Mineralstoffe

Tribasisches Magnesiumcitrat

Informationen aus der Naturheilpraxis René Gräber

René Gräber
René Gräber

Tribasisches Magnesiumcitrat ist eine Variante des “normalen” Magnesiumcitrats mit einigen veränderten Eigenschaften. Während beim Magnesiumcitrat zwei Komponenten miteinander verbunden sind, nämlich Magnesium und ein Citrat(Zitronensäure)-Molekül, liegen beim tribasischen Magnesiumcitrat drei Magnesium-Ionen vor, die an zwei Zitronensäure-Moleküle gebunden sind.

Der Gesamtgehalt an elementarem Magnesium von Trimagnesiumdicitrat, wie der chemische Name dieser Verbindung lautet, beträgt etwa 16 Prozent.

trib mag citr

Tribasisches Magnesiumcitrat oder Trimagnesiumdicitrat

Während Magnesiumcitrat eine relativ gute Wasserlöslichkeit aufweist, ist das Trimagnesiumdicitrat praktisch wasserunlöslich, wenn es in einer wasserhaltigen Form vorliegt. Nur wasserfreies Trimagnesiumdicitrat ist in Wasser löslich.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Praxis-Newsletter mit den “5 Wundermitteln” an:

Kleine Anmerkung: Die Sache mit den “5 Wundermitteln” ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…
Eine Reihe von Fragen zu Magnesiumcitrat und welches die beste Darreichungsform von Magnesium sein könnte, habe ich in diesen Beiträgen diskutiert:

Eine Webseite[1] weist seit Oktober 2021 daraufhin, dass die “nicht wasserlösliche Form des Magnesiumcitrats, die sogenannte tribasische, in ihrer positiven Wirkung auf den menschlichen Stoffwechsel überlegen ist…”. Hier wird zudem die Aussage gemacht, dass entsprechende Studien darauf hinweisen würden. Leider gibt es keine Links zu besagten Studien, anhand derer sich die Leser selbst von der Sachlage überzeugen könnten.

Wir erfahren nur, dass aufgrund der Wasserunlöslichkeit von Trimagnesiumdicitrat die Geschmacksrezeptoren auf der Zunge nicht angesprochen werden, also die Substanz geschmacksneutral ist. Es ist wenig wahrscheinlich, dass dies zur “überlegenen Wirksamkeit” von Trimagnesiumdicitrat beiträgt.

Kaum Arbeiten zu Trimagnesiumdicitrat

Auf meiner Suche nach wissenschaftlichen Arbeiten zur Substanz bin ich zwar fündig geworden, jedoch nur in drei Fällen.

Erste Arbeit[2] vom Jahr 1996 aus München: “Anstieg des Magnesiumplasmaspiegels nach oraler Verabreichung von Trimagnesiumdicitrat”

Diese Arbeit versuchte die Bioverfügbarkeit von Trimagnesiumdicitrat bei gesunden Teilnehmern zu bestimmen. Es stellte sich allerdings heraus, dass der Abgleich zwischen den Messungen der Plasmaspiegel nach oraler Gabe und intravenöser Gabe zu keinem schlüssigen Ergebnis führte.

Die Autoren erklärten:

“Obwohl aus den Daten kein absoluter Wert für die orale Bioverfügbarkeit von Trimagnesiumdicitrat ermittelt werden konnte, könnten unsere Ergebnisse wichtig sein, um den Einfluss von Magnesiumpräparaten auf die Plasmamagnesiumkonzentration zu erhellen.”

Wenn man die hier veröffentlichten Zahlen zu den Plasmakonzentrationen nach oraler und parenteraler Gabe direkt vergleicht, gelangt man zu einer Bioverfügbarkeit von gerade einmal zehn Prozent, die unter dem liegt, was wir von Magnesiumcitrat (zwölf Prozent) wissen.

Der höhere Magnesiumanteil von Trimagnesiumdicitrat könnte jedoch diesen Nachteil ausmerzen. Allerdings sind dies nichts als reine Vermutungen, aus denen sich keine praktischen Anleitungen und Vorschläge ableiten lassen.

Die zweite Arbeit[3] kommt ebenfalls aus dem Jahr 1996 und ebenfalls aus München:

“Prophylaxe der Migräne mit oralem Magnesium: Ergebnisse einer prospektiven, multizentrischen, placebokontrollierten und randomisierten Doppelblindstudie”

In dieser Arbeit wurde der Effekt von der oralen Gabe von Magnesium, genauer gesagt Trimagnesiumdicitrat, bei 81 Patienten im Alter von 18-65 Jahren auf die Häufigkeit und Stärke von Migräneattacken untersucht. Die Teilnehmer erhielten 600 Milligramm Trimagnesiumdicitrat für die Dauer von zwölf Wochen oder ein Placebo.

Die Häufigkeit der Attacken reduzierte sich um knapp 42 Prozent in der Magnesium-Gruppe und nur knapp 16 Prozent in der Placebogruppe. Die Zahl der Tage mit Migräne und die symptomatische Behandlung der Kopfschmerzen durch übliche Schmerzmittel sank ebenfalls signifikant in der Magnesium-Gruppe.

Die Dauer und Intensität der Anfälle sank im Vergleich zu Placebo ebenfalls, allerdings nicht in einem signifikanten Ausmaß. Nebenwirkungen gab es mit knapp 19 Prozent in Form von Durchfall und knapp fünf Prozent für Magenverstimmungen.

Die Autoren schlossen aus ihren Beobachtungen, dass Magnesium in der vorliegenden Form und Dosierung für die Migräne-Prophylaxe effektiv ist.

Mein Fazit: Ich war in meinem Beitrag zu den Magnesiumpräparaten und welches das Beste ist (siehe Link oben) zu dem Schluss gekommen, dass in Sachen Dosierung maximal 300 Milligramm täglich gegeben werden sollten. Im Falle dieser Studie sind jedoch 600 Milligramm gegeben worden.

Damit erhebt sich die Frage, ob doppelt so hohe Dosierungen wie empfohlen notwendig sind, um physiologische Effekte durch Trimagnesiumdicitrat zu bewirken, was ein Hinweis auf eine mangelnde Bioverfügbarkeit sein könnte.

Die dritte Arbeit[4] stammt aus dem Jahr 1975 und kommt ebenfalls aus Deutschland: “Primäre Hypomagnesiämie. I. Resorptionsstudien”

Die Arbeit schildert ein Fallbeispiel eines männlichen Säuglings, bei dem ein Magnesiummangel vorlag. Die Untersuchungen zeigten eine mangelnde Retention und Resorption, obwohl die Eltern und Verwandten keine entsprechenden Auffälligkeiten zeigten. Das Baby wurde dann mit 1750 Milligramm Magnesium in Form von Trimagnesiumdicitrat erfolgreich behandelt.

Auch hier spricht die hohe Dosierung für eine eher eingeschränkte Bioverfügbarkeit von Trimagnesiumdicitrat, obwohl die hohe Dosierung auch ein Indikator für einen massiven Magnesiummangel sein könnte, der durch eine entsprechend hohe Dosierung möglichst schnell beseitigt werden sollte.

Fazit

Die wissenschaftlichen Untersuchungen zu Trimagnesiumdicitrat sind äußerst dünn gesät. Die angeblichen Studien in der weiter oben erwähnten Webseite zu den Vorteilen von Trimagnesiumdicitrat habe ich nicht finden können. Und falls es Vorteile geben sollte, dann bliebe immer noch die Frage, ob diese Vorteile nicht doch nur akademischer Natur sind, die die Hersteller und Vertreiber zu Werbezwecken entsprechend aufgehübscht haben.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter “Unabhängig. Natürlich. Klare Kante.” dazu an:

Quellen:

Dieser Beitrag wurde am 12.01.2024 erstellt.

René Gräber

René Gräber

Seit 1998 bin ich in eigener Naturheilpraxis tätig und begleite seitdem Patienten mit den unterschiedlichsten Beschwerden und Erkrankungen. Dabei spielen zahlreiche Vitalstoffe in der Behandlung eine Rolle, die in zahlreichen Fällen enorm helfen können.

Das könnte Sie auch interessieren: