Fettsäuren

Palmitinsäure – Hier wissenschaftlich fundiert: Fakten, Studien & Nutzen

Informationen aus der Naturheilpraxis René Gräber

René Gräber
René Gräber

Palmitinsäure (Cetylsäure, Hexadecansäure) ist eine gesättigte Fettsäure (Alkansäure) und Bestandteil der meisten Fette aller Lebewesen. Auch der menschliche Organismus kann die Fettsäure synthetisieren. Daher ist Palmitinsäure nicht essenziell.

Die Salze der Fettsäure werden als Palmitate oder Hexadecanate bezeichnet. Benannt ist die bioorganische Verbindung nach der Ölpalme, deren Fruchtöl zwischen 30 und 60 % aus Palmitinsäure besteht.

Dem vorangetriebenen Anbau der Ölpalme fallen große Urwaldflächen zum Opfer. Doch nicht nur deswegen hat das Palmfett keinen guten Ruf. Denn obwohl Palmitinsäure vom Körper für wichtige Funktionen gebraucht wird, ist der übermäßige Konsum gesundheitsschädlich.

Wegen des weit verbreiteten Vorkommens der Fettsäure in Lebensmitteln wird die riskante Menge von vielen Menschen überschritten. Besonders groß ist der Anteil von Palmitinsäure in Frittierfetten, die hohe Temperaturen besser ohne Zersetzung überstehen als gesündere Öle.

In zuträglichen Mengen ist Palmitinsäure ein Energielieferant und Energiespeicher. Daneben dient die Fettsäure im Körper dem Stoffwechsel von Hormonen, dem Immunsystem, der Zellbildung sowie der Zell-Kommunikation.

Palmitinsäure findet auch viele technische Anwendungen. Palmitate sind Grundstoffe von Seifen. Die Fettsäure ist die Haupt-Komponente von Stearin im Kerzenwachs. Aluminium-Palmitat ist eine umstrittene Zutat in Kosmetika. Kalium-Palmitat in alkoholischer Lösung dient der Bestimmung des Kalkgehaltes im Wasser.

Was heißt „gesättigt“?

Gesättigte Fettsäuren sind Kohlenwasserstoffe (Alkane) mit einer Säuregruppe (Carboxylgruppe, COOH). In der Kohlenstoffkette sind alle Kohlenstoff-Atome („C“) untereinander mit Einfachbindungen verknüpft, sodass die „C“s zwei, am Ende der Kette noch drei Bindungen frei haben, um ein Wasserstoff-Atom aufzunehmen.

Es kommen keine Doppelbindungen vor, die die Verknüpfung mit Wasserstoff einschränken. Daher sind Alkane mit Wasserstoff „gesättigt“.

In der Palmitinsäure besteht der Alkan-Rest aus 15 C-Atomen. Die Formel lautet daher C15H31COOH oder als Summenformel zusammengefasst C16H32O2.

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Viele Fette bestehen auch aus Palmitinsäure – doch mit unterschiedlichen Anteilen

Ein Fett (Lipid) wird auch Triglycerid genannt, weil es durch die Verbindung von einem Teil Glycerin mit drei Teilen Fettsäure entsteht. Diese Reaktion heißt „Veresterung“, wobei hier das Glycerin seine Alkohol-, die Fettsäure ihre Säure-Eigenschaften aufgeben. Triglyceride sind Glycerinester.

In den meisten Fetten ist mindestens ein Teil Palmitinsäure enthalten, dann wird dieses Fett „Monopalmitin“ genannt. Entsprechend heißt ein Fett mit 2 Teilen Palmitinsäure „Dipalmitin“,  mit deren drei „Tripalmitin“.

Palmitinsäure als Energie-Spender und Energie-Reserve

Die Oxidation („Verbrennung“) von Fetten bringt dem Körper mehr Stoffwechsel-Energie als die Nutzung jedes anderen Nährstoffes. Daher sind Fette auch die ideale Speicherform. Beim Abbau wird das Fett zunächst in Glycerin und Fettsäuren gespalten, die dann in der Bata-Oxidation weiter verstoffwechselt werden.

Daran hat Palmitinsäure – abhängig von der Ernährung – einen bedeutenden Anteil. In der Stammesgeschichte des Menschen waren Fette ein knappes Gut, weswegen unser Geschmackssinn uns heute noch zu deren Verzehr verführt. In der Überflussgesellschaft der „Westlichen Welt“ ist das allerdings zum Problem geworden. Besonders die gesättigten Fettsäuren wie Palmitinsäure spielen hier eine fatale Rolle.

Die Fette werden im Dünndarm größtenteils von speziellen Verdauungs-Enzymen (Lipasen) in Glycerin und Fettsäuren gespalten. In dieser Form resorbiert sie die Darmschleimhaut. Doch werden die Einzelbestandteile im Darm wieder zu vollständigen Fetten zusammengesetzt und als Vesikel (Chylomikronen) ins Blut abgegeben.

Diese Membran-umhüllten Fetttröpfchen sind die Transport-Form der Fette sowie der Cholesterine und bei Labor-Untersuchungen Gegenstand der Analyse. Das Ergebnis kennen wir als Triglycerid- und Cholesterin-Werte.

Palmitinsäure kann durch Verlängerung der Alkan-Kette zu anderen Reserve-Fettsäuren umgewandelt werden. Neben der Bereitstellung von Stoffwechsel-Energie erfüllt Palmitinsäure und ihre Glyceride bestimmte Aufgaben im Körper.

Bedarf und Quellen von Palmitinsäure

Zur Mindest- oder maximalen Aufnahme von Palmitinsäure gibt es keine Empfehlungen. Die Fettsäure ist in vielen fetthaltigen Lebensmitteln reichlich enthalten. Richtwert für die Über- oder Unterversorgung ist der Triglycerid-Gehalt im Blutplasma, der um 150 mg pro Deziliter (mg/dl) liegen sollte, das entspricht 1,7 Millimol pro Liter (mmol/l).

Der Körper kann Palmitinsäure von aktivierter Essigsäure (Acetyl-Coenzym A) ausgehend selber synthetisieren. Ein übermäßiger Verzehr der Fettsäure gilt als Faktor, der die Blutfettwerte wie auch den Cholesterin-Spiegel ungünstig beeinflusst.

Dies trifft auf andere gesättigte Fettsäuren nicht oder nur mit Einschränkungen zu. Lebensmittel mit hohem Gehalt an Palmitinsäure sind daher nur in Maßen empfehlenswert.

Palmitinsäure ist besonders in schnittfesten Fetten enthalten, weil darin auch der Anteil an gesättigten Fetten sehr hoch ist. Palmitinsäure-Spitzenreiter ist Schokolade mit 85 g/100g. Ungünstig sind auch sehr fettige Wurstwaren mit 70 bis 75 g/100 g und Palmöl mit 40 bis 50 g/100 g. Schweineschmalz und Butter enthalten nur rund 25 g/100g. In pflanzlichen Ölen dagegen ist der Anteil mit 10  bis 11 g/100 g sehr niedrig.

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Palmitinsäure-Überschuss

Zu viel Palmitinsäure in zu üppiger und schlechter Ernährung führt zu Übergewicht, Diabetes Typ 2, entzündlichen Prozessen, beschleunigter Arteriosklerose und Bluthochdruck. Bei diesen Symptomen sollte tägliche Kost mehr Pflanzenöle, Gemüse, Obst und Fisch enthalten. Diese Ernährungsweise kann den negativen Folgen des Palmitinsäure-Überschusses vorbeugen.

Palmitinsäure-Mangel

Ein Palmitinsäure-Mangel kann nur bei Fehl- oder Unterernährung auftreten. Da der Körper die Fettsäure selber produziert, müssen auch die Cofaktoren (Vitamine, Spurenelemente) der Biosynthese fehlen, bevor sich ein Defizit bemerkbar macht. Symptome sind dann eine faltige, rissige Haut, verminderte Leistungsfähigkeit und reduzierte Abwehrkraft sowie Beeinträchtigungen des Nervensystems.

Die speziellen Funktionen von Palmitinsäure im Organismus

In Phospholipiden gebunden wird Palmitinsäure in die Membranen aller Körperzellen eingebaut. Dies betriff nicht nur die äußere Zell-Membran („Zell-Haut“), sondern auch die Membranen in der Zelle, die sich damit interne Räume verschafft. Diese intrazellulären Kompartimente ermöglichen die Abgrenzung spezifischer Reaktionen, die so effektiver ablaufen als in primitiven Zellen (Bakterien).

Palmitinsäure kommt in den Seitenketten einiger Eiweiße vor. Eingebaut wird die Fettsäure aber nicht während der primären Proteinsynthese, sondern erst nach der Fertigstellung der Aminosäure-Kette (Posttranslationale Modifikation). Dann wird die Aminosäure Cystin mit einem Palmitinrest ergänzt. Diese Palmitoylierung ist für die Funktion einiger Proteine absolut erforderlich. Es ist nicht genau bekannt, welche Rolle all diesen Eiweißen zukommt oder wie viele es davon gibt.

Nachgewiesen ist jedoch das Vorkommen eines palmitoylierten Proteins in den Membranen von Nervenzellen. Dieses Synaptotagmin in der präsynaptischen Membran steuert die Ausschleusung von Vesikeln, die Neurotransmitter an die nachgeschaltete Nervenzelle weitergeben. Auf diese Weise reguliert das Membran-Protein die Signal-Weiterleitung.

Solche speziellen Aufgaben der Palmitinsäure sind im Detail nur unzureichend erforscht. Doch kann von vielen weiteren lebenswichtigen Funktionen ausgegangen werden.

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Beitragsbild: 123rf.com – Seksak Kerdkanno

René Gräber

René Gräber

Seit 1998 bin ich in eigener Naturheilpraxis tätig und begleite seitdem Patienten mit den unterschiedlichsten Beschwerden und Erkrankungen. Dabei spielen zahlreiche Vitalstoffe in der Behandlung eine Rolle, die in zahlreichen Fällen enorm helfen können.

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