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Ob nach Antibiotika, bei Reisedurchfall oder chronischer Verdauungsschwäche – probiotische Präparate haben ihren festen Platz in der Darmsanierung. Paidoflor gehört zu den klassischen Arzneimitteln in diesem Bereich und enthält lebende Milchsäurebakterien der Art Lactobacillus acidophilus, speziell gezüchtet für den Einsatz im Dünndarm.

Was ist Paidoflor?

Paidoflor ist ein probiotisches Arzneimittel der Firma Ardeypharm, das 20 mg gefriergetrocknetes Lactobacillus-acidophilus-Pulver pro Tablette enthält. Diese Milchsäurebakterien sind natürlicher Bestandteil der menschlichen Darmflora – insbesondere im oberen Dünndarm – und übernehmen dort wichtige Aufgaben:

  • Vergärung von Laktose zu Milchsäure
  • Senkung des pH-Werts im Darmmilieu
  • Hemmung pathogener Keime durch Bildung organischer Säuren
  • Stimulation der lokalen Immunabwehr (z. B. über IgA-Sekretion)

Paidoflor ist eines der wenigen zugelassenen Arzneimittel mit monostammiger Lactobacillus-acidophilus-Kultur und daher besonders gut steuerbar in seiner Wirkung.

Wann wird Paidoflor angewendet?

Typische Anwendungsgebiete:

  • Reisedurchfall und akute Durchfallerkrankungen (zur Verkürzung der Symptomdauer)
  • Darmträgheit, Verstopfung, Reizdarmsyndrom (insbesondere mit Blähungen)
  • Aufbau der Dünndarmflora nach Antibiotikagabe oder Magen-Darm-Infekten
  • Störungen der Peristaltik im oberen Verdauungstrakt
  • Kindliche Dysbiosen und Verdauungsprobleme im Schulalter

Paidoflor wirkt dort, wo andere Probiotika mit Fokus auf Dickdarmflora (z. B. Bifidobacterium longum) weniger greifen: im dünndarmnahen Segment.

Einnahme und Dosierung

  • Darreichung: Kautabletten
  • Erwachsene: 3× täglich 1–3 Tabletten zu den Mahlzeiten
  • Kinder ab Schulalter: 3× täglich 1–2 Tabletten
  • Anwendungsdauer: bei chronischen Beschwerden mindestens 6 Wochen
  • Hinweis: Tabletten langsam zerkauen, nicht mit heißen Getränken einnehmen

Paidoflor ist laktosehaltig und daher bei ausgeprägter Laktoseintoleranz nur eingeschränkt geeignet. Auch bei Hyperazidität (übersäuertem Magen) ist Vorsicht geboten.

Nebenwirkungen und Sicherheit

  • Paidoflor gilt als sehr gut verträglich
  • Keine bekannten Wechselwirkungen mit Medikamenten
  • Keine Einschränkungen in Schwangerschaft oder Stillzeit
  • Kontraindikation: bekannte Überempfindlichkeit gegenüber einem der Inhaltsstoffe

Studienlage: Was sagt die Forschung?

Die positive Wirkung von Lactobacillus acidophilus ist vielfach dokumentiert:

  • Verbesserung der mikrobiellen Balance im Dünndarm
  • Unterstützung bei chronischer Obstipation (v. a. bei Kindern und Senioren)
  • Cholesterinsenkung: Studien u. a. an der Oklahoma State University und der University of Kentucky zeigten eine Reduktion des Gesamtcholesterins bei regelmäßiger Einnahme – möglicherweise durch Gallensäurebindung im Darm.

Naturheilkundlicher Praxisblick

In der naturheilkundlichen Praxis hat sich Paidoflor insbesondere in Kombination mit Bitterstoffen und pflanzlichen Carminativa (z. B. Kümmel, Fenchel, Koriander) bewährt – bei Blähbauch, Nahrungsmittelunverträglichkeiten und bei funktioneller Dünndarmschwäche. Auch bei Dünndarmfehlbesiedlung (SIBO) kann Paidoflor zur kontrollierten Rebalancierung beitragen – jedoch nur im Rahmen einer abgestimmten Therapie.

Fazit

Paidoflor ist ein bewährtes, gut verträgliches Präparat zur gezielten Stabilisierung der Dünndarmflora. Seine besondere Stärke liegt im monostammigen Aufbau und der hohen therapeutischen Steuerbarkeit. Gerade bei Reizdarm, Reisedurchfall oder beginnender Dysbiose im oberen Verdauungstrakt lohnt sich der Einsatz – idealerweise eingebettet in ein ganzheitliches Verdauungskonzept.

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Wäre es unter Umständen vorstellbar, dass man doch nahezu mühelos 100 Jahre und älter wird, und das auch noch ohne die Hilfe der allmächtigen, von Durchbrüchen triefenden Schulmedizin?

Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit hat das Eingreifen der Schulmedizin zur Folge, dass das genaue Gegenteil eintritt. Grund dafür ist der Glaube, dass Chemie die Biologie des Menschen zum Besseren korrigiert. Davon unbeeindruckt lehrt uns die Biologie, dass man ihr nicht ungestraft ins Handwerk pfuschen darf.

Was also ist die Lösung?

Eine bemerkenswerte Arbeit in eine bemerkenswerte Richtung hatten unlängst kanadische Wissenschaftler veröffentlicht: Longevity extension in Drosophila through gut-brain communication. Leider macht diese Arbeit nur Aussagen im Zusammenhang mit Drosophila Fliegen. Aber selbst die sind bemerkenswert.

Was hatten die Wissenschaftler untersucht?

Sie gehen davon aus, dass Altern und chronische Erkrankungen ein Ergebnis einer Reihe von Prozessen sind, zu denen metabolischer Stress, chronische Entzündungen, oxidativer Stress und Fehlfunktionen der Mitochondrien zählen.

Etwas neuerer Natur ist die Erkenntnis, dass die Veränderung der Zusammenstellung der Darmflora hier ebenfalls eine entscheidende Rolle spielen kann. Daraus folgend hat sich gezeigt, dass Probiotika in der Lage zu sein scheinen, negative Tendenzen, wie zum Beispiel chronische Erkrankungen, zu minimieren oder sogar zu verhindern.

In dieser Studie hatten die Autoren drei verschiedene Stämme als Probiotika eingesetzt, in Kombination mit Heilpflanzen aus der ayurvedischen Medizin (Terminalia chebula, Terminalia bellirica und Phyllanthus emblica), die unter anderem hohe Konzentrationen an Polyphenolen aufweisen. Die Autoren setzten auch die Einzelkomponenten isoliert bei den Fliegen ein, um die Effizienz der einzelnen Bestandteile beurteilen zu können.

Sie kamen zu dem Resultat, dass die Kombinationen deutlich effektiver waren als die „Mono-Substanzen“, wenn es um die Verbesserung folgender Parameter geht: Metabolischer Stress, Insulinresistenz, Regulationsmechanismen für die Energieproduktion, Entzündungen, oxidativer Stress und der Funktionsverlust der Mitochondrien. Unter der Kombination verlängerte sich die normale Lebenszeit der Fliegen um 50 Prozent. Die Autoren schreiben dies einer verbesserten Funktionalität der Darm-Hirn-Achse zu.

Die Schlussfolgerung der Autoren ist, dass mit der signifikanten Verringerung aller Risikofaktoren für die Entstehung chronischer Erkrankungen und vorzeitigem Altern durch eine Optimierung der Darmflora und Verbesserung der Funktionen der Darm-Hirn-Achse die Anwendung von Probiotika und synergistisch wirkenden Heilpflanzen ein mehr als vielversprechendes Werkzeug zu sein scheint.

Aber das sind doch nur Fliegen?!

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Wenn wir diese Beobachtungen unmittelbar und direkt auf den Menschen übertragen würden, dann müsste eine solche Kombination aus Probiotika und die Darmflora unterstützenden Heilpflanzen zu einer Erhöhung der Lebenserwartung führen, die heute dann bei 120 Jahre anzusiedeln ist.

Die Autoren der Arbeit sind sogar davon überzeugt, dass ihre Ergebnisse bis zu einem gewissen Grad auf den Menschen übertragbar sind, allerdings nicht in diesem Ausmaß und in dieser Konsequenz. Denn Drosophila ist seit Jahrzehnten schon ein beliebtes Forschungsobjekt.

Die Ergebnisse dieser „Fliegen-Forschung“ haben immerhin über 60 Prozent der biochemischen Vorgänge im menschlichen Organismus auf- und erklären können. Dies allein gibt die Berechtigung zu der Annahme, dass auch in diesem Fall die Mechanismen, die zu diesen positiven Ergebnissen geführt haben, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch für den Menschen zu treffen können.

Eine ungünstige Darmflora macht krank

Wer sich statt von naturbelassenen Lebensmitteln mit Industrie-Food ernährt, schädigt seine Darmflora. US-Studien belegen, dass ein ungünstig zusammengesetztes Mikrobiom des Darmes oft verbunden ist mit Herz- und Kreislaufkrankheiten. Wissenschaftliche Arbeiten an Mensch und Tier zeigen auch, dass die Zusatzstoffe in hochverarbeiteten Lebensmitteln zu Colitis ulcerosa führen können. Die chronisch-entzündliche Darmerkrankung kann Darmkrebs zur Folge haben. Unter den Hilfsstoffen scheinen dabei die künstlichen Bindemittel besonders gefährlich zu sein.

Frisches Obst und Gemüse hingegen liefern Präbiotika, die eine gesunde Darmflora heranwachsen lassen. Wichtig sind auch die Mikroben, die die Schale besiedeln, aber auch im Inneren der pflanzlichen Lebensmittel vorkommen.

Roh gegessen kommen von den positiven Keimen natürlich am meisten im Darm an. Aber auch kurz gekocht bleiben genügend solcher Bakterien erhalten, die sich im Darm wohl rasch vermehren. Das geht aus Versuchen hervor, in denen zehn Minuten gekochte und pürierte Äpfel mikrobiologisch untersucht wurden. Weniger im Mus, mehr aber in den Stückchen waren noch ausreichend der erwünschten Einzeller enthalten.

Die Darmflora beeinflusst auch das Gehirn

Und auch die Parallele bei der Darm-Hirn-Achse spricht für diese Annahme. Denn es gibt inzwischen etliche Studien, die gezeigt haben, dass die Störung dieser Achse verbunden ist mit Störungen wie Reizdarmsyndrom bis hin zu Depressionen.

Eine Verbesserung der Zusammensetzung der Darmflora in Richtung einer physiologisch gesunden Zusammensetzung verbessert somit die Funktion der Darm-Hirn-Achse und damit gleichzeitig eine Reihe von Parametern im Gehirn (Die Bedeutung der Darmflora für Ihre Gesundheit).

Der Einsatz der Kombination von drei verschiedenen Probiotika zusammen mit drei verschiedenen Heilpflanzen aus der ayurvedischen Medizin spricht für die Annahme, dass hier mehr als nur ein biochemischer Signalweg beeinflusst wird.

Dies steht im vollkommenen Einklang zur Natur biologischer Vorgänge, deren Verläufe nie monokausal sind und daher auch nicht mit einer chemisch ausgerichteten Monotherapie beeinflusst werden können. Diese für die Schulmedizin typische Vorgehensweise kann bestenfalls Symptome kaschieren, aber keine biologischen Vorgänge verändern.

Die Beeinflussung von chronischen Erkrankungen erfordert eine „Rejustierung“ fehlgeleiteter biologischer Vorgänge, also eine Rejustierung der biologischen Homöostase. Und in diesem Fall ist der Ansatzpunkt die Darmflora, bei der es zu einer pathologischen Verschiebung gekommen ist.

Ein weiterer Ansatzpunkt ist natürlich auch die Klärung der Frage, wie es zu dieser Verschiebung kommen konnte. Hier sind im Rahmen der Vermeidungsstrategie die Faktoren zu ermitteln und zu eliminieren, die hierfür verantwortlich sind, wie zum Beispiel Ernährung mit chemischen Zusätzen und wenig Ballaststoffen, Medikamente (vor allem Antibiotika, auch als Rückstände in Fleischwaren) und so weiter.

Der Einsatz von vegetarischer Diät als Basisdiät sichert immerhin die Zufuhr von ausreichenden Mengen an Ballaststoffen, die für die im Darm nützlichen Bakterien als Nahrungsgrundlage dienen (Präbiotika). Und viele Obst- und Gemüsesorten liefern gleichzeitig eine Reihe von wichtigen Vitaminen und Nährstoffen, inklusive Mineralien, die ebenfalls für das Wohlergehen von Darmmilieu, Immunsystem, Darm-Hirn-Achse und damit dem gesamten Organismus unerlässlich sind.

Zu den häufigsten Vertretern der Darmflora gehört das Bifidobakterium. Falls es Sie interessiert, wie das B. infantis vor Allergien und Darmentzündungen schützt lesen Sie hier gerne weiter:

Bifidobacterium infantis (vitalstoffmedizin.com)

Fazit

Es gibt wieder eine neue Studie, die die Annahme untermauert, dass die Behandlung chronischer Erkrankungen mit Chemie nicht funktionieren kann. Und der Grund dafür liegt darin, dass bei einer chronischen Erkrankung eine Unzahl an biologischen Prozessen, die alle miteinander zusammenhängen, aus dem Gleichgewicht geraten ist und daher von ein, zwei oder drei chemischen Substanzen kaum beeinflussbar ist. Diese Vorgehensweise kann bestenfalls Symptome abstellen, aber kein gesundes Gleichgewicht wiederherstellen.

Und diese Studie gibt weiterhin Grund zu der Annahme, dass viele biologische Prozesse mit der biologischen Behandlung der Darmflora, die im direkten Kontakt zum Immunsystem und zu unserer „Schaltzentrale“, dem Gehirn, steht, kausal therapierbar sind. Immerhin enthält die Darmflora zehnmal so viele bakterielle Zellen wie wir Körperzellen aufweisen. Das heißt, dass wir 90 Prozent unseres gesamten Organismus therapieren, wenn wir auf die Darmflora eingehen.

Auch interessant: Doping mit den „richtigen“ Bakterien

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Dieser Beitrag wurde im September 2020 erstellt und letztmalig am 14.05.2024 aktualisiert.

Was Antibiotika sind wissen Sie sicher: verschreibungspflichtige Medikamente, die der Arzt verordnet, wenn eine Infektion mit Bakterien vorliegt.

Häufig werden sie auch verordnet, wenn nur der Verdacht einer Infektion vorliegt oder aber wenn der Arzt glaubt zu meinen, dass Antibiotika prophylaktisch gegen Infektionen wirken müssten. Und da gehen die Probleme ja schon los!

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