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In der Naturheilkunde gibt es Stoffe, die über Jahre hinweg ein Schattendasein führen – nicht weil sie unwichtig wären, sondern weil sie zu leise wirken. L-Arginin ist so ein Kandidat. Keine Modediagnose, keine Wunderversprechen – und doch ein faszinender Schlüsselstoff für Gefäße, Kreislauf, Immunsystem und Regeneration.

Wer genauer hinschaut, erkennt: Gerade in Phasen hoher Belastung, bei Stress, Krankheit oder sportlicher Aktivität kann der Bedarf an Arginin steigen – und mit ihm das Potenzial, die eigene Gesundheit gezielt zu stärken.

Was Arginin im Körper wirklich leistet, wie Sie es über die Ernährung gezielt zuführen und worauf bei der Einnahme zu achten ist, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Was ist L-Arginin?

L-Arginin ist eine semi-essenzielle Aminosäure, die für zahlreiche körperliche Funktionen unentbehrlich ist. Sie unterstützt das Herz-Kreislauf-System, die Wundheilung, das Immunsystem und kann positive Effekte auf die Durchblutung sowie die Muskelregeneration haben.

L-Arginin (Arg oder R, Summenformel C6H14N4O2) gehört zu den proteinogenen Aminosäuren und ist semi-essenziell. Das bedeutet, dass unser Körper Arginin selbst synthetisieren kann, jedoch nicht immer in ausreichenden Mengen. Besonders in Wachstumsphasen, Schwangerschaft, intensiver körperlicher Belastung oder bei Erkrankungen kann eine zusätzliche Aufnahme notwendig sein.

Eine der wichtigsten Funktionen von Arginin ist die Produktion von Stickstoffmonoxid (NO). Dieses Molekül spielt eine entscheidende Rolle bei der Gefäßerweiterung, was sich positiv auf den Blutdruck und die allgemeine Durchblutung auswirkt. Darüber hinaus ist Arginin an der Synthese von Kreatin, Harnstoff und Polyaminen beteiligt, die für Zellwachstum und Regeneration notwendig sind.

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Bedarf und Quellen von Arginin

Der Tagesbedarf an Arginin variiert je nach Alter und körperlicher Verfassung. Erwachsene benötigen durchschnittlich 2 bis 5 g pro Tag. In besonderen Situationen, etwa bei intensiver sportlicher Betätigung oder Erkrankungen, kann der Bedarf höher sein.

Natürliche Quellen für Arginin:

  • Tierische Lebensmittel: Fleisch (1,5 bis 2 g/100 g), Fisch (1,5 g/100 g), Eier, Milchprodukte
  • Pflanzliche Lebensmittel: Nüsse (3 bis 4,5 g/100 g), Hülsenfrüchte (2 g/100 g), Sojaprodukte (bis zu 6 g/100 g)
  • Gelatine: Besonders reich an Arginin mit 5,5 g/100 g

Arginin-Mangel

Ein Arginin-Mangel kann bei einer extrem proteinarmen Ernährung, Verdauungsstörungen oder erhöhtem Bedarf entstehen. Symptome eines Mangels können sein:

Eine gezielte Zufuhr über die Nahrung oder Nahrungsergänzungsmittel kann hier Abhilfe schaffen.

Arginin-Überschuss

Eine übermäßige Aufnahme von Arginin kann Nebenwirkungen haben. Dazu gehören:

  • Blutdruckabfall bis hin zum Kreislaufkollaps
  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Erhöhte Blutungsneigung
  • Verschlechterung von Herpesinfektionen

Eine tägliche Dosis von bis zu 6 g gilt als sicher. Erst ab einer Menge von über 30 g täglich können toxische Effekte auftreten.

Besondere Funktionen von L-Arginin

Unterstützung des Herz-Kreislauf-Systems

L-Arginin ist eine semi-essenzielle Aminosäure, die im Körper als Vorstufe für die Bildung von Stickstoffmonoxid (NO) dient. Dieser Botenstoff spielt eine zentrale Rolle bei der Regulation des Gefäßtonus: Er sorgt für eine Entspannung der glatten Gefäßmuskulatur und führt dadurch zu einer Erweiterung der Blutgefäße (Vasodilatation). Das Ergebnis ist eine verbesserte Durchblutung und – bei regelmäßigem Einsatz – eine mögliche Senkung des Blutdrucks.
Durch diesen Mechanismus unterstützt L-Arginin auf natürliche Weise die Gefäßgesundheit und kann einen wertvollen Beitrag zur Prävention von Arteriosklerose und anderen kardiovaskulären Erkrankungen leisten.
Mögliche Dosierung: Zur Unterstützung des Herz-Kreislauf-Systems haben sich Dosierungen zwischen 3.000 und 6.000 mg täglich bewährt – aufgeteilt auf zwei Gaben morgens und abends, jeweils nüchtern eingenommen.

Steigerung der Leistungsfähigkeit

Sportler schätzen L-Arginin besonders aufgrund seiner Rolle in der körpereigenen Kreatin-Synthese. Kreatin ist entscheidend für die schnelle Bereitstellung von Energie in Muskelzellen, verbessert die körperliche Leistungsfähigkeit bei intensiven Belastungen und unterstützt eine schnellere Regeneration nach dem Training.
Darüber hinaus fördert L-Arginin über die Bildung von Stickstoffmonoxid (NO) die Durchblutung der Muskulatur, was sowohl die Nährstoffversorgung als auch den Abtransport von Stoffwechselprodukten verbessern kann – ein weiterer möglicher Vorteil im sportlichen Kontext.
Mögliche Dosierung: Für sportliche Zwecke werden in der Regel 3.000 bis 6.000 mg L-Arginin pro Tag empfohlen, idealerweise etwa 30 bis 60 Minuten vor dem Training eingenommen.

Unterstützung des Immunsystems: Zellaktivierung durch L-Arginin

L-Arginin spielt eine zentrale Rolle im Zellstoffwechsel und unterstützt das Wachstum und die Teilung von Immunzellen. Besonders wichtig ist seine Wirkung auf Makrophagen – die sogenannten Fresszellen –, die durch Arginin aktiviert werden. Dadurch kann die körpereigene Abwehr gezielt gestärkt werden, etwa in Phasen erhöhter Infektanfälligkeit oder nach körperlicher Belastung.

Mögliche Dosierung: Zur Unterstützung des Immunsystems haben sich Dosierungen zwischen 2.000 und 5.000 mg L-Arginin pro Tag bewährt. Bei akuten Belastungen kann die Menge kurzfristig erhöht werden, idealerweise in Rücksprache mit einem Therapeuten.

Positive Wirkung auf die Gefäße: Schutz und Durchblutung

L-Arginin trägt über die Bildung von Stickstoffmonoxid (NO) zur Gesunderhaltung der Gefäße bei. NO wirkt gefäßerweiternd, entzündungshemmend und verbessert die Durchblutung. Studien deuten darauf hin, dass eine regelmäßige Einnahme von Arginin die Entwicklung von Arteriosklerose verlangsamen kann.

Auch bei erektiler Dysfunktion zeigt L-Arginin positive Effekte: Durch die verbesserte Gefäßweite in der Genitalregion kann die Durchblutung gefördert und die Erektionsfähigkeit unterstützt werden – besonders in Kombination mit Pycnogenol oder Citrullin.

Mögliche Dosierung: Zur Gefäßunterstützung und bei erektiler Dysfunktion werden häufig 3.000 bis 6.000 mg L-Arginin pro Tag empfohlen, verteilt auf zwei Einnahmen – idealerweise nüchtern, morgens und abends.

Wichtig:

  • Die gleichzeitige Einnahme mit Antioxidantien kann vorteilhaft sein, um unerwünschte Nebenwirkungen durch NO-Überproduktion zu vermeiden.
  • Arginin sollte nicht bei schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Magengeschwüren oder Herpesinfektionen eingenommen werden.

Fazit

L-Arginin ist eine vielseitige Aminosäure mit positiven Effekten auf den Blutdruck, die Muskelleistung und das Immunsystem. Die richtige Dosierung und natürliche Quellen spielen eine entscheidende Rolle, um gesundheitliche Vorteile ohne Nebenwirkungen zu nutzen.

Hinweis: Nahrungsergänzungsmittel aus Apotheken oder vertrauenswürdigen Online-Shops sind zu bevorzugen, um eine höchste Qualität und Reinheit sicherzustellen.

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Beitragsbild: 123rf.com – Anton Lebedev

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 31.3.2025 überarbeitet und ergänzt.

Arginin – eine einfache Aminosäure mit erstaunlicher Wirkung. Sie kann Blutgefäße entspannen, den Blutfluss verbessern und sogar die Potenz beeinflussen. Doch während Pharmaunternehmen Milliarden mit Viagra verdienen, wird Arginin als natürliche Alternative kaum erwähnt.

Warum? Weil es nicht patentierbar ist. Dabei zeigen Studien, dass ein Mangel an Arginin einer der Hauptgründe ist, warum Viagra bei bis zu 40 Prozent der Männer wirkungslos bleibt.

Klingt das überraschend? Dann wird es höchste Zeit, sich die tatsächlichen Zusammenhänge zwischen Arginin, Stickstoffmonoxid und erektiler Funktion genauer anzusehen.

Beginnen wir mit der Frage:

Was ist Arginin eigentlich?

Arginin zählt zu den proteinogenen Aminosäuren, was heißt, dass der Organismus diese Aminosäure in Proteine einbauen kann. Außerdem ist Arginin eine essentielle Aminosäure, obwohl sie vom Organismus selbst hergestellt werden kann. Dies geschieht im Harnstoffzyklus in einer allerdings zu geringen Menge. Besonders Kinder sind nicht in der Lage, ausreichende Mengen zu bilden.

Für Erwachsene kommt es oft zu einem „Engpass“, wenn Stresssituationen auftreten, ebenso diverse Krankheiten wie z.B. Arteriosklerose, Bluthochdruck, erektile Dysfunktion, Gefäßerkrankungen etc. So bildet Arginin eine Quelle energiereicher Stickstoff-Phosphat-Verbindungen in Organismen. Gleichzeitig dient es als Stickstoff-Speicher und ist die alleinige Vorstufe des Stickstoffmonoxids (NO). Dieses ist wiederum einer der kleinsten Botenstoffe im menschlichen Organismus.

Die Stickstoffmonoxid-Synthase „verwandelt“ die Aminosäure Arginin in den Endothelium derived relaxing Factor (EDRF), eine andere Bezeichnung für Stickstoffmonoxid. Dieser führt zu einer Gefäßerweiterung durch Diffusion von NO in die Muskelschichten der Gefäße bzw. des Corpus cavernosum. Dort führt es über die Aktivierung des Enzyms Guanylatcyclase zu einer erhöhten Ausschüttung von cyclischem Guanosinmonophosphat (cGMP).

Die Erhöhung von cGMP bewirkt eine Erschlaffung der glatten Muskulatur und damit ein Herabsetzen des Gefäßtonus.

Auf diese Weise kann Blut einströmen und die Erektion ermöglichen. Von daher ist NO für die Erektion unerlässlich.

Die Wirkung von Viagra erhöht nicht den NO-Gehalt des Gewebes, sondern verhindert einen raschen Abbau von cGMP, indem es das Enzym hemmt, das cGMP metabolisiert, die Phosphodiesterase-5. Das heißt letztlich, dass es bei einem Arginin-Mangel zu einer eingeschränkten NO-Produktion kommt, auf die Viagra keinen Einfluss hat. In diesem Szenario ist Viagra auch wirkungslos. Ca. 30 bis 40 Prozent der Männer mit erektiler Dysfunktion sprechen aus diesem Grunde auch nicht auf Viagra an.

Damit wäre in der Theorie eine ausreichende Arginin-Substitution eine Möglichkeit, eine erektile Dysfunktion zu therapieren. Arginin hat allerdings den Nachteil, oral verabreicht eine Bioverfügbarkeit von nur 20 Prozent zu haben. Das heißt, dass die Dosierung hoch genug angesetzt werden muss, um ausreichend hohe Plasmaspiegel aufbauen zu können. So zeigte eine von Chen et al. 1999 durchgeführte Studie mit einer Arginin Dosierung von 5 g pro Tag eine gute Wirkung bei Männern mit herabgesetzten NO-Spiegeln.

Eine ähnliche Studie aus dem Jahr 1999 aus der Universität Köln zeigte keine Unterschiede zu Plazebo. Allerdings waren an dieser Studie nur 32 Probanden beteiligt, und die Dosierung lag mit 1,5 g pro Tag viel zu niedrig als dass therapeutisch ausreichende Plasmaspiegel hätten aufgebaut werden können.

Arginin scheint darüber hinaus auch die Spermienqualität zu verbessern, eine Eigenschaft, die bei Viagra vollständig fehlt. Hier scheinen niedrigere Dosierungen von weniger als 1 g täglich schon ausreichend wirksam zu sein.

Verbessert wird die Spermienproduktion, die durch eine tägliche Dosierung von 500 mg schon günstig beeinflusst wird. Das Gleiche gilt auch für die Beweglichkeit der Spermien, die sich unter dieser relativ geringen Dosierung schon deutlich verbessert. Allerdings konnte eine Arginin-Substitution bei einem normalen Arginin-Spiegel und einer Spermienzahl von weniger als 10 Millionen/ml keine Effekte zeigen.

Eine „brandneue“ Veröffentlichung vom Januar 2011 untersucht die Wirkung von Citrullin auf eine erektile Dysfunktion. Citrullin ist eine nicht-proteinogene Aminosäure mit hoher Bioverfügbarkeit und wird im Organismus zu Arginin umgebaut. Die Studie war einfach-blind ausgelegt, wo die 24 Teilnehmer für einen Monat Plazebo bekamen und dann für einen weiteren Monat 1,5 g Citrullin pro Tag.

Die Ergebnisse der Studie wurden als zufriedenstellend bezeichnet. Allerdings schien die Effektivität von Citrullin auf die erektile Dysfunktion die von Viagra nicht zu überschreiten. Dafür war das Nebenwirkungsspektrum deutlich geringer als bei der chemischen Konkurrenz.

Somit scheinen Arginin und Citrullin eine sinnvolle Alternative zu Viagra und ähnlichen Substanzen zu sein. Die beiden Aminosäuren haben neben dem geringen Nebenwirkungsgrad den weiteren Vorteil, dass sie vor allem dann besonders wirksam sind, wenn die Patienten an einem erniedrigten NO-Spiegel leiden. Viagra und verwandte Substanzen haben keinerlei Einfluss auf diese Kondition, was eine Erklärung sein könnte für eine relativ hohe Rate an Therapieversagern von bis zu 40 Prozent.

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Dieser Beitrag wurde im Jahr 2011 erstellt und letztmalig am 10.3.2025 ergänzt.