme mit Magnesium-Kationen (Mg2 +). Die Anwendung von niedrigen Dosierungen (56 Milligramm Magnesium täglich) zeigte eine deutliche Zunahme der Magnesium-Konzentrationen im Blut und Urin. Statistisch signifikante Unterschiede jedoch gab es nur in einer Untergruppe, die aus „Nicht-Athleten“ bestand.

Wie es aussieht, scheint die Behauptung, dass der transdermale Weg der günstigere Weg im Vergleich zur oralen Aufnahme sei, noch keine wirklich wissenschaftlich abschließende Bestätigung erfahren hat. Daher widmeten sich im Juli 2017 eine Reihe von deutschen Ärzten/Wissenschaftlern der Frage, ob transdermales Magnesium Realität oder Mythos sei.

In der Studie: Myth or Reality-Transdermal Magnesium?, handelt sich zwar um eine sogenannte Metaanalyse, deren Ergebnis gleich im ersten Satz preisgegeben wird: „Die Propagierung von transdermalem Magnesium ist wissenschaftlich unbegründet.“

Aha. Die Autoren bestreiten nicht die Notwendigkeit der Beseitigung von Magnesium-Mängeln und die damit verbundenen physiologischen Störungen. Die Autoren behaupten, dass sich die orale Substitution als effektiv und sicher erwiesen habe. Und: die Autoren sehen in der Propagierung von Produkten zur transdermalen Applikation eine Form des Marketings, um Sprays, Badesalze etc. an den Mann bringen zu können. Die Studien, die bislang zu diesem Thema veröffentlicht worden sind, sind laut Aussagen der Autoren mehr eine Art „Anwendungsbeobachtung“ oder Studien mit einer Teilnehmerzahl von oft unter zehn Probanden, und damit statistisch ohne Aussagekraft.

Damit halten die Autoren die Behauptung, dass die transdermale Applikation der oralen überlegen sei, zwar für möglich, aber noch nicht ausreichend bewiesen. Für die orale Applikation dagegen gibt es ausreichend umfangreiche und aussagekräftige Arbeiten, die die Effektivität und Sicherheit der Supplementierung haben nachweisen können.

Die Arbeit Transdermal Absorption of Magnesium konnte den intrazellulären Anstieg der Magnesium-Konzentration nach transdermaler Aufnahme von Magnesiumchlorid belegen. Leider wurde die Studie nur an 20 Teilnehmern durchgeführt, sodass die Allgemeingültigkeit auch hier infrage gestellt wird.

Und dann noch diese Studie: A pilot study to dertermine the impact of transdermal magnesium treatment on serum levels and whole body. Diese Studie belegt ebenfalls die Aufnahme von Magnesiumchlorid durch äußere Applikation. Bereits nach einem viertel Jahr stieg die Magnesium-Versorgung der meisten Studien-Teilnehmer auf fast 60 % des Ausgangswertes. Die orale Gabe konnte ein vergleichbares Ergebnis erst nach 9 Monaten erzielen. Ein weiteres Resultat war die optimierte Relation von Calcium zu Magnesium sowie eine effektive Schwermetallentgiftung. Leider nahmen nur 9 Menschen an der Studie teil.

Die geringe Probanden-Zahl ist bedauerlicherweise ein Problem auch bei ähnlichen Arbeiten. Der Report on absorption of magnesium sulfate (Epsom salt) across the skin liefert mit 19 Teilnehmern ebenfalls keinen “wissenschaftlichen Beweis”, aber immerhin einen Hinweis auf die effektive Aufnahme über die Haut. In der Arbeit untersuchten Forscher den Magnesium-Gehalt von Blut und Urin nach Vollbädern, die eine Woche täglich mit einprozentiger Magnesium-Sulfat-Lösung durchgeführt wurden. Die Werte waren bei den meisten Teilnehmern deutlich angestiegen. Die besondere Rolle der Haar-Follikel bei der transdermalen Resorption des Minerals belegt die Studie Permeation of topically applied Magnesium ions through human skin is facilitated by hair follicels.

Magnesiumcitrat? Es gibt keine Arbeit, die Magnesiumcitrat diesbezüglich untersucht hätte, ganz im Gegensatz zu Arbeiten mit oral verabreichtem Citrat.

Grundsätzliches zu den Fragen und der Frage der Supplementierung mit Magnesium-Präparaten

Alle mir gestellten Fragen zielen mehr oder weniger darauf ab, zu bestimmen, welche Form der Magnesiumzufuhr die bessere ist für eine Supplementierung.

  • Ist Magnesiumchlorid besser als Magnesiumöl (obwohl beide praktisch identisch sind)?
  • Oder doch lieber Magnesiumcitrat?
  • Transdermal oder oral?
  • Und wie sieht es mit dem Hexahydrat aus?

Ein Leser übermittelte mir Links zu Webseiten, die Magnesiumbicarbonat als „ultimativen Mitochondrien-Cocktail“ anzubieten hatten.

Prinzipiell halte ich diese Fragen für rein akademisch. Wichtig bei einer Supplementierung ist, dass der Betroffene nicht Unmengen an Substanz schlucken muss, um eine ausreichend hohe systemische Konzentration aufbauen zu können.

Und die Frage nach der Sicherheit und Verträglichkeit muss beantwortet sein.

Ich sehe hier keine großen Unterschiede, wenn es um Magnesiumchlorid oder Magnesiumcitrat oder andere Darreichungsformen geht. Wie gesagt, Unterschiede sind rein akademisch. Im Yamedo-Forum haben wir auch eine Diskussion zur Anwendung und den Möglichkeiten von Magnesiumöl: https://www.yamedo.de/forum/thread/2932-magnesiumöl/

Aussagen wie „ultimative Heilungsmethoden für Mitochondrien“ und dergleichen lehne ich kategorisch ab. So wichtig Magnesium für den Organismus ist, Magnesium alleine ist nicht verantwortlich für all die Erkrankungen, mit denen wir uns heutzutage herumplagen müssen.

Von daher halte ich eine Supplementierung mit entsprechenden Produkten nur dann für notwendig, wenn ein entsprechender Mangel vorliegt, der mit solchen Produkten dann schnell und unkompliziert beseitigt werden kann.

Wie bereits in den Ausführungen beschrieben, sollte eine Supplementierung mit Magnesium-Präparaten nur dann in Betracht gezogen werden, „wenn es bestimmte Umstände erfordern“. Es gibt einen Indikationskatalog, der dies anzeigt. Basis der täglichen Zufuhr von Magnesium jedoch sollte eine entsprechend ausgewogene Ernährung mit reichlich Vitalstoffen sein.

Dies hat eine Reihe von Vorteilen:

Magnesium in natürlichen Nahrungsmitteln kommt in einer entsprechend biologisch-physiologisch aufbereiteten Form vor, die vom Organismus unproblematisch verwertet werden kann. Dies ist in der Regel bei den Supplementen ebenfalls der Fall.

Aber natürliche Nahrungsmittel enthalten nicht zu viel und nicht zu wenig an Magnesium. Bei den Supplementen besteht die Gefahr, zu viel Magnesium aufzunehmen. Gefährliche Nebenwirkungen sind allerdings erst ab 2.500 mg des Erdalkali-Metalls pro Tag zu erwarten. Dann sind Durchfall, Übelkeit und Erbrechen noch die harmlosesten Begleiterscheinungen, denn in Extremfällen kann es zu Lähmungen, Kreislauf-Problemen und sogar zu einem Herzstillstand kommen. In der wissenschaftlichen Literatur sind einzelne solcher Vorkommnisse beschrieben, die auf missbräuchliche Überdosierungen zurückzuführen sind. Dass zu viel Magnesium Schaden anrichtet, ist dann wahrscheinlicher, wenn eine Nierenschwäche vorliegt. Dann kann der Körper die überschüssigen Mengen nicht mehr ausscheiden.

Bei natürlichen Nahrungsmitteln ist eine Überdosierung so gut wie ausgeschlossen. Außerdem können diese Lebensmittel preiswerter sein als Nahrungsergänzungsmittel mit Magnesium.

Natürliche Nahrungsmittel enthalten mehr als nur Magnesium – ganz im Gegensatz zu Magnesium-Supplementen. Denn unser Organismus benötigt mehr als nur Magnesium in entsprechend ausreichenden Dosierungen. Um dem gerecht zu werden, gibt es keine andere Lösung als eine ausgeglichene biologische Ernährung. Denn unser Organismus benötigt Tausende von Nährstoffen, um optimal zu funktionieren. Und so etwas ist mit der Gabe von entsprechenden Supplementen absolut nicht zu gewährleisten.

Fazit

Von daher ist das beste Magnesium-Präparat eine ausgewogene Ernährung, was ich auch durch den Satz „Magnesium ist in allen ursprünglichen Lebensmitteln enthalten“ zum Ausdruck bringen wollte. Bedenken Sie bitte, dass beispielsweise Vollkornbrot den Magnesium-Speicher der roten Blutkörperchen besser auffüllt als jedes Nahrungsergänzungsmittel. Das haben wissenschaftliche Untersuchungen gezeigt.

Für ausgesprochene Mangelsituationen empfiehlt sich eine zeitlich begrenzte, orale Supplementierung mit Magnesiumspartat, wenn schnell eine maximale Aufnahme erzielt werden soll. Soll speziell das Gehirn optimal mit Magnesium versorgt werden, dann ist nach bisherigem Forschungsstand Magnesium-L-Threonat das Mittel der Wahl. Wie ich oben schon erwähnt habe, empfehle ich die Kombination von Magnesium-L-Threonat mit Magnesiumtaurat.

Aber auch die anderen organischen Säuren wie Magnesiumcitrat und Magnesiumlactat können eine gute Hilfe sein. Unter den anorganischen Supplementen sind Magnesiumchlorid und Magnesiumcarbonat die effektivsten. Nach Beseitigung des Magnesiummangels jedoch gibt es keinen Grund, diese Supplemente weiter einzunehmen.

Sollte nach dem Absetzen der Supplemente der Magnesiummangel wieder auftreten, ist dies ein Zeichen dafür, dass die Ernährung, aus welchem Grunde auch immer, einen eklatanten Magnesiummangel aufweist. Hier drängt sich zudem der Verdacht auf, dass die Ernährung auch noch andere Nährstoffmängel aufweist, nicht nur einen Magnesiummangel. Unter solchen Voraussetzungen nur den Magnesiummangel zu kurieren entspräche einer alternativen Form der Symptom-Behandlung, wie sie der Schulmedizin sonst eigen ist.

Und wie ich bereits im erwähnten Newsletter schrieb: Ich würde auch mal an die Kombination mit den entsprechenden Schüssler-Salzen denken, wie zum Beispiel dem Magnesium phosphoricum.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 27.09.2022 überarbeitet und ergänzt.

Kalzium, meistens “Calcium” geschrieben, wird im Periodensystem der Elemente mit “Ca” abgekürzt. Das Metall hat die Ordnungszahl 20, weil die Atome des Elementes 20 Protonen enthalten und die Atomhülle aus 20 Elektronen besteht.

Ca gehört zur Gruppe der Erdalkalimetalle, ist also verwandt mit Magnesium, Strontium, Beryllium, Barium und Radium. Diese Elemente sind in ihren chemischen Eigenschaften teils den Alkalimetallen, teils den Erdmetallen recht ähnlich.
Alle Erdalkalimetalle sind zweiwertig. So gibt ein Ca-Atom in einer Verbindung zwei Elektronen an einen elektronegativeren Partner ab, wobei doppelt positiv geladene Kationen (Ca++) und zweifach negative Anionen entstehen.

Diese Anionen sind in den Mineralen der Erdkruste am häufigsten Carbonat, Sulfat, Silikat und Phoshpat. Bekannte Calcium-Verbindungen sind Marmor, Kalkstein, Kreide, Gips und Tafelspat. Wenn sich die Minerale in Wasser lösen, zerfallen die Ca-Verbindungen in ihre Kationen und Anionen. Neben Ca++ diffundieren dann CO32-, PO43- und SO42- in wässriger Lösung.

In elementarer Form kommt das hochreaktive Calcium im Erdmantel nicht vor, ist dort aber in kristallinen Verbindungen mit einem großen Anteil vertreten. Es ist das fünfthäufigste Element der festen Erdhülle.

Die physiologische Bedeutung von Calcium

Im Organismus des Menschen ist Calcium mit ca. 1 kg das am häufigsten vorkommende Mineral. 99 % davon bilden als mineralische Bestandteile die Knochen und Zähne.

Damit haben wir, streng genommen, ein inneres Gerüst (Skelett), das zum großen Teil aus Metall besteht.

Daher gehört Calcium zu den Mengenelementen, die mit mehr als 50 mg pro kg Körpergewicht im Organismus vorkommen. Der größte Teil ist im  Hydroxylapatit der Zähne und Knochen gebunden. Dieses Calcium-Phosphat mit einem hexagonalen Kristallgitter besitzt einen sehr hohen Härtegrad. Neben Calcium und Phosphat ist auch Fluorapatit für die Bildung der Zähne erforderlich.

Nur etwa 1 % des Calciums im Organismus sind in den Körperflüssigkeiten gelöst. Mit diesem geringen Gesamtanteil gehören die freien Erdalkali-Kationen allerdings zu den lebenswichitgen Elektrolyten, die Grundlage des Wasserhaushaltes sind. Das osmotische Gleichgewicht zwischen den verschiedenen Kompartimenten kann nur aufrechterhalten werden, wenn die gelösten Mineralien in den Grenzen ihrer erforderlichen Konzentration vorliegen.

In der Zellflüssigkeit (Zellpalasma) ist der Gehalt des Erdalkalimetalls mit 0,0002 mmol/l nahe Null. Extrazellulär, beispielsweise im Blutplasma, beträgt die Konzentration des frei gelösten Calciums dagegen 1,4 mmol/l. Hinzu kommt rund 1,0 mmol/l gebundenes Calcium, das mit Proteinen verknüpft oder in komplexierter Form im Blutplasma vorliegt.

Diese Komplexe bestehen aus Calciumlactat, Calciumcitrat, Calciumsulfat, Calciumhydrogencarbonat oder Calciumphosphat.

Zur Osmolarität trägt allerdings nur die Menge des gelösten Elektrolytes bei. Dabei verteilt sich Wasser über Zellmembranen hinweg, indem es der Konzentration der Elektrolyte wie Ca++ folgt. Wassermoleküle sind sehr klein und gelangen ohne Weiteres durch die Membran hindurch. Die großen Kationen wie Calcium müssen aber mit speziellen Transport-Proteinen über die Zellmembran geschleust werden.

Diese Proteine können sich öffnen und schließen, wodurch die Konzentration des Calciums diesseits und jenseits einer Membran gesteuert werden kann. Der Ca-Transport mit dem Konzentrations-Gefälle (“bergab”) wird als passiv bezeichnet, weil dafür keine Stoffwechsel-Energie  aufgewendet werden muss. Dies bewerkstelligen die Calcium-Kanäle.

Gegen das Gefälle (“bergauf”) transportiert werden Calcium-Kationen entweder durch Antiporter wie den Natrium-Calcium-Austauscher oder durch die Stoffwechselenergie verbrauchenden Calcium-ATPasen. Der Antiporter ist elektrogen und wird durch das Natrium-Gefälle gespeist.

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Die Bedeutung von Calcium im Muskel

In den Muskelzellen (bzw. Muskelfasern, die verschmolzene Muskelzellen darstellen) lösen Calcium-ATPasen die Kontraktion aus. Dabei kommt es innerhalb der Muskelzellularräume zu einer Erhöhung der Ca-Konzentration im Cytosol, wo sich die kontraktilen Proteine befinden. In der inaktiven Muskelfaser ist die Ca-Konzentration sehr niedrig, allerindgs nur im Cytoplasma und nicht im Sarkoplasmatischen Retikulum.

In diesen Zell-Organellen wird Calcium gespeichert, um bei einer nervalen Reizung der Faser Calcium ins Cytoplasma auszuschütten. Dabei pumpen Calcium-ATPasen in den Membranen des Sarkoplasmatischen Retikulums Ca-Ionen ins Cytoplasma.

Dort sind die kontraktilen Proteine Actin und Myosin eingebettet, die nun unter Calcium-Anlagerung und durch Einwirkung von Stoffwechsel-Energie aneinander entlang gleiten können. Die Muskel-Aktionen einschließlich der Herztätigkeit sind daher absolut Calcium-abhängig. Daneben steuert Calcium auf diese Weise auch die Bewegung amöboider Zellen wie die der Phagozyten des Immunsystems.

Weitere spezielle Funktionen von Calcium

Ähnlich wie bei der Muskelerregung spielt Calcium auch für den Sehvorgang eine wichtige Rolle. Im Erregungszustand steigt im Cytoplasma der Photorezeptoren die Calcium-Konzentration an, weil die Kationen aus den Discs der Sehzellen hinein ins Cytoplasma transportiert werden. Dadurch schließen sich die Natrium-Kanäle der Photorezeptoren, wodurch eine Hyperpolarisation ausgelöst wird.

Eine weitere Aufgabe von Calcium ist die Blutgerinnung. Diese ist eine Kaskade von Aktivierung und Desaktivierung von Gerinnungsfaktoren (12 an der Zahl), von denen das Calcium den Gerinnungsfaktor IV darstellt. Neben anderen Faktoren bewirken die positiven Calcium-Kationen, dass sich andere Gerinnungs-Faktoren an die Phospholipide der Zellmembranen binden können, die negative Ladungen tragen.

Also ohne Calcium gäbe es auch keine Blutgerinnung und es käme bei Verletzungen spätestens zu lebensbedrohlichen Blutverlusten.

Neben diesen Funktionen ist Calcium als Co-Faktor zahlreicher Stoffwechsel-Reaktionen beteiligt. Die Kationen übernehmen dabei oft die Rolle eines Second Messengers, der an das Protein Calmodulin bindet und so enzymatische Reaktionen regulieren kann.

Die physiologische Regulation des Calcium-Haushalts

Die Calcium-Kationen-Konzentration reguliert der Körper nicht nur in den Zellen, sondern auch in den Extrazellular-Räumen. Dieses dynamische Gleichgewicht zwischen den Kompartimenten wird als Calcium-Homöostase bezeichnet.

Den Calcium-Stoffwechsel beurteilt der Arzt anhand der Calcium-Konzentration im Blut. Als Normwert gilt dabei ein Gehalt von 2,2 bis 2,6 mmol/l (entspricht 8,4 bis 10,5 mg dl). Dies ist die Gesamtmenge des Erdalkalimetalls, das im Serum etwa zur Hälfte in gebundener Form und zur anderen Hälfte in freier, ionisierter Form vorliegt.

Weicht der Parameter vom Normfenster ab, so ist der Calcium-Stoffwechsel gestört. Die Blutserum-Konzentration steuert der Körper mit den beiden Peptidhormonen Parathyrin (Parathomon) und Calcitonin sowie dem Vitamin D3 (Calcitriol).

Die Regulation des Calcium-Haushalts hängt eng mit der Steuerung der Phosphat-Verteilung zusammen. Auf einem Mangel an Calcium im Blut reagieren die Nebenschilddrüsen mit einer Drosselung der Calcitonin-Produktion. Dieser Botenstoff steigert die Calcium-Ausscheidung über die Nieren und hemmt die Freisetzung des Erdalkalimetalls aus den Knochen.

Der Gegenspieler des Calcitonins ist das Parathyrin. Dieses Hormon schütten die Nebenschilddrüsen bei einem Serum-Calcium-Mangel verstärkt aus, weil es den Calcium-Abbau im Knochen fördert, die Calcium-Ausscheidung der Nieren drosselt und dafür die Phosphat-Exkretion erhöht.

Auf diesem Wege steigt der Calcium-Gehalt im Blut, allerdings hat dies auf die Dauer zur Folge, dass die Knochen brüchig werden. Man spricht daher von einer Knochenentkalkung oder Osteoporose, die besonders bei älteren Leuten einsetzen kann. Dies geschieht beispielsweise dann, wenn die Nieren zu wenig Calcitriol (Vitamin D3) ausschütten.

Der Vitalstoff wirkt als Hormon, das den Darm dazu anregt, mehr Calcium aufzunehmen. Gleichzeitig halten die Nieren unter der Wirkung des Botenstoffes mehr Phosphat zurück. Daneben hemmt Vitamin D3 die Produktion von Parathyrin in den Nebenschilddrüsen.

Steigt der Calcium-Gehalt im Blut zu stark an, drosseln die Nebenschilddrüsen die Synthese des Parathyrins und steigern die Ausschüttung von Calcitonin. Dadurch scheiden Nieren und Darm mehr Calcium aus und die Knchen bauen das Erdalkalimetall verstärkt ein.

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Hyperkalzämie

Sind die Blut-Werte des Calciums im Blut erhöht, dann spricht man von einer Hyperkalzämie.

Die Störung stellt über einen verlängerten Zeitraum eine außerordentliche Belastung für die Nieren dar. Je nach Gravidität der Hyperkalzämie kann es sogar zu einer Nierenfunktionsstörung kommen bzw. Nierenversagen. Weitere Kennzeichen sind Muskelschwäche, Herzrhythmus-Störungen, Hypertonie, Demenz und Leistungsabfall bis zum Koma. Daneben treten Magen-Darm-Störungen mit Verstopfung, Übelkeit und Erbrechen auf.

Oft sind Schilddrüsenerkrankungen die Ursache der Hyperkalzämie. Maligne Tumore oder eine Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion) führen dann zu einer verstärkten Produktion von Parathyrin. Krebs kann auch eine Freisetzung von Calcium aus den Knochen zur Folge haben, wodurch das Serum-Calcium ebenfalls ansteigt. Manchmal ist die Erkankung auch auf Beeinträchtigungen der Nieren zurückzuführen, die zu wenig Calcium ausscheiden.

Dabei können auch genetische Erkrankungen oder Medikamenten-Nebenwirkungen eine Rolle spielen. Eine weitere Möglichkeit sind Überdosierungen von Clacium-Präparaten oder von Vitamin D3. Auch ein Wasserverlust durch Alkoholabusus, Schwitzen, Durchfall oder Erbrechen kann die Calcium-Konzentration im Blut erhöhen, weil der relative Wassergehalt sinkt.

Der Arzt erkennt an den Calcium-Werten in Blut und Urin sofort, dass eine Hyperkalzämie vorliegt. Dann sollte der Patient viel trinken, um das Blut-Calcium zu verdünnen und den Verzehr einiger Lebensmittel stoppen. Dazu gehören vor allem Milch-Produkte. Biphosphonate und Calcitonin sind angezeigte Medikamente.

Risiken einer übertriebenen Calcium-Supplementierung?

Werden große Calciummengen über die Nahrung aufgenommen, dann steigt auch das Risiko für die Ausbildung eines Prostatakarzinoms um den Faktor 2,5. Laut einer Studie von der Harvard School of Medicine, die 47.750 Probanden beobachtete, stieg das Risiko proportional in Abhängigkeit des verzehrten Calciums.

So hatten die Männer, die zwischen 1500 und 2000 mg Calcium täglich einnahmen, ein 1,87-mal höheres Risiko für Prostatakrebs als die, die nur 500 bis 750 mg täglich konsumierten. Die Gruppe, die über 2000 mg (= 2 g) Calcium aufnahmen, hatten ein relatives Risiko von 2,43 gegenüber der 500-mg-Gruppe.

Die Forscher dieser Studie glauben, dass eine hohe Konzentration an Calcium in der Lage ist, die Zelldifferenzierung zu stören und auf diese Art die Ausbildung eines aggressiven und undifferenzierten Prostatakarzinoms auszulösen. Diese Ergebnisse wurden durch eine Studie der Universität von Wisconsin/Madison bestätigt.

Auch hier beobachteten die Forscher ein 2,5-fach erhöhtes Risiko für ein tödlich verlaufendes Prostatakarzinom. Die Gabe von Calcium ohne einen Vitamin D-Zusatz scheint das Risiko für einen Herzinfarkt zu erhöhen. Eine Meta-Analyse von der Universität von Auckland aus dem Jahr 2010 konnte beobachten, dass Calciumpräparate das Herzinfarktrisiko um 30 Prozent steigern.

Der Effekt tritt ab einer täglich aufgenommenen Menge von 800 mg Calcium auf, wenn nicht gleichzeitig Vitamin D eingenommen wird. Ein weiterer Nebeneffekt war die deutlich erhöhte Anzahl an Schlaganfällen und Todesfällen in der Calcium-Gruppe. Und wenn dann die Niere schon einen “Knacks” hat, dann werden zu hohe Calcium-Konzentrationen noch problematischer, besonders für ältere Menschen.

Hypokalzämie – Zu wenig Calcium

Sind die Werte erniedrigt, dann ist dies eine Hypokalzämie, bei der der Calciumspiegel im Blut unter 2,2 mmol/l abfällt. Dann kommt es zu Muskelkrämpfen und Atemnot durch eine Übererregbarkeit des Nervensystems.

Im EKG können Veränderungen auftreten (QT-Veränderung). Es sind auch Krämpfe (Spasmen) in der glatten Muskulatur möglich.  Daneben leiden die Patienten unter Bauchschmerzen, erhöhtem Blasendruck und Durchfall. Grund dafür sind Beeinträchtigungen des Elektrolythaushaltes.

Im chronischen Verlauf der Hypokalzämie können sich Demenz, Depressionen, Angstzustände, Osteoporose und Schädigungen des Sehnervens manifestieren.

Fehl- und Mangelernährung mit zu geringer Calcium-Aufnahme sind seltene Ursachen der Erkrankung. Häufiger kann es vorkommen, dass ein Patient unter Vitamin-D-Mangel leidet. Oft lösen auch endokrine Erkrankungen wie die Nebenschilddrüsen-Insuffizienz (Hypoparathyreoidismus) eine Hypokalzämie aus.

Schilddrüsenkrebs ist eine weitere Ursache, die zu einer Überproduktion von Calcitonin führt. Daneben kommt es bei einer Nierenschwäche zu einer Unterproduktion von Calcitriol mit der Folge eines Calcium-Mangels. Auch können Absorptions-Störungen des Darmes einen verminderten Calcium-Spiegel nach sich ziehen.

Der Arzt muss auch an Nebenwirkungen von hantreibenden Medikamenten (Diuretika) denken, wenn sich ein Patient mit Hypokalzämie vorstellt.

An den Blut- und Urinwerten kann der Calcium-Mangel erkannt werden. Dann ist eine Sofort-Intervention mit Calcium-Präparaten angezeigt. In Notfällen muss dies per Infusion erfolgen. Sollte der Zustand länger anhalten, ist auch die Gabe von Vitamin D angebracht, allerdings muss hier die Balance zwischen Calcium-Überschuss und Mangel gehalten werden. Dies erfordert die regelmäßige Kontrolle der Blutwerte.

Empfehlungen zum Bedarf und Aufnahme von Calcium

Die empfohlene tägliche Zufuhrmenge an Calcium liegt für Erwachsene bei 450 und 1000 mg. Allerdings sind diese Mengen fast vollkommen nutzlos, wenn nicht genug Vitamin D3 vorliegt, das für den Einbau des Calciums in die Knochen verantwortlich ist. Calcium wird über die Niere ausgeschieden. Diese Ausscheidung kann erhöht werden, indem man die Zufuhr von Salz, Proteinen, Alkohol und Kaffee erhöht.

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Hier einmal eine altersabhängige Empfehlung der täglichen Calciumzufuhr:

  • Säuglinge unter 4 Monate – 220 mg
  • Säuglinge zwischen 4 bis 12 Monate – 400 mg

Kinder

  • 1 bis 4 Jahre – 600 mg
  • 4 bis 7 Jahre – 700 mg
  • 7 bis 10 Jahre – 900 mg
  • 10 bis 13 Jahre – 1100 mg

Jugendliche und Erwachsene

  • 13 bis 19 Jahre – 1200 mg
  • 19 bis 50 Jahre – 1000 mg

Senioren

  • ab 50 – 1200 wegen einer geringeren Resorptionsfähigkeit. Bei eingeschränkter Nierenfunktion muss die Dosis dann reduziert werden.

Eine Minimalgrenze festzulegen ist fast ein Ding der Unmöglichkeit. Dies liegt begründet in Schwankungen der Calcium-Resorption, die abhängig ist von aktuellen Calcium-Spiegeln und dem aktuellen Bedarf. Verschiedene Lebens- und Ernährungsmuster des Einzelnen bestimmen auch über die Höhe der Minimaldosis.

Resorptionsverluste von 50 Prozent können den Bedarf durch die Nahrungsaufnahme deutlich erhöhen. Schwangere und stillende Frauen haben auch einen erhöhten Bedarf. Wie schwer es sein muss, die Mindestgrenze zu ziehen, zeigen die Empfehlungen der verschiedenen Länder und der WHO.

Während die WHO bei Erwachsenen 450 mg als Minimalgrenze setzt, empfehlen die Österreicher mehr als das Doppelte (1000 mg). Japan gibt seinen Säuglingen mindestens 400 mg jeden Tag; die USA und die Österreicher geben auch hier das Doppelte.

Bei Jugendlichen empfiehlt die WHO 650 mg; Kanada, die USA und Österreich geben die Empfehlung von 1000 bis 1200 mg täglich.

Calcium in Nahrungsmitteln

Nahrungsmittel mit einem vergleichsweise hohen Calciumgehalt sind:
Mohnsamen, Hartkäse, Schnittkäse etc.

Nahrungsmittel mit einem moderat hohen Gehalt sind:

Sesam, Nüsse, Weichkäse, Milch, Joghurt, Kefir, Molke, Brennnesseln, Grünkohl, Brokkoli, Meerrettich, Fenchel, getrocknete Feigen.

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Quellen:

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18768497?dopt=Abstract
https://cebp.aacrjournals.org/content/17/9/2302
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20671013?dopt=Abstract

Beitragsbild: iStock

Der Arzt Dr. Wilhelm Schüßler entwickelte im Jahr 1873 eine einfache und wirksame Therapie mit den sog. „Schüssler Mineralstoffen“, die heute als Biochemie nach Dr. Schüßler bekannt ist.

Schüßler war Homöopath und fand die Therapie mit der klassischen Homöopathie sehr komplex und schwierig. Schüssler analysierte die Asche von Verstorbenen, die unter anderem vor Ihrem Tod auch an schweren chronischen Krankheiten gelitten haben.

Er kam zu der Erkenntnis, dass bei verschiedenen Krankheiten bestimmte Mineralstoffe im Körper fehlen. Er folgerte daraus, dass die Einnahme dieses Mineralstoffs zu Lebzeiten, diese Krankheit geheilt oder deren Leid zumindest gelindert hätte.

Dr. Schüßler fand insgesamt 12 Mineralstoffe mit denen er seine Patienten dann auch behandelte. Diese „Schüssler Mineralstoffe“ oder auch Schüsslersalze genannt, sind aber nicht Mineralien im ursprünglichen Sinn.

Da Dr. Schüßler auch Homöopth war kombinierte er diese Erkenntnisse miteinander und bereitete die von ihm ausgewerteten Mineralien homöopathisch auf. Das ganze „potenzierte“ er nach den Richtlinien von Samuel Hahnemann, dem Begründer der Homöopathie.

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Vor allem wenn Sie für den Erhalt der Homöopathie sind, sollten Sie sich unbedingt dazu eintragen, denn die „Politik“ und etablierte Medizinerschaft ist bestrebt die Homöopathie zu verbieten und / oder abzuschaffen!

Somit sind die Schüssler Mineralstoffe weniger eine orthomolekulare Therapie, als eine homöopathische Behandlung.

Dennoch geht man in der Alternativen Medizin davon aus, dass durch die Gaben der Schüssler Mineralstoffe, die Aufnahme und Verteilung der Mineralstoffe im Körper ins Gleichgewicht gebracht wird.

Aus der Praxiserfahrung kann ich sagen, dass sich die Biochemie nach Schüßler und die orthomlekulare Therapie gut ergänzen können.

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Beitragsbild: 123rf.com – Alexander Raths