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L-Carnitin ist eine natürliche Substanz, die eine entscheidende Rolle im Fettstoffwechsel spielt. Ohne diesen Stoff wäre es nicht möglich, Fettsäuren in den Mitochondrien – den „Kraftwerken der Zellen“ – zu verbrennen und in Energie umzuwandeln.

Obwohl der Körper L-Carnitin selbst herstellen kann, gibt es Situationen, in denen eine zusätzliche Zufuhr sinnvoll ist. Besonders Herz, Muskulatur und Nervensystem profitieren von einer guten Carnitin-Versorgung.

Was ist L-Carnitin und wo kommt es vor?

L-Carnitin ist eine ammoniumhaltige Verbindung, die aus den Aminosäuren Lysin und Methionin gebildet wird. Der menschliche Körper enthält etwa 15 bis 20 Gramm L-Carnitin, wobei 98 Prozent davon in der Muskulatur und im Herz gespeichert sind.

Gute natürliche Quellen sind:

  • Rotes Fleisch (Lamm, Rind, Wild)
  • Milchprodukte und Fisch (geringere Mengen)
  • Pflanzliche Quellen: Sehr wenig L-Carnitin, Ausnahme sind Steinpilze (39 mg/100 g)

Der Körper kann täglich bis zu 18 mg selbst herstellen, wenn genügend Vorstufen (Lysin, Methionin) und Co-Faktoren wie Vitamin C, B3 und B6 vorhanden sind.

Wann kann eine zusätzliche Einnahme von L-Carnitin sinnvoll sein?

Ich setze L-Carnitin in meiner Praxis besonders in folgenden Fällen ein:

  1. Bei Muskelschwäche und Energiemangel
  • Wer sich oft schlapp, energielos und erschöpft fühlt, könnte von einer gezielten L-Carnitin-Gabe profitieren.
  • Besonders ältere Menschen leiden häufiger an muskulärer Schwäche, da mit dem Alter die Carnitin-Produktion nachlässt.

Studienbeleg: Eine Meta-Analyse (Meta-analysis of double blind randomized controlled clinical trials of acetyl-L-carnitine versus placebo in the treatment of mild cognitive impairment and mild Alzheimer’s disease) zeigt, dass L-Carnitin die Energiebereitstellung der Zellen verbessert und Alterungsprozesse verlangsamen kann.

Dosierung: 500–2000 mg täglich, idealerweise morgens oder vor dem Training.

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  1. Zur Unterstützung des Fettstoffwechsels
  • L-Carnitin hilft dabei, Fette effektiver zu verbrennen, was für Menschen mit Übergewicht oder metabolischem Syndrom hilfreich sein kann.
  • Studien zeigen, dass L-Carnitin die Insulinempfindlichkeit verbessern und die Blutfettwerte positiv beeinflussen kann.

Studienbeleg: Eine Untersuchung (Efficacy and safety of carnitine supplementation on NAFLD: a systematic review and meta-analysis) belegt, dass L-Carnitin Triglycerid-Werte normalisieren und den Blutzucker stabilisieren kann.

Dosierung: 1000–3000 mg täglich, am besten in Kombination mit Bewegung.

  1. Herzgesundheit und Durchblutung
  • Ich empfehle L-Carnitin oft bei Patienten mit Herz-Kreislauf-Problemen, da es den Energiestoffwechsel des Herzmuskels unterstützt.
  • Eine Meta-Studie über 13 Einzelarbeiten mit insgesamt 3.629 Menschen zeigt, dass L-Carnitin das Risiko für Herzrhythmusstörungen, Herzinfarkte und Angina pectoris um bis zu 65 % senken kann (L-carnitine in the secondary prevention of cardiovascular disease: systematic review and meta-analysis).

Dosierung: 2000–4000 mg täglich, am besten in zwei Dosen aufgeteilt.

  1. Nervensystem und Gehirnleistung
  • Besonders interessant ist Acetyl-L-Carnitin, eine Variante, die leichter ins Gehirn gelangt.
  • Studien deuten darauf hin, dass Gedächtnis und Konzentration verbessert werden können, was L-Carnitin auch bei Alzheimer und Parkinson interessant macht.

Studienbeleg: Eine Arbeit aus dem Jahr 2003 (Bioenergetic approaches for neuroprotection in Parkinson’s disease) deutet darauf hin, dass L-Carnitin als Schutzfaktor für Nervenzellen dienen könnte.

Dosierung: 500–2000 mg täglich, je nach Bedarf.

L-Carnitin oder Acetyl-L-Carnitin – Welche Form ist besser?

  • L-Carnitin ist ideal für Muskeln, Herz und Fettstoffwechsel.
  • Acetyl-L-Carnitin (ALCAR) ist die bessere Wahl für Gehirn, Nervensystem und kognitive Funktionen.
  • ALCAR kann die Blut-Hirn-Schranke leichter passieren und hat eine nachgewiesene Wirkung auf Neurotransmitter wie Serotonin und Dopamin.

Ich empfehle Acetyl-L-Carnitin besonders bei Konzentrationsproblemen, Alzheimer oder depressiver Verstimmung.

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Optimale Einnahme und Bioverfügbarkeit

Wann sollte L-Carnitin eingenommen werden?

  • Morgens oder vor körperlicher Aktivität – L-Carnitin unterstützt die Fettverbrennung während des Trainings.
  • Mit Kohlenhydraten kombiniert, da Insulin die Aufnahme fördert.

Vorsicht bei der Kombination mit Medikamenten:

  • Kann die Wirkung von Blutverdünnern und Schilddrüsenmedikamenten beeinflussen.
  • Patienten mit Diabetes sollten die Einnahme mit ihrem Therapeuten besprechen.

Fazit

L-Carnitin ist eine wertvolle Substanz für Energie, Muskelkraft, Herzgesundheit und Gehirnleistung. Eine Ergänzung kann besonders sinnvoll sein bei:

  • Energielosigkeit oder Muskelschwäche
  • Übergewicht und Insulinresistenz
  • Herz-Kreislauf-Problemen
  • Neurodegenerativen Erkrankungen oder Konzentrationsproblemen

Ich empfehle: Für Muskeln und Stoffwechsel L-Carnitin, für Gehirn und Nervensystem Acetyl-L-Carnitin. Eine gezielte Einnahme kann den Stoffwechsel spürbar unterstützen – am besten individuell abgestimmt!

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Beitragsbild: 123rf.com – Alexander-Raths

Dieser Beitrag wurde im September 2023 erstellt und letztmalig am 25.03.2024 aktualisiert.