Schlagwortarchiv für: Probiotika

Die Leber leidet still – oft über Jahre hinweg. Wer sich regelmäßig mit industriell verarbeiteten Lebensmitteln, Umweltgiften, Alkohol, Medikamenten und chronischem Stress auseinandersetzen muss, überfordert früher oder später das wichtigste Entgiftungsorgan des Körpers. Die naturheilkundliche Praxis kennt viele Wege zur Leberentlastung – einer davon führt über den Darm. Und genau hier kann  Omni-Biotic HETOX ansetzen.

Was ist Omni-Biotic HETOX?

Omni-Biotic HETOX ist ein wissenschaftlich entwickeltes Multispezies-Probiotikum. Es enthält eine gezielte Kombination von acht Bakterienstämmen, die nicht nur die Darmflora stabilisieren, sondern auch die Entgiftungsleistung der Leber indirekt unterstützen. Das Präparat wurde speziell zur Unterstützung bei erhöhten Leberwerten, chronischer Belastung der Entgiftungsorgane und Lebererkrankungen wie Zirrhose entwickelt.

Jede Tagesportion liefert:

Ziel ist es, die Darmschleimhaut als immunologisches Bollwerk zu stärken, die intestinale Barrierefunktion zu verbessern und über das sogenannte Darm-Leber-Achsen-Prinzip auch die Leberfunktion zu entlasten.

Wie wirkt Omni-Biotic HETOX?

Die Wirkung lässt sich in drei Ebenen zusammenfassen:

  1. Darmschleimhautregeneration
    Die enthaltenen Bakterien fördern die Schleimbildung, reduzieren Entzündungsreize und stabilisieren die Barrierefunktion des Darms.
  2. Modulation des Immunsystems
    Studien zeigen eine Aktivierung der sogenannten „Fresszellen“ (Makrophagen) und eine gesteigerte Produktion entzündungsregulierender Botenstoffe.
  3. Indirekte Leberentlastung über die Darm-Leber-Achse
    Weniger Endotoxine im Blut bedeuten eine geringere Belastung für die Leber. Die Funktion von Leberzellen verbessert sich messbar, wenn die intestinale Durchlässigkeit (Leaky Gut) reduziert wird.

Studienlage: Was ist belegt?

Die bisher wichtigste Untersuchung stammt von Prof. Dr. Vanessa Stadlbauer-Köllner (Universitätsklinik Graz):

  • Studiendesign: 101 Patienten mit Leberzirrhose, doppelblind, placebokontrolliert
  • Dauer: 6 Monate Einnahme, 12 Monate Nachbeobachtung
  • Ergebnisse:
    – signifikante Verbesserung der Leberfunktion
    – reduzierte Infektanfälligkeit (nur 15 Infektionen vs. 29 in der Placebogruppe)
    – ausgezeichnete Verträglichkeit (98,9 % Einnahmetreue)
  • Quelle: medmix.at – 2023

Anwendung und Dosierung

  • Darreichung: Pulver, das in Wasser aufgelöst wird
  • Standarddosierung: 1 Beutel (6 g) täglich in 125 ml Wasser einrühren, 1 Minute aktivieren lassen, nochmals umrühren und trinken
  • Einnahmezeitpunkt: morgens nüchtern oder abends vor dem Schlafengehen
  • Anwendungsdauer: mindestens 3 Monate, optimal 3–6 Monate

Naturheilkundlicher Praxisansatz

In der ganzheitlichen Lebertherapie hat sich Omni-Biotic HETOX bewährt – besonders in Kombination mit:

  • Mariendistel (z. B. Legalon, 2× 140 mg täglich): schützt und regeneriert Leberzellen
  • Bitterstoffen (z. B. Löwenzahn, Artischocke): regen Gallefluss und Verdauung an
  • Basenfasten oder Heilfasten: entlastet das System grundlegend
  • Leberwickeln: verbessern die Durchblutung der Leber
  • Ausleitung über Niere, Haut, Lymphe: z. B. mit Brennnesseltee, Trockenbürsten, Bewegung, Infrarotwärme

Der Ansatz ist klar: Wenn die Leber betroffen ist, darf dery  Darm nicht vergessen werden. Und umgekehrt.

Fazit

Omni-Biotic HETOX ist mehr als ein Darmpräparat. Es gehört zu den wenigen probiotischen Produkten mit klinisch belegtem Nutzen für Patienten mit Lebererkrankungen – besonders bei Leberzirrhose. Wer gezielt entlasten, regenerieren und vorbeugen will, findet hier ein starkes mikrobiotisches Werkzeug – ideal eingebettet in ein naturheilkundliches Gesamtkonzept.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter „Unabhängig. Natürlich. Klare Kante.“ dazu an:

Probiotika gibt es viele – doch ProEMsan von TISSO gehört zu den wenigen Produkten, die weit über die klassische Darmsanierung hinausgehen. Es kombiniert probiotische Mikroorganismen mit fermentierten Pflanzenextrakten und wird nicht nur bei Reizdarm, Leaky Gut oder Colitis ulcerosa eingesetzt, sondern zunehmend auch zur Unterstützung des Immunsystems, bei Hautproblemen und sogar im onkologischen Umfeld.

Was ist ProEMsan?

ProEM•san ist ein fermentiertes flüssiges Probiotikum. Die Besonderheit: Es enthält mehr als 1,8 Milliarden koloniebildende Einheiten pro Milliliter, verteilt auf über ein Dutzend effektive Mikroorganismen-Stämme, darunter verschiedene Lactobacillen, Bifidobakterien und andere Milchsäurebildner.

Die Mikroorganismen werden gemeinsam mit 24 bioaktiven Pflanzenextrakten fermentiert – darunter Fenchel, Anis, Süßholz, Schwarzkümmel, Basilikum, Holunder, Hagebutte, Weintraubenkern- und Grapefruitkernextrakt sowie Ling Zhi (Reishi) – einem der wichtigsten Heilpilze der chinesischen Medizin.

Für empfindliche Anwender steht alternativ ProEMsan pur zur Verfügung – ohne pflanzliche Zusätze, nur mit den Mikroorganismen.

Wirkung: Darmflora + Immunsystem + antioxidativer Schutz

Drei Wirkebenen stehen im Fokus:

  1. Darmregeneration
    – Förderung einer gesunden mikrobiellen Besiedlung
    – Verbesserung der Darmschleimhautbarriere (auch bei Leaky-Gut)
    – Hemmung von pathogenen Keimen, Hefen und Parasiten
  2. Immunstimulation
    – Aktivierung von Lymphozyten (lt. LTT-Test bis zu +1250 %)
    – Modulation entzündlicher Prozesse (z. B. bei Neurodermitis oder Rheuma)
    – Unterstützung bei immunassoziierten Erkrankungen
  3. Antioxidativer Zellschutz
    – Hoher Gehalt an Polyphenolen, Flavonoiden und Antioxidantien
    – Freie-Radikale-Abwehr durch fermentierte Pflanzenstoffe

Anwendungsgebiete aus der Praxis

ProEMsan hat sich bewährt bei:

Besonders bemerkenswert: In einer Untersuchung mit dem Lymphozyten-Transformationstest (LTT) konnte eine massive Zellvermehrung unter Zugabe von ProEM•san festgestellt werden. Das Präparat gilt seither nicht nur als Probiotikum, sondern auch als Immunaktivator.

Einnahme und Anwendung

  • Dosierung: 2× täglich 10–20 ml in Wasser (morgens nüchtern, abends vor dem Schlafen)
  • Dauer: Mindestens 6 Wochen, besser 3–6 Monate
  • Hinweis: Kühl lagern, nicht mit heißen Flüssigkeiten mischen

ProEM•san pur ist ideal bei allergischer Reaktionslage, Histaminintoleranz oder sehr empfindlicher Darmschleimhaut.

Einordnung in die naturheilkundliche Therapie

ProEM•san lässt sich hervorragend kombinieren – z. B. mit:

  • Flohsamenschalen und Präbiotika zur Förderung der bakteriellen Ansiedlung
  • Reishi (Ling Zhi) in höherer Dosierung als adaptogene Immuntherapie
  • Mariendistel oder Bitterstoffe zur Unterstützung von Leber und Galle
  • Basenfasten oder Darmsanierungskuren, z. B. bei Candidabelastung
  • Hochdosis-Mikronährstoffen (z. B. Zink, Vitamin D, Selen) zur Immunmodulation

Fazit

ProEMsan ist eigentlich mehr als ein Probiotikum. Es ist ein fermentiertes Multitalent mit beeindruckender Wirkung auf Darm, Immunsystem und Zellschutz. Für chronisch belastete Patienten, bei immunologischen Erkrankungen oder in der Begleittherapie onkologischer Prozesse eröffnet es einen wertvollen Therapieansatz – breit einsetzbar, gut verträglich und in der Praxis vielfach bewährt.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Praxis-Newsletter mit den „5 Wundermitteln“ an:

Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…

Immer wieder werde ich in letzter Zeit darauf angesprochen: Was hat es mit diesen neuen „Super-Probiotika“ auf sich, die angeblich intelligenter, robuster und wirksamer sein sollen als klassische Milchsäurebakterien? Gemeint sind sogenannte sporenbildende Probiotika – Mikroben, die sich in den letzten Jahren zum Hoffnungsträger der Darmtherapie entwickelt haben. Oder besser gesagt: zum Marketing-Schlager.

Denn obwohl diese Bakterienstämme bereits seit Jahrzehnten in der Mikrobiologie bekannt sind, erleben sie erst seit etwa fünf bis sieben Jahren einen regelrechten Hype – getrieben von Herstellern, die mit vollmundigen Versprechen nicht sparen. Doch wie viel Substanz steckt dahinter? Und für wen sind diese Präparate überhaupt geeignet – oder eher riskant?

Was sind sporenbildende Probiotika?

Sporenbildner sind Bakterien, die sich unter ungünstigen Bedingungen in eine Art Überlebensmodus versetzen. Sie bilden eine extrem widerstandsfähige Hülle – die sogenannte Spore – und überstehen so Hitze, Trockenheit, Magensäure, Lagerung oder selbst Antibiotika. In diesem Zustand können sie jahrelang überdauern, ohne abzusterben. Erst im Darm, wenn das Milieu stimmt, keimen sie aus, werden aktiv – und entfalten ihre Wirkung.

Bekannte Vertreter sind etwa Bacillus subtilis, Bacillus coagulans oder Bacillus clausii. Diese Mikroorganismen stammen ursprünglich nicht aus dem menschlichen Organismus, sondern aus der Umwelt: aus Erde, Pflanzenmaterial oder fermentierten Lebensmitteln wie Natto. Sie gehören also nicht zu unserer angestammten Darmflora – sondern zu den bakteriellen „Durchreisenden“.

Gehören die eigentlich in unseren Darm?

Nicht wirklich. Zwar lassen sich Bacillus-Stämme gelegentlich im Stuhl nachweisen, doch sie gelten nicht als dauerhafte Mitbewohner unserer Darmflora. Sie siedeln sich nicht langfristig an, sondern passieren den Verdauungstrakt in der Regel nur vorübergehend – als sogenannte transiente Mikroben. Anders als Lactobacillen oder Bifidobakterien, die sich teils eng an die Darmschleimhaut binden und langfristig zur mikrobiellen Balance beitragen, spielen Sporenbildner keine zentrale Rolle in einer gesunden, stabilen Mikrobiota.

Dass sie uns über Lebensmittel oder Umweltkontakt erreichen können, heißt nicht automatisch, dass sie auch dauerhaft willkommen sind. Entscheidend ist nicht, ob ein Bakterium den Darm erreicht – sondern was es dort tut. Und das ist bei Sporenbildnern je nach Zustand des Darms sehr unterschiedlich.

Was versprechen die Hersteller – und was ist wirklich dran?

Die Werbeaussagen klingen fast zu gut, um wahr zu sein:

  • Hohe Überlebensrate im Magen
  • Lange Haltbarkeit ohne Kühlung
  • Nur wenige Kapseln nötig
  • Intelligente Wirkung durch Keimung am Zielort

Und ja: In vitro sind diese Punkte nicht völlig aus der Luft gegriffen. Sporenbasierte Probiotika sind stabiler, überstehen die Magenpassage besser als klassische Lactobazillen, und einige Studien zeigen antientzündliche und immunmodulierende Effekte – vor allem bei postantibiotischer Dysbiose oder chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.

Und was sagt die Studienlage?

Es gibt durchaus erste positive Daten – aber sie sind „punktuell“ und vor allem meist vom Hersteller finanziert – soweit ich das derzeit beurteilen kann.

Die meisten Studien:

  • untersuchen nur einzelne Stämme (v. a. Bacillus clausii, B. coagulans)
  • laufen kurzfristig (meist 4 bis 12 Wochen)
  • zeigen symptomatische Verbesserungen, aber keine langfristige Mikrobiom-Stabilisierung

Und genau das ist generell ein Problem der Probiotika das ich sehe: die Wirkung ist oft vorübergehend. Eine nachhaltige Veränderung der Mikrobiota lässt sich nur selten nachweisen.

Auch zur Frage, wie sich Sporenbildner bei gestörter Barrierefunktion, Autoimmunerkrankungen oder Histaminintoleranz verhalten, fehlt bislang eine belastbare Studienbasis. Und die meisten Arbeiten stammen (wie bereits erwähnt) aus herstellernahen Forschungsumfeldern.

Wer also auf Langzeiteffekte, stabile Besiedlung oder „Mikrobiom-Restaurierung“ hofft, wird enttäuscht – und das gilt nicht nur für Bacillus-Stämme, sondern für den Großteil der probiotischen Präparate am Markt.

Dennoch muss ich erwähnen, dass Metaanalysen auf mögliche Vorteile bei:

  • Clostridien-assoziierten Durchfällen
  • bestimmten Reizdarm-Formen (v. a. mit Diarrhoe-Komponente)
  • postantibiotischer Erholung der Darmflora

Jetzt aber zur Kehrseite die nur selten erwähnt wird:

Die Schwächen und Risiken

Sporenbildner sind kein Bestandteil unserer natürlichen Darmflora. Sie siedeln sich nicht dauerhaft an, bleiben nur kurzzeitig aktiv und interagieren auf teils schwer vorhersagbare Weise mit der bestehenden Mikrobiota. Ihre Wirkung hängt stark vom individuellen Mikrobiom ab – und von der Immunlage des Patienten.

Problematisch kann das werden bei:

  • Leaky-Gut-Syndrom (gestörte Barriere → Sporen können Immunreaktionen provozieren)
  • Histaminintoleranz (einige Bacillus-Stämme produzieren biogene Amine)
  • Autoimmunerkrankungen (z. B. Hashimoto, Rheuma, Colitis ulcerosa)
  • Immungeschwächten, Schwangeren und Kindern

Denn: Die Spore selbst ist ein Reizfaktor für das Immunsystem – was bei vulnerablen Patienten unerwünschte Gegenreaktionen auslösen kann. In der Praxis zeigen sich mitunter Blähungen, Völlegefühl, Unruhe, Hautreaktionen oder Verstärkung bestehender Beschwerden – besonders bei empfindlicher Schleimhaut oder dysregulierter Abwehr.

Wann sinnvoll – und wann besser nicht?

Hier kann ich mich kurz fassen.

Sinnvoll sein können sporenbasierte Probiotika bei:

  • Antibiotika-bedingter Dysbiose
  • Reizdarm mit häufigen Durchfällen
  • Clostridien– oder Candida-Problematik
  • postinfektiösen Darmentzündungen

Weniger geeignet sind sie bei:

  • Gesunden Menschen zur „Routinepflege“
  • aktiven Autoimmunprozessen
  • Histaminintoleranz
  • Schwangeren, Kindern und immunsupprimierten Patienten

Fazit

Sporenbildende Probiotika sind kein Ersatz für eine darmfreundliche Ernährung, gezielten Darmaufbau oder echte Mikrobiom-Therapie. Sie sind ein Spezialwerkzeug – mit Potenzial, aber auch mit Risiken.

Wer sie verträgt, kann profitieren. Wer sensibel reagiert, sollte Abstand nehmen. Und wer den Eindruck bekommt, hier werde ein intelligentes Wunderbakterium für jeden verkauft – darf skeptisch bleiben.

So nützlich manche dieser Präparate in bestimmten Fällen sind – sie gehören nicht in jedes Hausmittelregal.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Praxis-Newsletter mit den „5 Wundermitteln“ an:

Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…

Wäre es unter Umständen vorstellbar, dass man doch nahezu mühelos 100 Jahre und älter wird, und das auch noch ohne die Hilfe der allmächtigen, von Durchbrüchen triefenden Schulmedizin?

Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit hat das Eingreifen der Schulmedizin zur Folge, dass das genaue Gegenteil eintritt. Grund dafür ist der Glaube, dass Chemie die Biologie des Menschen zum Besseren korrigiert. Davon unbeeindruckt lehrt uns die Biologie, dass man ihr nicht ungestraft ins Handwerk pfuschen darf.

Was also ist die Lösung?

Eine bemerkenswerte Arbeit in eine bemerkenswerte Richtung hatten unlängst kanadische Wissenschaftler veröffentlicht: Longevity extension in Drosophila through gut-brain communication. Leider macht diese Arbeit nur Aussagen im Zusammenhang mit Drosophila Fliegen. Aber selbst die sind bemerkenswert.

Was hatten die Wissenschaftler untersucht?

Sie gehen davon aus, dass Altern und chronische Erkrankungen ein Ergebnis einer Reihe von Prozessen sind, zu denen metabolischer Stress, chronische Entzündungen, oxidativer Stress und Fehlfunktionen der Mitochondrien zählen.

Etwas neuerer Natur ist die Erkenntnis, dass die Veränderung der Zusammenstellung der Darmflora hier ebenfalls eine entscheidende Rolle spielen kann. Daraus folgend hat sich gezeigt, dass Probiotika in der Lage zu sein scheinen, negative Tendenzen, wie zum Beispiel chronische Erkrankungen, zu minimieren oder sogar zu verhindern.

In dieser Studie hatten die Autoren drei verschiedene Stämme als Probiotika eingesetzt, in Kombination mit Heilpflanzen aus der ayurvedischen Medizin (Terminalia chebula, Terminalia bellirica und Phyllanthus emblica), die unter anderem hohe Konzentrationen an Polyphenolen aufweisen. Die Autoren setzten auch die Einzelkomponenten isoliert bei den Fliegen ein, um die Effizienz der einzelnen Bestandteile beurteilen zu können.

Sie kamen zu dem Resultat, dass die Kombinationen deutlich effektiver waren als die „Mono-Substanzen“, wenn es um die Verbesserung folgender Parameter geht: Metabolischer Stress, Insulinresistenz, Regulationsmechanismen für die Energieproduktion, Entzündungen, oxidativer Stress und der Funktionsverlust der Mitochondrien. Unter der Kombination verlängerte sich die normale Lebenszeit der Fliegen um 50 Prozent. Die Autoren schreiben dies einer verbesserten Funktionalität der Darm-Hirn-Achse zu.

Die Schlussfolgerung der Autoren ist, dass mit der signifikanten Verringerung aller Risikofaktoren für die Entstehung chronischer Erkrankungen und vorzeitigem Altern durch eine Optimierung der Darmflora und Verbesserung der Funktionen der Darm-Hirn-Achse die Anwendung von Probiotika und synergistisch wirkenden Heilpflanzen ein mehr als vielversprechendes Werkzeug zu sein scheint.

Aber das sind doch nur Fliegen?!

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Praxis-Newsletter mit den „5 Wundermitteln“ an:

Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…

Wenn wir diese Beobachtungen unmittelbar und direkt auf den Menschen übertragen würden, dann müsste eine solche Kombination aus Probiotika und die Darmflora unterstützenden Heilpflanzen zu einer Erhöhung der Lebenserwartung führen, die heute dann bei 120 Jahre anzusiedeln ist.

Die Autoren der Arbeit sind sogar davon überzeugt, dass ihre Ergebnisse bis zu einem gewissen Grad auf den Menschen übertragbar sind, allerdings nicht in diesem Ausmaß und in dieser Konsequenz. Denn Drosophila ist seit Jahrzehnten schon ein beliebtes Forschungsobjekt.

Die Ergebnisse dieser „Fliegen-Forschung“ haben immerhin über 60 Prozent der biochemischen Vorgänge im menschlichen Organismus auf- und erklären können. Dies allein gibt die Berechtigung zu der Annahme, dass auch in diesem Fall die Mechanismen, die zu diesen positiven Ergebnissen geführt haben, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch für den Menschen zu treffen können.

Eine ungünstige Darmflora macht krank

Wer sich statt von naturbelassenen Lebensmitteln mit Industrie-Food ernährt, schädigt seine Darmflora. US-Studien belegen, dass ein ungünstig zusammengesetztes Mikrobiom des Darmes oft verbunden ist mit Herz- und Kreislaufkrankheiten. Wissenschaftliche Arbeiten an Mensch und Tier zeigen auch, dass die Zusatzstoffe in hochverarbeiteten Lebensmitteln zu Colitis ulcerosa führen können. Die chronisch-entzündliche Darmerkrankung kann Darmkrebs zur Folge haben. Unter den Hilfsstoffen scheinen dabei die künstlichen Bindemittel besonders gefährlich zu sein.

Frisches Obst und Gemüse hingegen liefern Präbiotika, die eine gesunde Darmflora heranwachsen lassen. Wichtig sind auch die Mikroben, die die Schale besiedeln, aber auch im Inneren der pflanzlichen Lebensmittel vorkommen.

Roh gegessen kommen von den positiven Keimen natürlich am meisten im Darm an. Aber auch kurz gekocht bleiben genügend solcher Bakterien erhalten, die sich im Darm wohl rasch vermehren. Das geht aus Versuchen hervor, in denen zehn Minuten gekochte und pürierte Äpfel mikrobiologisch untersucht wurden. Weniger im Mus, mehr aber in den Stückchen waren noch ausreichend der erwünschten Einzeller enthalten.

Die Darmflora beeinflusst auch das Gehirn

Und auch die Parallele bei der Darm-Hirn-Achse spricht für diese Annahme. Denn es gibt inzwischen etliche Studien, die gezeigt haben, dass die Störung dieser Achse verbunden ist mit Störungen wie Reizdarmsyndrom bis hin zu Depressionen.

Eine Verbesserung der Zusammensetzung der Darmflora in Richtung einer physiologisch gesunden Zusammensetzung verbessert somit die Funktion der Darm-Hirn-Achse und damit gleichzeitig eine Reihe von Parametern im Gehirn (Die Bedeutung der Darmflora für Ihre Gesundheit).

Der Einsatz der Kombination von drei verschiedenen Probiotika zusammen mit drei verschiedenen Heilpflanzen aus der ayurvedischen Medizin spricht für die Annahme, dass hier mehr als nur ein biochemischer Signalweg beeinflusst wird.

Dies steht im vollkommenen Einklang zur Natur biologischer Vorgänge, deren Verläufe nie monokausal sind und daher auch nicht mit einer chemisch ausgerichteten Monotherapie beeinflusst werden können. Diese für die Schulmedizin typische Vorgehensweise kann bestenfalls Symptome kaschieren, aber keine biologischen Vorgänge verändern.

Die Beeinflussung von chronischen Erkrankungen erfordert eine „Rejustierung“ fehlgeleiteter biologischer Vorgänge, also eine Rejustierung der biologischen Homöostase. Und in diesem Fall ist der Ansatzpunkt die Darmflora, bei der es zu einer pathologischen Verschiebung gekommen ist.

Ein weiterer Ansatzpunkt ist natürlich auch die Klärung der Frage, wie es zu dieser Verschiebung kommen konnte. Hier sind im Rahmen der Vermeidungsstrategie die Faktoren zu ermitteln und zu eliminieren, die hierfür verantwortlich sind, wie zum Beispiel Ernährung mit chemischen Zusätzen und wenig Ballaststoffen, Medikamente (vor allem Antibiotika, auch als Rückstände in Fleischwaren) und so weiter.

Der Einsatz von vegetarischer Diät als Basisdiät sichert immerhin die Zufuhr von ausreichenden Mengen an Ballaststoffen, die für die im Darm nützlichen Bakterien als Nahrungsgrundlage dienen (Präbiotika). Und viele Obst- und Gemüsesorten liefern gleichzeitig eine Reihe von wichtigen Vitaminen und Nährstoffen, inklusive Mineralien, die ebenfalls für das Wohlergehen von Darmmilieu, Immunsystem, Darm-Hirn-Achse und damit dem gesamten Organismus unerlässlich sind.

Zu den häufigsten Vertretern der Darmflora gehört das Bifidobakterium. Falls es Sie interessiert, wie das B. infantis vor Allergien und Darmentzündungen schützt lesen Sie hier gerne weiter:

Bifidobacterium infantis (vitalstoffmedizin.com)

Fazit

Es gibt wieder eine neue Studie, die die Annahme untermauert, dass die Behandlung chronischer Erkrankungen mit Chemie nicht funktionieren kann. Und der Grund dafür liegt darin, dass bei einer chronischen Erkrankung eine Unzahl an biologischen Prozessen, die alle miteinander zusammenhängen, aus dem Gleichgewicht geraten ist und daher von ein, zwei oder drei chemischen Substanzen kaum beeinflussbar ist. Diese Vorgehensweise kann bestenfalls Symptome abstellen, aber kein gesundes Gleichgewicht wiederherstellen.

Und diese Studie gibt weiterhin Grund zu der Annahme, dass viele biologische Prozesse mit der biologischen Behandlung der Darmflora, die im direkten Kontakt zum Immunsystem und zu unserer „Schaltzentrale“, dem Gehirn, steht, kausal therapierbar sind. Immerhin enthält die Darmflora zehnmal so viele bakterielle Zellen wie wir Körperzellen aufweisen. Das heißt, dass wir 90 Prozent unseres gesamten Organismus therapieren, wenn wir auf die Darmflora eingehen.

Auch interessant: Doping mit den „richtigen“ Bakterien

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter „Unabhängig. Natürlich. Klare Kante.“ dazu an:

Dieser Beitrag wurde im September 2020 erstellt und letztmalig am 14.05.2024 aktualisiert.

Was Antibiotika sind wissen Sie sicher: verschreibungspflichtige Medikamente, die der Arzt verordnet, wenn eine Infektion mit Bakterien vorliegt.

Häufig werden sie auch verordnet, wenn nur der Verdacht einer Infektion vorliegt oder aber wenn der Arzt glaubt zu meinen, dass Antibiotika prophylaktisch gegen Infektionen wirken müssten. Und da gehen die Probleme ja schon los!

Weiterlesen

Ist das jetzt nicht ein wenig weit hergeholt?

Aber weit gefehlt! Wie es aussieht, gibt es überraschend viele wissenschaftliche Arbeiten, die sich genau mit diesem Themenkomplex auseinandergesetzt haben.

Und der Grund dafür ist, dass es so ein „Ding“ gibt, was wir umgangssprachlich als „Bauchhirn“ bezeichnen. Die Fachleute sprechen hier vom enterischen Nervensystem oder der Darm-Hirn-Achse.

„Medscape“ hat hierzu einen interessanten Beitrag gebracht (Achse Darm-Gehirn: Was die Darmflora mit Hirnerkrankungen zu tun hat), der leider nur die erste Seite zeigt. Die weiteren 4 Seiten kann man nur einsehen, wenn man eingeschriebenes Mitglied ist. Aber bereits auf dieser ersten Seite wird dem Leser erklärt, was es mit diesem „Bauchhirn“ auf sich hat:

„Die bidirektionale Kommunikation zwischen dem Darm und Gehirn erfolgt auf direkten und indirekten Wegen über das zentrale und das enterische Nervensystem, über das endokrine und das Immunsystem sowie über die Modulation von Neurotransmittern.“

Was der Bauch mit Gefühlen zu tun hat, und wie sich das Bauchgefühl für das Gehirn auswirkt, das habe ich in meinem Beitrag Das Bauchgefühl – ist in Wahrheit Ihr Bauchhirn! diskutiert.

Unsere Arbeitshypothese lautet also: Wenn es eine nervale Direktverbindung zwischen Darm und Gehirn gibt, dann gibt es Grund zu der Annahme, dass Darmerkrankungen direkt in Verbindung stehen mit entsprechenden Störungen im Gehirn. Und das erfolgreiche Therapien der Darmerkrankungen auch die Störungen im Gehirn beseitigen.

In dem bereits oben erwähnten Artikel über Probiotika (Was sind Probiotika und Probiotische Arzneimittel?) habe ich mithilfe von wissenschaftlichen Arbeiten gezeigt, wie und bei welchen gesundheitlichen Problemen Probiotika eine wertvolle Therapiehilfe sein können.

Der Beitrag Autismus durch gestörte Darmflora und Glyphosat? diskutiert eine von einer Reihe von  Störungen, die durch eine gestörte Darmflora bedingt sein können.

Probiotika gegen Depression

Die Diskussion um die Darm-Hirn-Achse und damit verbundene therapeutische Interventionsmöglichkeiten scheint erst seit wenigen Jahren ernsthaft geführt zu werden. Eine Arbeit aus dem Jahr 2015 belegt dies: The gut microbiome and diet in psychiatry: focus on depression.

Diese Arbeit fasst die zu diesem Zeitpunkt neueren Erkenntnisse zusammen, wie die Ernährung die Zusammensetzung und Aktivität der Darmflora beeinflusst und welchen Einfluss dies auf depressive Erkrankungen hat. Die Autoren sprechen davon, dass es neuere Arbeiten gibt, die gezeigt haben, dass möglicherweise Präbiotika und Probiotika und fermentiert Nahrungsmittel einen positiven Einfluss auf die mentale Gesundheit haben.

Sie kommen zu dem Schluss, dass die Diskussion sich noch in einem sehr frühen Stadium befindet. Dass sich aber jetzt schon abzeichnet, dass die Darmflora eine wichtige Rolle für die Entwicklung des Gehirns hat, sowie für das Verhalten und die mentale Gesundheit beim Menschen.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Praxis-Newsletter mit den „5 Wundermitteln“ an:

Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…

Rückgang depressiver Symptome

Eine kleinere klinische Studie, randomisiert, doppelblind, Placebo kontrolliert, mit 40 Patienten mit schwerer Depression. 20 Patienten erhielten Probiotika, die Placebogruppe ein entsprechendes Placebo. Die Beobachtungszeit war 8 Wochen.

Es zeigte sich, dass die Verumgruppe nach 8 Wochen einen signifikanten Rückgang der depressiven Symptome verzeichnete. Gleichzeitig sanken die Insulinkonzentrationen, verbesserte sich die Insulinresistenz und das C-reaktive Protein als Marker für Entzündungsprozesse war ebenfalls signifikant reduziert.

Eine Metaanalyse untersuchte die Frage, inwieweit die Gabe von Probiotika Depressionen und Angstzustände positiv beeinflussen kann. Die dazu gefundene Literatur von 10 randomisierten Studien zeigt, dass es bis zu diesem Zeitpunkt eine eingeschränkte Bestätigung eines Zusammenhangs gibt.

Die Autoren sehen hier methodische Probleme bei der Durchführung der Studien als Grund, warum die Zusammenhänge nicht eindeutiger zu sehen sind. Sie sagen, dass trotz der methodischen Beschränkungen die Resultate einen psychologischen Nutzen aufgrund der Gabe von Probiotika erkennen lassen.

Andere Vitalstoffe sind ebenfalls wichtig

A double-blind, randomized, placebo-controlled trial of Lactobacillus helveticus and Bifidobacterium longum for the symptoms of depression.

Diese Arbeit wurde mit 79 Teilnehmern durchgeführt. Auch hier handelt es sich um eine randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Arbeit.

Diese Arbeit sah keinen klinischen Effekt einer Gabe von Probiotika nach einer Beobachtungszeit von 8 Wochen. Allerdings sahen die Autoren hier, dass unterschiedliche Konzentrationen von Vitamin D den Behandlungseffekt beeinflusst hatten. Gerade darüber hatte ich ja bereits hier schon einemal ausführlicher berichtet: Depressionen durch Vitalstoffmängel.

Sie sahen auch die Schwere, Chronifizierung oder Behandlungsresistenz der Teilnehmer als mögliche Ursache für einen negativen Behandlungserfolg. Sie empfehlen auch, bei weiteren Studien den Vitamin-D-Spiegel zu überwachen. Und sie befürworten weitere Studien in dieser Richtung.

Stress, Autismus und Depressionen

The Microbiome-Gut-Brain Axis in Health and Disease.

Auch diese Arbeit stammt aus diesem Jahr (2017). Diese Übersicht bestätigt die bislang gemachten Beobachtungen, dass die Darmflora einen Einfluss auf Stressempfindung und kognitive Funktionen hat. Weiter sehen die Autoren die Möglichkeit, mithilfe von Präbiotika und Probiotika, und gegebenenfalls Antibiotika, die Hirnfunktionen zu beeinflussen und Störungen der Darm-Hirn-Achse, wie Depressionen und Autismus, zu beseitigen.

Metaanalyse mit 10 Studien

The effects of probiotics on depressive symptoms in humans: a systematic review.

Eine weitere Arbeit aus diesem Jahr spricht davon, dass es eine überwältigende Zahl von Hinweisen gibt, dass Probiotika in der Lage sind, depressive Symptome zu verbessern, dass aber die Zahl der klinischen Studien mit einer entsprechend großen Probandenzahl noch zu dürftig ist.
Grund für diese Aussage ist eine Auswertung von 10 Studien in Form einer Metaanalyse, wobei die Mehrheit dieser Studien zu einer positiven Bilanz kommt.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Praxis-Newsletter mit den „5 Wundermitteln“ an:

Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…

Sehr vergleichbare Ergebnisse gibt es auch bei Tierversuchen:

Die zuletzt genannte Arbeit ist allerdings ein Hinweis dafür, dass der umgekehrte Weg, also der Einsatz von Antibiotika (und nicht von Probiotika) zu massiven Veränderungen der Darmflora führt, die wiederum einen massiven Einfluss auf das Verhalten der Tiere im Sinne einer Depression haben.

Damit haben wir einen Hinweis, das Antibiotika möglicherweise an der Entstehung von Depressionen beteiligt sein können.

Potential Novel Treatments for Bipolar Depression: Ketamine, Fatty Acids, Anti-inflammatory Agents, and Probiotics.

In dieser neuen Arbeit besprechen die Autoren eine Reihe von Substanzen, die möglicherweise bei bipolaren Störungen einen positiven Effekt ausüben können. Ketamin, eine psychoaktive Droge, die in der Anästhesie und Schmerzbehandlung eingesetzt wird, zeigte nur einen kurzzeitigen Effekt.

Die mehrfach ungesättigten Fettsäuren (ich gehe davon aus, dass Omega-3-Fettsäuren gemeint sind) werden als wichtig für die Struktur und Funktion von Neuronen und deren Zellmembranen angesehen, und zeigen somit einen positiven Effekt bei bipolaren Störungen.

Die Autoren berichten, dass Entzündungsprozesse zu einer veränderten Synthese von Peptiden führen, die wiederum Grundlage für depressive Veränderungen bei den Patienten sind. Der Einsatz von entzündungshemmenden Medikamenten, wie Celecoxib, ein selektiver COX-2-Hemmer, hat laut Bericht der Autoren einen gewissen Nutzen zeigen können.

Allerdings betrachten die Autoren den Einsatz von Probiotika bei dieser Indikation als noch zu „spekulativ“.

Mein Fazit hier: Ketamin und Celecoxib sind verschreibungspflichtige Medikamente der Schulmedizin und werden in dieser Übersichtsarbeit als relativ positiv dargestellt. Auffällig ist, dass bei der Darstellung Omega-3-Fettsäuren nicht als Omega-3-Fettsäuren, und damit als natürlich vorkommende Substanzen, Erwähnung finden. Die Autoren begnügen sich hier mit dem Ausdruck „mehrfach ungesättigte Fettsäuren“. Die Probiotika und die von ihnen ausgehenden Verbesserung des Darmmilieus werden als „spekulativ“ dargestellt. Ich kann mich hier des Eindrucks nicht erwehren, dass hier natürliche Substanzen wie Omega-3-Fettsäuren und Probiotika kleingeredet werden sollen. Denn die bisher diskutierten Arbeiten über Probiotika und deren Effekte auf die Darmflora und letztendlich auf depressive Veränderungen erschienen dort als alles andere als „spekulativ“.

Recent developments in understanding the role of the gut microbiota in brain health and disease.

Diese Arbeit aus Irland, ebenfalls aus diesem Jahr, bestätigt noch einmal die bislang gemachten Ergebnisse, wie wir sie in den zuvor diskutierten Arbeiten gesehen haben. Für die Autoren ist der Einsatz von Probiotika zur Verbesserung der Darmflora und damit verbunden die Behandlung von neurologischen Problemen alles andere als „Spekulation“. Die Autoren befürworten explizit eine gezielte Therapie mit Präbiotika, Probiotika und einer entsprechenden Ernährung.

Probiotic Bifidobacterium longum NCC3001 Reduces Depression Scores and Alters Brain Activity: A Pilot Study in Patients With Irritable Bowel Syndrome

Die neueste Arbeit stammt vom August diesen Jahres. Auch hier handelt es sich um eine randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte klinische Studie, allerdings mit nur 44 Teilnehmern mit Reizdarmsyndrom und entsprechenden Symptomen. Gleichzeitig litten diese Patienten unter Angstzuständen und/oder Depressionen.

Die Beobachtungsdauer betrug 10 Wochen. Die Autoren beobachteten während dieser Zeit Symptome des Reizdarmsyndroms, Lebensqualität und Somatisierung.

Es zeigte sich, dass die Gabe von Probiotika die Depressionen signifikant mildern konnte, allerdings keinen deutlichen Effekt bei den Angstzuständen zeigte. In Bezug auf Lebensqualität zeigte sich unter den Probiotika eine deutliche Verbesserung. Die Verbesserungen standen in einem Zusammenhang mit Veränderungen in den Hirnaktivitäten, die mithilfe von Magnetresonanztomografie-Messungen ermittelt und bestätigt wurden.

Fazit

Es gibt inzwischen überraschend viele Arbeiten, die sich mit einem auf den ersten Blick ungewöhnlichen Zusammenhang auseinandersetzen, der direkten und indirekten Verbindung zwischen Gastrointestinaltrakt und Gehirn.

Selbst in der Schulmedizin scheint das Konzept der „Darm-Hirn-Achse“ einiges an Anerkennung gefunden zu haben. In diesen Kreisen spricht man dann eher von einem „enterischen Nervensystem“. Die bislang gemachten Ergebnisse werden allerdings von noch viel zu kleinen klinischen Studien gestützt. Dies ist für mich kein Grund, diese vorläufigen Ergebnisse als „spekulativ“ abzutun, sondern ein Wegweiser, in welche Richtung die Forschung gehen sollte, um zu besseren Therapien für psychische Erkrankungen zu gelangen.

Auch hier sehe ich kommen, dass die Mehrzahl der betroffenen Patienten von einer natürlichen Therapie mit natürlich vorkommenden Substanzen, wie Probiotika, Vitamin D, Omega-3-Fettsäuren etc. profitieren kann, und nur die „harten Fälle“ Fälle für den Einsatz von synthetischen Substanzen werden. Dieses Szenario ist natürlich kein besonders günstiges für die Hersteller von Antidepressiva und verwandten Substanzen.

Siehe auch: Bifidobacterium longum

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter „Unabhängig. Natürlich. Klare Kante.“ dazu an:

Die Bakteriengattung der Streptokokken (Streptococcus) besiedelt unter anderem den menschlichen Körper.

So sind die Mikroorganismen natürlicherweise sowohl im Verdauungstrakt als auch auf unserer Haut anzutreffen. Teilweise kommen die Streptokokken aber auch in der Scheide und den oberen Bereichen der Atemwege vor. Die Bakterien können Sauerstoff im Allgemeinen zwar nicht verwerten, doch überleben die meisten Streptococcus-Arten problemlos an der Luft.

Streptokokken, die Zucker zu Milchsäure fermentieren können, gelten gemeinhin als völlig harmlose Siedler des Menschen. Doch können viele Streptococcus-Arten gefährliche Krankheiten auslösen, wenn sie sich zu stark vermehren.

Zu den durch Streptokokken verursachten Erkrankungen gehören vor allem Karies, Hals-Nasen-Ohren-Infektionen, Lungenentzündungen und Hirnhautentzündung (letzteres vor allem bei zu früh geborenen Babys).

Ebenso gibt es aber auch einzelne Streptokokken, die sehr förderlich für unsere Gesundheit sind. So helfen einige probiotische Streptokokken bei dem Aufbau einer gesunden Mundflora mit. Auch können diese Streptokokken-Arten den Darm vor verschiedenen Krankheitskeimen schützen.

Außerdem stellen Streptokokken (etwa der Stamm Streptococcus salivarius K12), bestimmte Moleküle her, die antibiotische Wirkung zeigen. Diese Bakteriozine töten besonders gut nahe verwandte Mikroorganismen ab. Die Streptokokken besitzen somit ein hervorragendes Mittel, um sich vor direkten Nahrungskonkurrenten zu schützen. Die gezielte Einnahme der Bakteriozin-herstellenden Streptokokken sorgt also dafür, dass die „guten“ Mikroorganismen schädliche Streptokokken verdrängen und so beispielsweise sehr wirkungsvoll vor Parodontose schützen. (1)

Die als Probiotika genutzten Stämme sind wissenschaftlich gut untersucht, kommen auch natürlicherweise im Menschen vor und gelten als ungefährlich.

Die probiotischen Streptokokken können den niedrigen pH-Wert im Darm und hohe Konzentrationen der Gallensalze überstehen. Dies ist Voraussetzung dafür, dass die Bakterien überhaupt die Darmgesundheit verbessern können. (2)

Da auch die Streptococcus-Arten, die typischerweise als Starterkulturen für herkömmlichen Joghurt genutzt werden, im Kot der Probanden festgestellt werden, scheinen auch diese Bakterien die für Mikroorgansimen ungünstigen Bedingungen im Magen zu überleben. (3)

Streptococcus-Arten in Lebensmitteln und Medikamenten

Vor allem die Bakterienart Streptococcus thermophilus spielt bei der Joghurtproduktion eine herausragende Rolle. Denn, neben unterschiedlichen Laktobazillen und Bifidobakterien, werden diese Streptokokken sehr häufig als Starterkulturen zur Produktion fermentierter Milchprodukte eingesetzt. So werden die Streptokokken außerdem zur Herstellung von Mozzarella und Emmentaler genutzt.

Medikamente mit probiotischen Streptococcus-Stämmen werden nicht nur zur Prophylaxe vor Karies eingesetzt, sondern helfen auch bei der Verbesserung der natürlichen Darmflora. (4)

Wie oben beschrieben, stellen die Streptokokken sehr wirkungsvolle Bakteriozine her, die andere Arten der Gattung am Wachstum hemmen oder abtöten. Mediziner nutzen dies in einer so genannten Bakterienaustausch-Therapie aus (bacterial replacement therapy). Hierbei sorgt der ungefährliche Stamm mithilfe seiner produzierten Bakteriozine dafür, dass die gefährlichen Streptokokken auf Dauer aus dem Mundraum verdrängt werden. (5)

Außerdem werden bestimmte Substanzen der Streptokokken benutzt, um bei Patienten medikamentös Blutgerinnsel und Thromben aufzulösen. (6)

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Praxis-Newsletter mit den „5 Wundermitteln“ an:

Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…

Streptokokken können vor Karies und Atemwegserkrankungen schützen

Der probiotische Bakterienstamm Streptococcus salivarius K12 sorgt für eine gesunde Mundflora. Denn, wie oben beschrieben, verdrängen diese Streptokokken nahe Verwandte, die als Hauptursache für Karies und Parodontose gelten. Dies konnte Professor John Tagg mit seinem Team anhand mehrerer Studien nachweisen. (7)

Zum ersten Mal aufmerksam wurde die Forschergruppe auf dieses Phänomen, als sie feststellte, dass Personen, bei denen der ungefährlichen Stamm natürlicherweise im Mund anzutreffen ist, wesentlich seltener an Infektionen leiden, die durch Streptokokken ausgelöst werden. Hierauf bauen alle weiteren Untersuchungen der Wissenschaftler auf, deren Ergebnisse zur Kariesprophylaxe sehr vielversprechend sind.

Es gibt unzählige Bakterien, etwa Staphylococcus aureus oder Streptococcus pneumoniae, die sich beispielsweise bei einem geschwächten Immunsystem stark vermehren und dann im schlimmsten Fall zu einer lebensbedrohlichen Lungenentzündung führen können. In Zusammenarbeit mit anderen probiotischen Bakterien kann Streptococcus thermophilus vor möglichen Krankheitskeimen in den oberen Atemwegen schützen.

Zu diesem Ergebnis kam eine Forschergruppe, die potentiell infektiöse Bakterien in der Nase untersuchten. Probanden, die regelmäßig einen mit den probiotischen Bakterien angereicherten Joghurtdrink zu sich nahmen, hatten demnach signifikant weniger gefährliche Keime in ihren oberen Atemwegen als die Kontrollgruppe. (8)

Gemeinsam mit mehreren weiteren probiotischen Bakterien hilft Streptococcus thermophilus beim Reizdarmsyndrom. (9)

Auch bei anderen Darmerkrankungen kommen die Streptokokken – meist in Verbindung mit weiteren Probiotika – zum Einsatz. So helfen sie effektiv bei Durchfällen, die beispielsweise durch eine Antibiotika-Einnahme ausgelöst werden. Denn die Gabe probiotischer Bakterienstämme baut nach dem unspezifischen Abtöten der Mikroorgansimen die natürliche Darmflora gezielt wieder auf.

An Fischen konnte gezeigt werden, dass die Gabe probiotischer Streptococcus-Stämme – in Kombination mit einer Kräutermischung – nicht nur das Immunsystem der Tiere aktiviert, sondern gleichzeitig das Wachstum und die Blutzusammensetzung verbessert. (10)

Schauen Sie unbedingt auch in meinen Beitrag:

https://www.vitalstoffmedizin.com/bifidobakterien/

In dem Beitrag gehe ich auf die zahlreichen positiven Eigenschaften auf unsere Gesundheit ein und warum Bifidobakterien vermehrt als Probiotika eingesetzt werden.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter „Unabhängig. Natürlich. Klare Kante.“ dazu an:

Quellen: 

(1)www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15752094
(2) www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19469286
(3) www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16820518
(4) www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21840808
(5)www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19722837
(6)www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19870210
(7)www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15752094
(8)www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12540416
(9)www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17108865
(10)www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21669289

Der Hefepilz Saccharomyces cerevisiae kommt seit Jahrtausenden beim Backen, beim Bierbrauen und auch bei der Weinherstellung zum Einsatz.

Denn die Einzeller stellen, vor allem unter Sauerstoffausschluss, bei der Fermentation aus Kohlenhydraten (Zucker) Alkohol her. Ist genügend Sauerstoff vorhanden, bilden sie hingegen vorrangig Kohlenstoffdioxid.

Da S. cerevisiae also sowohl an der Luft als auch ohne Sauerstoff (anaerob) überlebt, gilt der Pilz als fakultativer Anaerobier.

Die Backhefe S. cerevisiae, auch als Bierhefe oder Bäckerhefe bezeichnet, ist wissenschaftlich sehr gut untersucht und gilt als Modellorganismus in der Forschung. So ist beispielsweise die Erbsubstanz des leicht zu kultivierenden Pilzes vollständig bekannt. An S. cerevisiae werden aber auch Studien über den Zellzyklus eukaryotischer Zellen (Zellen mit Zellkern) durchgeführt, die in großem Maße auch auf Pflanzen, Tiere und Menschen übertragbar sind.

Natürlicherweise kommt Saccharomyces cerevisiae vor allem auf den Oberflächen von Obst vor, da der Pilz für seinen Stoffwechsel viel Zucker benötigt. So gehen Forscher davon aus, dass der Hefepilz, der von uns Menschen zur Herstellung von Lebensmitteln eingesetzt wird, ursprünglich von der Schale reifer Weintrauben stammt.

Zwar sind nicht alle S. cerevisiae-Stämme resistent gegenüber der Magensäure und den Gallensalzen, doch gibt es viele probiotische Hefestämme, die die Passage durch den Magen problemlos überstehen.

Denn nur, wenn die Pilze lebend bis in den Darm gelangen, können sie ihre positiven Eigenschaften überhaupt entfalten. (1)

Backhefe gilt allgemein als recht sicher und ungefährlich. Personen, die an Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa leiden, bilden allerdings in vielen Fällen Antikörper gegen S. cerevisiae, so dass es zu Unverträglichkeitsreaktionen kommen kann.

Patienten mit einem geschwächten Immunsystem oder einem allgemein schlechtem Gesundheitszustand sollten Probiotika, die lebende Hefekulturen enthalten, nur nach dringendem Anraten des Arztes zu sich nehmen. (2)

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Praxis-Newsletter mit den „5 Wundermitteln“ an:

Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…

Saccharomyces cerevisiae in Lebensmitteln und Arzneistoffen

S. cerevisiae wird, wie oben beschrieben, als Triebmittel im Sauerteig und bei der Herstellung alkoholischer Getränke in großem Stil genutzt. Auch bei der Produktion von Essig spielt die Backhefe eine große Rolle. Außerdem ist sie beispielsweise in traditionell hergestelltem griechischen Fetakäse und in Büffelmozzarella oft vorhanden.

Bei der kommerziellen Nahrungsmittelproduktion kommen teilweise besondere Backhefe-Züchtungen zum Einsatz, etwa solche, die toleranter gegenüber starkem Druck oder hohen Temperaturen sind.

In der Tierzucht, speziell bei Rindern und Pferden, wird Hefe seit vielen Jahren genutzt, um das Milieu im Verdauungstrakt zu verbessern. Denn S. cerevisiae verstoffwechselt hier kleine Restmengen des Sauerstoffs, wodurch anaerobe Bakterien der natürlichen Darmflora besser wachsen können. Die Gabe der probiotischen Pilze soll für eine Leistungssteigerung sorgen. Untersuchungen zeigen außerdem, dass die Tiere sich schneller von Durchfällen erholen. (3)

Doch auch beim Menschen helfen die probiotischen Hefezellen dabei, Durchfälle schneller zu kurieren oder ihnen vorzubeugen.

Saccharomyces cerevisiae hilft bei Diarrhö und stimuliert das Immunsystem

Untersuchungen zeigen, dass S. cerevisiae bestimmte Escherichia coli-Stämme abtöten kann. Die Wissenschaftler vermuten, dass die Bakterien möglicherweise durch den Alkohol, den der Pilz produziert, geschädigt werden. (4)

Durchfälle, die durch bakterielle Krankheitserreger ausgelöst werden, können mit probiotischen Hefekulturen kuriert werden. So kann Saccharomyces cerevisiae beispielsweise dabei helfen, Durchfälle, die durch Clostridium difficile verursacht werden, zu behandeln. (5) Dies konnte bei Versuchen mit Ratten bestätigt werden. (6)

Mithilfe eines Mausmodells konnte gezeigt werden, dass probiotische Saccharomyces cerevisiae-Stämme das Immunsystem der Tiere positiv beeinflussen. So aktivierten die Pilze die Zytokine und die Immunglobuline A der Mäuse. (7)

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter „Unabhängig. Natürlich. Klare Kante.“ dazu an:

Quellen: 

(1) www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19120638
(2) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15889360
(3) www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18349243
(4) www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21131521
(5) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/10764197
(6) www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/9753273
(7) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20059615

Der einzellige Hefepilz Saccharomyces boulardii, der eng mit der Backhefe (S. cerevisiae) verwandt ist, wird vor allem als probiotisches Medikament zur Vorbeugung von Durchfällen eingesetzt.

Erstmals beschrieben wurde diese Zuckerhefen-Art 1923 von dem französischen Naturforscher Henri Boulard.

Denn er beobachtete, dass die Einwohner Indonesiens bei Durchfallerkrankungen an den Schalen von Litschis lutschten. Zwar vermutete der Naturforscher erst, dass ein pflanzlicher Wirkstoff aus den Litschischalen für die Genesung verantwortlich sei. Doch stellte sich schnell heraus, dass es der auf der Oberfläche haftende Hefepilz war, der die Beschwerden der Erkrankten linderte.

Saccharomyces boulardii, das sich sowohl im Dick- als auch im Dünndarm des Menschen ansiedeln kann, ist auf eine zuckerreiche Umgebung angewiesen. Die Hefepilze können gut an der Luft leben, bei Sauerstoffmangel stellen sie ihren Stoffwechsel allerdings auf die alkoholische Gärung um. Diese spielt im sauerstoffarmen Darmsystem die entscheidende Rolle.

Obwohl Saccharomyces boulardii, das gut bei 37 °C wächst, im Verdauungstrakt des Menschen optimale Bedingungen vorfindet, ist es kein dauerhafter Bestandteil der Darmflora: Nur, solange sie oral (also mit der Nahrung oder über Medikamente) aufgenommen werden, sind sie auch im Kot nachweisbar. Anschließend werden die Pilze rasch aus dem Darm ausgeschieden.

Da Saccharomyces boulardii sich erwiesenermaßen hervorragend zur Behandlung verschiedenster Durchfallerkrankungen eignet, untersuchen viele Wissenschaftler die genaue Wirkungsweise des Hefepilzes. So konnte beispielsweise gezeigt werden, dass S. boulardii eine Protease herstellt, die bestimmte Toxine von Bakterien spaltet. So werden durch die Protease zum Beispiel Giftstoffe des gefürchteten Krankenhauskeims Clostridium difficile unschädlich gemacht. (1)

Pathogene Escherichia coli und Salmonella typhimurium, die häufige Auslöser von Infektionen sind, binden mithilfe ihrer Rezeptoren an die Zellen der Darmschleimhaut. Genau diese Rezeptoren der Bakterien haften allerdings auch hervorragend an die Zelloberfläche von S. boulardii, so dass die Krankheitserreger sich im Verdauungstrakt nicht mehr festhalten können. So werden sie – gemeinsam mit den Hefezellen – beim nächsten Stuhlgang ausgeschieden. (2)

Bei Durchfällen sind die hohen Wasser- und Elektrolytverluste besonders gefährlich. Immer wieder zeigt sich, dass durch die Einnahme von S. boulardii diese Verluste minimiert werden. (3)  Auch sorgt der Pilz dafür, dass die Krankheitserreger nicht in die menschliche Darmwand eindringen können, indem er die Durchlässigkeit der Zellzwischenräume minimiert. (4)

An Ratten konnte gezeigt werden, dass S. boulardii die Reifung und Vermehrung der Darmzellen stimuliert. Dies könnte ebenfalls einer der Gründe dafür sein, dass der Verdauungstrakt nach Durchfällen schneller regeneriert wird als ohne die Einnahme lebender Hefen. (5)

Auch konnten Wissenschaftler nachweisen, dass S. boulardii entzündungshemmend wirkt, indem es bestimmte inflammationsfördernde Faktoren des menschlichen Immunsystems hemmt. (6) An Ratten konnte außerdem gezeigt werden, dass der Hefepilz die Ausschüttung bestimmter Antikörper anregt. (7)

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Praxis-Newsletter mit den „5 Wundermitteln“ an:

Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…

S. boulardii in Lebensmitteln und Arzneistoffen

Im Gegensatz zu dem nahen Verwandten S. cerevisiae, spielt S. boulardii in der Lebensmittelproduktion keine Rolle. Als traditionelles Arzneimittel und alternatives Medikament ist der Hefepilz hingegen sehr gefragt. Denn die probiotische Wirkung ist wissenschaftlich vielfach nachgewiesen. Arzneimittel, die lebende S. boulardii-Zellen enthalten, werden meist in Kapselform oder als Pulver auf Basis von Trockenhefe angeboten.

Hierbei sind – neben dem wissenschaftlich korrekten Namen S. boulardii – auch die Bezeichnungen Saccharomyces cerevisiae var. boulardii und Saccharomyces cerevisiae Hansen CBS 5926 gebräuchlich.

Viele Probiotika helfen kaum oder gar nicht, wenn sie genau gleichzeitig mit Antibiotika zur Vorbeugung von Durchfällen eingenommen werden. Denn nicht nur Krankheitskeime, sondern auch die „guten“ Bakterien werden durch die Medikamente abgetötet. Da es sich bei S. boulardii allerdings um einen Pilz handelt, kann er auch schon während der Antibiotika-Behandlung eingesetzt werden. Antimykotika (Medikamente, die zur Behandlung von Pilzinfektionen eingesetzt werden) minimieren allerdings die Wirkung von Arzneistoffen, die Saccharomyces boulardii enthalten.

Insgesamt gilt S. boulardii als sehr sicher. Personen mit einem geschwächten Immunsystem sollten S. boulardii dennoch nur nach ausdrücklichem Rat des behandelnden Arztes einnehmen, da es bei diesen Patienten sehr selten zu gefährlichen Infektionen mit Blutvergiftungen kommen kann. (8) Dies gilt beispielsweise für Patienten, die gerade mit einer Chemotherapie behandelt werden oder an AIDS leiden. Medikamente mit dem Hefepilz sind in Deutschland und Österreich apothekenpflichtig.

Saccharomyces boulardii hilft bei unterschiedlichsten Durchfallerkrankungen

Nicht nur die Einwohner Indonesiens wissen, dass der Hefepilz sehr wirkungsvoll bei akuten Durchfällen hilft, auch Forscher konnten dies in zahlreichen Studien belegen. So kann bereits bei Säuglingen die Einnahme des Probiotikums die Dauer und Heftigkeit einer bereits aufgetretenen Diarrhö stark verringern. (9)

Und auch bei Erwachsenen hilft die Gabe lebender S. boulardii-Kulturen. So zeigen verschiedene Untersuchungen, dass sich der Hefepilz bei Reise-Diarrhö, antibiotika-assoziiertem Durchfall und selbst beim Reizdarmsyndrom oder Morbus Crohn positiv auf die Gesundheit auswirkt. (10) Denn das Probiotikum wirkt entzündungshemmend, antitoxisch und antimikrobiell zugleich.

Obwohl Wissenschaftler nachweisen konnten, dass S. boulardii in sehr hohen Dosen auch bei HIV-assoziierter Diarrhö sehr gut wirkt, (11)sollten Patienten mit Immunschwäche das Medikament nur nach gründlicher Absprache mit dem behandelnden Arzt einnehmen.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter „Unabhängig. Natürlich. Klare Kante.“ dazu an:

Quellen: 

(1)  www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/9864230
(2)  www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/10424093
(3)  www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/10573387
(4)  www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12540556
(5)  www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/7816529
(6)  www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19161443
(7)  www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/2302983
(8)  www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15889360
(9)  www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15858959
(10) www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20458757
(11) www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/2048880

Saccharomyces, im Deutschen auch Zuckerhefen genannt, sind einzellige Pilze, die seit vielen Jahrtausenden von Menschen zur Lebensmittelproduktion genutzt werden.

Denn sie fermentieren die Nahrungsmittel, indem sie unter Sauerstoffausschluss – also unter anaeroben Bedingungen – Zucker in Alkohol umwandeln.

Doch die Hefen sind fakultativ anaerob. Ist also genügend Sauerstoff vorhanden, so verstoffwechseln sie den Zucker stattdessen zu Kohlenstoffdioxid. Bei der Brot-, Wein- und Bierherstellung ist allerdings vor allem der anaerobe Stoffwechselweg von Bedeutung.

Mit etwa sechs bis zehn Mikrometern sind Zuckerhefen wesentlich größer als Bakterien. Da es sich um eukaryotische Zellen (Lebewesen mit Zellkern) handelt, sind sie außerdem näher mit Menschen, Tieren und Pflanzen als mit den zellkernlosen Bakterien verwandt. Die Zuckerhefe S. cerevisiae ist ein Modellorganismus im Labor, das sehr gut untersucht ist.

Denn Zuckerhefen wachsen unter optimalen Bedingungen sehr schnell, lassen sich einfach kultivieren, haben ein verhältnismäßig überschaubares Genom (Erbgut) und sind für uns Menschen normalerweise völlig ungefährlich. Ihr Temperaturoptimum für die Gärung liegt bei etwa 32 °C, Zuckerhefen können aber auch bei höheren Temperaturen problemlos wachsen. Saccharomyces überleben die niedrigen pH-Werte im Magen und tolerieren auch Gallensalze. (1)

Als im Jahr 1996 das vollständige Genom von Saccharomyces cerevisiae entschlüsselt wurde, war damit zum ersten Mal das gesamte Erbgut eines eukaryotischen Organismus bekannt. (2)

Saccharomyces kommen natürlicherweise sehr häufig auf Früchten vor, besiedeln aber auch andere Lebensräume, in denen Zucker in ausreichender Menge vorhanden ist. Über ungewaschenes Obst gelangen die Hefen also auch in unseren Verdauungstrakt, wo sie sich ebenfalls vermehren können.

Bekanntestes Beispiel der Gattung Saccharomyces ist sicherlich die Backhefe (Saccharomyces cerevisiae), die auch als Bierhefe bezeichnet wird. Darüber hinaus ist Saccharomyces boulardii, das teilweise als Unterart der Backhefe beschrieben wird, aufgrund seiner gesundheitsfördernden Eigenschaften als Probiotikum sehr beliebt.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Praxis-Newsletter mit den „5 Wundermitteln“ an:

Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…

Saccharomyces in Lebensmitteln und Medikamenten

Bierbrauer, Bäcker und Winzer nutzen Zuckerhefe seit Jahrtausenden. Und auch bei der Herstellung von Essig spielen Saccharomyces eine wichtige Rolle. Heute werden sie darüber hinaus kommerziell zur Gewinnung von Ethanol-Kraftstoff eingesetzt. Auch bei der Reinigung von mit Schwermetallen belasteten Abwässern spielen die Zuckerhefen eine entscheidende Rolle. Denn sie lagern Uran, Cadmium und andere Schwermetalle als Kristalle in den Zellen ab, um sie anschließend abzusondern. (3)

Saccharomyces werden vor allem in der Rinder- und Pferdezucht weltweit als Futtermittel eingesetzt. Denn lebende Hefekulturen verbessern die Darmflora der Tiere nachweislich und sorgen so für eine Leistungssteigerung. Vermehrt werden unterschiedliche Stämme der Arten S. cerevisiae und S. boulardii als probiotische Arzneistoffe auch beim Menschen eingesetzt.

In Deutschland und Österreich sind Medikamente, die lebende Hefezellen enthalten, allerdings apothekenpflichtig (nicht aber verschreibungspflichtig). Denn Patienten mit Immunschwäche und schwerkranke Menschen sollten die Probiotika nicht einnehmen, da es in sehr seltenen Fällen zu Infektionen, Blutvergiftungen und anderen Komplikationen kommen kann. (4)

Saccharomyces verbessert die Bedingungen im Verdauungstrakt

Der probiotische Einsatz von Hefen in der Futtermittelindustrie entwickelte sich aus der Beobachtung eines Brauwissenschaftlers, der feststellte dass ein bestimmter S. cerevisiae-Stamm besonders viel Restsauerstoff aus dem Bier verbrauchte. Dies nutzte 1980 erstmals der irische Brauingenieur Pearse Lyons, um in den Pansen von Rindern ein stabiles anaerobes Milieu zu schaffen. Denn die völlig sauerstofffreie Umgebung in dem Rindermagen führt dazu, dass viele gesundheitsfördernde Bakterien, die oft reine Anaerobier sind, besser wachsen können.

Darüber hinaus zeigen Untersuchungen, dass die Hefen Wachstumsfaktoren, etwa Peptide, Aminosäuren, Fettsäuren und Vitamine, herstellt, die die Vermehrung der Bakterien ebenfalls begünstigen. (5)

Andere Wissenschaftler konnten bei Schweinen zeigen, dass die Hefen auch mit den tierischen Immunzellen kommunizieren und Entzündungen verhindern können. (6)

Sie wirken also einerseits gesundheitsfördernd, indem sie das Milieu im Darm für andere gesunde Mikroorgansimen verbessern. Auf der anderen Seite aktivieren sie die Immunzellen ihres Wirtes, Krankheitserreger schnell und sicher abzutöten.

Viele probiotische Arzneimittel für Menschen enthalten ebenfalls lebende Hefekulturen. Denn Saccharomyces hilft bei Reisedurchfällen und Antibiotika-assoziierter Diarrhö. Bereits bei Kleinkindern verbessert der Einsatz probiotischer Hefe-Kulturen die Dauer akuter Durchfälle. (7)

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter „Unabhängig. Natürlich. Klare Kante.“ dazu an:

Quellen: 

(1) www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21466043
(2) www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/8849441
(3) www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/8810055
(4) www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21029521
(5) www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19753793
(6) www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21483702
(7) www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21734600