Immunsystem

Wundermittel Methylenblau? Eine unterschätzte Substanz!

Informationen aus der Naturheilpraxis René Gräber

René Gräber
René Gräber

Methylenblau ist eine Vorläufersubstanz von Hydroxychloroquin und Chloroquin, die wiederum häufig gegen Malaria eingesetzt werden. Sie wurden außerdem bekannt als Substanzen, die auch antivirale Eigenschaften besitzen und somit gegen SARS-CoV-2 zum Beispiel wirksam sind.

Methylenblau hat ebenfalls Anti-Malaria-Eigenschaften. Im Jahr 1890 entdeckte Paul Ehrlich, der damals in der Berliner Charité wirkte, dass Methylenblau ein Enzym blockiert, welches für den Lebenszyklus des Malariaerregers von Bedeutung ist.

Andere Einsatzgebiete von Methylenblau sind als Desinfektionsmittel von Aquarien und als Textil-Farbstoff für Bluejeans. Methylenblau war das erste synthetische Medikament in der Geschichte der Pharmazie und wurde bereits 1876 entwickelt. Seitdem hatte sich gezeigt, dass die Substanz mit einer Reihe von wichtigen medizinischen Eigenschaften zu überraschen wusste.

Eines der ersten anti-psychotisch wirksamen Medikamente wurde ebenfalls von Methylenblau ausgehend kreiert. Andere Medikamente, die auf Methylenblau basierten, waren Antibiotika und anti-septisch wirksame Substanzen. Harnwegsinfekte wurden früher häufig mit Methylenblau behandelt.

Die Substanz wird heute noch in praktisch jedem Krankenhaus eingesetzt als das einzige Antidot gegen Vergiftungen, die in den Metabolismus des Organismus eingreifen. Das sind Gifte, die den Sauerstofftransport beeinträchtigen oder Sauerstoff aus dem Blut oder den Mitochondrien verdrängen. Beispiele: Kohlenmonoxidvergiftung, Cyanid-Vergiftung, wo das einzig mögliche Antidot Methylenblau ist etc.

Eine wichtige Entdeckung war, dass Methylenblau ein hormetisch wirkendes Medikament ist. Das heißt, dass geringe Dosierungen den genau gegenteiligen Effekt haben wie hohe Dosierungen. Für Methylenblau ist bekannt, dass geringe Dosierungen (3-4 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht) notwendig sind, um eine Methämoglobinämie zu behandeln.

Höhere Dosierungen produzieren genau diese Methämoglobinämie, die man eigentlich durch die Gabe von Methylenblau beseitigen möchte. Bei geringen Dosierungen entwickelt Methylenblau anti-oxidative Wirkungen; bei hohen Dosierungen wird es zum Oxidans und eliminiert Bakterien und Krebszellen.

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Methylenblau als Antioxidans und Energielieferant

Dr. Francisco Gonzalez-Lima[1] ist ein weltweit führender Neuro-Wissenschaftler und ein Experte für Cytochrom-Oxidase. In seiner Arbeit hat er auch Methylenblau „unter die Lupe genommen“ und ist dabei zu erstaunlichen Ergebnissen gelangt.

Seine Untersuchungen konzentrierten sich primär auf die Erforschung vom Nutzen einer geringen Dosis für nicht akute Zwecke im Vergleich zu Langzeiteffekten. Im Mittelpunkt standen hier die neuroprotektive Wirkung und Verbesserung von kognitiven Fähigkeiten. Es gibt hier verschiedene Mechanismen. Ein herausstechendes Merkmal ist der Einfluss auf die Konzentrationen von Elektronen.

Hierzu erklärt er, dass Methylenblau in den Mitochondrien als eine Art „Elektronen-Cycler“ wirkt, der die Produktion von ATP und den Sauerstoffverbrauch erhöht, ohne dabei den sonst üblichen oxidativen Stress zu erhöhen. Methylenblau fungiert hier für die Elektronen-Transport-Kette ebenfalls als Elektronen-Geber, was deren Transport und damit den Energiegewinn intensiviert.

Es erhält seine Elektronen aus naheliegenden Verbindungen. Auf diese Weise hilft es dabei, Sauerstoff komplett zu Wasser zu reduzieren. Dadurch geschehen zwei Sachen gleichzeitig, die nur selten so zu sehen sind. Methylenblau wirkt als Antioxidans, was durch die Elektronen-Abgabe Sauerstoff zu Wasser reduziert, und es produziert Energie, bedingt durch die Unterstützung des Elektronentransports in der Atmungskette und die daraus resultierende Erhöhung von ATP.

Er führt weiter aus, dass es eine Reihe von anderen Möglichkeiten gibt, die Energiegewinnung zu verbessern. Allerdings erhöht sich dadurch in der Regel auch der oxidative Stress. Bei Methylenblau wird die verbesserte Energiegewinnung nicht durch eine Erhöhung von oxidativem Stress erkauft.

Der erhöhte Sauerstoffverbrauch unter Methylenblau, die erhöhte ATP-Produktion und die gleichzeitige Senkung von oxidativem Stress führen dazu, dass es in den Mitochondrien deutlich weniger oxidative Schäden gibt. Dieser Vorteil gilt auch für andere Zellbestandteile, vor allem für deren Membranen und andere Vorgänge, die sich kaskadenartig aus oxidativen Schäden ergeben.

Dies erklärt auch, warum Methylenblau als Antidot bei einer Cyanid-Vergiftung wirkt. Das Gift bindet in den Mitochondrien das Eisen-Atom der Cytochrom-c-Oxidase und blockiert so die Zellatmung. Methylenblau umgeht an diesem Punkt die Blockade, indem es selbst Elektronen bereitstellt und somit die Energieproduktion in den Mitochondrien aufrecht erhält.

Verbesserte Zellatmung = verbesserte Gesundheit und Denkfähigkeit

Vor diesem Hintergrund wird verständlich, warum Methylenblau hilfreich sein kann, wenn eine eingeschränkte Blutversorgung vorliegt, die mit einer eingeschränkten Versorgung der Gewebe mit sauerstoffreichem Blut einhergeht. In diesem Fall hilft Methylenblau bei der Kompensation der eingeschränkten Blutversorgung durch eine Optimierung der Zellatmung der betroffenen Zellen.

Für das Gehirn ist eine normale Blutversorgung besonders wichtig. Ältere Menschen haben nicht selten eine chronische Mangeldurchblutung, die die Degeneration von Nervenzellen und Gedächtnisprobleme begünstigt. Laut Dr. Gonzalez-Lima kann Methylenblau hier gute Dienste leisten und die Effekte der Mangeldurchblutung durch eine effizientere Zellatmung kompensieren.

Auch für vollkommen gesunde Menschen scheint Methylenblau einige Vorteile bereitzuhalten. Geringe Dosierungen von Methylenblau fördern den Sauerstoffverbrauch, die Zellatmung in den Mitochondrien und die ATP-Gewinnung über dem sonst üblichen Ausmaß.

Es kommt quasi zu einer Optimierung des gesamten Systems. Damit fungiert Methylenblau als eine Art metabolischer „Turbo-Charger“ und ist somit mehr als nur ein Antidot für Zellatmungs-Gifte oder andere Inhibitoren. Dieser „Turbo-Charger“-Effekt führt in der Folge ebenfalls zu einer Verbesserung der Gewebedurchblutung.

Laut Dr. Gonzalez-Lima hält dieser positive Effekt auch noch dann an, wenn Methylenblau bereits aus dem Organismus ausgeschieden wurde. Die Ausscheidung erfolgt primär über den Urin in unveränderter Form, da nur sehr geringe Mengen metabolisiert werden.

Damit verbunden ist sogar eine Vermehrung der Zahl von Mitochondrien. Für das Gehirn bedeutet dies, dass dessen Leistungsfähigkeit zunimmt und damit das Risiko für Demenz und andere neurodegenerative Erkrankungen abnimmt.

Eine weitere wichtige Aktivität von Methylenblau ist die Fähigkeit den Nrf2-Transkriptionsfaktor zu aktivieren, dessen Aufgabe es ist, die Produktion von Enzymen auszulösen, die zellschützende Eigenschaften haben, wie zum Beispiel Glutathion, Superoxid-Dismutase-Katalase, Glutathion-Peroxidase etc., die zumeist Zellen und deren Bestandteile vor oxidativem Stress schützen.

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Zusatznutzen für ältere Patienten

Methylenblau wirkt sehr effektiv bei Harnwegsinfekten. Dies ist für die „älteren Semester“ insofern vorteilhaft, weil eine Behandlung mit Methylenblau mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit den Einsatz von Antibiotika überflüssig macht.

Antibiotika sind bekannt dafür, die Darmflora und deren Zusammensetzung zu stören, was zu vielfältigen Nebenwirkungen führen kann und oft auch führt. Methylenblau wurde zuvor über einen langen Zeitraum mit 65 Milligramm pro Tag bei Harnwegsinfekten eingesetzt.

Der Wirkmechanismus ist denkbar einfach: Wie schon erwähnt, wird Methylenblau fast gar nicht metabolisiert, sondern über den Urin ausgeschieden. Die Ausscheidung über die Nieren reichert Methylenblau in der Blase an, wo es sich vor Ort aufgrund der hohen Konzentrationen zu einem potenten Oxidans verwandelt und als solches jeden Keim in der Blase und in den Harnwegen eliminiert.

Die Effektivität übertrifft die der Antibiotika, es gibt keine Resistenzentwicklungen im Gegensatz zu den Antibiotika und ein deutlich geringeres Maß an Nebenwirkungen.

Kontraindikationen

Keine Indikation ohne Kontraindikation, so auch bei Methylenblau. Wir wissen von Hydroxychloroquin, dass ein Glucose-6-phosphat-Dehydrogenase-Mangel eine Kontraindikation für die Gabe von hochdosierten Einheiten darstellt. Das Gleiche gilt auch für Methylenblau.

Die Substanz wirkt auch wie ein milder MAO-Hemmer, sodass eine gleichzeitige Gabe von SSRI (selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern) zu einem Serotonin-Syndrom führen kann. Allerdings scheint die Interaktion nicht vom Methylenblau auszugehen, sondern von den Antidepressiva.

Dosierungen

Methylenblau wirkt, wie bereits erwähnt, hormetisch. Geringe Dosierungen bewirken damit das vollkommene Gegenteil von hohen Dosierungen. Die allgemeine Dosierungsempfehlung liegt bei 0,5 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht bis maximal 4 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht.

Für die Akutbehandlung liegt das obere Limit zwischen 3-4 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht. Das entspricht der üblichen Menge, die IV zur Behandlung einer Methämoglobinämie eingesetzt wird.

Für die Langzeitbehandlung empfehlen sich 0,5 bis 1 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht.

Die Halbwertszeit von Methylenblau liegt zwischen zwölf und 13 Stunden, so das eine einmal Gabe am Tag ausreichend ist.

Die Auswahl eines qualitativ hochwertigen Produkts ist von einiger Wichtigkeit. Es gibt drei Typen von Methylenblau: Zum industriellen Gebrauch, zum chemischen Gebrauch und als pharmazeutisches Produkt.

Die einzige Version, die für die Behandlung infrage kommt, ist die pharmazeutische Ausgabe von Methylenblau. Das heißt, Methylenblau zur Desinfizierung von Fischtanks und Aquarien zum Beispiel ist nicht für den menschlichen Gebrauch geeignet. Hier gibt es eine Reihe von Verunreinigungen, die problematisch werden können. Außerdem enthalten die Produkte in der Regel nur zwischen 10 und 25 Prozent Methylenblau.

Die chemische Variante wird im Labor für Anfärbungen eingesetzt. Nicht zuletzt aus dem Grunde darf es hier keine Verunreinigungen geben. Allerdings sind diese Produkte mit Schwermetallen belastet, wie zum Beispiel Blei, Cadmium, Arsen etc. und daher für den Einsatz beim Menschen nicht geeignet.

Pharmazeutisches Methylenblau ist zu 99 Prozent und mehr rein. Es empfiehlt sich Methylenblau mit Vitamin C zusammen einzunehmen, um die Resorption zu verbessern. Außerdem ist Vitamin C als Antioxidans damit vor Ort in der Lage, Methylenblau zu reduzieren und damit in seiner Wirkung zu optimieren.

Fazit

In Anbetracht der Bedeutung der Gesundheit der Mitochondrien scheint Methylenblau eine einfache und bemerkenswert wirksame Methode zur Verbesserung der allgemeinen Gesundheit und der kognitiven Funktionen zu sein.

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Quelle:

Dieser Beitrag wurde am 04.03.2023 erstellt.

René Gräber

René Gräber

Seit 1998 bin ich in eigener Naturheilpraxis tätig und begleite seitdem Patienten mit den unterschiedlichsten Beschwerden und Erkrankungen. Dabei spielen zahlreiche Vitalstoffe in der Behandlung eine Rolle, die in zahlreichen Fällen enorm helfen können.

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