Schlagwortarchiv für: Magnesium

Wer von gesunden Knochen redet, der wird schnell auf die Notwendigkeit von Calcium zu sprechen kommen. Dabei sind Calcium- und Magnesiummangel (Hypokalzämie, Hypomagnesiämie) eine umfassende Bedrohung der Gesundheit.

Es gibt wohl kein Produkt auf dem Markt, welches sich als förderlich für einen „gesunden Knochenapparat“ anpreist und dabei nicht betont, wie reich an Calcium dieses Produkt doch ist.

Es ist gerade so, als ob Knochen nur Calcium benötigen, und sonst nichts.

Alle diese Faktoren spielen beim Knochenstoffwechsel eine zentrale Rolle, ohne die Calcium alleine überhaupt keine physiologische Bedeutung für die Knochen hätte: Vitamin D und Magnesium.

Auch ein Vergleich von Vitamin D und Magnesium und ihre Bedeutung für die Gesundheit der Knochen zeigt in der Regel eine komplette Unterbewertung von Magnesium seitens der Schulmedizin.

Und wenn es um Nahrungsprodukte der Lebensmittelindustrie für Kinder geht, dann gibt es wohl kaum ein Produkt, das nicht mit einem hohen Calciumanteil Werbung für die Güte des jeweiligen Produkts macht.

Calcium nachbetrachtet

Die offizielle Gesundheitspolitik, Schulmedizin und angeschlossene Medien haben uns seit Jahrzehnten gepredigt, dass Calcium Osteoporose verhindert. Jede Institution, die etwas mit Gesundheit zu tun hat, hat uns den Mythos aufs Auge gedrückt, dass eine ausreichende Einnahme von Calcium für den Aufbau von starken Knochen und Zähnen notwendig ist.

Aber gibt es Studien, die gezeigt haben, dass Calcium alleine zu diesen, an ein Wunder grenzenden Effekten in der Lage ist?

In diesem Beitrag zitiert Dr. Mercola eine Anfang der 2000er Jahre durchgeführte Studie (leider ohne Quellenangabe). Diese Studie zeigte, dass Patienten mit einem Übermaß an Calcium in den Koronararterien, die zudem noch Statine einnehmen, ein 17-fach höheres Risiko für einen Herzinfarkt haben als Patienten mit niedrigen Calciumwerten.
Die Autoren der Studie schlossen daraus, dass die wichtigsten bestimmenden Faktoren für einen Herzinfarkt die Konzentrationen von LDL-Cholesterin und Calciumablagerungen in den Koronararterien sein müssen.

Effects of dietary calcium compared with calcium supplements on estrogen metabolism and bone mineral density1,2,3,4

Diese Studie aus dem Jahr 2007 zeigte, dass es offensichtlich nicht gleichgültig ist, woher das Calcium stammt. Die Autoren beobachteten, dass Calcium, das aus natürlichen Nahrungsmitteln stammt (also nicht Nahrungsergänzungsmitteln), bei Frauen jenseits der Menopause eine günstige Veränderung des Östrogenhaushalts bewirkt, was sich in einer besseren Knochendichte und damit in einer besseren Gesundheit der Knochen auswirkt. Solche Effekte lassen sich bei mit Calcium angereicherten Nahrungsergänzungsmitteln nicht beobachten.

Die Professorin Sabine Rohrmann von der Universität Zürich, Institut für soziale und präventive Medizin, kommentierte diesen Sachverhalt so (übersetzt):

„Die Supplementierung von Kalzium ist bei Medizinern und der Öffentlichkeit eine akzeptierte Vorgehensweise. Der Grund dafür ist, dass man hier von einer natürlichen und daher sicheren Art und Weise ausgeht, wie man Osteoporose und dadurch verursachte Knochenbrüche im Vorhinein verhindern kann. Aber es wird jetzt deutlich, dass die Einnahme von ein oder zwei Dosen Kalzium täglich nichts mit einer natürlichen Zufuhr zu tun hat, und daher nicht die gleichen metabolischen Effekte mit sich bringt, wie wir sie bei der Einnahme über natürliche Nahrungsmittel erhalten.“

Vascular events in healthy older women receiving calcium supplementation: randomised controlled trial.

Auch diese Studie wurde mit Frauen jenseits der Menopause durchgeführt (Durchschnittsalter 74 Jahre). Hier erhielten 732 Frauen Calcium in Form einer Nahrungsergänzung. 739 Frauen erhielten ein Placebo. In den darauf folgenden fünf Jahren wurden beide Gruppen beobachtet, in welchem Ausmaß kardiovaskuläre Ereignisse eintraten. Dazu zählten Tod, plötzlicher Herztod, Herzinfarkt, Angina, andere Formen von Brustschmerz, Schlaganfall etc.

Es zeigte sich, dass in der Verumgruppe (Calcium-Gruppe) ein deutlich erhöhter Trend für kardiovaskuläre Ereignisse im Vergleich zur Placebogruppe zu verzeichnen war. Das Risiko für Herzinfarkt lag in der Calcium-Gruppe um 49 Prozent höher als in der Placebogruppe. Das Risiko für Schlaganfälle war in der Calcium-Gruppe um 37 Prozent erhöht.

Effect of calcium supplements on risk of myocardial infarction and cardiovascular events: meta-analysis. 

Ich bin zwar kein Freund von Metaanalysen. Aber inzwischen gewinnt diese Form der „Beweisführung“ immer mehr an Popularität. So auch in dieser Arbeit aus Neuseeland aus dem Jahr 2010. Die Autoren hatten hier die Literatur nach der Frage durchforstet, ob eine Supplementierung mit Calcium das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse erhöht.
Die in die Analyse eingeschlossenen Studien waren randomisierte, placebokontrollierte klinische Studien mit Calciumpräparaten zur Supplementierung und einer Dosierung von 500 Milligramm und höher pro Tag. Außerdem mussten die Studien mindestens 100 Teilnehmer aufweisen, um mit berücksichtigt zu werden. Die Studiendauer musste ein Jahr und länger betragen.

Die Auswertung der 15 Studien, die die Autoren dazu gefunden hatten, ergab, dass die Supplementierung mit Calcium (ohne gleichzeitige Gabe von Vitamin D) mit einem erhöhten Risiko für Herzinfarkt verbunden zu sein scheint. Daher plädieren die Autoren dafür, die Empfehlungen für die Supplementierung von Calcium bei Osteoporose grundlegend neu zu überdenken.

Oft übersehen wird, dass Calcium noch eine ganze Reihe anderer Aufgaben erfüllt. Das Mineral ist als primärer Signalstoff und für die Muskel- und Nervenaktionen wichtig. Allerdings sind zu hohe Werte ein ebenso hohes Risiko für geistige Einschränkungen beim Älterwerden wie zu niedrige.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Praxis-Newsletter mit den „5 Wundermitteln“ an:

Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…

Calcium und Magnesium müssen immer im Zusammenhang gesehen werden

2024 wurden die Ergebnisse einer Studie über 1220 Krankenhauspatienten veröffentlicht:

The Concurrent Association of Magnesium and Calcium Deficiencies with Cognitive Function in Older Hospitalized Adults

Die Wissenschaftler ermittelten die Calcium- und Magnesiumwerte der Teilnehmer, die sich auch kognitiven Leistungstests unterziehen mussten (Clock-Drawing Test, CDT und Mini-Mental State Examination,MMSE). Die Menschen mit niedrigen Calcium-, beziehungsweise Magnesiumwerten, schnitten schlechter ab als Teilnehmer mit optimalen Konzentrationen der Minerale. Besonders deutlich war der Zusammenhang, wenn beide Erdalkalimetalle reduziert waren. Eine Rolle für die Aufrechterhaltung der Nervenfunktion scheint auch der Phosphatspiegel einzunehmen. Phosphat braucht der Körper für die Bildung der „biologischen Energiewährung“ ATP, das die Neurone in großen Mengen benötigen.

Die Wissenschaftler weisen darauf hin, dass bei vielen Menschen eine hohe Phosphataufnahme einer geringen Calciumzufuhr gegenübersteht. Das Verhältnis von Calcium zu Phosphat beträgt oft nur 0,3:1, während eine Relation von 1:1 bis 1,3:1 günstiger wäre. Zu hohe Phosphatwerte können dazu führen, dass Calcium aus den Knochen herausgelöst wird. So entstehen Osteoporose und zunehmende Gefäßablagerungen. Zudem leiden Menschen mit hohen Phosphatkonzentrationen oft unter starkem Übergewicht. Sie sollten Fleisch und Hülsenfrüchte als üppige Phosphatquellen in der Ernährung reduzieren.

Einfaches Kalk ist nicht zu empfehlen

Die meisten Nahrungsergänzungsmittel enthalten heute Calciumkarbonat, welches eine minderwertige Form von Calcium ist. Das gilt nicht für Eierschalen, die ein vielfältiges Spektrum synergistisch wirkender Mineralien in sich tragen. Schon ein halber Teelöffel dreimal täglich liefert rund 1,3 g Calcium. Knochenpulver ist nicht empfehlenswert, da hier Schwermetalle enthalten sind.

Calciumcitrat ist gut resorbierbar, aber nicht als optimal zu bezeichnen, wie zum Beispiel Calciumorotat, einem Calcium-Salz der Orotsäure. Dieses Salz ist die einzig bekannte Form von Calcium, das in der Lage ist, effektiv Zellmembranen zu durchwandern und in die Zelle einzudringen. Um die Resorption von Calcium zu steigern, ist auf eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D3 zu achten. Dann wird das Mineral auch nicht in Weichgeweben und Blutgefäßen abgelagert, sondern dahin geleitet, wo es mengenmäßig hingehört: In die Knochen. Auch eine optimale Zufuhr von Vitamin K2 sollte sichergestellt sein. Gute Quellen sind Sauerkraut, Natto, Edamer, Brie und Gouda.

An dieser Stelle könnte man einwenden, dass man ja statt Nahrungsergänzungsmitteln Milch, die ja bekannterweise so reich an Calcium sein soll, zur Supplementierung verwenden kann. Und wer keine Milch mag, der mag möglicherweise andere Milchprodukte, wie Käse oder Joghurt.

Der aktuelle Calciumwert im Blut (Serum) zeigt den Mineralmangel (Hyperkalzämie) nicht an. Denn im Körper wird bei einem mangelhaften Angebot in der Nahrung das Parathormon (PTH) ausgeschüttet. Der Botenstoff ist sozusagen ein Hilfeschrei des Organismus’, der nun beginnt, Calcium aus den Knochen zu mobilisieren. Die Folge ist dann eine reduzierte Knochendichte bei „guten“ Blutwerten. Eine weitere Konsequenz dieser „Knochenauswaschung“ sind Ablagerungen in den Gefäßen und in Weichteilen. Genügend Calcium im Essen kann diesen Prozess verhindern und nicht, wie so oft vermutet, die Arteriosklerose beschleunigen.

Magnesium und seine Vorzüge

Im Jahr 2014 veröffentlichte Professor Abrams von der Universitätsklinik von Houston, Texas, einen Beitrag, der zeigte, dass die Zufuhr und Resorption von Magnesium die bestimmenden Parameter für den Inhalt an Mineralien in den Knochen und der Knochendichte bei Kindern zwischen vier und acht Jahren sind. Für Calcium gibt es diesen Zusammenhang offensichtlich nicht (Magnesium metabolism in 4-year-old to 8-year-old children.). Auch hier stellen die Autoren fest, dass „die üblich angebotene Kindernahrung in den USA die Notwendigkeit der Zufuhr von Magnesium als relativ unbekannten Faktor für die Knochengesundheit praktisch nicht berücksichtigt.“

Er ergänzt, dass eine Reihe von Nährstoffen bei Kindern für die Entwicklung von gesunden Knochen notwendig ist. Eine zentrale Rolle scheint hier Magnesium einzunehmen. Calcium sei wichtig, aber, mit Ausnahme der Kinder und Erwachsenen mit einer zu geringen Zufuhr, keinesfalls wichtiger als Magnesium.

Weiter gibt es Grund zu der Annahme, dass eine Erhöhung der Mineraldichte in Knochen von zwei Prozent durch eine Erhöhung von jeweils 100 Milligramm Magnesium täglich erzielt wird. Solche Korrelationen scheint es für Calcium in dieser Form nicht zu geben.

Magnesium ist nicht nur für die Knochen wichtig. Dieses vierthäufigste Mineral im Körper ist für rund 600 Enzymfunktionen unentbehrlich. Die Steuerung von Nervenrezeptoren (N-Methyl-D-Aspartat-Rezeptoren, NMDA) gehört dazu, die bei Störungen durch den Mineralmangel zu kognitiven Beeinträchtigungen führen. Auch die Mitochondrien brauchen Magnesium für die ATP-Produktion, die unserem Stoffwechsel Energie bereitstellt. Daneben schützt das Erdalkalimetall biologische Strukturen vor dem Angriff freier Radikale. Diese antioxidative Wirkung ist vor allem für die Neurone von entscheidender Bedeutung. Aus diesen Gründen kann chronischer Magnesiummangel zu neurodegenerativen Erkrankungen führen.

Zufuhr von Magnesium

Als die Ernährung der Menschen noch einen natürlicheren Charakter hatte, nahmen die Menschen mit ihrer Ernährung Magnesium und Calcium in einem Verhältnis von 1:1  auf. Und dieses Verhältnis scheint optimal zu sein. Ein Verhältnis von 1:1 bis 2:1 (beispielsweise 800 Milligramm Kalzium gegenüber 400 Milligramm Magnesium) kann noch als adäquat angesehen werden. Das Gros der heutigen Nahrungsmittel jedoch enthält im Durchschnitt bis zu zehnmal mehr Calcium als Magnesium.

Daher ist es nicht verwunderlich, wenn es zu einer Überversorgung mit Calcium kommt, bei einer gleichzeitigen Unterversorgung mit Magnesium. Magnesium ist nicht nur für die Knochengesundheit von Bedeutung. Vielmehr hat das Mineral für den Organismus eine ganze Reihe von anderen Bedeutungen, wie ich in diesem Beitrag diskutiert hatte: Magnesium (Vorkommen, Wirkung usw.) und Magnesiummangel beheben.

Ich hatte hier erläutert, dass Nahrungsergänzungsmittel mit Magnesium oder Tabletten zur Supplementierung ebenfalls nicht unbedingt problemfrei für die Betroffenen zu sein scheinen. Es gibt Probleme bei der Resorption und gelegentlich Nebenwirkungen.

Bei Nierenfunktionsstörungen sind solche Präparate kontraindiziert. Auch hier gilt weitestgehend, was wir schon für das Calcium diskutiert haben: Die natürliche „Darreichungsform“ in Form von natürlichen Nahrungsmitteln ist und bleibt immer noch die beste Art und Weise, sich mit Magnesium zu versorgen. Ich hatte eine Liste an Lebensmitteln beigefügt, die zeigt, dass man nicht unbedingt exotische Nahrungsmittel zu sich nehmen muss, um sich ausreichend mit Magnesium zu versorgen. Wer viel Obst isst, der ist bereits so gut wie auf der sicheren Seite.

Die offizielle Empfehlung der DGE in Bezug auf die tägliche Zufuhr von Magnesium lautet 300 – 350 Milligramm. In den USA werden 350 – 400 Milligramm pro Tag empfohlen. Es gibt aber Hinweise, dass die doppelte Menge pro Tag die optimale Zufuhr zu sein scheint.

Magnesium mit grünem Blattgemüse aufzunehmen, ist heutzutage gar nicht so einfach. Durch die zunehmend ausgewaschenen Böden sind solche Produkte inzwischen erschreckend mineralienarm. Sind also Supplementionen erforderlich, bietet sich Magnesiumthreonat an. Dieses Mineral kann biologische Membranen am ehesten durchdringen und gelangt so an alle erforderlichen Stellen, auch ins Gehirn und in die Mitochondrien. Die Initialtherapie sollte allerdings mit 200 mg Magnesiumcitrat pro Tag beginnen. Diese Verbindung wirkt am wenigsten abführend und eignet sich daher am besten, die individuelle Tagesdosis zu bestimmen. Wer dann weiß, wie viel er oder sie einnehmen darf/soll/muss, kann auf andere Präparate umsteigen. Das Verhältnis von aufgenommenem Magnesium zu Calcium sollte rund 1:2 betragen.

Eine andere Form der Magnesiumzufuhr läuft über die Haut. Epsom-Salz ist eine pharmazeutische Darreichungsform von Magnesium, genauer gesagt: Magnesiumsulfat. Dieses Salz ist sehr gut wasserlöslich.

Daher eignet es sich gut als Badesalz. Ein Bad mit diesem Badesalz und einer entsprechenden Verweildauer kann ebenfalls für eine Verbesserung der Magnesiumbilanz sorgen. Daneben gibt es Dispersionen mit Magnesium-Salzen („Magnesium-Oil“) und auch Sprays. Diese Präparate werden auf die Haut aufgetragen.

Insgesamt enthält das Blut nur ein Prozent des gesamten Magnesiums, das sich im Organismus befindet. Der Löwenanteil befindet sich also in den Zellen. Auch hier scheinen die Knochen eine Art Speicherfunktion zu haben. Denn wenn der Blutwert unter ein Prozent absinkt, holt sich der Organismus die notwendigen Reserven aus dem Knochen, ähnlich wie beim Calcium auch.

Fazit

Magnesium ist extrem wichtig, nicht nur für eine Reihe von Funktionen im Organismus, sondern auch für einen physiologisch normalen Knochenmetabolismus. Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Derartige physiologische Verhältnisse sind ohne Calcium ebenfalls nicht denkbar. Darum ist Calcium ebenso wichtig wie Magnesium, und zwar im Verhältnis von 2:1.

Die augenblickliche und schon seit langem bestehende Einschätzung von Calcium für die Knochengesundheit dagegen ist maßlos übertrieben, was sich in einer Unzahl von industriell gefertigten Nahrungsmitteln äußert, die alle nur deswegen gesund sein wollen, weil so viel Calcium in ihnen steckt.

Das unausgeglichene Verhältnis von  Calciumund Magnesium dagegen stellt sicher, dass solche Nahrungsmittel das komplette Gegenteil sind. Und wir haben hier noch nicht von den anderen Zutaten gesprochen, die kaum der Gesundheit förderlich sind, wie Zucker, Konservierungsstoffe, künstliche Aromen und andere Chemie.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter „Unabhängig. Natürlich. Klare Kante.“ dazu an:

Beitragsbild: pixabay.com – jhenning

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 13.01.2025 überarbeitet und ergänzt.

Magnesium ist das am meisten unterschätze Mineral im Körper. Und es steht im Schatten von Kalzium, Kalium und Natrium. Zumindest in der klinischen Praxis.

Ein Grund dafür: es wird bei Patienten nicht routinemäßig gemessen. Ein weiterer Grund ist, dass Magnesiumdefizite häufiger auftreten als Defizite bei den anderen drei oben genannten Mineralstoffen (Kalzium, Kalium, Natrium).

Magnesium spielt eine entscheidende Rolle in verschiedenen biologischen Prozessen. In hoher Konzentration trägt es dazu zum Beispiel dazu bei, die Anzahl der Mitochondrien (Energiekraftwerke!) in den Zellen zu erhöhen. Darüber hinaus verringern hohe Magnesiumspiegel im Blut die Wahrscheinlichkeit von Muskelkrämpfen, Migräne oder Tinnitus. Insbesondere in Stresssituationen oder während körperlicher Anstrengung wird vermehrt Magnesium verbraucht. Und mit der heutigen Ernährung wird es schwer genügend Magensium aufzunehmen.

Und genau um solche wichtigen Themen geht es in diesem Beitrag.

Für was ist Magnesium alles gut?

Und: Wann soll man Magensium einnehmen?

In diesem Grundsatzbeitrag möchte ich diese und zahlreiche weitere Frage beantworten.

Für was ist Magnesium alles gut? Wo wird es gebraucht?

Zuerst einmal: rund 300 Enzyme funktionieren nicht ohne das Erdalkalimetall. Und ohne Enzyme läuft im Körper GAR NICHTS. Trotzdem beachten Ärzte den Magnesiummangel nur wenig, weil er mit den Blutwerten kaum messbar ist. Denn von den etwa 20 Gramm, die unser Organismus enthält, sind ganze 1 % in den Körperflüssigkeiten gelöst.

Der Rest befindet sich in den Zellen und dem Knochengerüst. Diese Magnesium-Anteile können nur schwer bestimmt werden. Tatsächlich schätzen Experten aber, dass die Mehrheit aller Menschen unter Magnesiummangel leidet, ohne es zu ahnen – auch weil die Hausärzte die Symptome falsch deuten.

Deswegen lassen nur wenige Mediziner bei EKG-Auffälligkeiten das Magnesium in den roten Blutkörperchen messen (RCB-Test). Einen weiteren Hinweis könnte der Magnesiumgehalt des 24-Stunden-Urins liefern.

Was ist Magnesium und wie wirkt es im Körper?

Jetzt gehen wir ins Detail und es wird etwas kompliziert. Wen dies nicht so genau interessiert, kann weiter unten bei „Magnesiummangel“ weiterlesen.

Beim Magnesium handelt es sich um ein chemisches Element, das mit “Mg” abgekürzt wird und die Ordnungszahl 12 im Periodensystem hat.

Es zählt, wie Kalzium, zu den Erdalkalimetallen. Sein Name kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet so viel wie “Magnetstein”. Allerdings sind sich die Experten nicht unbedingt einig, ob die Namensgebung wirklich so abgeleitet werden kann.

Ähnlich wie die stark elektronegativen Atome von Fluor und Sauerstoff ist Magnesium reaktionsfreudig. Als Metall-Atome mit geringer Elektronegativität gibt Magnesium seine äußeren Elektronen allerdings leichter ab, während die Nichtmetalle Fluor und Sauerstoff Elektronen an sich ziehen. In der Natur kommt Magnesium nie in elementarer Form vor, sondern geht an der Atmosphäre stets Verbindungen ein.

Dann entstehen Minerale mit kristalliner Struktur, in denen das Erdalkalimetall als doppelt positives Ion (Kation, Mg++) gepaart mit einem negativ geladen Ion (Anion) vorliegt. Als Anionen dominieren dabei Carbonate, Sulfate, Chloride und Silicate. Dolomit ist ein Magnesiummineral, das wesentliche Bestandteile der Dolomiten bestimmt. Der Gesamtanteil von Magnesium an der Erdkruste beträgt 2,3 %, womit es zu den 10 häufigsten Elementen zählt.

Einige wichtige Magnesium-Mineralien sind Dolomit CaMg(CO3)2, Magnesit (Bitterspat) MgCO3, Olivin (Mg, Fe)2 [SiO4], Enstatit MgSiO3 und Kieserit MgSO4, Talk Mg3[Si4O10] (OH)2 etc.

Welches Magnesium das Beste ist und welche Aufnahmewege es gibt:
https://www.vitalstoffmedizin.com/magnesiumpraeparate/

Physiologie

Magnesium ist ein essenzieller Mineralstoff und für jeden Organismus unentbehrlich. Ein erwachsener Mensch enthält insgesamt ca. 20 g Magnesium (bei Calcium sind es 1.000 g!). 14 g davon befinden sich in den Knochen, die übrigen 7 g teilen sich in rund 3 g Magnesium, das an Proteine gebunden ist und weitere 4 g frei gelöste Ionen. Diese im wässrigen Milieu befindlichen Mg-Ionen sind zu 99 % intrazellulär verteilt.

Der Anteil in den interstitiellen Räumen ist also verschwindend gering, trotzdem trägt Magnesium zum Wasserhaushalt bei, weil es in den Körperflüssigkeiten Elektrolyt fungiert. Dabei diffundieren die vergleichsweise kleinen Magnesium-Ionen schneller durch die Kompartimente des Körpers als beispielsweise die größeren Calcium-Ionen. Osmotische Prozesse sorgen für die korrekte Verteilung von Wasser in den Kompartimenten. Dabei transportieren spezielle Membran-Proteine die großen Kationen durch die Membran hindurch, die ohne diese Carrier die Membran nicht passieren könnten.

Die kleinen Wassermoleküle hingegen diffundieren leicht und ohne weitere Mechanismen durch Membranen und folgen dem Konzentrations-Unterschied, der in der Summe aller Elektrolyte besteht.
Die von den Zellen gesteuerte Verschiebung der Ionen über die Zellmembran führt auch zu einer Ungleichverteilung elektrischer Ladungen.

Dadurch wird eine elektrische Spannung erzeugt, die als Membranpotential bezeichnet wird, das in allen Körperzellen herrscht.
Bei Nerven- und Muskelzellen ist dies das Ruhepotential, das Voraussetzung für die Spannungsumkehr (Depolarisation) während der Erregung darstellt. Magnesium beeinflusst auch direkt die Verteilung von Natrium und Kalium zwischen Extra- und Intrazellularraum.

Das Erdalkalimetall fungiert dabei als Cofakor der Na/K-ATPase, die Natrium aus der Zelle heraus und Kalium hineinbefördert. Ein Magnesium-Defizit führt zum verstärkten Kalium-Einstrom in die Zellen. Besonders gefährlich ist dies für die Herztätigkeit.

Im Zyklus der Muskel-Kontraktion spielt das Erdalkalimetall eine besondere Rolle. Dessen Gegenspieler Calcium löst die Kontraktion aus, indem es dafür sorgt, dass sich die kontraktilen Elemente Actin und Myosin verbinden und aneinander entlang gleiten können.

Magnesium hingegen löst die Verbindung wieder und die Muskelfasern entspannen sich. Bei Magnesium-Mangel ist daher die Muskelentspannung gestört und es kommt zu Krämpfen.

Magnesium ist für viele Stoffwechsel-Prozesse wichtig

Der Einfluss von Magnesium auf die Muskel- und Ionen-Carrier sind nur zwei Beispiele dafür, wie das Erdalkalimetall Protein-Funktionen steuern kann. Warum Magnesium für den Organismus darüber hinaus so wichtig ist, zeigt die Anzahl an enzymatischen Reaktionen, an denen das Mineral beteiligt ist: Es sind 300 bisher bekannte Reaktionen, die von Magnesium als Enzymbestandteil oder als Coenzym gesteuert werden.

Alle Einzel-Funktionen sind mit Sicherheit noch nicht vollständig erfasst. Doch konnten Wissenschaftler bis heute 3.751 Mg-Bindungsstellen an Proteinen identifizieren (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3439678/).

Jede einzelne Zelle benötigt demnach Magnesium. Es ist außerdem Bestandteil der Mitochondrien (Kraftwerke der Zellen), wo es den Abbau von Kohlenhydrate, Eiweißen steuert und den Nukleinsäurestoffwechsel reguliert. Auch die Enzyme der Proteinbiosynthese sind magnesiumabhängig.

Darüber hinaus wird es an den Energieträger ATP gebunden, wodurch dieser erst aktiv wird. Noch dazu stabilisiert Magnesium Proteine und Nukleinsäuren, ist mitverantwortlich für die Knochenfestigkeit und ist an der Erweiterung der Blutgefäße beteiligt.

Magesium-abhängig sind auch die Enzyme, die Vitamin B1 und Vitamin D aktivieren. Die optimale Versorgung mit diesen beiden Vitalstoffen ist daher direkt proportional zur aufgenommenen Magnesium-Zufuhr. Mit der Steuerung der Muskel-Aktion ist Magnesium auch für die geregelte Herztätigkeit unentbehrlich. Daneben erhält das Erdalkalimetall die optimale Darm-Funktion aufrecht und hilft bei der gezielten Hormonausschüttung mit.

So wirkt Magnesium als Second Messenger bei der Insulin-Sekretion und reguliert die Aktivität des NMDA-Rezeptors im Zentral-Nerven-System.

Magnesiummangel

Magnesium ist lebenswichtig für den Wasserhaushalt, die Muskel- und Nervenfunktion sowie für den Fett- und Zuckerstoffwechsel. Magnesiummangel ist für mehr Krankheiten verantwortlich als jedes andere Vitalstoffdefizit. Deswegen hat eine Unterversorgung mit dem Mineral auch sofort schlimme Folgen. Dazu zählen ein allgemeines Schwächegefühl, Gewichtsverlust Konzentrationsstörungen, Kopfschmerzen, Reizbarkeit, Nervosität und Ruhelosigkeit sowie Schlafstörungen, weil die REM-Schlafphase beeinträchtigt ist.

Magnesium stabilisiert das Ruhepotenital der Zellen. Diese elektrische Spannung bauen die Zellen gegenüber ihrem Außen-Millieu auf. Besonders wichtig ist dieser Grundzustand für die Funktion der Nervenzellen. Die Störung der Nervenfunktion durch Magnesiummangel wird noch dadurch verstärkt, dass parallel oft auch ein Kaliummangel vorherrscht.

Es kommt daher zu Muskelkrämpfen, Epilepsie-ähnlichen Krampfanfällen, Herzrhythmusstörungen und Verkrampfungen der Herzkranzgefäße. Dann drohen sogar Herzinfarkte, denen oft ein Mitralklappenprolaps vorausgeht. Dabei wölbt sich die Herzklappe (Mitralklappe) zwischen linkem Herzvorhof und linker Hauptkammer in die Hauptkammer (/Ventrikel) hinein. Dann kann das „Ventil“ undicht werden (Mitralklappeninsuffizienz) und venöses und arterielles Blut vermischen sich, sodass die Durchblutung beeinträchtigt ist. Die Folge davon ist ständige Luftnot.

Da Magnesium, wie eingangs erwähnt, an so vielen verschiedenen Körperfunktionen beteiligt ist, kann ein Mangeln auch zum sogenannten „Tetanischen Syndrom“ führen. Symptome sind oft kalte Füße, Licht-  Geräuschempfindlichkeit, Sehstörungen oder Taubheitsgefühle mit „Kribbeln“ in Händen und Füßen. Die Photophobie wird durch den Konsum von Zucker erheblich verstärkt.

Auch sind Rückenschmerzen, Blutergüsse, Appetitmangel, Übelkeit und Erbrechen, häufiges Wasserlassen, trockene, juckende Haut, Entzündungen der Blase und der Harnwege sowie des Zahnfleisches keine Seltenheit. Depressionen, schizophrene Psychosen mit Wahnvorstellungen und Halluzinationen, Panikattacken und quälende Grübeleien gehören zu den psychischen Symptomen eines Magnesiummangels. Die unzureichende Zufuhr des Elektrolytes vertärken auch die Symptome bei Autismus.

Daneben macht sich ein Symptom bemerkbar, das oft gar nicht mit Magnesium-Unterversorung oder – verallgemeinert – mit einem Elektrolytmangel in Verbindung gebracht wird: ständiger, schier unstillbarer Durst. Grund dafür ist, dass der Körper das Mineraldefizit durch Flüssigkeitsaufnahme auszugleichen versucht. Manchmal schlägt das Gehirn auch dadurch „Elektrolyt-Alarm“, dass ein Verlangen nach Salz entsteht sowie ein Heißhunger auf Süßes.

Mangelzustände leichter Natur können durch eine Schwangerschaft, schwere Erkrankungen oder Hochleistungssport auftreten.

Depressionen und Krankheiten mit Wahnvorstellungen (schizophrene Psychosen) scheinen durch einen Magnesiummangel verstärkt zu werden. Frauen sind darüber hinaus von Menstruationsbeschwerden besonders dann geplagt, wenn sie zu wenig Magnesium aufnehmen. Deswegen wird Magnesium auch als eine Möglichkeit, die Therapie bei Depressionen zu untertsützen: Magnesium gegen Depressionen – Erfahrungen und Studien

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. empfiehlt eine tägliche Magnesiumdosis von etwa 300 bis 350 mg. Diese Werte können je nach Alter, Geschlecht und körperlicher Belastung schwanken. Aber auch während der Schwangerschaft und bei verschiedenen Erkrankungen ist der Bedarf erhöht.

Immerhin etwa zehn Prozent der erwachsenen Deutschen haben mit unter 0,8 mmol/l zu wenig Magnesium im Blut. (Versorgung Erwachsener mit Mineralstoffen und Spurenelementen in der Bundesrepublik Deutschland; Kübler, W. et al: Vera-Schriftenreihe Band V, Wissenschaftlicher Fachverlag Dr. Fleck; 1995). Ein verdeckter Magnesiummangel betrifft sogar 20 bis 40 Prozent der Bundesbürger.

Magnesiummangel (Hypomagnesiämie) entsteht bei unzureichender Ernährung und schlechter Aufnahme des Minerals durch den Darm. Auch wenn die Haut und die Nieren zu viel Magnesium ausscheiden, tritt ein Mangel ein.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Praxis-Newsletter mit den „5 Wundermitteln“ an:

Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…

Risikofaktoren für Magnesiummangel

Ein Risiko für den Magnesiummangel (Hypomagnesiämie) sind Nieren-Funktionsstörungen. Diese Krankheiten können erblich bedingt sein, wenn die Nieren Magnesium nicht ausreichend zurückhalten können. Bei den Betroffenen ist eine tägliche Magnesiumzufuhr von bis zu 1.200 mg nötig. Schätzungen zufolge, betrifft diese Form des Magnesiummangels 0,1 bis 1 Prozent der Bevölkerung.

Zugrunde liegen können auch familiäre Ursachen wie einige Darmkrankheiten. Doch öfter sind es erworbene chronische Darmentzündungen wie das Leaky-Gut-Syndrom und Morbus-Crohn). Daneben kann Diabetes zu dem Vitalstoffmangel führen (s. u.).

Daneben sind einige Medikationen mit erhöhter Magnesium-Ausscheidung verbunden. Dazu gehören Diuretika (“Harntreiber“), Antibiotika und Medikamente gegen Krebs.

Aber auch ein schlecht eingestellter Diabetes führt zu deutlichen Mangelzuständen. Ebenso lang anhaltende Durchfälle. Weitere Ursachen für einen Mangel können Fehlernährung und/oder Alkoholismus sowie die Einnahme von bestimmten Medikamenten.

Ferner lässt im hohen Lebensalter die Leistungsfähigkeit auch des Darmes nach, weswegen dann weniger Magnesium aufgenommen wird. Auch bei starkem Schwitzen, Durchfall oder Erbrechen verliert der Körper das Mineral. Gefährdet sind auch Menschen mit hohem Alkohol-Konsum, bei denen zu viele Mineralien ausgeschwemmt werden. Magnesiummangel kommt daneben oft in der Schwangerschaft vor sowie bei Hochleistungssportlern.

Auch hormonelle Störungen können einen Magnesiummangel verursachen. Wenn die Nebenschilddrüse unzureichende Mengen Parathormon ausschüttet, wird zu viel Magnesium über die Niere ausgeschieden, wodurch der Mangel entsteht. Eine Magnesium-Unterversorgung tritt oft zusammen mit einem Mangel an Calcium auf.

Stress ist ebenfalls ein Faktor, der zu einem erhöhten Bedarf führt und leicht zu einer Unterversorgung führen kann. Ob dann immer genügend Co-Faktoren für Aufnahme und Transport vorliegen, ist bislang nicht untersucht worden. Aufschlussreich wäre hier die Konzentration von Matrix-GLA-Proteinen, Carbonsäuren, Silizium und Vitamin K2.

Die Magnesium-Versorgung steht mit der Vitalität der Mitochondrien in einer wechselseitigen Beziehung. Die Magnesium-abhängigen Zellorganellen müssen sich in einem guten Funktions-Zustand befinden, wenn das Mineral in zuträglichen Mengen aufgenommen werden soll.

Daneben wird mittlerweile auch vermutet, dass Elektrosmog den Magnesium-Stoffwechsel beeinflusst. Möglicherweise können die elektromagnetischen Felder das Zellmembran-Potential verändern und so mit osmotischen Prozessen interagieren.

Diabetes: Magnesium und Insulin

Zahlreiche Studien zeigen, wie wichtig Magnesiums für die Insulin-Funktion ist. Insulin ist ein Botenstoff des Körpers, der den Blutzucker senkt. Patienten im Vorstadium des Diabetes Typ II leiden fast immer auch unter Magnesiummangel (https://www.mdpi.com/2072-6643/5/10/3910).

Das Mineral erhöht die Insulinsensibilität der Zellen, umgekehrt fördert ein Mangel die Insulinresitsenz.
Dr. Simin Liu von der Harvard Medical School und der School of Public Health in Boston ist einer der Ärzte, die in den USA vehement auf den Zusammenhang zwischen Magnesiummagel und Diabetes hinweisen. Der bei der Erkrankung auftretende Flüssigkeitsverlust führt gleichzeitig auch zum Verlust von Magnesium, wodurch sich die Blutzuckerspitzen noch verstärken.

Nahrungsergänzungsmittel mit Magnesium können laut anderen wissenschaftlichen Arbeiten das Risiko für den „Altersdiabetes“ deutlich reduzieren (https://care.diabetesjournals.org/content/early/2013/09/23/dc13-1397.short ).

Mit den Befunden stimmt überein, dass die Insulin-Empfindlichkeit der Zellen mit einer optimalen Magnesium-Versorgung zunimmt (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17229895). Das Mineral erhöht damit die Aufnahme von Zucker durch die Zellen und der Blutzucker sinkt.

Nur wenn die Zellen das Insulin „erkennen“, können sie auch richtig reagieren und Traubenzucker aufnehmen. Fatal am Zusammenhang mit Diabetes ist, dass ein hoher Blutzuckerwert die Ausscheidung von Magnesium steigert (https://ods.od.nih.gov/factsheets/Magnesium-HealthProfessional/#en4).

Dieser Teufelskreis ist ein weiterer Grund, warum gerade hier Nahrungsergänzungsmittel erforderlich sein können. Magnesiumcitrate sind dabei weniger gut verträglich als andere Verbindungen, besonders bei Histamin-Unverträglichkeit und Störungen der Mastzellbildung und der Schilddrüsen-Funktion. Welche Mechanismen dem zugrunde liegen, ist unbekannt und steht bisher noch als Forschungsbedarf im Raum.

Symptome eines Magnesiummangels bei Kindern und Jugendlichen

Säuglinge und Kleinkinder: Unter anderem können Komplikationen während der Geburt, Infektanfälligkeit, Zahnschmerzen und Fieberkrämpfe, verspätete Zahnung auftreten.

Schulkinder und Jugendliche: Typisch sind hier Konzentrationsstörungen, Schlafprobleme, Bauchschmerzen und Kopfschmerzen, Muskelkrämpfe, Luftnot, bei Mädchen verspätete Regelblutung und Menstruationsbeschwerden.

Gerade in dieser Altersgruppe spielen oft Resorptionsstörungen des Darmes beim Magnesiummangel eine Rolle. Besondere Bedeutung hat das bei Autismus, der mit Unruhezuständen einhergeht.

Magnesiummangel beheben

Mineralstoffmängel werden von der Schulmedizin umgehend mit pharmazeutischen Produkten behoben. So kann der vom Mangel gepeinigte in Deutschland Magnesium-Salze (Citrate und Aspartate) käuflich erwerben und sich tägliche Mengen von 100 bis 400 mg einverleiben.

Dies soll dann Muskelkrämpfe, Migräne und Schwangerschaftskomplikationen bekämpfen. Allerdings ist nicht bekannt, bis zu welchem Grad diese Salzverbindungen tatsächlich aufgenommen werden und welche Vor- und Nachteile sie haben.

Die Einnahme solcher Mittel kann deshalb begleitet sein von Nebenwirkungen, wie Beschwerden im Magen-Darm-Trakt, Durchfälle, Müdigkeit und Bradykardie (langsamer Pulsschlag).

Jetzt gibt es eine Reihe von wissenschaftlichen Studien zur Magnesium-Aufnahme durch Mittel wie Lutsch- oder Kautabletten und Granulaten. Ergebnis: Wer 120 mg schluckt, nimmt nur 42 mg auf. Das entspricht 35 Prozent.

Wird die Menge auf 360 mg pro Tag erhöht, dann werden nur noch 18 Prozent aufgenommen. Und wenn das Mittel nicht aus Zitronensäuresalzen oder ähnlichem besteht, sondern aus pulverisiertem Magnesium-Gestein, dann nimmt der Körper noch weniger davon an.

Da das Magnesium über die Nieren ausgeschieden wird, dürfen solche Mittel bei einer Nierenfunktionsstörung ohnehin nicht eingenommen werden.

Es gibt genetische Erkrankungen, die zu einer verminderten Aufnahme im Darm oder zu einer Beeinträchtigung der Wiederaufnahme in der Niere führen. Bei den Betroffenen ist eine tägliche Magnesiumzufuhr von bis zu 1.200 mg nötig. Schätzungen zufolge, betrifft der genetisch bedingte Magnesiummangel 0,1 bis 1 Prozent der Bevölkerung.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter „Unabhängig. Natürlich. Klare Kante.“ dazu an:

Magnesium wird besonders gut über die Haut aufgenommen

Die Haut kann Magnesium viel effektiver resorbieren als dies über den oralen Wege der Fall ist. Studien liefern Hinweise dafür, dass nach äußerer Applikation sowohl die intrazelluläre Magnesium-Konzentration steigt (https://www.researchgate.net/publication/306079532_Transdermal_Absorption_of_Magnesium) als auch der Blut-Gehalt an dem Minerals (https://www.epsomsaltcouncil.org/wp-content/uploads/2015/10/report_on_absorption_of_magnesium_sulfate.pdf).

Dispersionen aus Magnesium-Chlorid („Magnesium-Oil“), die auf die Haut aufgetragen werden, sind hier ebenso geeignet wie Vollbäder mit Epsom-Salz (Magnesium-Sulfat) (https://www.epsomsaltcouncil.org/wp-content/uploads/2015/10/report_on_absorption_of_magnesium_sulfate.pdf).
Magnesium dringt auf 3 verschiedenen Wegen durch die Haut ein. Zu dieser transdermalen Resorption sind die Hautzellen befähigt, weil sie Magnesium-Ionen durch ihre Membranen ins Zellinnere transportieren können.

Durch Diffusion können Minerale wie Magnesium auch durch die Zellzwischenräume in den Körper „einsickern“. Am effektivsten allerdings ist wohl der Weg über Haar-Follikel und Schweißdrüsen, denen sogar Fähigkeiten zugeschrieben werden, wie sie auch den Nierentubuli zu eigen sind: Mit dem Schweiß ausgeschiedenes Magnesium kann durch Rückresorption mit spezifischen Transport-Proteinen wieder gewonnen werden. Dieser aktive Transport bewerkstelligt auch die Magnesium-Aufnahme bei der äußerlichen Anwendung (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27624531/).

Die transdermale Resorption ist nicht nur effektiver, sondern wirkt auch schneller und ist viel besser verträglich. Direkt auf die Haut über einem Muskel aufgetragen, gelangt der Wirkstoff rasch an seinen Wirkort. Der Magen-Darm-Trakt wird umgangen und die Unannehmlichkeiten nach der oralen Aufnahme werden vermieden. Besonders empfehlenswert ist die topische Applikation daher für Schwangere, ältere Menschen und Patienten mit chronischen Erkrankungen.
Eine Studie weist sogar darauf hin, dass die äußere Anwendung von Magnesium-Präparaten die Schwermetallentgiftung unterstützt (https://www.semanticscholar.org/paper/A-pilot-study-to-determine-the-impact-of-magnesium/2a4f9a051a19ef9bd7f81230bffb0ecdef6ead12/figure/2).

2 ml Magnesium-Oil werden zweimal täglich auf die Schultern, Arme, Beine oder die Bauchhaut aufgetragen. Das entspricht dann einer Dosierung von 800 mg Magnesium pro Tag. Daneben gibt es die Dispersion in Spraydosen. Wie viel Hübe die täglich erwünschte Menge liefern, kann der Anleitung des Produktes entnommen werden.

Vollbäder mit einem halben bis einem g Magnesium-Flakes sind zweimal wöchentlich angezeigt. Fußbäder sind etwas höher zu konzentrieren (5 %), weil die Resorptions-Fläche kleiner ist.

Warum ein Magnesiummangel oft übersehen wird

Immer wieder klagen Patienten darüber, dass ihr Magnesiummangel lange Zeit von den Ärzten nicht als solcher erkannt wird.

Denn die Bestimmung des Magnesium-Serumspiegels anhand eines Bluttests wird nicht standardmäßig durchgeführt. In manchen Fällen offenbart erst ein EKG, dass ein Problem mit dem Magnesium-Spiegel vorliegt.

Der Serumspiegel gilt außerdem als nicht besonders aussagekräftig, da er nicht zwingend einen Rückschluss auf den Magnesiumspeicher zulässt. Denn auch wenn der Magnesiumspiegel im Normbereich liegt, so kann dennoch ein Mangel vorliegen.

Die stiefmütterliche Handhabung des Magnesiummangels in der Schulmedizin kann man als iatrogene (ärztlich verursachte) Ursache vieler Krankheiten angesehen werden. In Anbetracht der vielfältigen Folgen des Mineraldefizites ist diese Beurteilung durchaus gerechtfertigt. Beispielsweise verordnen Ärzte oft Schlafmittel, wenn eine starke innere Unruhe zu Schlafstörungen führt, obwohl die Ursache schlicht in einem Magnesiummangel zu suchen ist.

Oft wird auch bei Operationen nicht an die Supplementierung mit Magnesium gedacht, wodurch sich die OP-Risiken deutlich verstärken.

Die Problematik der Bluttests

Nun geht es wieder kurz in die Einzelheiten. Mit der Übersicht geht es weiter im Absatz „Ernährung: Magnesium in Lebensmitteln“.

Trotz der geringen Aussagekraft des Serumwertes gelten Werte unterhalb von 0,75 mmol/Liter Blut als sehr guter Hinweis auf einen Magnesiummangel, der mit Krankheitssymptomen einhergeht. Der Serumspiegel sollte, laut Experten, besser im oberen Normbereich (bis zu 1,1 mmol /Liter) liegen.

Das Problem ist allerdings, dass Magnesium hauptsächlich intrazellulär im Körper gelöst ist und im Blutserum nur transportiert wird. Statt einer Serum-Analyse müsste ein RCB-Test durchgeführt werden, bei dem der Arzt die Mg-Konzentration in den roten Blutkörperchen bestimmt. Sinnvoll ist auch eine Messung des Urin-Magnesiums über 24 Stunden.

Weil das sehr aufwändig ist, stellen Ärzte die Diagnose meist nur anhand der Anamnese. Krämpfe in den Waden gelten als der beste Hinweis auf einen Magnesiummangel, daneben Herzrhythmusstörungen, Taubheit der Gliedmaßen sowie Persönlichkeitsveränderungen.

Verbessern sich die Symptome durch eine magnesiumreiche Kost oder die gezielte Einnahme von Magnesiumpräparaten, so kann man davon ausgehen, dass der Auslöser der Beschwerden tatsächlich ein Magnesiummangel war.

Ernährung: Magnesium in Lebensmitteln

Wie es aussieht, bereiten die Magnesium-Pulver und Tabletten mehr Verwirrung, als dass sie hilfreich wären. Wenn eine Nierenfunktionsstörung vorliegt, dann kommt zu der Verwirrung noch ein weiterer Grund hinzu, die Mittel nicht einzunehmen.

Wie viel von dem eingenommenen Magnesium vom Körper aufgenommen und genutzt werden kann, hängt von der Art des Mittels ab. Biologische Stoffe wie das Magnesium-Salz der Zitronensäure sind dabei den Gesteinsmehlen überlegen.

Seit einigen Jahren gibt es Mittel mit Magnesium-Threonat. Angeblich soll dieses Magnesium-Salz des Eiweißbausteins Threonin auch in die Mitochondrien gelangen. Günstig wäre das deshalb, weil diese „Zellkraftwerke“ Magnesium für ihre lebenswichtige Arbeit unbedingt brauchen.

Berücksichtigt werden muss immer, dass Überdosierungen auch lebensgefährlich sein können, zumindest bei bestimmten Erkrankungen. Es ist also nicht sinnvoll, eine Selbst-Medikation nach dem Motto „viel hilft viel“ auszuprobieren.

Welche Alternativen gibt es also, um die tägliche empfohlene Dosis von 300 mg zu erreichen?

Wenn man sich auf die Zeiten zurückbesinnt, wo es noch keine Pharmaindustrie gab, da hatten die Menschen nichts als ihre Ernährung als den Hauptspender für die erforderlichen Magnesiummengen. Daran hat sich im Prinzip bis heute nichts geändert.

Es gibt sie immer noch, die Lebensmittel, die Magnesium beinhalten. Denn schließlich ist im Boden viel Magnesium enthalten, das von Pflanzen aufgenommen wird und so in die Nahrungskette gelangt. Über die Nahrung wird das Mineral immer noch am besten vom Körper verwertet.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Praxis-Newsletter mit den „5 Wundermitteln“ an:

Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…

Lebensmittel mit Magnesium

Magnesium ist beispielsweise Bestandteil des Blattgrüns (Chlorophyll), sodass es in grünen Pflanzenteilen in großen Mengen vorhanden ist. . Doch auch in gelöster Form ist das Mineral Bestandteil der pflanzlichen Lebensmittel. Welche dieser beiden Quellen aus den Nahrungsmitteln am besten zur Versorgung beiträgt, ist nicht bekannt.

Und wer jetzt glaubt, dass es sich hier um spezialisierte Lebensmittel, womöglich auch noch exotischer Natur, handelt, der wird sich wundern, in welchen Lebensmitteln Magnesium vorkommt:

  • Vollkornbrot,
  • Reis,
  • Cornflakes,
  • Vollkornnudeln,
  • Heilwasser,
  • manche Mineralwässer (mehr als 100 mg/Liter)
  • Geflügel,
  • Leber,
  • Fisch,
  • Schokolade,
  • Cashew- und Erdnüsse,
  • Kartoffeln,
  • Spinat,
  • Mangold,
  • Broccoli,
  • Bohnen und Erbsen,
  • Schwarzwurzeln,
  • Rhabarber,
  • Kohlrabi,
  • Algen (Nori)
  • Koriander, Basilikum und andere Kräuter
  • Kürbiskerne
  • Leinsamen
  • Obst, vor allem Orangen und Bananen,
  • Milchprodukte wie Molke
  • Kakao
  • Haferflocken,

usw.

Es wird nur zu offensichtlich, dass die alltägliche, normale Ernährung mit Grundlebensmitteln in der Lage sein sollte, einen ausreichend hohen Magnesium-Spiegel im Organismus zu gewährleisten.

Verhältnis von Calcium zu Magnesium

Wer Magnesium mit hochwertigen Lebensmitteln aufnimmt, führt sich auch gleichzeitig andere Vitalstoffe zu. Wichtig ist vor allem das Verhältnis von Magnesium zu Calcium, das etwa 1:2 betragen sollte.

Wenn zu wenig Magnesium zugeführt wird, geht Calcium durch verstärkte Ausscheidung mit dem Urin verloren. Dann drohen Zahndefekte und Osteoporose mit gesteigertem Risiko von Frakturen, die anschließend schlecht ausheilen.

Bisher ungeklärt ist die Frage, inwieweit Frauen in den Wechseljahren mehr Magnesium benötigen, um die Knochenerkrankung zu vermeiden. Besonders wichtig ist dabei die genaue Bestimmung des Mengenverhältnisses der beiden Erdalkalimetalle zueinander. Auch der Einfluss der Silizium- und Vitamin-D-Versorgung könnte dabei eine Rolle spielen.

Die bestmögliche Versorgung mit Vitamin D und Vitamin K verstärkt die positiven Wirkungen von Magnesium und Calcium. Nur in Ausnahmefällen muss Magnesium mit Nahrungsergänzungsmitteln aufgestockt werden.
Berücksichtigt werden muss das Problem der immer ausgelaugteren Böden. Dadurch sind pflanzliche und tierische Produkte insgesamt wesentlich magnesiumärmer sind als noch vor einigen Jahrzehnten.

Wer sich zudem noch überwiegend mit verarbeiteten Lebensmitteln oder gar Junkfood ernährt, setzt sich in erheblichem Maße dem Risiko eines Magnesiummangels aus.

Bioprodukte sind daher in der Regel reicher an Magnesium als Lebensmittel aus Massenproduktion. Über die Sache mit dem Vitalstoffverlust in Obst und Gemüse habe ich hier ausführlicher geschrieben: https://www.renegraeber.de/vitalstoffverlust-vitaminverlust.pdf

Mehr zum Thema Calcium-Magnesium-Relation finden Sie in meinem Beitrag: Magnesium gegen Calcium: über das richtige Verhältnis

Überdosierung

Überdosierungen oder zu hohe Blutwerte sind fast auszuschließen, da die überschießenden Konzentrationen von der Niere überwiegend als Magnesiumsilikat ausgeschieden werden. Zu berücksichtigen ist daher, dass der Körper bei einem Übermaß an Magnesium Silizium verliert. Zu viel Magnesium im Blut ist nur denkbar, wenn die Nieren das Mineral nicht mehr ausreichend ausscheiden können. Aus diesem Grund sollte bei Nierenfunktionsstörungen auf eine zusätzliche Gabe von Magnesium verzichtet werden.

Werden hohe Dosen von Magnesium eingenommen, kann es zu Durchfall und Übelkeit bis hin zum Erbrechen kommen. Daher sollten Betroffene, die große Mengen Magnesium benötigen, es über den Tag verteilt in kleinen Portionen zu sich nehmen.

Ein Magnesium-Überschuss (Hypermagnesiämie) durch zu hohe Aufnahme, Nieren- oder Nebennierenunterfunktion kann schwerwiegende Folgen haben. Lähmungen der Atemmuskulatur, zu langsamer Puls sowie zu niedriger Blutdruck können sogar zum Tode führen.
Die notfallmedizinische Sofortmaßnahme ist im akut lebensbedrohlichen Zustand die Blutwäsche (Dialyse).

Daran anschließend muss die Grundursache abgeklärt werden. Eventuelle Überdosierungen müssen in Zukunft verhindert und Nierenerkrankungen behandelt werden.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter „Unabhängig. Natürlich. Klare Kante.“ dazu an:

Beitragsbild: 123rf.com – tatjana baibakova

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 15.12.2023 überarbeitet und ergänzt.

Bevor ich zur Frage komme welches Magnesium-Präparat das Beste ist, vorweg einige Anmerkungen zu diesem Mineralstoff.

Magnesium ist ein Erdalkali-Metall, das mit einem Massenanteil von rund 2 % in der Erdkruste vorkommt. Obwohl das nach “wenig” klingt, gehört Magnesium damit zu den 10 häufigsten Elementen im Erdmantel.

Dort ist das Metall mineralisch gebunden und in vielen Gesteinen enthalten. In gelöster Form liegt das Erdalkali-Metall als Kation vor, ist also positiv elektrisch geladen wie sämtliche Metalle im wässrigen Milieu.

Das Magnesium-Vorkommen im Meer- und Süßwasser hat dazu geführt, dass das Mineral für Organismen eine wichtige Rolle spielt. Die Bedeutung des Elementes ist überall in unserer Umwelt sichtbar: Es ist Bestandteil des Blattgrüns (Chlorophyll), ohne das weder Pflanzen und letztlich auch Tiere und der Mensch nicht leben könnten.

Vorkommen im Körper und Funktionen

Magnesium ist in allen ursprünglichen Lebensmitteln enthalten. In unserem Körper kommt das Erdalkali-Metall in sämtlichen Körperflüssigkeiten vor. Am höchsten ist die Konzentration in den Zellen, etwas geringer in Blut, Lymphe, Leibeshöhlenflüssigkeit, Gewebswasser und Hirnwasser. Wichtig ist das Element für den Wasser-Elektrolyt-Haushalt und erfüllt auch viel weitere, bestimmte und  bedeutende Funktionen im Stoffwechsel.

Magnesium ist ein Faktor, der die Aktivität vieler Enzyme steuert. Dazu gehören solche Proteine, die in Nervenzellen die Signal-Weiterleitung bewerkstelligen, im Energie-Stoffwechsel eine Rolle spielen und für Entgiftungs-Funktionen unentbehrlich sind. So ist Magnesium ein Co-Faktor für die Synthese von Glutathion, das ein wichtiges Antioxidans darstellt.

Bei vielen Enzymen wirken die Kationen als Antagonisten (Gegenspieler) zum Calcium. Auch dieses Element gehört zur Familie der Erdalkali-Metalle und ist dem Magnesium sehr ähnlich. Oft werden die durch Calcium aktivierten Enzyme durch Magnesium gehemmt. Ein Beispiel hierfür ist die Blutgerinnung. Diese „Koagulation“ wird durch Calcium gefördert, während Magnesium die komplizierte Reaktions-Kaskade abbricht. Mehr dazu auch in meinem Beitrag: Magnesium gegen Calcium – Über das richtige Verhältnis. Diese Balance zwischen Agonist und Antagonist sichert einerseits die Fließeigenschaften des Blutes, andererseits die Blutgerinnung bei Verletzungen.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Praxis-Newsletter mit den „5 Wundermitteln“ an:

Wirkung auf Muskulatur

Bei der Kontraktion und Entspannung der Muskeln sind sowohl Magnesium als auch Calcium beteiligt. Magnesium aktiviert hier diejenigen Enzyme, die die Energie-Freisetzung auslösen. Ist die Magnesium-Konzentration zu niedrig (Hypomagnesiämie) kommt es zu Krämpfen, Tremor und unkoordinierten Bewegungen. Die Bedeutung des Erdalkali-Metalls für den Muskel betrifft auch die Herz-Aktion, weswegen ein Magnesium-Mangel sogar Herzbeschwerden zur Folge haben kann.

Wie sich ein Magnesium-Mangel sonst noch auswirkt

Experten-Schätzungen zufolge ist der Magnesium-Mangel ein recht weit verbreitetes Phänomen. US-amerikanische Fachleute vermuten, dass in ihrem Land rund 80 % aller Menschen davon betroffen sind. Ursache dafür ist eine fehlerhafte Ernährung, die besonders bei älteren Menschen zu einer Unterversorgung mit Mineralien führen kann. Bei den Senioren/innen ist die Fähigkeit, Vitalstoffe zu resorbieren, meistens herabgesetzt.

Eine Hypomagnesiämie hat neben den Symptomen an Muskeln noch weitere Anzeichen, auf die Sie achten sollten, auch wenn die Beschwerden nur unterschwellig auftreten. Ständige allgemeine Schwäche, Schläfrigkeit sowie Taubheit an den Extremitäten können auf einen Mangel des Minerals hindeuten. Die gefühllosen Haut-Areale sind oft Folge einer Durchblutungsstörung, die nach einer ausreichenden Versorgung mit Magnesium verschwinden kann. Daneben können auch Kopfschmerzen auftreten sowie Magen-Darm-Probleme mit Übelkeit und Erbrechen.

Die zerebrale Leistungsfähigkeit leidet unter dem Mineral-Defizit ebenfalls. Bemerkbar macht sich das an Konzentrations-Schwierigkeiten, Nervosität und sogar Depressionen.

Wenn Sie diese Zeichen bei sich verspüren, können Sie zunächst einen Magnesium-Test durchführen. Allerdings reicht die übliche Blutuntersuchung dafür nicht aus, weil damit nur die Plasma-Werte bestimmt werden. Die Hauptspeicher für Magnesium sind indes die roten Blutkörperchen. Hohe Plasma-Konzentrationen können sogar darauf hindeuten, dass der Körper die Magnesium-Reserven bereits angegriffen hat. Somit täuschen dann „hervorragende Werte“ über einen tatsächlichen Mangel hinweg. Sinnvoller ist ein Test, mit dem der Magnesium-Gehalt in den Erythrozyten gemessen wird (RBC-Test).

Was man gegen Magnesium-Mangel tun kann

Wenn bei Ihnen ein Mangel an dem Mineral festgestellt wird, können Sie mit einer besseren Ernährung einen Wandel herbeiführen. Sehr gute Lieferanten des Minerals sind getrockneter Agar-Seetang (770 mg Magnesium/100 g) und getrockneter Koriander (700 mg/100 g). Ebenfalls in dehydrierter Form enthalten weitere Kräuter viel Magnesium, wie zum Beispiel Basilikum (400 mg/100 g) und Petersilie (370 mg/100 g).

Zur Magnesium-Aufstockung sind gerade auch einige Nuss- und Körnerfrüchte gut geeignet. Dazu gehören Kürbiskerne (540 mg/100 g), Sonnenblumenkerne (420 mg/100 g),  Paranüsse (380 mg/100 g), (Kreuzkümmelsamen (360 mg/100 g), Leinsamen (350 mg/100 g) und Cashewkerne (280 mg/100 g).

Grünes Gemüse (Chlorophyll!) enthält zwar etwas weniger Magnesium, wird allerdings auch in größeren Mengen verzehrt. Bei einem Mangel empfehlenswert sind daher gefriergetrockneter Lauch (160 mg/100 g), Grünkohl (90 mg/100 g), Spinat (80 mg/100 g) und Mangold (80 mg/100 g). Unter den Hülsenfrüchten ist Lupinenschrot der Spitzenreiter mit 200 mg/100 g. Aber auch Kidneybohnen (150 mg/100 g), Weiße Bohnen (150 mg/100 g) und Linsen (130 mg/100 g) sind gute Magnesium-Lieferanten.

Zum Auffüllen des Magnesium-Speichers tragen im Grunde alle Obst- und Gemüsesorten bei, genauso wie Getreide, das in Vollkornbrot enthalten ist. Zwar ist in diesen Lebensmitteln der Magnesium-Gehalt geringer als in der oben aufgeführten Bestenliste, jedoch ist der Verzehr ebenfalls sinnvoll.

Um den Magnesium-Haushalt zu verbessern, sollten nur Bio-Lebensmittel verwendet werden. Denn es hat sich herausgestellt, dass die konventionelle Landwirtschaft die Böden auslaugt. Deswegen sind die darauf angebauten Feldfrüchte Mineralien-ärmer als pflanzliche Lebensmittel aus biologisch-dynamischer Produktion.

Wenn die Ernährung alleine nicht reicht

Eine Supplementierung mit Magnesium-Präparaten sollten Sie dann in Betracht ziehen, wenn es bestimmte Umstände erfordern. Der Bedarf an dem Mineral ist erhöht, wenn Sie durch Stress geschwächt sind oder viel Sport treiben.

Auch in der Schwangerschaft braucht der Körper mehr Magnesium, sowie bei verschiedenen Erkrankungen. Dazu gehören Nieren-Insuffizienz und Diabetes, sowie einige Darmstörungen. Auch ein Mangel an Vitaminen der B-Gruppe und einige Medikamente bringen einen Magnesium-Mangel mit sich. Ältere Menschen und Patienten in der Genesungs-Phase sollten besonderes Augenmerk auf ausreichende  Magnesium-Zufuhr richten.

Besonders für Schwangere, Senioren und chronisch Kranke ist die transdermale Applikation am besten geeignet, weil sie sehr gut verträglich ist.

Ausführlicher berichte ich zum Magnesium auch in meinem Grundsatzbeitrag zum Magnesium.

Eine nachweisbare Erhöhung der Magnesium-Konzentration im Blut und in den roten Blutkörperchen setzt erst nach 3 bis 4 Wochen der Einnahme des Supplements ein.

Kommen wir aber jetzt zu den Magnesium-Präparaten.

Viele Magnesium-Präparate: die Qual der Wahl

In allen Magnesium-Präparaten ist das Erdalkali-Metall als „Salz“ oder Mineral enthalten. Das sind kristalline Stoffe, die chemisch gesehen eine Verbindung aus Metall und Nicht-Metall sind. Die nichtmetallische Komponente kann organisch oder anorganisch sein.

Der Magnesium-Anteil ist in den einzelnen Wirkstoffen recht unterschiedlich. So bestehen die meisten anorganischen Salze in ihrer Masse zu einem größeren Teil Magnesium als die organischen Verbindungen. In Magnesiumoxid beträgt der Massenanteil von Magnesium 60 %, wohingegen er bei Magnesiumlactat nur 25 % ausmacht. In den Dosierung-Richtlinien ist das natürlich berücksichtigt. Nun ist aber nicht nur die Masse des Magnesiums entscheidend, sondern auch die Bioverfügbarkeit des Elementes. Dabei geht es um zwei Fragen:

  • Wird das Mittel im Darm optimal resorbiert?
  • Kommt das Magnesium an seinem “geplanten Wirkort” an?

Leider ist die Quellenlage hier sehr dünn, denn es gibt nicht ausreichend Studien, um die Fragen zur Bioverfügbarkeit jedes Magnesium-Präparates sicher zu beantworten. Insbesondere die Frage, ob Magnesium aus dem Wirkstoff auch in die Zellen gelangt und die Blut-Hin-Schranke (Hirnhäute) überwinden kann, ist nicht immer eindeutig zu klären. Sogar zur Resorptions-Rate gibt es widersprüchliche Studien-Ergebnisse. Dasselbe gilt für die Aufnahme von Magnesium durch die roten Blutkörperchen.

Lange galt unter Forschern, dass Magnesiumcitrat hier das Mittel der Wahl ist (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/2407766). Inzwischen rückt Magnesium-L-Threonat immer mehr in den Focus von Wissenschaftlern.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter „Unabhängig. Natürlich. Klare Kante.“ dazu an:

Organische Magnesium-Verbindungen

Magnesiumcitrat ist das Magnesium-Salz der Zitronensäure. Das Mittel wird sehr schnell resorbiert, was allerdings nicht unbedingt ein Vorteil sein muss. Die Gesamtaufnahme des reinen Magnesiums ist mit 12 % ziemlich hoch, sodass die Verbindung als effektives Nahrungsergänzungsmittel gelten kann. Magnesiumcitrat eignet sich gut zur Behandlung leichter Verstopfung, weil die Darm-Peristaltik beschleunigt wird. Daneben soll Citrat in der Prophylaxe von Nierensteinen und deren Lyse hilfreich sein. Freilich beträgt der Gesamtanteil an Magnesium in der Verbindung nur 16 %.

Magnesiumorotat ist das Salz einer organischen Säure aus dem Harnstoff-Zyklus. Diese Verbindung soll bei der Behandlung der Koronaren Herzkrankheit und der Herzinsuffizienz sinnvoll sein. Es empfiehlt sich eine zusätzliche Gabe von Kalium. Das sollten Sie allerdings mit dem Arzt besprechen.

Magnesiummalat ist das Magnesium-Salz der Apfelsäure. Malat ist ein zentrales Zwischen-Produkt im Energie-Stoffwechsel. In der Tat gibt es Hinweise dafür, dass Magnesiummalat bei Erschöpfungszuständen und Fibromyalgie (Fasermuskelschmerz) hilft. Löslichkeit und Resorption gelten als sehr gut. Die Verbindung soll dem Körper Magnesium in zuträglichen Mengen zur Verfügung stellen.

Magnesiumaspartat ist das Salz der Aminosäure Asparaginsäure. Die Bioverfügbarkeit des reinen Magnesiums ist Studien zufolge eine der besten, die Wissenschaftler gemessen haben: 41 bis 45 %. 

Magnesiumglycinat ist das Salz der Aminosäure Glycin. Die Bindung an den Eiweißbaustein führt zu einer optimalen Aufnahme im Darm und schützt gleichzeitig die Schleimhäute. Glycin spielt auch im Stoffwechsel des Nervensystems eine Rolle als Neurotransmitter. Studien zufolge soll Magnesiumglycinat den erholsamen Schlaf fördern und damit zu einer gesteigerten Fitness tagsüber führen.

Magnesium-L-Threonat ist das Magnesium-Salz der Aminosäure Threonin. Der Wirkstoff erhöht nachweislich die Magnesium-Konzentration in der Zerebrospinal-Flüssigkeit („Hirnwasser“). Im Tierversuch konnte mit Magnesium-L-Threonat sogar der Verlust von  dopaminergen Fasern bei Morbus Parkinson gebremst werden (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6857673/).

Magnesiumtaurat ist das Magnesium-Salz einer schwefligen Säure, die im Stoffwechsel eine Rolle in der Gehirnentwicklung spielt. Die Verwendung von Magnesiumtaurat als Magnesium-Supplement ist wenig erforscht. Möglicherweise lohnt sich aber die Kombination mit Magnesium-L-Threonat.

Magnesiumlactat ist das Magnesium-Salz der Milchsäure und daher mit 12 % gut bioverfügbar.

Magnesiumstearat (E470b) dient in der Lebensmittel-Chemie als Trenn- und Fließmittel. Zur Magnesium-Aufstockung ist der Hilfsstoff nicht geeignet und sogar umstritten. Dieses Salz der Fettsäure Stearin könnte zu Unverträglichkeits-Reaktionen führen.   

Anorganische Magnesium-Verbindungen

Magnesiumoxid (MgO, „Magnesiumrost“) ist die einfachste Verbindung unter den Präparaten mit dem Erdalkali-Metall. MgO enthält mit 60 % den größten Massenanteil an Magnesium. Viele Jahre blieb die Substanz in Untersuchung unberücksichtigt. Im Jahr 2012 kam dann eine Vergleichs-Studie zu dem Ergebnis, dass MgO sogar dem Magnesiumcitrat überlegen ist (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22433473). Dies betrifft vor allem den cholesterinsenkenden Effekt und die Blutverdünnung, die in der Studie beim MgO besser abschnitten als beim Magnesiumcitrat. Als hochwirksames Antazidum (Magensäure reduzierendes Mittel) und als Abführmittel war MgO allerdings schon länger anerkannt. Die Resorptions-Rate beträgt  je nach Quelle zwischen 4 % und 46 % der oral aufgenommen Magnesium-Masse. Relativ hoch ist die Steigerung von 13 % der Magnesium-Konzentration von Mg durch MgO durch die roten Blutkörperchen.

Magnesiumcarbonat („Magnesiumkalk“, Dolomit) ist das Salz der Kohlensäure. Die Resorptions-Rate schwankt je nach Studie zwischen 15 % und 63 % des darin  enthaltenen Magnesiums. Wie viel davon in die roten Blutkörperchen gelangt oder die Blut-Hirn-Schranke überwindet, ist bisher ungewiss.  Magnesiumcarbonat eignet sich nach gängiger Meinung besonders als Antazidum.

Magnesiumsulfat (Bittersalz) ist ein Salz der Schwefelsäure. Das Mittel soll nur zeitweise als Abführmittel eingesetzt werden. Die Resorptions-Rate des reinen Magnesiums ist sehr niedrig. Als Infusion zählt Magnesiumsulfat zu den notfallmedizinisch essentiellen Pharmaka bei Herz-Komplikationen.

Magnesiumchlorid (MgCl2) erwies sich in Untersuchungen mit 12 % der aufgenommenen Menge als ähnlich gut resorbierbar wie organische Magnesium-Salze. Daher ist das Mineral eine Alternative beispielsweise zu Magnesiumlactat, wenn eine abführende Wirkung vermieden werden soll. 

Magnesiumhydroxid dient gemeinhin als Mittel gegen Sodbrennen. Die Resorption des reinen Magnesiums aus der Verbindung ist mit 4 % sehr niedrig.

Wie viel Magnesium ist sinnvoll?

Wenn Sie Magnesium oral supplementieren möchten, nehmen Sie maximal 300 mg täglich. Diese Angabe bezieht sich auf den Gehalt von Magnesium in den einzelnen Wirkstoffen des Nahrungsergänzungsmittels. In den organischen Magnesium-Verbindungen ist der Anteil des Erdalkali-Metalls geringer. Bevor Sie lange herumrechnen, beachten Sie am besten die Vorschriften des Herstellers. Berücksichtigen Sie dabei zwei Aspekte: Erstens ist die Dosierungs-Anleitung des Produzenten oft zu hoch angesetzt, sodass Sie lieber etwas weniger einnehmen. Zweitens nehmen Sie schon mit der Nahrung Magnesium auf, das zu den Mengen im Nahrungsergänzungsmittel noch hinzukommt. Also gilt: „Weniger ist mehr“.

Die Tages-Dosis ist des Weiteren abhängig von ihrer Lebenssituation, ob Sie etwa eine akute Krankheit durchleben oder sich davon erholen oder Leistungssport betreiben. Es ist empfehlenswert, mit dem Magnesium-Präparat immer auch erhöhte Kalium-Mengen über die Nahrung und zur Mahlzeit aufzunehmen.

Die häufigste Nebenwirkung von Magnesium ist Durchfall, oft verbunden mit Blähungen und Übelkeit. Dann kann ein Präparate-Wechsel Besserung erzielen oder eine Absenkung der Dosierung.

Je höher ihre Tages-Menge ist, umso mehr sollten Sie diese in Einzel-Dosierungen über den Tag verteilen. Legen sie aber die größte Menge in die Abendstunden, weil dann die entspannende und beruhigende Wirkung am besten zur Geltung kommt.

Da die unerwünschten Begleiterscheinungen vom Magen-Darm-Trakt ausgehen, ist ein Wechsel der Applikations-Form die beste Alternative. Bei äußerlicher Anwendung wird die Darm-Passage umgangen, sodass die Verdauungs-Organe nicht mehr irritiert werden.

Die Dosierung bei transdermaler Anwendung beträgt rund 800 mg Magnesium täglich. Dies wird mit der Einreibung von 2 ml Magnesium-Oil morgens und abends erreicht. Geeignete Stellen sind die Schultern, Arme, Oberschenkel und bei Wadenkrämpfen die Unterschenkel.

Auch in die Bauchhaut kann das Öl eingerieben werden. In den Achseln ist die Resorption wegen des dichten Besatzes mit Schweißdrüsen besonders effektiv. Dort wirkt Magnesium auch als Desodorant. Spraydosen sind mit Dosierungs-Anleitungen versehen, die über die Magnesium-Menge pro Hub informieren.

Vollbäder sind eine weitere Anwendungsmöglichkeit. Zwei 20-minütige Bäder (37° C) wöchentlich mit einem halben bis einem Gramm Magnesium-Flakes können eine Hypomagnesiämie gut beheben. Auch Fußbäder sind geeignet, allerdings muss die Magnesium-Konzentration hier etwas höher angesetzt werden (bis 5 %).

Die transdermale Resorption ist neben der Konzentration und der Einwirkdauer abhängig von der Hautdurchblutung, dem Feuchtigkeits-Status der Haut und der behandelten Hautfläche.

Welches Magnesium-Präparat ist denn sinnvoll?

Als ich den obigen Beitrag im Oktober 2017 im Newsletter brachte, hat dieser ein beträchtliches Echo hervorgerufen. Es gab eine ganze Reihe von Nachfragen nach weiteren Präparaten mit anderen Magnesium-Verbindungen, die in meinem Beitrag nicht erwähnt wurden. Und dies versuche ich jetzt einmal nachzuholen, auch wenn ich keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben möchte.

Nochmal zum Magnesiumchlorid

Es gab eine Reihe von Anfragen zum Magnesiumchlorid, Magnesiumöl und Magnesiumchlorid-Hexahydrat.

Magnesiumchlorid ist hierbei der „Oberbegriff“ für diese Verbindung. Unter natürlichen Bedingungen kommt Magnesiumchlorid als Hexahydrat (Bischofit MgCl2 • 6H2O) vor, was darauf hindeutet, dass diese Verbindung in der Lage ist, Wasser zu binden (hygroskopisch).

Beim Magnesiumöl handelt es sich um eine gesättigte Lösung von Magnesiumchlorid in Wasser. Mit der Sättigung erhält die Lösung eine ölige Konsistenz. Daher der Name „Öl“, obwohl es sich hier nicht um Öl im klassischen Sinne (flüssiges Fett) handelt. Dieses Öl wird bevorzugt zur transdermalen Aufnahme von Magnesium eingesetzt. Zum Magnesiumöl und der Aufnahme über die Haut gehe ich weiter unten gleich ausführlicher ein.

Ich wurde auch gefragt, ob es schädlich sei, Magnesiumöl einfach zu trinken, statt über das Einreiben auf der Haut zu sich zu nehmen?

Der Frager hatte eigentlich die Antwort bereits selber gegeben, als er in seiner Frage bemerkte, dass Magnesium „am effektivsten über die Haut aufgenommen wird.“ Die Aufnahme über die Haut (transdermal) gilt als die intensivste und schnellste Form der Resorption von Wirkstoffen. Es muss sichergestellt sein, dass der Wirkstoff selber oder über eine Trägersubstanz in der Lage ist, die Hautbarriere zu überwinden. Die Aufnahme über den Verdauungstrakt hat eine Reihe von biologisch bedingten „Nachteilen“.

Diese Nachteile ergeben sich aus den Schutzmechanismen, die im gesamten Verdauungsprozess und der sich anschließenden Resorption eingebaut sind. Denn biologisch gesehen gehört der Verdauungskanal noch zur Außenwelt. Die in ihm enthaltenen Stoffe werden dem Körper über die Resorption zugeführt, nachdem sie durch den Verdauungsprozess entsprechend aufbereitet worden sind. Und diese Resorption ist ein komplizierter Filterungsprozess, der bei der Darmschleimhaut beginnt und in der Leber endet. Damit ist der orale Konsum von Magnesiumöl ebenfalls diesem ganzen Prozedere unterworfen.

Bei einer Anwendung über die Haut wird dieser ganze Selektions- und Filterungsprozess umgangen und die Aufnahme ins Blut erfolgt viel rascher. Daher würde ich die Frage, ob es schädlich ist, Magnesiumöl oral einzunehmen, so beantworten: Es ist nicht schädlich, aber vollkommen unökonomisch. Die bessere Resorption erfolgt über die Haut. Wäre es schädlich, Magnesiumöl anzuwenden, dann würde der Schaden über die Haut viel höher und/oder schneller ausfallen als über eine orale Aufnahme.

3 transdermale Eintrittspforten

Die Haut ist ein Organ (übrigens unser größtes), das mit der Umgebung im Austausch steht. Sie gibt nicht nur Stoffe ab, sondern kann auch Gase (Sauerstoff) und gelöste Substanzen aufnehmen. Deswegen gelangen auch Mineralien über die Haut in den Blutkreislauf und andere Kompartimente.

So kann auch Magnesium auf 3 verschiedenen Wegen durch die Haut diffundieren. Hautzellen können die Ionen über die Zell-Membran ins Zellinnere einschleusen. Doch auch durch Zellzwischenräume kann das gelöste Mineral eindringen und befindet sich dann zunächst in sogenannten “interstitiellen Räumen”.

Die wahrscheinlich effektivste Aufnahme erfolgt jedoch durch die Haar-Follikel und Schweißdrüsen. Diese Hautanhangs-Organe verfügen über eine enorme Oberfläche ihrer feinsten Strukturen. Dabei ist eine Fähigkeit der Schweißdrüsen besonders bemerkenswert und erinnert an Funktionen der Niere.

Wie diese Ausscheidungs-Organe können auch Schweißdrüsen einmal ausgeschiedene Salze in einem nächsten Schritt wieder aufnehmen, “rückresorbieren”, wie der Physiologe sagt. Dazu haben die Zellen der Schweißdrüsengänge spezifische Transport-Proteine in den Zellmembranen, um Magnesium aktiv einzuschleusen. Dieser Mechanismus kommt uns für unsere Zwecke zunutze.

Deswegen kann die Frage nach dem Unterschied zwischen oraler (geschluckt) und transdermaler Aufnahme (über die Haut) eindeutig beantwortet werden: Die transdermale Resorption ist dem oralen Weg überlegen!

Die äußere Anwendung bietet noch einen weiteren Vorteil: Magnesium ist bei Muskelbeschwerden schneller am Zielort. Magnesium-Oil wird auf der Haut über einem Muskel aufgetragen und gelangt auf direktem Wege dorthin, wo das Mineral seine Wirkung entfalten soll.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter „Unabhängig. Natürlich. Klare Kante.“ dazu an:

Transdermales Magnesium: Aufnahme über die Haut

Die folgende Grafik zeigt mögliche Wege, wie Magnesium über die Haut aufgenommen werden könnte:

haar

Es gibt praktisch nur wenige Arbeiten, bei der das Magnesium transdermal zugeführt wurde. Die wenigen Ausnahmen bestätigen die Regel. Eine amerikanische Arbeit aus dem Jahr 2015 (Effects of transdermal magnesium chloride on quality of life for patients with fibromyalgia: a feasibility study.) untersucht den Einsatz von transdermalem Magnesiumchlorid bei Patienten mit Fibromyalgie und den Einfluss auf die Lebensqualität der Teilnehmer. Die 24 Teilnehmer applizierten transdermales Magnesiumchlorid zweimal täglich auf Arme und Beine. Die Beobachtungsdauer war vier Wochen. Nach zwei und nach vier Wochen berichteten alle Teilnehmer über eine Verbesserung ihrer Symptome.

Mein Fazit: Diese Arbeit hat mit nur 24 Teilnehmern und ohne Placebokontrolle kaum signifikanten Aussagewert.

Effect of transdermal magnesium cream on serum and urinary magnesium levels in humans: A pilot study. Diese Arbeit von 2017 untersucht die Validität der Angaben, dass transdermales Magnesium besser resorbiert wird als orales. Dazu benutzten die Autoren eine Creme mit Magnesium-Kationen (Mg2 +). Die Anwendung von niedrigen Dosierungen (56 Milligramm Magnesium täglich) zeigte eine deutliche Zunahme der Magnesium-Konzentrationen im Blut und Urin. Statistisch signifikante Unterschiede jedoch gab es nur in einer Untergruppe, die aus „Nicht-Athleten“ bestand.

Wie es aussieht, scheint die Behauptung, dass der transdermale Weg der günstigere Weg im Vergleich zur oralen Aufnahme sei, noch keine wirklich wissenschaftlich abschließende Bestätigung erfahren hat. Daher widmeten sich im Juli 2017 eine Reihe von deutschen Ärzten/Wissenschaftlern der Frage, ob transdermales Magnesium Realität oder Mythos sei.

In der Studie: Myth or Reality-Transdermal Magnesium?, handelt sich zwar um eine sogenannte Metaanalyse, deren Ergebnis gleich im ersten Satz preisgegeben wird: „Die Propagierung von transdermalem Magnesium ist wissenschaftlich unbegründet.“

Aha. Die Autoren bestreiten nicht die Notwendigkeit der Beseitigung von Magnesium-Mängeln und die damit verbundenen physiologischen Störungen. Die Autoren behaupten, dass sich die orale Substitution als effektiv und sicher erwiesen habe. Und: die Autoren sehen in der Propagierung von Produkten zur transdermalen Applikation eine Form des Marketings, um Sprays, Badesalze etc. an den Mann bringen zu können. Die Studien, die bislang zu diesem Thema veröffentlicht worden sind, sind laut Aussagen der Autoren mehr eine Art „Anwendungsbeobachtung“ oder Studien mit einer Teilnehmerzahl von oft unter zehn Probanden, und damit statistisch ohne Aussagekraft.

Damit halten die Autoren die Behauptung, dass die transdermale Applikation der oralen überlegen sei, zwar für möglich, aber noch nicht ausreichend bewiesen. Für die orale Applikation dagegen gibt es ausreichend umfangreiche und aussagekräftige Arbeiten, die die Effektivität und Sicherheit der Supplementierung haben nachweisen können.

Die Arbeit Transdermal Absorption of Magnesium konnte den intrazellulären Anstieg der Magnesium-Konzentration nach transdermaler Aufnahme von Magnesiumchlorid belegen. Leider wurde die Studie nur an 20 Teilnehmern durchgeführt, sodass die Allgemeingültigkeit auch hier infrage gestellt wird.

Und dann noch diese Studie: A pilot study to dertermine the impact of transdermal magnesium treatment on serum levels and whole body. Diese Studie belegt ebenfalls die Aufnahme von Magnesiumchlorid durch äußere Applikation. Bereits nach einem viertel Jahr stieg die Magnesium-Versorgung der meisten Studien-Teilnehmer auf fast 60 % des Ausgangswertes. Die orale Gabe konnte ein vergleichbares Ergebnis erst nach 9 Monaten erzielen. Ein weiteres Resultat war die optimierte Relation von Calcium zu Magnesium sowie eine effektive Schwermetallentgiftung. Leider nahmen nur 9 Menschen an der Studie teil.

Die geringe Probanden-Zahl ist bedauerlicherweise ein Problem auch bei ähnlichen Arbeiten. Der Report on absorption of magnesium sulfate (Epsom salt) across the skin liefert mit 19 Teilnehmern ebenfalls keinen “wissenschaftlichen Beweis”, aber immerhin einen Hinweis auf die effektive Aufnahme über die Haut. In der Arbeit untersuchten Forscher den Magnesium-Gehalt von Blut und Urin nach Vollbädern, die eine Woche täglich mit einprozentiger Magnesium-Sulfat-Lösung durchgeführt wurden. Die Werte waren bei den meisten Teilnehmern deutlich angestiegen. Die besondere Rolle der Haar-Follikel bei der transdermalen Resorption des Minerals belegt die Studie Permeation of topically applied Magnesium ions through human skin is facilitated by hair follicels.

Magnesiumcitrat? Es gibt keine Arbeit, die Magnesiumcitrat diesbezüglich untersucht hätte, ganz im Gegensatz zu Arbeiten mit oral verabreichtem Citrat.

Grundsätzliches zu den Fragen und der Frage der Supplementierung mit Magnesium-Präparaten

Alle mir gestellten Fragen zielen mehr oder weniger darauf ab, zu bestimmen, welche Form der Magnesiumzufuhr die bessere ist für eine Supplementierung.

  • Ist Magnesiumchlorid besser als Magnesiumöl (obwohl beide praktisch identisch sind)?
  • Oder doch lieber Magnesiumcitrat?
  • Transdermal oder oral?
  • Und wie sieht es mit dem Hexahydrat aus?

Ein Leser übermittelte mir Links zu Webseiten, die Magnesiumbicarbonat als „ultimativen Mitochondrien-Cocktail“ anzubieten hatten.

Prinzipiell halte ich diese Fragen für rein akademisch. Wichtig bei einer Supplementierung ist, dass der Betroffene nicht Unmengen an Substanz schlucken muss, um eine ausreichend hohe systemische Konzentration aufbauen zu können.

Und die Frage nach der Sicherheit und Verträglichkeit muss beantwortet sein.

Ich sehe hier keine großen Unterschiede, wenn es um Magnesiumchlorid oder Magnesiumcitrat oder andere Darreichungsformen geht. Wie gesagt, Unterschiede sind rein akademisch. Im Yamedo-Forum haben wir auch eine Diskussion zur Anwendung und den Möglichkeiten von Magnesiumöl: https://www.yamedo.de/forum/thread/2932-magnesiumöl/

Aussagen wie „ultimative Heilungsmethoden für Mitochondrien“ und dergleichen lehne ich kategorisch ab. So wichtig Magnesium für den Organismus ist, Magnesium alleine ist nicht verantwortlich für all die Erkrankungen, mit denen wir uns heutzutage herumplagen müssen.

Von daher halte ich eine Supplementierung mit entsprechenden Produkten nur dann für notwendig, wenn ein entsprechender Mangel vorliegt, der mit solchen Produkten dann schnell und unkompliziert beseitigt werden kann.

Wie bereits in den Ausführungen beschrieben, sollte eine Supplementierung mit Magnesium-Präparaten nur dann in Betracht gezogen werden, „wenn es bestimmte Umstände erfordern“. Es gibt einen Indikationskatalog, der dies anzeigt. Basis der täglichen Zufuhr von Magnesium jedoch sollte eine entsprechend ausgewogene Ernährung mit reichlich Vitalstoffen sein.

Dies hat eine Reihe von Vorteilen:

Magnesium in natürlichen Nahrungsmitteln kommt in einer entsprechend biologisch-physiologisch aufbereiteten Form vor, die vom Organismus unproblematisch verwertet werden kann. Dies ist in der Regel bei den Supplementen ebenfalls der Fall.

Aber natürliche Nahrungsmittel enthalten nicht zu viel und nicht zu wenig an Magnesium. Bei den Supplementen besteht die Gefahr, zu viel Magnesium aufzunehmen. Gefährliche Nebenwirkungen sind allerdings erst ab 2.500 mg des Erdalkali-Metalls pro Tag zu erwarten. Dann sind Durchfall, Übelkeit und Erbrechen noch die harmlosesten Begleiterscheinungen, denn in Extremfällen kann es zu Lähmungen, Kreislauf-Problemen und sogar zu einem Herzstillstand kommen. In der wissenschaftlichen Literatur sind einzelne solcher Vorkommnisse beschrieben, die auf missbräuchliche Überdosierungen zurückzuführen sind. Dass zu viel Magnesium Schaden anrichtet, ist dann wahrscheinlicher, wenn eine Nierenschwäche vorliegt. Dann kann der Körper die überschüssigen Mengen nicht mehr ausscheiden.

Bei natürlichen Nahrungsmitteln ist eine Überdosierung so gut wie ausgeschlossen. Außerdem können diese Lebensmittel preiswerter sein als Nahrungsergänzungsmittel mit Magnesium.

Natürliche Nahrungsmittel enthalten mehr als nur Magnesium – ganz im Gegensatz zu Magnesium-Supplementen. Denn unser Organismus benötigt mehr als nur Magnesium in entsprechend ausreichenden Dosierungen. Um dem gerecht zu werden, gibt es keine andere Lösung als eine ausgeglichene biologische Ernährung. Denn unser Organismus benötigt Tausende von Nährstoffen, um optimal zu funktionieren. Und so etwas ist mit der Gabe von entsprechenden Supplementen absolut nicht zu gewährleisten.

Fazit

Von daher ist das beste Magnesium-Präparat eine ausgewogene Ernährung, was ich auch durch den Satz „Magnesium ist in allen ursprünglichen Lebensmitteln enthalten“ zum Ausdruck bringen wollte. Bedenken Sie bitte, dass beispielsweise Vollkornbrot den Magnesium-Speicher der roten Blutkörperchen besser auffüllt als jedes Nahrungsergänzungsmittel. Das haben wissenschaftliche Untersuchungen gezeigt.

Für ausgesprochene Mangelsituationen empfiehlt sich eine zeitlich begrenzte, orale Supplementierung mit Magnesiumspartat, wenn schnell eine maximale Aufnahme erzielt werden soll. Soll speziell das Gehirn optimal mit Magnesium versorgt werden, dann ist nach bisherigem Forschungsstand Magnesium-L-Threonat das Mittel der Wahl. Wie ich oben schon erwähnt habe, empfehle ich die Kombination von Magnesium-L-Threonat mit Magnesiumtaurat.

Aber auch die anderen organischen Säuren wie Magnesiumcitrat und Magnesiumlactat können eine gute Hilfe sein. Unter den anorganischen Supplementen sind Magnesiumchlorid und Magnesiumcarbonat die effektivsten. Nach Beseitigung des Magnesiummangels jedoch gibt es keinen Grund, diese Supplemente weiter einzunehmen.

Sollte nach dem Absetzen der Supplemente der Magnesiummangel wieder auftreten, ist dies ein Zeichen dafür, dass die Ernährung, aus welchem Grunde auch immer, einen eklatanten Magnesiummangel aufweist. Hier drängt sich zudem der Verdacht auf, dass die Ernährung auch noch andere Nährstoffmängel aufweist, nicht nur einen Magnesiummangel. Unter solchen Voraussetzungen nur den Magnesiummangel zu kurieren entspräche einer alternativen Form der Symptom-Behandlung, wie sie der Schulmedizin sonst eigen ist.

Und wie ich bereits im erwähnten Newsletter schrieb: Ich würde auch mal an die Kombination mit den entsprechenden Schüssler-Salzen denken, wie zum Beispiel dem Magnesium phosphoricum.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter „Unabhängig. Natürlich. Klare Kante.“ dazu an:

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 27.09.2022 überarbeitet und ergänzt.

Bluthochdruck ist ein heimlicher Feind, der oft unbemerkt das Herz und die Gefäße belastet. Doch was, wenn es eine natürliche Lösung gäbe, um diesen Druck zu senken, ohne ständige Medikamente? In meiner Praxis habe ich immer wieder erlebt, wie Vitalstoffe wie Magnesium und Vitamin C den Blutdruck auf sanfte Weise regulieren können – ganz ohne Nebenwirkungen. Warum also nicht zuerst die Kraft der Natur nutzen?

Bluthochdruck kann bei vielen Patienten zu einem gesteigerten Risiko für Arteriosklerose – also Ablagerungen in den Gefäßwänden – als auch zu deren Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfällen führen.

Nur wenigen Ärzten jedoch ist bekannt, wie effektiv ein erhöhter Blutdruck auch durch Vitalstoffe gesenkt werden kann.

Zwar ist es auch möglich, den Bluthochdruck mit einer Gewichtsreduktion und regelmäßigem Sport zu verringern, doch betroffene Patienten mit Bluthochdruck können noch mehr tun. Aus dem Bereich der Vitalstoffe sorgen zum Beispiel Vitamin C und Magnesium dafür, dass diese zu einer Entspannung der Blutgefäße beitragen, was den Blutdruck senkt.

Bluthochdruck-Patienten leiden unter Magnesium-Mangel

Zahlreiche Studien beweisen, dass Bluthochdruck-Patienten häufig an einem Magnesiummangel leiden (unter anderem www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26490130www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/9443780).

Die John-Hopkins-Universität in Baltimore/USA führte bereits im Jahre 2002 eine ausführliche Analyse der Wirkung von Magnesium auf den Bluthochdruck durch. Die Testergebnisse bestätigen, dass bereits bei einer täglichen Einnahme von 250 mg Magnesium der systolische (obere) Blutdruckwert um wenigstens 4,3 mm-Hg (Millimeter Quecksilbersäule) reduziert werden kann (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12160191).

Die blutdrucksenkende Wirkung von Magnesium wird unter anderem durch eine umfangreiche Metaanalyse aus dem Jahr 2012 gezeigt (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22318649).

Manche Studien können diese Befunde allerdings nicht bestätigen (beispielsweise www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16856052), was sicherlich an den unterschiedlichen Versuchsbedingungen liegt. Möglicherweise muss die Magnesiumzufuhr recht hoch gewählt werden, um einen ausreichenden Effekt zu erzielen.

Andererseits kann es aber auch sein, dass die Wirksamkeit von Magnesium direkt mit der Ursache des erhöhten Blutdrucks zusammenhängt. Denn wie es scheint führt die Gabe des Mineralstoffs bei Magnesiummangel zu einer Blutdrucksenkung, während sie bei Personen mit normalen Magnesiumwerten keine Verbesserung hervorruft (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/6407598).

Bereits 1999, gelang Medizinern der Universität in Boston/USA eine Senkung der systolischen Werte der Bluthochdruckpatienten um durchschnittlich 13 mmHg – und das nur mit 500 mg täglich verabreichten Vitamin C (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/10636373). Eine mehrjährige amerikanische Studie mit über 240 Teilnehmerinnen zeigt außerdem, dass niedrige Vitamin-C-Werte mit einem erhöhten Blutdruck korrelieren (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19091068).

Forscher gehen davon aus, dass Vitamin C die körpereigene Produktion von Stickstoffmonoxid (NO) verbessert (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11022034). Unser Organismus nutzt diesen gasförmigen Signalstoff unter anderem, um Blutgefäße rasch zu erweitern. Durch die Erweiterung der Adern nimmt der Druck direkt ab. Mehr dazu schreibe ich im Beitrag zu den NO-Boostern.

Sollten Sie unter einem erhöhten Blutdruck leiden, so lohnt sich in jedem Fall die Konsultierung Ihres Therapeuten. Denn nur dieser kann eindeutig feststellen, ob sich die Anwendung von Vitalstoffe, wie Vitamin C und Magnesium, für Sie auszahlen wird.

Bei der Mehrzahl aller Patienten trifft dies zu und in diesem Fall kann häufig vollständig auf die Verabreichung von Medikamenten verzichtet, oder eine Reduzierung der bisher verabreichten Menge erreicht werden.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter „Unabhängig. Natürlich. Klare Kante.“ dazu an:


Beitragsbild: 123rf.com – tatjana baibakova

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 05.01.2016 aktualisiert.

Vitalstoffe wie B-Vitamine, Vitamin C, Vitamin E und Magnesium verhindern den Anstieg gefährlicher Risikofaktoren des Herzinfarktes.

Zu diesen Risikofaktoren gehören etwa das Homocystein (dessen erhöhte Blutwerte eine Schädigung der Blutgefäße zur Folge haben können) oder auch das Lipoprotein a, das zur Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen beitragen kann, wenn eine hohe Plasmakonzentration vorliegt.

Auch heute noch sind in Deutschland Herz-Kreislauf-Erkrankungen für das Sterben jedes zweiten Menschen verantwortlich. Herzinfarkte oder Schlaganfälle sind meist die Folgen von Ablagerungen in den Blutgefäßen, so genannten Arteriosklerose, welche den Blutfluss erschweren und letztendlich vollständig erliegen lassen.

Die Risiken für Arteriosklerose müssen vollständig verhindert werden, um die Gefäße im Körper gesund zu halten. Die wohl bekanntesten Risiken sind zu hoher Blutdruck und ein zu hoher Cholesterinspiegel, die anderen sind zwar unbekannter aber nicht minder entscheidend, wie etwa die bereits erwähnte zu hohe Homocystein und Lipoprotein-a-Spiegel im Blut.

Die schwefelhaltige Aminosäure Homocystein ist ein kurzlebiges Zwischenprodukt in unserem Stoffwechsel, das mithilfe von B-Vitaminen rasch umgewandelt wird. Bleibt Homocystein aber über einen längeren Zeitraum erhalten, so können sich Fette in den Gefäßwänden ablagern (Arteriosklerose).

Die Elastizität der Blutgefäße nimmt ab. Außerdem hemmt Homocystein die körpereigene Auflösung von Blutgerinnseln und erhöht gleichzeitig die Viskosität des Blutes, wodurch das Thromboserisiko steigt.

Obwohl wissenschaftliche Studien teilweise zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen, scheint eine ausreichende Zufuhr an B-Vitaminen den Homocysteinspiegel zu senken und das Risiko für Herzerkrankungen zu verringern (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12553746www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24571382).

Vitamin C wirkt als natürliches Antioxidans, es stabilisiert und erweitert die Gefäßwände und schützt sie auf diese Weise vor Arteriosklerose (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19489786).

Wissenschaftler konnten zeigen, dass Vitamin C oxidative Schäden verhindern kann, die beispielsweise durch Homocystein im Blutkreislauf ausgelöst werden (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12654477).

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter „Unabhängig. Natürlich. Klare Kante.“ dazu an:

Eine Ernährung, die reich an natürlichem Vitamin E ist, kann ebenfalls tödlich verlaufende Herzerkrankungen verhindern, wie eine mehrjährige Beobachtungsstudie zeigt (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/8209876).

Denn das Vitamin E schützt unsere Zellen vor freien Radikalen, die unter anderem an der Entstehung von Arteriosklerose beteiligt sind.
Lipoprotein a, als Baustein der Blutfette, ist strukturell dem Cholesterin sehr ähnlich. Erhöhte Serumspiegel haben nicht selten Herzinfarkte oder Schlaganfälle zur Folge (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/10973834).

Ein Magnesiummangel kann außerdem zu gefährlichen Herzrhythmusstörungen führen, weil er das sogenannte Membranpotential der Herzzellen negativ verändert. Neben vereinzelten, recht harmlosen Extraschlägen kann ein lebensbedrohliches Kammerflimmern die Folge des Mangels sein.

Doch eine prophylaktische Einnahme von Magnesium kann ebenfalls kontraproduktiv sein, wenn gar kein Mangel vorliegt. Daher sollten Betroffene bei Verdacht die Blutwerte regelmäßig kontrollieren lassen, besonders dann, wenn bei ihnen Nierenerkrankungen, Herzrhythmusstörungen oder Herzschwäche diagnostiziert wurden.

Orthomolekular-Mediziner haben vor allen hier, bei der Behandlung der weniger populären Risikofaktoren des Herzinfarktes Pionierarbeit geleistet. Bereits vor 20 Jahren erkannten sie die gefährlichen Risiken und therapierten diese erfolgreich mit Vitaminen und Mineralstoffen.

Erst jetzt haben auch neue wissenschaftliche Erkenntnisse dazu beigetragen, dass die Behandlung dieser Risikofaktoren auch in der Allgemeinmedizin Zugang findet.

Doch kommt es, wie so oft, auf das richtige Maß an. So konnten Wissenschaftler feststellen, dass bei Diabetespatienten, die über einen langen Zeitraum hochdosiertes synthetisches Vitamin C einnahmen, die Anzahl der Todesfälle durch Herzerkrankungen  im Vergleich zur Kontrollgruppe sogar drastisch anstieg (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15531665).

Ähnliche Beobachtungen gibt es für zahlreiche andere Präparate.

Fazit

Eine ausgewogene Ernährung, die reich an den oben genannten Vitalstoffen ist, bietet in vielen Fällen einen guten Schutz vor Herzinfarkten. Sind Vorerkrankungen oder Mangelzustände bekannt, die das Risiko für schwerwiegende Herzprobleme erhöhen, kann – in Absprache mit dem behandelnden Arzt – eine zusätzliche Einnahme bestimmter Vitalstoffe sinnvoll sein.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter „Unabhängig. Natürlich. Klare Kante.“ dazu an:


Bildquellen:

  • fotolia.com – 7activestudio
  • fotolia.com – axel kock

Neben Natrium und Kalium ist Magnesium ein besonders wichtiger Mineralstoff, der bei enzymatischen Reaktionen eine zentrale Rolle zu spielen scheint.

Magnesium ist hier bei mehr als 300 verschiedenen Reaktionen beteiligt, die ich im Beitrag: Magnesium (Vorkommen usw.) & Magnesiummangel beheben beschreibe. In dem Artikel geht es auch um die Gegenüberstellung von oraler und äußerlicher (transdermaler) Anwendung. Dieses Thema behandel ich auch in dem Beitrag: Magnesium: wichtiger als man denkt – und die richtige Ernährung deckt den Bedarf besser als Kapseln oder Pulver

Magnesium hat ebenfalls eine Bedeutung für die Knochengesundheit im Zusammenhang mit Vitamin D (und Vitamin K2): Vitamin D und Magnesium.

Und was es für die Kalziumaufnahme und das Verhältnis zum Magnesium in Sachen Knochengesundheit zu beachten gibt, das habe ich hier beschrieben: Magnesium gegen KalziumÜber das richtige Verhältnis.

Denn einfach nur viel Kalzium zu sich nehmen, das ist noch nicht einmal die Hälfte der „Miete“, wenn es um die Pflege des Knochenapparats geht.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter „Unabhängig. Natürlich. Klare Kante.“ dazu an:

Magnesium gegen Depressionen?

Jetzt gibt es vermehrt Hinweise, dass Magnesium einen Einfluss auf Depressionen haben kann. In einem früheren Beitrag ging ich bereits der Frage nach, ob Depressionen durch Vitalstoffmängel verursacht werden könnten. Die neuen Hinweise geben dieser Vermutung eine ganz neue Bedeutung.

Zum Thema Depression hatte ich übrigens bereits auch schon einige Beiträge verfasst:

weitere Beiträge zu möglichen therapeutischen Maßnahmen gegen die Erkrankung:

Magnesium als Therapie von Depressionen?

Die zu diesem Thema existierende wissenschaftliche Diskussion fällt erschreckend sparsam aus.

Es gibt einige Studien, denen man offensichtlich von Seiten der Schulmedizin aus nur wenig Bedeutung geschenkt hat. Die Gründe dürften den meisten meiner (regelmäßigen) Leser bekannt sein:

a) die Pharmaindustrie verdient an Magensiumpräparaten fast nichts. Anidepressiva sind dagegen ein Milliardenmarkt

b) die Informationen zu diesen Studien und der Wirksamkeit findet kaum Beachtung – auch nicht bei denen, die es eigentlich besser wissen sollten: Ärzte. Das liegt im Wesentlichen (auch) in Punkt a) begründet…

Werfen wir mal einen Blick auf einige Studien:

Eine der ersten Arbeiten, die dieser Frage nachgingen, stammt aus dem Jahr 2008 und kommt aus Mexiko:

Efficacy and safety of oral magnesium supplementation in the treatment of depression in the elderly with type 2 diabetes: a randomized, equivalent …

Das Besondere an dieser Arbeit ist, dass sie etwas macht, was man von Seiten der Schulmedizin nicht so gerne sieht:

Ein Vergleich einer natürlichen Substanz mit einem pharmakologischen Präparat. In diesem Fall wurde die Wirksamkeit von oral aufgenommenem Magnesium mit Imipramin verglichen.

Imipramin zählt zu den trizyklischen Antidepressiva. Die Substanz war der erste „moderne Arzneistoff zur Behandlung von Depressionen überhaupt und wurde zum Prototyp einer ganzen Klasse von Psychopharmaka“ (Wikipedia).

Allerdings ist die Liste an Nebenwirkungen für diesen „Prototyp“ schwindelerregend lang. Darüber hinaus gibt es einen Warnhinweis, der von der BfArM kommt und vor einem „Suizidalverhalten bei Kindern und Jugendlichen“ warnt.

Die mexikanische Studie wurde leider nur mit 23 älteren Patienten mit Typ-2-Diabetes und gleichzeitigem Magnesiummangel durchgeführt.

Die Beobachtungszeit betrug zwölf Wochen, während der die Teilnehmer in der Verumgruppe eine Magnesiumlösung erhielten, die äquivalent zu 450 Milligramm elementarem Magnesium täglich war. Die Kontrollgruppe erhielt täglich 50 Milligramm Imipramin.

Am Ende der Beobachtungszeit zeigte sich , dass bei der Verumgruppe und der Kontrollgruppe vergleichbare Verbesserungen der Depression und seiner Symptome zu beobachten waren.

Die Autoren schlossen aus ihren Beobachtungen, dass die Behebung des Magnesiummangels vergleichbar gute Wirkungen auf die Depression hat wie die Gabe von Imipramin.

Mein Fazit: Auch wenn die Teilnehmerzahl mit 23 Patienten keine überragenden statistischen Aussagen erlaubt, zeigt diese Arbeit die auch in anderen Bereichen oft beobachtete Tendenz, dass natürliche Wirkstoffe und deren Wirksamkeit mit pharmazeutischen Produkten vergleichbar, oft sogar besser sind.

Selbst bei einem „Unentschieden“ sind natürliche Wirkstoffe in der Regel im Bereich von Nebenwirkung und Verträglichkeit unangefochtene Sieger, wie auch in diesem Fall.

Metaanalyse: Reduziertes Depressionsrisiko

Magnesium and depression: a systematic review.

Diese Übersichtsarbeit/Metaanalyse aus Spanien aus dem Jahr 2013 unterstützt die Vermutung, dass eine ausreichende Zufuhr von Magnesium das Risiko für Depressionen herabsetzt.

Basis für diese Beobachtung waren allerdings nur drei Arbeiten, die den Autoren zur Verfügung standen. Die Autoren beklagen deshalb einen eklatanten Mangel an entsprechenden Arbeiten zu diesem Thema.

Magnesium bei Depressionen

Magnesium in depression.

Ebenfalls aus dem Jahr 2013 stammt diese Arbeit aus Polen. Interessant ist hier, dass die Autoren aus der Abteilung für angewandte Pharmazie der Universität Lublin die Ansicht vertreten, dass Magnesium mehr als nur ein „Nahrungsergänzungsmittel“ ist.

Sie betrachten Magnesium als einen effektiven Wirkstoff bei der Behandlung von „Migräne, Alkoholismus, Asthma, Herzerkrankungen, Arrhythmien, Nierensteine, PMS (prämenstruelles Syndrom) etc.

Sie erwähnen sogar, dass Magnesium in der Homöopathie einen zentralen Platz bei der Behandlung von einer Reihe von mentalen Gesundheitsstörungen einnimmt.

Die Autoren bemerken weiterhin, dass die antidepressive Wirkung von Magnesium nicht vollständig verstanden wird. Es gibt aber Grund zu der Annahme, dass Magnesium eine Reihe von Faktoren günstig beeinflusst, die alle zusammengenommen das Risiko für Depressionen erhöhen beziehungsweise bei entsprechender Gabe von Magnesium senken.

Sie betrachten Magnesium als eine wichtige und wertvolle Zusatzmedikation bei der Behandlung von Depressionen.

Magnesium intake and depression in adults.

Diese Arbeit aus dem Jahr 2015 aus den USA untersuchte den Zusammenhang zwischen Magnesiumzufuhr und Depressionen bei Erwachsenen in den Vereinigten Staaten. Grundlage hierfür war eine landesweite Umfrage mit knapp 8900 Erwachsenen aus dem Zeitraum zwischen 2007 und 2010.

Resultate: Die statistische Analyse ergab, dass ein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen einer geringen Magnesiumzufuhr und Depressionen besteht.

Dabei zeigte sich ein noch deutlicherer Zusammenhang bei den Teilnehmern jünger als 65 Jahre. Bei den Teilnehmern über 65 Jahre zeigte überraschenderweise eine geringe Magnesiumzufuhr einen protektiven Effekt.

Role of magnesium supplementation in the treatment of depression: A randomized clinical trial

Die beiden Autoren in der zuvor diskutierten Studie treten bei dieser Arbeit mit drei weiteren Kollegen an. Sie initiierten eine randomisierte, Cross-over Studie mit 126 Patienten (Durchschnittsalter 52 Jahre), deren Diagnose auf eine leichte bis mittelschwere Depression deutete.

Die Beobachtungsdauer betrug zwölf Wochen. Die Teilnehmer wurden zufallsbedingt der Gruppe zugeordnet, die entweder mit der Einnahme von Magnesium-Supplementen (248 Milligramm täglich) sofort oder erst verspätet in der siebten Woche begannen. Während des anderen 6-Wochen-Zeitraums nahmen die Teilnehmer kein Magnesium zu sich.

Insgesamt lieferten 112 Teilnehmer verwertbare Daten. Die Zufuhr von Magnesium während der vorgeschriebenen sechs Wochen zeigte eine klinisch signifikante Verbesserung der Depressionssymptome und eine Verbesserung von Unruhezuständen.

Es gab keine Nebenwirkungen. Über 60 Prozent der Teilnehmer teilten mit, dass sie Magnesium zukünftig weiter nehmen möchten.

Die Effekte waren so eindeutig, dass sie unabhängig von Alter, Geschlecht, Stadium der Depression, Magnesiumkonzentration oder Einsatz von schulmedizinischen Antidepressiva zu beobachten waren. Zudem zeigte sich, dass die gewünschten Effekte sich bereits nach zwei Wochen nach Beginn der Einnahme einstellten.

Die Autoren schlossen daraus, dass Magnesium bei leichten bis mittelschweren Depressionen bei Erwachsenen effektiv wirkt. Der Wirkeintritt zeigt sich relativ schnell und ohne Nebenwirkung, sodass eine engmaschige Beobachtung der Patienten in Bezug auf potentiell schädliche Nebenwirkungen und Toxizität nicht notwendig ist.

Fazit

Es gibt endlich vermehrt aussagekräftige Studien, die zeigen, dass Magnesium auch bei Depressionen wirkt. Depressionen jedoch alleine auf einen Magnesiummangel zu reduzieren, wäre ein unzulässiger Kurzschluss.

Im bereits oben erwähnten Artikel zu den Vitalstoffmängeln habe ich beschrieben, dass auch andere Vitalstoffe, wenn sie fehlen, das Risiko für Depressionen signifikant erhöhen können.

Die Sache rundet sich ab, wenn man Magnesium mit zu den Vitalstoffen zählt. Es scheint aber erst langsam ein Bewusstsein für diesen Sachverhalt zu entstehen. Von daher finde ich diese Arbeiten, die den Zusammenhang zwischen Magnesiummangel und Depression herstellen, als notwendig und wichtig.

Fazit vom Fazit

Die Behebung von Vitalstoffmängeln als Therapie von leichten bis mittelschweren Depressionen scheint eine unliebsame Konkurrenz für die gängige schulmedizinische Therapie dieser Erkrankung zu werden.

Kein Wunder also, wenn diese derartige Ergebnisse zu verschweigen versucht. Es hat sich nicht nur gezeigt, dass diese Therapie effektiv ist. Vielmehr imponiert diese Therapie auch durch ein konkurrenzloses Sicherheits- und Verträglichkeitsprofil im Vergleich zu den synthetischen Antidepressiva.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter „Unabhängig. Natürlich. Klare Kante.“ dazu an:


Beitragsbild: 123rf.com – Sergey Nivens

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 27.11.2020 aktualisiert.

Schmerzen sind ein Alarmsignal des Körpers, das nicht ignoriert werden sollte. Der Ursache eines Schmerzes sollte immer auf den Grund gegangen werden.

Sind Schmerzen schließlich zu einem chronischen Empfinden geworden, geht deren Alarmfunktion verloren. Und durch den ständigen Schmerzreiz bildet sich ein so genanntes „Schmerzgedächtnis“ aus – so jedenfalls eine gängige Theorie.

Insgesamt reagiert der Körper dann empfindlicher, die Schmerzschwelle sinkt. Dies führt dazu, dass der Schmerz allein dann nicht mehr bloß ein Symptom, sondern selbst eine „Krankheit“ geworden ist, die therapeutischer Hilfe bedarf.

Eine wirksame Therapie ist dabei die Behandlung mit Vitalstoffen.

B-Vitamine und Magnesium beeinflussen die Schmerzwahrnehmung und Schmerzverarbeitung bei chronischen Schmerzen, die häufig ohne eine tatsächliche körperliche Ursache auftreten.

Dies ist der Fall bei RückenschmerzenKopfschmerzen oder gar Migräne, Arthritis und Arthrose, durch Tumore verursachten Schmerzen, FibromyalgieGürtelrose oder Nervenschäden (z.B. Polyneuropathien).

Hervorzuheben sind unter den bewährten Vitalstoffen die B-Vitamine. Während das Vitamin B1 bei der Energieversorgung der Nervenzellen eine wichtige Rolle spielt, sind Vitamin B6 und Vitamin B12 am Aufbau der Schutzhüllen um die Nervenfasern und an der Produktion körpereigener schmerzhemmender Substanzen beteiligt.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter „Unabhängig. Natürlich. Klare Kante.“ dazu an:

Forscher an der Universität Gießen konnten an einer kleinen Gruppe von Probanden zeigen, dass die Gabe einer Vorstufe des Vitamins B1 bei Polyneurophatien die stechenden Schmerzen in den Füßen hervorragend lindern kann (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18473286).

Eine andere Studie an Personen mit Rückenschmerzen zeigte, dass die Gabe von Vitamin B1, B6 und B12 (zusätzlich zu üblichen Schmerzmitteln), das Leiden bereits nach zwei Wochen wesentlich stärker verringern könnte, als die alleinige Einnahme der Medikamente (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/2138684).

Unter anderem beim Karpaltunnelsyndrom, das von starken Schmerzen in der Hand begleitet wird, hat sich die Gabe von Vitamin B6 bewährt (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24312849).

Darüber hinaus eignet sich auch Magnesium zur Schmerzbehandlung. Ein Mangel an Magnesium hat unter anderem Kopfschmerzen, aber auch quälende Muskelkrämpfe zur Folge.

Dieser Vitalstoff wirkt daher besonders gut bei allem bei:

Zwar tritt die Wirkung erst nach bis zu zwei Monaten ein, aber bei einer regelmäßigen Einnahme sinkt die Neigung zu Schmerzattacken erheblich. Natürlich kann die Reduzierung der Schmerzen auch deutlich schneller eintreten. Meiner Erfahrung nach bereits nach ein bis zwei Wochen, wenn ein „gutes“ Produkt verwendet wird.

Und das bringt uns zur Frage, welches Magnesium sinnvoll ist? 

Magnesiumsulfat wird in der Medizin häufig benutzt, um Schmerzen zu lindern. So  hat sich dieses Magnesiumsalz zur Vorbeugung von postoperativen Schmerzen bewährt (Studie u.a. www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25904965).

Schauen Sie unbedingt auch in meinen Beitrag:
Magnesiumpräparate – Welches Magnesium ist das Beste?
In dem Beitrag gehe ich auch auf die Aufnahme von Magnesium über die Haut ein – und gerade bei Schmerzen scheint mir das auf jeden Fall einen Versuch wert zu sein. Zu der Sache mit dem Magnesiumöl haben wir auch eine gute Diskussion im Yamedo Forum:
https://www.yamedo.de/forum/thread/2932-magnesiumöl/

Auch die Homöopathie setzt bei Schmerzen auf Magnesium. Das Schüssler Salz Nummer 7 (Magnesium phosphoricum), hilft dabei vor allem bei krampfartig auftretenden Beschwerden und ist aus meiner Sicht immer einen Versuch wert.

Fazit

Sowohl die oben beschriebenen B-Vitamine als auch der essentielle Mineralstoff Magnesium scheinen sich hervorragend für die Schmerzbekämpfung zu eignen, wobei die einzelnen Vitalstoffe bei verschiedenen Beschwerden unterschiedlich gut helfen.

Vor allem bei einem Mangel an einem der Vitamine oder an Magnesium und bei chronischen Schmerzen lohnt es sich, diese Vitalstoffe als Alternative zu handelsüblichen Schmerzmitteln einzusetzen.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter „Unabhängig. Natürlich. Klare Kante.“ dazu an:


Bildquellen:

  • 123rf.com – staras
  • 123rf.com – Alexander Raths

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 26.05.2015 aktualisiert.