Wäre es unter Umständen vorstellbar, dass man doch nahezu mühelos 100 Jahre und älter wird, und das auch noch ohne die Hilfe der allmächtigen, von Durchbrüchen triefenden Schulmedizin?

Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit hat das Eingreifen der Schulmedizin zur Folge, dass das genaue Gegenteil eintritt. Grund dafür ist der Glaube, dass Chemie die Biologie des Menschen zum Besseren korrigiert. Davon unbeeindruckt lehrt uns die Biologie, dass man ihr nicht ungestraft ins Handwerk pfuschen darf.

Was also ist die Lösung?

Eine bemerkenswerte Arbeit in eine bemerkenswerte Richtung hatten unlängst kanadische Wissenschaftler veröffentlicht: Longevity extension in Drosophila through gut-brain communication. Leider macht diese Arbeit nur Aussagen im Zusammenhang mit Drosophila Fliegen. Aber selbst die sind bemerkenswert.

Was hatten die Wissenschaftler untersucht?

Sie gehen davon aus, dass Altern und chronische Erkrankungen ein Ergebnis einer Reihe von Prozessen sind, zu denen metabolischer Stress, chronische Entzündungen, oxidativer Stress und Fehlfunktionen der Mitochondrien zählen.

Etwas neuerer Natur ist die Erkenntnis, dass die Veränderung der Zusammenstellung der Darmflora hier ebenfalls eine entscheidende Rolle spielen kann. Daraus folgend hat sich gezeigt, dass Probiotika in der Lage zu sein scheinen, negative Tendenzen, wie zum Beispiel chronische Erkrankungen, zu minimieren oder sogar zu verhindern.

In dieser Studie hatten die Autoren drei verschiedene Stämme als Probiotika eingesetzt, in Kombination mit Heilpflanzen aus der ayurvedischen Medizin (Terminalia chebula, Terminalia bellirica und Phyllanthus emblica), die unter anderem hohe Konzentrationen an Polyphenolen aufweisen. Die Autoren setzten auch die Einzelkomponenten isoliert bei den Fliegen ein, um die Effizienz der einzelnen Bestandteile beurteilen zu können.

Sie kamen zu dem Resultat, dass die Kombinationen deutlich effektiver waren als die „Mono-Substanzen“, wenn es um die Verbesserung folgender Parameter geht: Metabolischer Stress, Insulinresistenz, Regulationsmechanismen für die Energieproduktion, Entzündungen, oxidativer Stress und der Funktionsverlust der Mitochondrien. Unter der Kombination verlängerte sich die normale Lebenszeit der Fliegen um 50 Prozent. Die Autoren schreiben dies einer verbesserten Funktionalität der Darm-Hirn-Achse zu.

Die Schlussfolgerung der Autoren ist, dass mit der signifikanten Verringerung aller Risikofaktoren für die Entstehung chronischer Erkrankungen und vorzeitigem Altern durch eine Optimierung der Darmflora und Verbesserung der Funktionen der Darm-Hirn-Achse die Anwendung von Probiotika und synergistisch wirkenden Heilpflanzen ein mehr als vielversprechendes Werkzeug zu sein scheint.

Aber das sind doch nur Fliegen?!

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Wenn wir diese Beobachtungen unmittelbar und direkt auf den Menschen übertragen würden, dann müsste eine solche Kombination aus Probiotika und die Darmflora unterstützenden Heilpflanzen zu einer Erhöhung der Lebenserwartung führen, die heute dann bei 120 Jahre anzusiedeln ist.

Die Autoren der Arbeit sind sogar davon überzeugt, dass ihre Ergebnisse bis zu einem gewissen Grad auf den Menschen übertragbar sind, allerdings nicht in diesem Ausmaß und in dieser Konsequenz. Denn Drosophila ist seit Jahrzehnten schon ein beliebtes Forschungsobjekt.

Die Ergebnisse dieser „Fliegen-Forschung“ haben immerhin über 60 Prozent der biochemischen Vorgänge im menschlichen Organismus auf- und erklären können. Dies allein gibt die Berechtigung zu der Annahme, dass auch in diesem Fall die Mechanismen, die zu diesen positiven Ergebnissen geführt haben, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch für den Menschen zu treffen können.

Eine ungünstige Darmflora macht krank

Wer sich statt von naturbelassenen Lebensmitteln mit Industrie-Food ernährt, schädigt seine Darmflora. US-Studien belegen, dass ein ungünstig zusammengesetztes Mikrobiom des Darmes oft verbunden ist mit Herz- und Kreislaufkrankheiten. Wissenschaftliche Arbeiten an Mensch und Tier zeigen auch, dass die Zusatzstoffe in hochverarbeiteten Lebensmitteln zu Colitis ulcerosa führen können. Die chronisch-entzündliche Darmerkrankung kann Darmkrebs zur Folge haben. Unter den Hilfsstoffen scheinen dabei die künstlichen Bindemittel besonders gefährlich zu sein.

Frisches Obst und Gemüse hingegen liefern Präbiotika, die eine gesunde Darmflora heranwachsen lassen. Wichtig sind auch die Mikroben, die die Schale besiedeln, aber auch im Inneren der pflanzlichen Lebensmittel vorkommen.

Roh gegessen kommen von den positiven Keimen natürlich am meisten im Darm an. Aber auch kurz gekocht bleiben genügend solcher Bakterien erhalten, die sich im Darm wohl rasch vermehren. Das geht aus Versuchen hervor, in denen zehn Minuten gekochte und pürierte Äpfel mikrobiologisch untersucht wurden. Weniger im Mus, mehr aber in den Stückchen waren noch ausreichend der erwünschten Einzeller enthalten.

Die Darmflora beeinflusst auch das Gehirn

Und auch die Parallele bei der Darm-Hirn-Achse spricht für diese Annahme. Denn es gibt inzwischen etliche Studien, die gezeigt haben, dass die Störung dieser Achse verbunden ist mit Störungen wie Reizdarmsyndrom bis hin zu Depressionen.

Eine Verbesserung der Zusammensetzung der Darmflora in Richtung einer physiologisch gesunden Zusammensetzung verbessert somit die Funktion der Darm-Hirn-Achse und damit gleichzeitig eine Reihe von Parametern im Gehirn (Die Bedeutung der Darmflora für Ihre Gesundheit).

Der Einsatz der Kombination von drei verschiedenen Probiotika zusammen mit drei verschiedenen Heilpflanzen aus der ayurvedischen Medizin spricht für die Annahme, dass hier mehr als nur ein biochemischer Signalweg beeinflusst wird.

Dies steht im vollkommenen Einklang zur Natur biologischer Vorgänge, deren Verläufe nie monokausal sind und daher auch nicht mit einer chemisch ausgerichteten Monotherapie beeinflusst werden können. Diese für die Schulmedizin typische Vorgehensweise kann bestenfalls Symptome kaschieren, aber keine biologischen Vorgänge verändern.

Die Beeinflussung von chronischen Erkrankungen erfordert eine „Rejustierung“ fehlgeleiteter biologischer Vorgänge, also eine Rejustierung der biologischen Homöostase. Und in diesem Fall ist der Ansatzpunkt die Darmflora, bei der es zu einer pathologischen Verschiebung gekommen ist.

Ein weiterer Ansatzpunkt ist natürlich auch die Klärung der Frage, wie es zu dieser Verschiebung kommen konnte. Hier sind im Rahmen der Vermeidungsstrategie die Faktoren zu ermitteln und zu eliminieren, die hierfür verantwortlich sind, wie zum Beispiel Ernährung mit chemischen Zusätzen und wenig Ballaststoffen, Medikamente (vor allem Antibiotika, auch als Rückstände in Fleischwaren) und so weiter.

Der Einsatz von vegetarischer Diät als Basisdiät sichert immerhin die Zufuhr von ausreichenden Mengen an Ballaststoffen, die für die im Darm nützlichen Bakterien als Nahrungsgrundlage dienen (Präbiotika). Und viele Obst- und Gemüsesorten liefern gleichzeitig eine Reihe von wichtigen Vitaminen und Nährstoffen, inklusive Mineralien, die ebenfalls für das Wohlergehen von Darmmilieu, Immunsystem, Darm-Hirn-Achse und damit dem gesamten Organismus unerlässlich sind.

Zu den häufigsten Vertretern der Darmflora gehört das Bifidobakterium. Falls es Sie interessiert, wie das B. infantis vor Allergien und Darmentzündungen schützt lesen Sie hier gerne weiter:

Bifidobacterium infantis (vitalstoffmedizin.com)

Fazit

Es gibt wieder eine neue Studie, die die Annahme untermauert, dass die Behandlung chronischer Erkrankungen mit Chemie nicht funktionieren kann. Und der Grund dafür liegt darin, dass bei einer chronischen Erkrankung eine Unzahl an biologischen Prozessen, die alle miteinander zusammenhängen, aus dem Gleichgewicht geraten ist und daher von ein, zwei oder drei chemischen Substanzen kaum beeinflussbar ist. Diese Vorgehensweise kann bestenfalls Symptome abstellen, aber kein gesundes Gleichgewicht wiederherstellen.

Und diese Studie gibt weiterhin Grund zu der Annahme, dass viele biologische Prozesse mit der biologischen Behandlung der Darmflora, die im direkten Kontakt zum Immunsystem und zu unserer „Schaltzentrale“, dem Gehirn, steht, kausal therapierbar sind. Immerhin enthält die Darmflora zehnmal so viele bakterielle Zellen wie wir Körperzellen aufweisen. Das heißt, dass wir 90 Prozent unseres gesamten Organismus therapieren, wenn wir auf die Darmflora eingehen.

Auch interessant: Doping mit den „richtigen“ Bakterien

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Dieser Beitrag wurde im September 2020 erstellt und letztmalig am 14.05.2024 aktualisiert.

L. gasseri BNR17 ist einer von ca. 180 Lactobacillus-Stämmen, die in unserem Organismus gefunden werden können. Er ist relativ unbekannt, obwohl er in der Wissenschaft ein ziemlich großes Interesse gefunden hat. Der Stamm wurde in menschlicher Muttermilch gefunden, isoliert und dann ziemlich intensiv untersucht. Es gibt sogar ein Patent auf den Stamm in Korea.

Die erstaunlichste Wirkung von BNR17 ist sein Einfluss auf das Körpergewicht[1] [2], Diabetes[3] und Reizdarmsyndrom[4].

Diabetes

Zum Diabetes gibt es bereits eine Arbeit[5] aus dem Jahr 2009, allerdings mit Mäusen. Diese Studie untersuchte Mäuse in sechs Gruppierungen. Fünf Gruppen erhielten BNR17 in verschieden hohen Dosierungen. Die Kontrollgruppe erhielt „Avandia“[6], eine zum damaligen Zeitpunkt noch erhältliche orale Diabetesmedikation.

Es zeigte sich, dass sich bei den Mäusen eine Abnahme von Nahrungsaufnahme, Flüssigkeitszufuhr und Menge an Ausscheidungen in Abhängigkeit von der Dosierung von BNR17 entwickelte. Je höher die Konzentrationen von BNR17 waren, desto ausgeprägter war die Abnahme.

Die Nüchternwerte für den Blutzucker waren in der Gruppe mit der höchsten Konzentration an BNR17 deutlich niedriger als in der Gruppe mit Avandia, also der Kontrollgruppe. Der HbA1c-Wert wurde ebenfalls gesenkt, allerdings statistisch nicht signifikant. Dies mag auch damit zu tun haben, dass die Studie nur über den Zeitraum von zwölf Wochen verlief. Es ist damit nicht auszuschließen, dass eine statistische Senkung des Werts sich nach einem etwas längeren Zeitraum dann doch noch einstellt. Aber das ist Spekulation meinerseits.

Obwohl die Arbeit mit Mäusen durchgeführt wurde, schlossen die Autoren, dass die beobachteten Effekte so ausgeprägt waren, dass sie mit einiger Wahrscheinlichkeit auch beim Menschen zu beobachten sind und damit für die Therapie von Typ-2-Diabetes von Bedeutung sein dürften.

Reizdarmsyndrom

Hierzu stellvertretend eine Arbeit[7] aus dem Jahr 2018. Es handelt sich um eine kleine klinische Studie mit nur 24 Patienten in der Verumgruppe und 24 Patienten in der Placebogruppe. Die Gabe von BNR17 verbesserte in der Verumgruppe eine Reihe von Parametern wie zum Beispiel die Lebensqualität, Passagezeit und Veränderungen in der mikrobiologischen Zusammensetzung der Ausscheidungen.

Gewichtsverlust

Dieses Thema ist sicherlich für viel mehr Menschen interessant. Hierzu gibt es ebenfalls eine Reihe von Studien, wie zum Beispiel diese Arbeit[8] aus dem Jahr 2018.

An dieser Studie nahmen 90 Freiwillige teil (Alter zwischen 20-75). Der BMI der Teilnehmer lag zwischen 25-35. Die Teilnehmer wurden in drei Gruppen aufgeteilt. Diese Gruppen erhielten entweder Placebo oder eine geringe Dosierung oder eine hohe Dosierung von BNR17. Die Studiendauer betrug zwölf Wochen.

In dieser Zeit wurden folgende Parameter überwacht: Körpergewicht, BMI, Umfang von Hüfte und Taille und deren Verhältnis, sowie einige biochemische Parameter, die zu Beginn und am Ende der Beobachtungszeit erhoben wurden.

Es zeigte sich, dass unter der hohen Dosierung von BNR17 das viszerales Fett (Fettaufbau um die inneren Organe im Bauchbereich) sehr deutlich abgenommen hatte. Nicht nur die Menge des Fetts wurde reduziert, sondern auch dessen Ausbreitung über die Organe hinweg.

Der Umfang der Taille zeigte sich ebenfalls deutlich reduziert, aber nicht nur in der Gruppe mit hochdosiertem BNR17, sondern auch in der Gruppe mit der niedrigen Dosierung. Die biochemischen Parameter zeigten zwischen den drei Gruppen keine signifikanten Unterschiede.

Die Autoren schlossen, dass aufgrund ihrer Beobachtungen anzunehmen sei, dass der tägliche Verzehr von BNR17 zu einer Reduzierung der Fettmasse im Abdominalbereich führt, was besonders für Übergewichtige von Bedeutung wäre.

Fazit

Lactobacillus gasseri BNR17 ist ein „alter Bekannter“, der in der Welt der Wissenschaft ausgiebig untersucht wurde. Gerade im Bereich der Reduktion von Körpergewicht scheint dieses Probiotikum fast wahre Wunder zu wirken. Umso verwunderlicher ist es, dass BNR17 bei der Diskussion um Maßnahmen zur Gewichtsreduktion praktisch keine Rolle gespielt hat. Ob hier das koreanische Patent eine Rolle gespielt hat und vielleicht noch spielt, wäre eine mögliche Erklärung.

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Quellen:

Dieser Beitrag wurde am 07.11.2022 erstellt.

Ist das jetzt nicht ein wenig weit hergeholt?

Aber weit gefehlt! Wie es aussieht, gibt es überraschend viele wissenschaftliche Arbeiten, die sich genau mit diesem Themenkomplex auseinandergesetzt haben.

Und der Grund dafür ist, dass es so ein „Ding“ gibt, was wir umgangssprachlich als „Bauchhirn“ bezeichnen. Die Fachleute sprechen hier vom enterischen Nervensystem oder der Darm-Hirn-Achse.

„Medscape“ hat hierzu einen interessanten Beitrag gebracht (Achse Darm-Gehirn: Was die Darmflora mit Hirnerkrankungen zu tun hat), der leider nur die erste Seite zeigt. Die weiteren 4 Seiten kann man nur einsehen, wenn man eingeschriebenes Mitglied ist. Aber bereits auf dieser ersten Seite wird dem Leser erklärt, was es mit diesem „Bauchhirn“ auf sich hat:

„Die bidirektionale Kommunikation zwischen dem Darm und Gehirn erfolgt auf direkten und indirekten Wegen über das zentrale und das enterische Nervensystem, über das endokrine und das Immunsystem sowie über die Modulation von Neurotransmittern.“

Was der Bauch mit Gefühlen zu tun hat, und wie sich das Bauchgefühl für das Gehirn auswirkt, das habe ich in meinem Beitrag Das Bauchgefühl – ist in Wahrheit Ihr Bauchhirn! diskutiert.

Unsere Arbeitshypothese lautet also: Wenn es eine nervale Direktverbindung zwischen Darm und Gehirn gibt, dann gibt es Grund zu der Annahme, dass Darmerkrankungen direkt in Verbindung stehen mit entsprechenden Störungen im Gehirn. Und das erfolgreiche Therapien der Darmerkrankungen auch die Störungen im Gehirn beseitigen.

In dem bereits oben erwähnten Artikel über Probiotika (Was sind Probiotika und Probiotische Arzneimittel?) habe ich mithilfe von wissenschaftlichen Arbeiten gezeigt, wie und bei welchen gesundheitlichen Problemen Probiotika eine wertvolle Therapiehilfe sein können.

Der Beitrag Autismus durch gestörte Darmflora und Glyphosat? diskutiert eine von einer Reihe von  Störungen, die durch eine gestörte Darmflora bedingt sein können.

Probiotika gegen Depression

Die Diskussion um die Darm-Hirn-Achse und damit verbundene therapeutische Interventionsmöglichkeiten scheint erst seit wenigen Jahren ernsthaft geführt zu werden. Eine Arbeit aus dem Jahr 2015 belegt dies: The gut microbiome and diet in psychiatry: focus on depression.

Diese Arbeit fasst die zu diesem Zeitpunkt neueren Erkenntnisse zusammen, wie die Ernährung die Zusammensetzung und Aktivität der Darmflora beeinflusst und welchen Einfluss dies auf depressive Erkrankungen hat. Die Autoren sprechen davon, dass es neuere Arbeiten gibt, die gezeigt haben, dass möglicherweise Präbiotika und Probiotika und fermentiert Nahrungsmittel einen positiven Einfluss auf die mentale Gesundheit haben.

Sie kommen zu dem Schluss, dass die Diskussion sich noch in einem sehr frühen Stadium befindet. Dass sich aber jetzt schon abzeichnet, dass die Darmflora eine wichtige Rolle für die Entwicklung des Gehirns hat, sowie für das Verhalten und die mentale Gesundheit beim Menschen.

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Rückgang depressiver Symptome

Eine kleinere klinische Studie, randomisiert, doppelblind, Placebo kontrolliert, mit 40 Patienten mit schwerer Depression. 20 Patienten erhielten Probiotika, die Placebogruppe ein entsprechendes Placebo. Die Beobachtungszeit war 8 Wochen.

Es zeigte sich, dass die Verumgruppe nach 8 Wochen einen signifikanten Rückgang der depressiven Symptome verzeichnete. Gleichzeitig sanken die Insulinkonzentrationen, verbesserte sich die Insulinresistenz und das C-reaktive Protein als Marker für Entzündungsprozesse war ebenfalls signifikant reduziert.

Eine Metaanalyse untersuchte die Frage, inwieweit die Gabe von Probiotika Depressionen und Angstzustände positiv beeinflussen kann. Die dazu gefundene Literatur von 10 randomisierten Studien zeigt, dass es bis zu diesem Zeitpunkt eine eingeschränkte Bestätigung eines Zusammenhangs gibt.

Die Autoren sehen hier methodische Probleme bei der Durchführung der Studien als Grund, warum die Zusammenhänge nicht eindeutiger zu sehen sind. Sie sagen, dass trotz der methodischen Beschränkungen die Resultate einen psychologischen Nutzen aufgrund der Gabe von Probiotika erkennen lassen.

Andere Vitalstoffe sind ebenfalls wichtig

A double-blind, randomized, placebo-controlled trial of Lactobacillus helveticus and Bifidobacterium longum for the symptoms of depression.

Diese Arbeit wurde mit 79 Teilnehmern durchgeführt. Auch hier handelt es sich um eine randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Arbeit.

Diese Arbeit sah keinen klinischen Effekt einer Gabe von Probiotika nach einer Beobachtungszeit von 8 Wochen. Allerdings sahen die Autoren hier, dass unterschiedliche Konzentrationen von Vitamin D den Behandlungseffekt beeinflusst hatten. Gerade darüber hatte ich ja bereits hier schon einemal ausführlicher berichtet: Depressionen durch Vitalstoffmängel.

Sie sahen auch die Schwere, Chronifizierung oder Behandlungsresistenz der Teilnehmer als mögliche Ursache für einen negativen Behandlungserfolg. Sie empfehlen auch, bei weiteren Studien den Vitamin-D-Spiegel zu überwachen. Und sie befürworten weitere Studien in dieser Richtung.

Stress, Autismus und Depressionen

The Microbiome-Gut-Brain Axis in Health and Disease.

Auch diese Arbeit stammt aus diesem Jahr (2017). Diese Übersicht bestätigt die bislang gemachten Beobachtungen, dass die Darmflora einen Einfluss auf Stressempfindung und kognitive Funktionen hat. Weiter sehen die Autoren die Möglichkeit, mithilfe von Präbiotika und Probiotika, und gegebenenfalls Antibiotika, die Hirnfunktionen zu beeinflussen und Störungen der Darm-Hirn-Achse, wie Depressionen und Autismus, zu beseitigen.

Metaanalyse mit 10 Studien

The effects of probiotics on depressive symptoms in humans: a systematic review.

Eine weitere Arbeit aus diesem Jahr spricht davon, dass es eine überwältigende Zahl von Hinweisen gibt, dass Probiotika in der Lage sind, depressive Symptome zu verbessern, dass aber die Zahl der klinischen Studien mit einer entsprechend großen Probandenzahl noch zu dürftig ist.
Grund für diese Aussage ist eine Auswertung von 10 Studien in Form einer Metaanalyse, wobei die Mehrheit dieser Studien zu einer positiven Bilanz kommt.

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Sehr vergleichbare Ergebnisse gibt es auch bei Tierversuchen:

Die zuletzt genannte Arbeit ist allerdings ein Hinweis dafür, dass der umgekehrte Weg, also der Einsatz von Antibiotika (und nicht von Probiotika) zu massiven Veränderungen der Darmflora führt, die wiederum einen massiven Einfluss auf das Verhalten der Tiere im Sinne einer Depression haben.

Damit haben wir einen Hinweis, das Antibiotika möglicherweise an der Entstehung von Depressionen beteiligt sein können.

Potential Novel Treatments for Bipolar Depression: Ketamine, Fatty Acids, Anti-inflammatory Agents, and Probiotics.

In dieser neuen Arbeit besprechen die Autoren eine Reihe von Substanzen, die möglicherweise bei bipolaren Störungen einen positiven Effekt ausüben können. Ketamin, eine psychoaktive Droge, die in der Anästhesie und Schmerzbehandlung eingesetzt wird, zeigte nur einen kurzzeitigen Effekt.

Die mehrfach ungesättigten Fettsäuren (ich gehe davon aus, dass Omega-3-Fettsäuren gemeint sind) werden als wichtig für die Struktur und Funktion von Neuronen und deren Zellmembranen angesehen, und zeigen somit einen positiven Effekt bei bipolaren Störungen.

Die Autoren berichten, dass Entzündungsprozesse zu einer veränderten Synthese von Peptiden führen, die wiederum Grundlage für depressive Veränderungen bei den Patienten sind. Der Einsatz von entzündungshemmenden Medikamenten, wie Celecoxib, ein selektiver COX-2-Hemmer, hat laut Bericht der Autoren einen gewissen Nutzen zeigen können.

Allerdings betrachten die Autoren den Einsatz von Probiotika bei dieser Indikation als noch zu „spekulativ“.

Mein Fazit hier: Ketamin und Celecoxib sind verschreibungspflichtige Medikamente der Schulmedizin und werden in dieser Übersichtsarbeit als relativ positiv dargestellt. Auffällig ist, dass bei der Darstellung Omega-3-Fettsäuren nicht als Omega-3-Fettsäuren, und damit als natürlich vorkommende Substanzen, Erwähnung finden. Die Autoren begnügen sich hier mit dem Ausdruck „mehrfach ungesättigte Fettsäuren“. Die Probiotika und die von ihnen ausgehenden Verbesserung des Darmmilieus werden als „spekulativ“ dargestellt. Ich kann mich hier des Eindrucks nicht erwehren, dass hier natürliche Substanzen wie Omega-3-Fettsäuren und Probiotika kleingeredet werden sollen. Denn die bisher diskutierten Arbeiten über Probiotika und deren Effekte auf die Darmflora und letztendlich auf depressive Veränderungen erschienen dort als alles andere als „spekulativ“.

Recent developments in understanding the role of the gut microbiota in brain health and disease.

Diese Arbeit aus Irland, ebenfalls aus diesem Jahr, bestätigt noch einmal die bislang gemachten Ergebnisse, wie wir sie in den zuvor diskutierten Arbeiten gesehen haben. Für die Autoren ist der Einsatz von Probiotika zur Verbesserung der Darmflora und damit verbunden die Behandlung von neurologischen Problemen alles andere als „Spekulation“. Die Autoren befürworten explizit eine gezielte Therapie mit Präbiotika, Probiotika und einer entsprechenden Ernährung.

Probiotic Bifidobacterium longum NCC3001 Reduces Depression Scores and Alters Brain Activity: A Pilot Study in Patients With Irritable Bowel Syndrome

Die neueste Arbeit stammt vom August diesen Jahres. Auch hier handelt es sich um eine randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte klinische Studie, allerdings mit nur 44 Teilnehmern mit Reizdarmsyndrom und entsprechenden Symptomen. Gleichzeitig litten diese Patienten unter Angstzuständen und/oder Depressionen.

Die Beobachtungsdauer betrug 10 Wochen. Die Autoren beobachteten während dieser Zeit Symptome des Reizdarmsyndroms, Lebensqualität und Somatisierung.

Es zeigte sich, dass die Gabe von Probiotika die Depressionen signifikant mildern konnte, allerdings keinen deutlichen Effekt bei den Angstzuständen zeigte. In Bezug auf Lebensqualität zeigte sich unter den Probiotika eine deutliche Verbesserung. Die Verbesserungen standen in einem Zusammenhang mit Veränderungen in den Hirnaktivitäten, die mithilfe von Magnetresonanztomografie-Messungen ermittelt und bestätigt wurden.

Fazit

Es gibt inzwischen überraschend viele Arbeiten, die sich mit einem auf den ersten Blick ungewöhnlichen Zusammenhang auseinandersetzen, der direkten und indirekten Verbindung zwischen Gastrointestinaltrakt und Gehirn.

Selbst in der Schulmedizin scheint das Konzept der „Darm-Hirn-Achse“ einiges an Anerkennung gefunden zu haben. In diesen Kreisen spricht man dann eher von einem „enterischen Nervensystem“. Die bislang gemachten Ergebnisse werden allerdings von noch viel zu kleinen klinischen Studien gestützt. Dies ist für mich kein Grund, diese vorläufigen Ergebnisse als „spekulativ“ abzutun, sondern ein Wegweiser, in welche Richtung die Forschung gehen sollte, um zu besseren Therapien für psychische Erkrankungen zu gelangen.

Auch hier sehe ich kommen, dass die Mehrzahl der betroffenen Patienten von einer natürlichen Therapie mit natürlich vorkommenden Substanzen, wie Probiotika, Vitamin D, Omega-3-Fettsäuren etc. profitieren kann, und nur die „harten Fälle“ Fälle für den Einsatz von synthetischen Substanzen werden. Dieses Szenario ist natürlich kein besonders günstiges für die Hersteller von Antidepressiva und verwandten Substanzen.

Siehe auch: Bifidobacterium longum

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Die Bakteriengattung der Streptokokken (Streptococcus) besiedelt unter anderem den menschlichen Körper.

So sind die Mikroorganismen natürlicherweise sowohl im Verdauungstrakt als auch auf unserer Haut anzutreffen. Teilweise kommen die Streptokokken aber auch in der Scheide und den oberen Bereichen der Atemwege vor. Die Bakterien können Sauerstoff im Allgemeinen zwar nicht verwerten, doch überleben die meisten Streptococcus-Arten problemlos an der Luft.

Streptokokken, die Zucker zu Milchsäure fermentieren können, gelten gemeinhin als völlig harmlose Siedler des Menschen. Doch können viele Streptococcus-Arten gefährliche Krankheiten auslösen, wenn sie sich zu stark vermehren.

Zu den durch Streptokokken verursachten Erkrankungen gehören vor allem Karies, Hals-Nasen-Ohren-Infektionen, Lungenentzündungen und Hirnhautentzündung (letzteres vor allem bei zu früh geborenen Babys).

Ebenso gibt es aber auch einzelne Streptokokken, die sehr förderlich für unsere Gesundheit sind. So helfen einige probiotische Streptokokken bei dem Aufbau einer gesunden Mundflora mit. Auch können diese Streptokokken-Arten den Darm vor verschiedenen Krankheitskeimen schützen.

Außerdem stellen Streptokokken (etwa der Stamm Streptococcus salivarius K12), bestimmte Moleküle her, die antibiotische Wirkung zeigen. Diese Bakteriozine töten besonders gut nahe verwandte Mikroorganismen ab. Die Streptokokken besitzen somit ein hervorragendes Mittel, um sich vor direkten Nahrungskonkurrenten zu schützen. Die gezielte Einnahme der Bakteriozin-herstellenden Streptokokken sorgt also dafür, dass die „guten“ Mikroorganismen schädliche Streptokokken verdrängen und so beispielsweise sehr wirkungsvoll vor Parodontose schützen. (1)

Die als Probiotika genutzten Stämme sind wissenschaftlich gut untersucht, kommen auch natürlicherweise im Menschen vor und gelten als ungefährlich.

Die probiotischen Streptokokken können den niedrigen pH-Wert im Darm und hohe Konzentrationen der Gallensalze überstehen. Dies ist Voraussetzung dafür, dass die Bakterien überhaupt die Darmgesundheit verbessern können. (2)

Da auch die Streptococcus-Arten, die typischerweise als Starterkulturen für herkömmlichen Joghurt genutzt werden, im Kot der Probanden festgestellt werden, scheinen auch diese Bakterien die für Mikroorgansimen ungünstigen Bedingungen im Magen zu überleben. (3)

Streptococcus-Arten in Lebensmitteln und Medikamenten

Vor allem die Bakterienart Streptococcus thermophilus spielt bei der Joghurtproduktion eine herausragende Rolle. Denn, neben unterschiedlichen Laktobazillen und Bifidobakterien, werden diese Streptokokken sehr häufig als Starterkulturen zur Produktion fermentierter Milchprodukte eingesetzt. So werden die Streptokokken außerdem zur Herstellung von Mozzarella und Emmentaler genutzt.

Medikamente mit probiotischen Streptococcus-Stämmen werden nicht nur zur Prophylaxe vor Karies eingesetzt, sondern helfen auch bei der Verbesserung der natürlichen Darmflora. (4)

Wie oben beschrieben, stellen die Streptokokken sehr wirkungsvolle Bakteriozine her, die andere Arten der Gattung am Wachstum hemmen oder abtöten. Mediziner nutzen dies in einer so genannten Bakterienaustausch-Therapie aus (bacterial replacement therapy). Hierbei sorgt der ungefährliche Stamm mithilfe seiner produzierten Bakteriozine dafür, dass die gefährlichen Streptokokken auf Dauer aus dem Mundraum verdrängt werden. (5)

Außerdem werden bestimmte Substanzen der Streptokokken benutzt, um bei Patienten medikamentös Blutgerinnsel und Thromben aufzulösen. (6)

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Streptokokken können vor Karies und Atemwegserkrankungen schützen

Der probiotische Bakterienstamm Streptococcus salivarius K12 sorgt für eine gesunde Mundflora. Denn, wie oben beschrieben, verdrängen diese Streptokokken nahe Verwandte, die als Hauptursache für Karies und Parodontose gelten. Dies konnte Professor John Tagg mit seinem Team anhand mehrerer Studien nachweisen. (7)

Zum ersten Mal aufmerksam wurde die Forschergruppe auf dieses Phänomen, als sie feststellte, dass Personen, bei denen der ungefährlichen Stamm natürlicherweise im Mund anzutreffen ist, wesentlich seltener an Infektionen leiden, die durch Streptokokken ausgelöst werden. Hierauf bauen alle weiteren Untersuchungen der Wissenschaftler auf, deren Ergebnisse zur Kariesprophylaxe sehr vielversprechend sind.

Es gibt unzählige Bakterien, etwa Staphylococcus aureus oder Streptococcus pneumoniae, die sich beispielsweise bei einem geschwächten Immunsystem stark vermehren und dann im schlimmsten Fall zu einer lebensbedrohlichen Lungenentzündung führen können. In Zusammenarbeit mit anderen probiotischen Bakterien kann Streptococcus thermophilus vor möglichen Krankheitskeimen in den oberen Atemwegen schützen.

Zu diesem Ergebnis kam eine Forschergruppe, die potentiell infektiöse Bakterien in der Nase untersuchten. Probanden, die regelmäßig einen mit den probiotischen Bakterien angereicherten Joghurtdrink zu sich nahmen, hatten demnach signifikant weniger gefährliche Keime in ihren oberen Atemwegen als die Kontrollgruppe. (8)

Gemeinsam mit mehreren weiteren probiotischen Bakterien hilft Streptococcus thermophilus beim Reizdarmsyndrom. (9)

Auch bei anderen Darmerkrankungen kommen die Streptokokken – meist in Verbindung mit weiteren Probiotika – zum Einsatz. So helfen sie effektiv bei Durchfällen, die beispielsweise durch eine Antibiotika-Einnahme ausgelöst werden. Denn die Gabe probiotischer Bakterienstämme baut nach dem unspezifischen Abtöten der Mikroorgansimen die natürliche Darmflora gezielt wieder auf.

An Fischen konnte gezeigt werden, dass die Gabe probiotischer Streptococcus-Stämme – in Kombination mit einer Kräutermischung – nicht nur das Immunsystem der Tiere aktiviert, sondern gleichzeitig das Wachstum und die Blutzusammensetzung verbessert. (10)

Schauen Sie unbedingt auch in meinen Beitrag:

https://www.vitalstoffmedizin.com/bifidobakterien/

In dem Beitrag gehe ich auf die zahlreichen positiven Eigenschaften auf unsere Gesundheit ein und warum Bifidobakterien vermehrt als Probiotika eingesetzt werden.

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Quellen: 

(1)www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15752094
(2) www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19469286
(3) www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16820518
(4) www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21840808
(5)www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19722837
(6)www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19870210
(7)www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15752094
(8)www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12540416
(9)www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17108865
(10)www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21669289

Der Hefepilz Saccharomyces cerevisiae kommt seit Jahrtausenden beim Backen, beim Bierbrauen und auch bei der Weinherstellung zum Einsatz.

Denn die Einzeller stellen, vor allem unter Sauerstoffausschluss, bei der Fermentation aus Kohlenhydraten (Zucker) Alkohol her. Ist genügend Sauerstoff vorhanden, bilden sie hingegen vorrangig Kohlenstoffdioxid.

Da S. cerevisiae also sowohl an der Luft als auch ohne Sauerstoff (anaerob) überlebt, gilt der Pilz als fakultativer Anaerobier.

Die Backhefe S. cerevisiae, auch als Bierhefe oder Bäckerhefe bezeichnet, ist wissenschaftlich sehr gut untersucht und gilt als Modellorganismus in der Forschung. So ist beispielsweise die Erbsubstanz des leicht zu kultivierenden Pilzes vollständig bekannt. An S. cerevisiae werden aber auch Studien über den Zellzyklus eukaryotischer Zellen (Zellen mit Zellkern) durchgeführt, die in großem Maße auch auf Pflanzen, Tiere und Menschen übertragbar sind.

Natürlicherweise kommt Saccharomyces cerevisiae vor allem auf den Oberflächen von Obst vor, da der Pilz für seinen Stoffwechsel viel Zucker benötigt. So gehen Forscher davon aus, dass der Hefepilz, der von uns Menschen zur Herstellung von Lebensmitteln eingesetzt wird, ursprünglich von der Schale reifer Weintrauben stammt.

Zwar sind nicht alle S. cerevisiae-Stämme resistent gegenüber der Magensäure und den Gallensalzen, doch gibt es viele probiotische Hefestämme, die die Passage durch den Magen problemlos überstehen.

Denn nur, wenn die Pilze lebend bis in den Darm gelangen, können sie ihre positiven Eigenschaften überhaupt entfalten. (1)

Backhefe gilt allgemein als recht sicher und ungefährlich. Personen, die an Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa leiden, bilden allerdings in vielen Fällen Antikörper gegen S. cerevisiae, so dass es zu Unverträglichkeitsreaktionen kommen kann.

Patienten mit einem geschwächten Immunsystem oder einem allgemein schlechtem Gesundheitszustand sollten Probiotika, die lebende Hefekulturen enthalten, nur nach dringendem Anraten des Arztes zu sich nehmen. (2)

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Saccharomyces cerevisiae in Lebensmitteln und Arzneistoffen

S. cerevisiae wird, wie oben beschrieben, als Triebmittel im Sauerteig und bei der Herstellung alkoholischer Getränke in großem Stil genutzt. Auch bei der Produktion von Essig spielt die Backhefe eine große Rolle. Außerdem ist sie beispielsweise in traditionell hergestelltem griechischen Fetakäse und in Büffelmozzarella oft vorhanden.

Bei der kommerziellen Nahrungsmittelproduktion kommen teilweise besondere Backhefe-Züchtungen zum Einsatz, etwa solche, die toleranter gegenüber starkem Druck oder hohen Temperaturen sind.

In der Tierzucht, speziell bei Rindern und Pferden, wird Hefe seit vielen Jahren genutzt, um das Milieu im Verdauungstrakt zu verbessern. Denn S. cerevisiae verstoffwechselt hier kleine Restmengen des Sauerstoffs, wodurch anaerobe Bakterien der natürlichen Darmflora besser wachsen können. Die Gabe der probiotischen Pilze soll für eine Leistungssteigerung sorgen. Untersuchungen zeigen außerdem, dass die Tiere sich schneller von Durchfällen erholen. (3)

Doch auch beim Menschen helfen die probiotischen Hefezellen dabei, Durchfälle schneller zu kurieren oder ihnen vorzubeugen.

Saccharomyces cerevisiae hilft bei Diarrhö und stimuliert das Immunsystem

Untersuchungen zeigen, dass S. cerevisiae bestimmte Escherichia coli-Stämme abtöten kann. Die Wissenschaftler vermuten, dass die Bakterien möglicherweise durch den Alkohol, den der Pilz produziert, geschädigt werden. (4)

Durchfälle, die durch bakterielle Krankheitserreger ausgelöst werden, können mit probiotischen Hefekulturen kuriert werden. So kann Saccharomyces cerevisiae beispielsweise dabei helfen, Durchfälle, die durch Clostridium difficile verursacht werden, zu behandeln. (5) Dies konnte bei Versuchen mit Ratten bestätigt werden. (6)

Mithilfe eines Mausmodells konnte gezeigt werden, dass probiotische Saccharomyces cerevisiae-Stämme das Immunsystem der Tiere positiv beeinflussen. So aktivierten die Pilze die Zytokine und die Immunglobuline A der Mäuse. (7)

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Quellen: 

(1) www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19120638
(2) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15889360
(3) www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18349243
(4) www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21131521
(5) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/10764197
(6) www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/9753273
(7) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20059615

Der einzellige Hefepilz Saccharomyces boulardii, der eng mit der Backhefe (S. cerevisiae) verwandt ist, wird vor allem als probiotisches Medikament zur Vorbeugung von Durchfällen eingesetzt.

Erstmals beschrieben wurde diese Zuckerhefen-Art 1923 von dem französischen Naturforscher Henri Boulard.

Denn er beobachtete, dass die Einwohner Indonesiens bei Durchfallerkrankungen an den Schalen von Litschis lutschten. Zwar vermutete der Naturforscher erst, dass ein pflanzlicher Wirkstoff aus den Litschischalen für die Genesung verantwortlich sei. Doch stellte sich schnell heraus, dass es der auf der Oberfläche haftende Hefepilz war, der die Beschwerden der Erkrankten linderte.

Saccharomyces boulardii, das sich sowohl im Dick- als auch im Dünndarm des Menschen ansiedeln kann, ist auf eine zuckerreiche Umgebung angewiesen. Die Hefepilze können gut an der Luft leben, bei Sauerstoffmangel stellen sie ihren Stoffwechsel allerdings auf die alkoholische Gärung um. Diese spielt im sauerstoffarmen Darmsystem die entscheidende Rolle.

Obwohl Saccharomyces boulardii, das gut bei 37 °C wächst, im Verdauungstrakt des Menschen optimale Bedingungen vorfindet, ist es kein dauerhafter Bestandteil der Darmflora: Nur, solange sie oral (also mit der Nahrung oder über Medikamente) aufgenommen werden, sind sie auch im Kot nachweisbar. Anschließend werden die Pilze rasch aus dem Darm ausgeschieden.

Da Saccharomyces boulardii sich erwiesenermaßen hervorragend zur Behandlung verschiedenster Durchfallerkrankungen eignet, untersuchen viele Wissenschaftler die genaue Wirkungsweise des Hefepilzes. So konnte beispielsweise gezeigt werden, dass S. boulardii eine Protease herstellt, die bestimmte Toxine von Bakterien spaltet. So werden durch die Protease zum Beispiel Giftstoffe des gefürchteten Krankenhauskeims Clostridium difficile unschädlich gemacht. (1)

Pathogene Escherichia coli und Salmonella typhimurium, die häufige Auslöser von Infektionen sind, binden mithilfe ihrer Rezeptoren an die Zellen der Darmschleimhaut. Genau diese Rezeptoren der Bakterien haften allerdings auch hervorragend an die Zelloberfläche von S. boulardii, so dass die Krankheitserreger sich im Verdauungstrakt nicht mehr festhalten können. So werden sie – gemeinsam mit den Hefezellen – beim nächsten Stuhlgang ausgeschieden. (2)

Bei Durchfällen sind die hohen Wasser- und Elektrolytverluste besonders gefährlich. Immer wieder zeigt sich, dass durch die Einnahme von S. boulardii diese Verluste minimiert werden. (3)  Auch sorgt der Pilz dafür, dass die Krankheitserreger nicht in die menschliche Darmwand eindringen können, indem er die Durchlässigkeit der Zellzwischenräume minimiert. (4)

An Ratten konnte gezeigt werden, dass S. boulardii die Reifung und Vermehrung der Darmzellen stimuliert. Dies könnte ebenfalls einer der Gründe dafür sein, dass der Verdauungstrakt nach Durchfällen schneller regeneriert wird als ohne die Einnahme lebender Hefen. (5)

Auch konnten Wissenschaftler nachweisen, dass S. boulardii entzündungshemmend wirkt, indem es bestimmte inflammationsfördernde Faktoren des menschlichen Immunsystems hemmt. (6) An Ratten konnte außerdem gezeigt werden, dass der Hefepilz die Ausschüttung bestimmter Antikörper anregt. (7)

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S. boulardii in Lebensmitteln und Arzneistoffen

Im Gegensatz zu dem nahen Verwandten S. cerevisiae, spielt S. boulardii in der Lebensmittelproduktion keine Rolle. Als traditionelles Arzneimittel und alternatives Medikament ist der Hefepilz hingegen sehr gefragt. Denn die probiotische Wirkung ist wissenschaftlich vielfach nachgewiesen. Arzneimittel, die lebende S. boulardii-Zellen enthalten, werden meist in Kapselform oder als Pulver auf Basis von Trockenhefe angeboten.

Hierbei sind – neben dem wissenschaftlich korrekten Namen S. boulardii – auch die Bezeichnungen Saccharomyces cerevisiae var. boulardii und Saccharomyces cerevisiae Hansen CBS 5926 gebräuchlich.

Viele Probiotika helfen kaum oder gar nicht, wenn sie genau gleichzeitig mit Antibiotika zur Vorbeugung von Durchfällen eingenommen werden. Denn nicht nur Krankheitskeime, sondern auch die „guten“ Bakterien werden durch die Medikamente abgetötet. Da es sich bei S. boulardii allerdings um einen Pilz handelt, kann er auch schon während der Antibiotika-Behandlung eingesetzt werden. Antimykotika (Medikamente, die zur Behandlung von Pilzinfektionen eingesetzt werden) minimieren allerdings die Wirkung von Arzneistoffen, die Saccharomyces boulardii enthalten.

Insgesamt gilt S. boulardii als sehr sicher. Personen mit einem geschwächten Immunsystem sollten S. boulardii dennoch nur nach ausdrücklichem Rat des behandelnden Arztes einnehmen, da es bei diesen Patienten sehr selten zu gefährlichen Infektionen mit Blutvergiftungen kommen kann. (8) Dies gilt beispielsweise für Patienten, die gerade mit einer Chemotherapie behandelt werden oder an AIDS leiden. Medikamente mit dem Hefepilz sind in Deutschland und Österreich apothekenpflichtig.

Saccharomyces boulardii hilft bei unterschiedlichsten Durchfallerkrankungen

Nicht nur die Einwohner Indonesiens wissen, dass der Hefepilz sehr wirkungsvoll bei akuten Durchfällen hilft, auch Forscher konnten dies in zahlreichen Studien belegen. So kann bereits bei Säuglingen die Einnahme des Probiotikums die Dauer und Heftigkeit einer bereits aufgetretenen Diarrhö stark verringern. (9)

Und auch bei Erwachsenen hilft die Gabe lebender S. boulardii-Kulturen. So zeigen verschiedene Untersuchungen, dass sich der Hefepilz bei Reise-Diarrhö, antibiotika-assoziiertem Durchfall und selbst beim Reizdarmsyndrom oder Morbus Crohn positiv auf die Gesundheit auswirkt. (10) Denn das Probiotikum wirkt entzündungshemmend, antitoxisch und antimikrobiell zugleich.

Obwohl Wissenschaftler nachweisen konnten, dass S. boulardii in sehr hohen Dosen auch bei HIV-assoziierter Diarrhö sehr gut wirkt, (11)sollten Patienten mit Immunschwäche das Medikament nur nach gründlicher Absprache mit dem behandelnden Arzt einnehmen.

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Quellen: 

(1)  www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/9864230
(2)  www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/10424093
(3)  www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/10573387
(4)  www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12540556
(5)  www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/7816529
(6)  www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19161443
(7)  www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/2302983
(8)  www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15889360
(9)  www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15858959
(10) www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20458757
(11) www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/2048880

Saccharomyces, im Deutschen auch Zuckerhefen genannt, sind einzellige Pilze, die seit vielen Jahrtausenden von Menschen zur Lebensmittelproduktion genutzt werden.

Denn sie fermentieren die Nahrungsmittel, indem sie unter Sauerstoffausschluss – also unter anaeroben Bedingungen – Zucker in Alkohol umwandeln.

Doch die Hefen sind fakultativ anaerob. Ist also genügend Sauerstoff vorhanden, so verstoffwechseln sie den Zucker stattdessen zu Kohlenstoffdioxid. Bei der Brot-, Wein- und Bierherstellung ist allerdings vor allem der anaerobe Stoffwechselweg von Bedeutung.

Mit etwa sechs bis zehn Mikrometern sind Zuckerhefen wesentlich größer als Bakterien. Da es sich um eukaryotische Zellen (Lebewesen mit Zellkern) handelt, sind sie außerdem näher mit Menschen, Tieren und Pflanzen als mit den zellkernlosen Bakterien verwandt. Die Zuckerhefe S. cerevisiae ist ein Modellorganismus im Labor, das sehr gut untersucht ist.

Denn Zuckerhefen wachsen unter optimalen Bedingungen sehr schnell, lassen sich einfach kultivieren, haben ein verhältnismäßig überschaubares Genom (Erbgut) und sind für uns Menschen normalerweise völlig ungefährlich. Ihr Temperaturoptimum für die Gärung liegt bei etwa 32 °C, Zuckerhefen können aber auch bei höheren Temperaturen problemlos wachsen. Saccharomyces überleben die niedrigen pH-Werte im Magen und tolerieren auch Gallensalze. (1)

Als im Jahr 1996 das vollständige Genom von Saccharomyces cerevisiae entschlüsselt wurde, war damit zum ersten Mal das gesamte Erbgut eines eukaryotischen Organismus bekannt. (2)

Saccharomyces kommen natürlicherweise sehr häufig auf Früchten vor, besiedeln aber auch andere Lebensräume, in denen Zucker in ausreichender Menge vorhanden ist. Über ungewaschenes Obst gelangen die Hefen also auch in unseren Verdauungstrakt, wo sie sich ebenfalls vermehren können.

Bekanntestes Beispiel der Gattung Saccharomyces ist sicherlich die Backhefe (Saccharomyces cerevisiae), die auch als Bierhefe bezeichnet wird. Darüber hinaus ist Saccharomyces boulardii, das teilweise als Unterart der Backhefe beschrieben wird, aufgrund seiner gesundheitsfördernden Eigenschaften als Probiotikum sehr beliebt.

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Saccharomyces in Lebensmitteln und Medikamenten

Bierbrauer, Bäcker und Winzer nutzen Zuckerhefe seit Jahrtausenden. Und auch bei der Herstellung von Essig spielen Saccharomyces eine wichtige Rolle. Heute werden sie darüber hinaus kommerziell zur Gewinnung von Ethanol-Kraftstoff eingesetzt. Auch bei der Reinigung von mit Schwermetallen belasteten Abwässern spielen die Zuckerhefen eine entscheidende Rolle. Denn sie lagern Uran, Cadmium und andere Schwermetalle als Kristalle in den Zellen ab, um sie anschließend abzusondern. (3)

Saccharomyces werden vor allem in der Rinder- und Pferdezucht weltweit als Futtermittel eingesetzt. Denn lebende Hefekulturen verbessern die Darmflora der Tiere nachweislich und sorgen so für eine Leistungssteigerung. Vermehrt werden unterschiedliche Stämme der Arten S. cerevisiae und S. boulardii als probiotische Arzneistoffe auch beim Menschen eingesetzt.

In Deutschland und Österreich sind Medikamente, die lebende Hefezellen enthalten, allerdings apothekenpflichtig (nicht aber verschreibungspflichtig). Denn Patienten mit Immunschwäche und schwerkranke Menschen sollten die Probiotika nicht einnehmen, da es in sehr seltenen Fällen zu Infektionen, Blutvergiftungen und anderen Komplikationen kommen kann. (4)

Saccharomyces verbessert die Bedingungen im Verdauungstrakt

Der probiotische Einsatz von Hefen in der Futtermittelindustrie entwickelte sich aus der Beobachtung eines Brauwissenschaftlers, der feststellte dass ein bestimmter S. cerevisiae-Stamm besonders viel Restsauerstoff aus dem Bier verbrauchte. Dies nutzte 1980 erstmals der irische Brauingenieur Pearse Lyons, um in den Pansen von Rindern ein stabiles anaerobes Milieu zu schaffen. Denn die völlig sauerstofffreie Umgebung in dem Rindermagen führt dazu, dass viele gesundheitsfördernde Bakterien, die oft reine Anaerobier sind, besser wachsen können.

Darüber hinaus zeigen Untersuchungen, dass die Hefen Wachstumsfaktoren, etwa Peptide, Aminosäuren, Fettsäuren und Vitamine, herstellt, die die Vermehrung der Bakterien ebenfalls begünstigen. (5)

Andere Wissenschaftler konnten bei Schweinen zeigen, dass die Hefen auch mit den tierischen Immunzellen kommunizieren und Entzündungen verhindern können. (6)

Sie wirken also einerseits gesundheitsfördernd, indem sie das Milieu im Darm für andere gesunde Mikroorgansimen verbessern. Auf der anderen Seite aktivieren sie die Immunzellen ihres Wirtes, Krankheitserreger schnell und sicher abzutöten.

Viele probiotische Arzneimittel für Menschen enthalten ebenfalls lebende Hefekulturen. Denn Saccharomyces hilft bei Reisedurchfällen und Antibiotika-assoziierter Diarrhö. Bereits bei Kleinkindern verbessert der Einsatz probiotischer Hefe-Kulturen die Dauer akuter Durchfälle. (7)

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Quellen: 

(1) www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21466043
(2) www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/8849441
(3) www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/8810055
(4) www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21029521
(5) www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19753793
(6) www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21483702
(7) www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21734600

Als erfahrener Praktiker aus dem Bereich der Naturheilkunde teile ich heute mit Ihnen mein Wissen über Lactococcus lactis  – einem Bakterium, das nicht nur in unserer Darmflora eine entscheidende Rolle spielt, sondern auch beeindruckende positive Effekte auf unsere Gesundheit hat.
Erfahren Sie, wie dieses Milchsäurebakterium nicht nur in der Lebensmittelindustrie, sondern auch als Probiotikum und potenzielles Arzneimittel Anwendung findet. Lassen Sie uns gemeinsam die vielfältigen Facetten von Lactococcus lactis erkunden und verstehen, warum es weit mehr ist als nur ein einfaches Bakterium.

Was ist Lactococcus lactis?

Lactococcus lactis ist eine Bakterienart aus der Ordnung der Milchsäurebakterien (Lactobacillales), die unter anderem im Verdauungstrakt und in der Scheide des Menschen vorkommt.

Darüber hinaus finden sich die Mikroorganismen auch im Verdauungstrakt anderer Tiere sowie auf den Oberflächen von Pflanzen.

Wie andere Laktobazillen auch, verwandelt Lactococcus lactis als Stoffwechselreaktion Zucker in Milchsäure um. Mithilfe dieser sogenannten Homofermentation säuert L. lactis die Umgebung an und schützt sich hierdurch vor Nahrungskonkurrenten, die bei den niedrigen pH-Werten nicht überleben können. Für uns Menschen hat diese Ansäuerung ebenfalls einen positiven Effekt: Denn auf diese Weise verhindert das Milchsäurebakterium, so wie viele andere Mikroorganismen unserer natürlichen Darmflora auch, eine Vermehrung von Krankheitserregern.

Lactococcus lactis stellt außerdem das Peptid Nisin her, dass wie ein Antibiotikum wirkt und hierdurch ebenfalls vor Krankheitskeimen schützt (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21460077).

Nisin aus L. lactis ist als Konservierungsmittel für Lebensmittel, etwa Käse oder Pudding, zugelassen (Zusatzstoff E 234) und wird auch in der Humanmedizin als Arzneistoff zum Abtöten spezifischer Bakterien verwendet.

Doch L. lactis, dessen gesamte Erbgutsequenz bekannt ist, schützt nicht nur direkt unseren Darm vor eindringenden Krankheitskeimen. Darüber hinaus interagiert das Bakterium über einen bisher nicht in allen Einzelheiten verstandenen Signalweg mit den Zellen unseres Immunsystems (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21134696).

So ist wissenschaftlich erwiesen, dass die Mikroorganismen unser Immunsystem anregen, eindringende Keime schnell und effizient zu bekämpfen (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/10967260).

Gleichzeitig scheint Lactococcus lactis vor Allergien zu schützen (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15481740).

L. lactis gehört zu den am häufigsten anzutreffenden Bakterien der Darmflora von Neugeborenen (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16145549).

Allerdings ändert sich die Zusammensetzung je nach Ernährungsweise der Kinder recht rasch. Flaschennahrung führt beispielsweise bereits nach kurzer Zeit zu einer Verschiebung der Darmflora mit einem höheren Anteil an Escherichia coli -Zellen und vergleichsweise weniger Laktobazillen.

Normalerweise stellt Lactococcus lactis ausschließlich rechtsdrehende Milchsäure her, die vom menschlichen Körper leicht verwertet werden kann. Nur bei sehr niedrigen pH-Werten produziert das Bakterium auch linksdrehende Milchsäure, die bei gesunden Erwachsenen zwar langsamer, aber ebenfalls völlig problemlos abgebaut wird.

L. lactis gilt gemeinhin als sehr sicher und wirkt sich selbst bei Säuglingen und Kleinkindern positiv auf die Gesundheit aus. Allerdings wurden einige Fälle beschrieben, in denen es durch L. lactis zu Infektionen bei Menschen oder Tieren kommt (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/2125626).

Bis zum Jahre 1985 wurde Lactococcus lactis als Streptococcus lactis bezeichnet (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/2504115).

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Lactococcus lactis in Lebensmitteln und Medikamenten

Lactococcus lactis zählt zu den wichtigsten Mikroorganismen der Milchindustrie, denn durch die Umwandlung von Zucker in Milchsäure sorgt es für die Gerinnung der Milch. Die Gerinnung wiederum ist Voraussetzung für die Entstehung von Joghurt, Käse und Buttermilch. In Rohmilch kommt L. lactis natürlicherweise vor. Da das Bakterium außerdem sehr leicht zu kultivieren ist, wird es in der modernen Lebensmittelindustrie gezielt als Starterkultur während der frühen Produktion von unterschiedlichsten Käsesorten eingesetzt (beispielsweise Roquefort, Brie, Camembert, Cheddar und Parmesan).

Aber auch andere fermentierte Lebensmittel, etwa Sojamilch oder Kefir, können mithilfe von L. lactis hergestellt werden. Für die Lebensmittelindustrie sind zwei Untergruppen des Milchsäurebakteriums entscheidend, wobei Lactococcus lactis subsp. lactis für die Produktion von Weichkäse und Lactococcus lactis subsp. cremoris für die Herstellung von Hartkäse genutzt wird.

L. lactis wird aufgrund seiner positiven Eigenschaften auch als Probiotikum eingesetzt. Meist liegen in den probiotischen Lebensmitteln und Medikamenten L. lactis-Stämme in Kombination mit anderen Bakterienarten vor. Da L. lactis natürlicherweise im Darm von Säuglingen in sehr großer Anzahl auftritt, wird es auch als Probiotikum bei Babys und Kleinkindern genutzt. In der Tierzucht wird L. lactis ebenfalls zur Prophylaxe vor Infektionen eingesetzt, vor allem bei Ferkeln.

Wie oben beschrieben, nutzen die Pharma- und die Lebensmittelindustrie das von L. lactis hergestellte Nisin als Antibiotikum beziehungsweise als Konservierungsmittel.

Zurzeit untersuchen Wissenschaftler an Tieren, ob Lactococcus lactis gezielt als Arzneimittel gegen pathogene Bakterien eingesetzt werden kann. Hierzu fügen sie bestimmte Erbgutsequenzen der Krankheitserreger in die DNA von L. lactis ein.

Die Milchsäurebakterien produzieren nun das spezifische Protein der Krankheitskeime, das von den Immunzellen des Wirtes als gefährlicher Fremdkörper erkannt wird. Das Immunsystem beginnt deshalb, die Krankheitskeime gezielt zu bekämpfen.

Erste Ergebnisse zeigen gute Erfolge (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20532816).

Lactococcus lactis schützt Kleinkinder vor Allergien und Hautekzemen

Während einer randomisierten, placebo-kontrollierten Studie erhielten Schwangere, deren Kinder ein erblich erhöhtes Risiko für allergische Ekzemerkrankungen aufwiesen, ein probiotisches Mittel mit lebenden Bakterienkulturen von Lactococcus lactis, Bifidobacterium bifidum und Bifidobacterium lactis. Nach der Geburt wurde auch den Kindern zwölf Monate lang das Probiotikum verabreicht. Bereits in den ersten drei Lebensmonaten zeigte sich ein deutlicher Unterschied. So litten nur sechs der 50 Kinder (Placebogruppe: 15 von 52) an Ekzemen der Haut.

Dieser positive Effekt hielt sich auch bis zum zweiten Lebensjahr. Besonders auffällig war der hohe Anteil von Lactococcus lactis in der Darmflora der behandelten Kinder (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19392993).

Die Studie zeigt, dass Lactococcus lactis, in Kombination mit anderen probiotischen Bakterien, die Entwicklung von Allergien im Kindesalter vermindern kann.

Untersuchungen an Kaninchen zeigen außerdem, dass die Gabe probiotischer Lactococcus lactis-Stämme neugeborene Tiere vor der Besiedlung von Krankheitserregern in der Lunge und im Darm schützt (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18206450).

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Liebe Leserin, lieber Leser,
als erfahrener Praktiker aus dem Bereich der Naturheilkunde teile ich heute mit Ihnen mein Wissen über die Tiefen des menschlichen Verdauungssystems und enthülle die Geheimnisse eines außergewöhnlichen Bakteriums – Lactoballicus reuteri.
Erfahren Sie, wie dieses Milchsäurebakterium nicht nur in unserer Darmflora präsent ist, sondern auch in fermentierten Lebensmitteln wie Fleisch und Milchprodukten. Begleiten Sie mich auf dieser Entdeckungsreise, während wir die Wirkungen von L. reuteri auf unsere Gesundheit erkunden und herausfinden, warum es als eine der universellsten Bakterienarten der natürlichen Darmflora gilt.

Was ist Lactoballicus reuteri?

Das Milchsäurebakterium L. reuteri kommt im Darm von Säugetieren und Vögeln vor, ist aber auch in vielen fermentierten Lebensmitteln, vor allem in Fleisch und Milchprodukten zu finden.

Das Milchsäurebakterium ist nach Gerhard Reuter, der es in den 1960er Jahren erstmals aus menschlichen Stuhlproben isolierte, benannt worden. Es produziert die Substanz Reuterin, die eine Vielzahl gefährlicher Bakterien, Hefen und Pilze am Wachstum hindert (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/2751282).

Auf diese Weise schützt sich L. reuteri vor Nahrungskonkurrenten, hemmt aber gleichzeitig einen Befall unseres Verdauungstrakts durch Krankheitskeime. Nützliche Bewohner des Darmes (L. reuteri und andere Milchsäurebakterien) können hingegen die übliche Reuterin-Dosis gut überstehen. Untersuchungen zeigen, dass vor allem krankheitserregende E. Coli-Bakterien im Darm durch Reuterin gehemmt werden (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18028400).

Da es im Kot von fast allen untersuchten Säugern nachgewiesen werden kann, gilt L. reuteri als eine der universellsten Bakterienarten der natürlichen Darmflora. Interessant ist dabei, dass der Verdauungstrakt jeder Tierart einen ganz spezifischen Lactobacillus reuteri-Stamm aufzuweisen scheint. So unterscheidet  sich das Erbgut der untersuchten L. reuteri-Zellen aus Schweinen stark von dem Erbgut der Laktobazillen aus Ratten. Innerhalb einer Art kommt es hingegen kaum zu Variationen (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/1325752).

Dies weist darauf hin, dass das Milchsäurebakterium sehr genau an den jeweiligen Wirt angepasst sein muss und es zwischen den beiden Organismen  höchstwahrscheinlich zu besonders spezifischen Wechselwirkungen kommt.

Das Milchsäurebakterium überlebt die Magen- und Gallensäure, so dass es über die Nahrung bis in den Darm gelangen kann, um sich dort anzusiedeln. Es ist nicht nur im Verdauungstrakt vorhanden, sondern kommt ebenso in der Muttermilch vor, um auf diese Weise schnell und effizient den Darm eines Säuglings zu besiedeln. Eine gezielte Einnahme lebender L. reuteri-Kulturen erhöht gleichfalls die Zellzahl dieser Milchsäurebakterien in der Muttermilch.

Untersuchungen haben gezeigt, dass die orale Aufnahme von L. reuteri die Zahl dieser Milchsäurebakterien im Darm sehr schnell stark erhöht. Wird die gezielte Zufuhr großer Mengen von L. reuteri aber gestoppt, so reduziert sich die Zellzahl im Darm nach einigen Monaten wieder auf einen ähnlichen Wert wie vor der Einnahme.

L. reuteri gilt als ein sehr verträgliches und sicheres Bakterium. Probiotika mit lebenden Lactobacillus reuteri-Kulturen wurden an Kleinkindern und Säuglingen, an gesunden Erwachsenen und an HIV-Patienten getestet. Während einige Personen nach der Einnahme über leichte Blähungen klagten, kam es teilweise bei den HIV-Patienten zu Übelkeit und Brechreiz. Weitere Nebenwirkungen wurden nicht beobachtet.

L. reuteri in Lebensmitteln

Wie bereits beschrieben, zählt das Milchsäurebakterium zu den universell vorkommenden Laktobazillen. So ist es in vielen Milchprodukten natürlicherweise vorhanden. Soll die Milch, etwa bei der Produktion von Joghurt oder Käse, vergoren werden, so muss L. reuteri nicht extra zugesetzt werden.

Aufgrund der zahlreichen, wissenschaftlich erwiesenen Vorzüge für die Gesundheit, enthalten verschiedene Probiotika Lactobacillus reuteri. Viele unterschiedliche Stämme sind bekannt, die sich positiv auf die Darm- und Mundflora sowie auf das  Immunsystem auswirken. In probiotischen Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln werden beispielsweise  L. reuteri DSM 12246, L. reuteri SD2112 und L. reuteri RC-14 eingesetzt, deren Wirksamkeit und Unbedenklichkeit jeweils gut untersucht sind.

Lactobacillus reuteri findet auch in der Tierzucht immer mehr Verwendung. So zeigen Studien, dass das Milchsäurebakterium das Wachstum und die Gewichtszunahme von Puten in konventioneller, für die Tiere sehr stressiger Haltung verbessert. Eine Untersuchung an Schweinen deutet sogar darauf hin, dass die Gabe von L. reuteri sich ebenso positiv auf das Gewicht auswirkt, wie die Verabreichung von Antibiotika. Möglicherweise hilft das Milchsäurebakterium vor allem dabei, die Futtermittel besser zu verwerten.

Viele Forscher gehen allerdings davon aus, dass es die Tiere außerdem vor den Krankheitserregern schützt, die bei einer Massentierhaltung in sehr großer Menge auftreten. Möglicherweise sind die Tiere durch L. reuteri seltener krank und können dementsprechend schneller wachsen und gedeihen.

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L. reuteri hilft bei Dreimonatskoliken, Zahnfleischentzündungen und Durchfall

L. reuteri scheint unsere Gesundheit allgemein positiv zu beeinflussen. So fanden Wissenschaftler heraus, dass Säuglinge, die Probiotika mit den Milchsäurebakterien erhielten, weniger krank und seltener beim Arzt waren als Kleinkinder, die ein Placebo beziehungsweise das Probiotikum Bifidobacterium lactis erhielten (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15629974).

Untersuchungen an Erwachsenen kommen zu ähnlichen Ergebnissen (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16274475).

Wenn Neugeborene an den so genannten Dreimonatskoliken leiden, sind Eltern oft hilflos. Ablenkungsmanöver und Beruhigungsversuche schlagen bei den Schreiattacken oft ebenso fehl wie die Gabe von Anti-Gas-Mitteln und anderen Medikamenten. Zwei Studien weisen nun darauf hin, dass probiotische L. reuteri-Stämme die Bauchkrämpfe der Säuglinge minimieren können. So zeigte sich bei gestillten Babys, die täglich das Probiotikum erhielten, eine deutliche Verringerung der Schreiattacken gegenüber einer Placebo-Gruppe bzw. gegenüber Säuglingen, die ein Anti-Gas-Medikament einnahmen. Bereits nach einer Woche war die mittlere tägliche Schreizeit signifikant erniedrigt.

Nach vier Wochen sprachen sogar 95 Prozent der Kinder positiv auf L. reuteri an. Auch kam es in keinem Fall zu unerwünschten Nebenwirkungen durch die Einnahme des Probiotikums.
Quelle: www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17200238 und www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20713478

Das Nahrungsergänzungsmittel Dropchen® mit Lactobacillus reuteri-Kulturen wurde speziell für Säuglinge und Kleinkinder entwickelt, um dabei zu helfen, eine gesunde Darmflora aufzubauen, das Immunsystem zu unterstützen und die Dreimonatskoliken zu verhindern.

Lactobacillus reuteri hilft ebenso wirkungsvoll bei Zahnfleischentzündungen, Parodontose und Zahnbelag (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16878680).

Die Laktobazillen scheinen die Bakterien, die für die Entzündungen des Zahnbettes und für die Entstehung von Karies verantwortlich sind, sehr wirkungsvoll zu hemmen. Die regelmäßige Einnahme der Probiotika führt außerdem dazu, dass sich die Mikroflora im Mundraum deutlich verbessert. L. reuteri ist das bisher einzige Milchsäurebakterium, für das bewiesen werden konnte, dass es den Karies-Erreger Streptococcus mutans abtötet.

Eine durch Rotaviren verursachte Durchfallerkrankung gilt – aufgrund der unzureichenden medizinischen Versorgung – besonders in ärmeren Ländern als eine häufige Todesursache, vor allem bei Kindern. Die Einnahme von Probiotika mit L. reuteri verkürzt die Zeit bis zur Genesung signifikant gegenüber einem Placebo. Bei einer Studie stellten die Wissenschaftler fest, dass die Wirkung Dosis-abhängig ist: Je mehr lebende L. reuteri-Zellen die kleinen Patienten aufnehmen, desto schneller ist der Durchfall überwunden(www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/9427453).

Aber auch zur Prophylaxe ist das Milchsäurebakterium empfehlenswert. Denn die regelmäßige Einnahme verringert das Risiko, an der durch Rotaviren ausgelösten Diarrhö zu erkranken. Insgesamt weisen wissenschaftliche Tests darauf hin, dass L. reuteri (auch im Vergleich zu vielen anderen probiotischen Bakterien) besonders effektiv vor Darminfektionen schützt.

Das Bakterium Helicobacter pylori ist für viele Magenerkrankungen, etwa Magengeschwüre oder Typ B-Gastritis, verantwortlich. Studien weisen darauf hin, dass Lactobacillus reuteri eine Infektion eindämmen kann. Allerdings sind die Ergebnisse widersprüchlich. So zeigt eine Studie, dass durch L. reuteri das Auftreten von H. pylori im Verdauungstrakt zwar reduziert, allerdings nicht gänzlich unterdrückt wird (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17695792).

Bei einer anderen Untersuchung bewirkte die Gabe von Lactobacillus reuteri, in Verbindung mit dem Medikament Omeprazol, eine deutliche Verbesserung gegenüber der alleinigen Einnahme des Arzneistoffs. Eine anschließende Studie zeigte hingegen keinerlei Verbesserung zur traditionellen Antibiotika-Therapie durch eine zusätzliche Einnahme von L. reuteri (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18321302).

Viele positive Wirkungen von L. reuteri konnten bisher am Menschen, aufgrund schwieriger Versuchsbedingungen, nicht nachgewiesen werden, sind aber anhand von Tierversuchen wahrscheinlich. Wie oben beschrieben, gibt es allerdings L. reuteri-Stämme, die sehr spezifisch für den jeweiligen Wirt sind. Daher sind diese Untersuchungen mit den jeweils Art-typischen Stämmen gemacht worden, die in unserem Organismus normalerweise nicht siedeln. Obwohl die Laborversuche also gute Hinweise auf die gesunden Effekte von L. reuteri geben, müssen sie abschließend durch Studien an Menschen belegt werden.

In Mäusen bewirkt L. reuteri einen sehr guten Schutz vor Salmonellen-Infektionen und reduziert die Sterblichkeitsrate der infizierten Tiere um die Hälfte. Gleiche Resultate liefern Untersuchungen an Hühnern und Puten. Auch andere Infektionskrankheiten von Säugern und Vögeln werden durch L. reuteri reduziert.

Die chronisch-entzündliche Darmerkrankung Colitis ulcerosa führt bei Menschen zu häufigen Durchfällen mit schmerzhaften Darmblutungen und Bauchkrämpfen. Eine ähnliche, bei Ratten durch Essigsäure induzierte Erkrankung, heilt durch die Behandlung mit L. reuteri ab. Wissenschaftler gehen daher davon aus, dass das Milchsäurebakterium auch für Colitis-Patienten nützlich sein kann (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/8382837).

Die Zellen des Darmes sorgen dafür, dass keine Bakterien aus dem Verdauungstrakt in den Blutkreislauf gelangen. Geschieht dies dennoch, so können durch diese so genannte Translokation die normalerweise nützlichen Bakterien zum Beispiel eine gefährliche Blutvergiftung auslösen. Versuche an Ratten zeigen, dass die Einnahme von L. reuteri das Risiko einer Translokation, wie sie etwa vermehrt nach akutem Leberversagen auftritt, stark verringert (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/7732342).

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Die Milchsäurebakterien-Art Lactobacillus rhamnosus unterstützt, als natürlicher Bewohner des menschlichen Darmes, die Verdauung von Nahrungsbestandteilen und die Abwehr vor gefährlichen Mikroorganismen.

Das Milchsäurebakterium hemmt außerdem im Urogenitalsystem (Harn- und Geschlechtsapparat) das Wachstum von Krankheitserregern und scheint bei Kindern vor Infektionen der Atemwege zu schützen (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11387176). Aufgrund seiner positiven Wirkung, unter anderem bei Durchfallerkrankungen, wird L. rhamnosus häufig als Probiotikum in Arzneistoffen und Lebensmitteln eingesetzt.

Lebensweise von L. rhamnosus

Das Milchsäurebakterium L. rhamnosus kommt zwar in unserem Darm vor, allerdings ist es kein „ständiger Bewohner“ unseres Verdauungstrakts, sondern tritt dort nur vorrübergehend auf. Dies konnte anhand regelmäßiger Stuhlproben von Probanden nachgewiesen werden (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11375166).

Normalerweise ist Lactobacillus rhamnosus ein ungefährlicher und hilfreicher Bewohner des menschlichen Darmes. Allerdings können Lactobacillus rhamnosus-Stämme in einzelnen Fällen eine Entzündung der Herzinnenhaut (Endokarditis) hervorrufen (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11545575).

Mausmodelle zeigen aber, dass (mögliche) probitoische L. rhamnosus-Stämme selbst unter Laborbedingungen eine wesentlich geringere Infektionsrate aufweisen als bekannte Endokarditis-auslösende Milchsäurebakterien (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17644707).

Lactobacillus rhamnosus kann auch in sehr saurem Milieu überleben, so dass das Milchsäurebakterium den extremen Bedingungen im Darm standhalten kann. Auch Gallenflüssigkeit schadet dem Bakterium nicht (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21078892). L. rhamnosus gilt insgesamt als sehr widerstandsfähig. Darüber hinaus produziert das Bakterium vergleichsweise viel Milchsäure, weshalb es gerne in der Lebensmittelindustrie genutzt wird.

Lebensmittel und Probiotika

Lactobacillus rhamnosus zählt zu den Milchsäurebakterien, die bei der spontanen Säuerung vieler Lebensmittel, etwa Sauerkraut, Joghurt, Kefir oder Sauerteig, eine Rolle spielen.

Sowohl seine besonderen Eigenschaften gegenüber Krankheitserregern als auch die hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber Säuren macht Lactobacillus rhamnosus darüber hinaus zu einem beliebten Kulturstamm für probiotische Lebensmittel, Nahrungsergänzungsmittel und Medikamente.

Aufgrund der oben bereits beschriebenen selten vorkommenden Infektionen durch Lactobacillus rhamnosus-Stämme, müssen diese in Deutschland  bei der Nutzung für probiotische Lebensmittel immer einer stammspezifischen Identifizierung und Unbedenklichkeitsprüfung unterzogen werden (www.bfr.bund.de/cm/208/gesundheitliche_bewertung
_isolierter_bakterienst_mme_als_konzentrierte_probiotische.pdf
).

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Lactobacillus rhamnosus hilft bei Durchfall und Atemwegserkrankungen

Das Milchsäurebakterium L. rhamnosus kann bei verschiedenen Durchfallerkrankungen hilfreich sein. Die von dem Bakterium produziert Milchsäure hemmt dabei ebenso wie das zellschädigende Stoffwechselprodukt Wasserstoffperoxid das Wachstum anderer Mikroorganismen. Außerdem ist von L. rhamnosus – ebenso wie von vielen anderen Bakterienarten – bekannt, dass es unterschiedliche Bacteriocine produziert, um Nahrungskonkurrenten an der Vermehrung zu hindern. Auf diese Weise schützt es aber nicht nur sich, sondern ebenso den menschlichen Darm vor gefährlichen Krankheitserregern.

So berichten viele wissenschaftliche Texte von positiven Wirkungen probiotischer Lebensmittel und Medikamente, die lebende L. rhamnosus-Kulturen enthalten, sowohl bei an Diarrhö erkrankten Kindern als auch bei Erwachsenen.  L. rhamnosus senkt beispielsweise die Durchfallerkrankungsrate (häufige Nebenwirkung der Medikamente) bei Patienten, die sich einer Chemotherapie unterziehen müssen (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17895895).

Mehrere groß angelegte Studien zeigen, dass Probiotika, die Lactobacillus rhamnosus enthalten, Kinder vor einer Infektion mit Rotaviren schützen können (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17690340). Diese Viren lösen schwerwiegenden Durchfall aus, der vor allem in ärmeren Ländern, aufgrund der mangelnden medizinischen Versorgung, oft zum Tode führt.

Kinder, die regelmäßig probiotischen Joghurt mit lebenden Lactobacillus rhamnosus GG-Kulturen zu sich nehmen, scheinen nicht nur seltener an Diarrhö zu erkranken, sondern auch weniger Atemwegsinfektionen aufzuweisen. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie, die drei Monate lang insgesamt 281 Kinder in Tagesstätten untersuchten (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19896252).

Besondere Beachtung unter Medizinern erlangte der 1983 isolierte Kulturstamm Lactobacillus rhamnosus GG. Schließlich gelang es mithilfe eines probiotischen Joghurts erstmals, Patienten, die von dem gefürchteten Krankenhauskeim VRE (Vancomycinresistente Enterokokken) befallen waren, hiervon zu befreien (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17484706).

Lactobacillus rhamnosus kann bei Kleinkindern vor Hautausschlag und Ekzemen schützen. Bei einer Studie erhielten Säuglinge, die ein erhöhtes Allergierisiko aufwiesen, in ihren ersten Lebensmonaten täglich L. rhamnosus-Kulturen. Auch die Mütter nahmen die Probiotika während der Schwangerschaft und den ersten sechs Monaten des Stillens ein. Es zeigte sich, dass hierdurch das Risiko für die Bildung von Ekzemen bei den Kleinkindern stark gesenkt werden konnte.

Die Neigung zu allergischen Reaktionen (Atopie) konnte hingegen nicht vermindert werden (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18762327). Nehmen nur die schwangeren Mütter lebende L. rhamnosus-Kulturen ein, ohne dass auch die Kinder Probiotika bekommen, so verhindert dies keine Ekzembildung bei den Nachkommen (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21121927). Hieraus schließen die Wissenschaftler, dass Komponenten für den Schutz vor Hautausschlag nötig sind, die erst nach der Geburt wirken können.

Auch helfen die probiotischen Kulturen nur bei Kindern vor den Ekzemen, während bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen keine Heilwirkung zu erkennen ist (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11906339). Es scheinen also noch nicht näher erforschte Mechanismen für diesen Schutz verantwortlich zu sein, die lediglich in der Entwicklungsphase der Darmflora wirken.

L. rhamnosus schützt mit seinen Stoffwechselprodukten das menschliche Urogenitalsystem vor Krankheitserregern. Auch Probiotika mit den Milchsäurebakterien scheinen sich positiv auf den Harn- und Geschlechtsapparat auszuwirken. Zwar sind viele der Untersuchungen an einer recht kleinen Probandengruppe durchgeführt worden, doch zeigt sich hier vor allem bei bakteriellen Entzündungen der Scheide (Vaginosis) durch Lactobacillus rhamnosus eine deutliche Besserung der Symptome (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19567343).

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