Arachidonsäure – Hier wissenschaftlich fundiert: Fakten, Studien & Bewertung

zahlreiche Gelenke sind zu sehen als Röntgenbilder. Manche Bereiche der Gelenke sind rot markiert um auf Schmerzen hinzudeuten.

Viele kennen den Begriff nicht, doch im Hintergrund zahlreicher chronischer Beschwerden spielt sie eine entscheidende Rolle: Arachidonsäure. Diese Fettsäure wirkt wie ein versteckter Verstärker für Entzündungsprozesse – nicht laut, nicht schmerzhaft, aber nachhaltig schädlich. Wer versteht, woher sie kommt und wie sie wirkt, kann die eigene Ernährung gezielt umstellen und damit einen stillen Brand im Körper löschen, noch bevor er zum Flächenbrand wird.

Entzündungsförderer mit Doppelfunktion

Arachidonsäure ist eine mehrfach ungesättigte Fettsäure aus der Omega-6-Gruppe. Unser Körper kann sie aus Linolsäure (aus Pflanzenölen) selbst herstellen – nimmt sie aber auch direkt über tierische Lebensmittel auf. Grundsätzlich erfüllt sie wichtige Aufgaben: Sie unterstützt Immunreaktionen, fördert die Regeneration und spielt eine Rolle in der Blutgerinnung.

Das Problem entsteht dann, wenn der Anteil dieser Fettsäure im Verhältnis zu entzündungshemmenden Omega-3-Fettsäuren zu groß wird. Denn aus Arachidonsäure bildet der Organismus Botenstoffe, die Entzündungen auslösen oder verstärken können. Diese Prozesse laufen oft unbemerkt ab – etwa im Darm, an den Gefäßwänden oder im Bindegewebe – und werden erst dann sichtbar, wenn sich Krankheiten manifestieren: Rheuma, Neurodermitis, Arteriosklerose, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, Migräne oder Gelenkbeschwerden.

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Infografik auf Deutsch zum Thema Arachidonsäure in Lebensmitteln. Oben Erklärung zur entzündungsfördernden Wirkung von Arachidonsäure mit grafischer Darstellung eines menschlichen Torsos und Molekülstruktur. Unten Tabelle mit arachidonsäurereichen Lebensmitteln wie Eigelb, Schweinefleisch, Wurst, Innereien und deren Gehalt pro 100 g in Milligramm. Ziel: Aufklärung über entzündungsfördernde Ernährung.

Woher kommt die Arachidonsäure?

In der Ernährung stammt Arachidonsäure fast ausschließlich aus tierischen Quellen. Besonders hohe Mengen finden sich in:

  • Schweinefleisch und daraus hergestellten Produkten wie Wurst, Speck, Leberwurst oder Fleischkäse
  • Eigelb
  • Innereien
  • Fettreichen Fleischsorten (z. B. Hähnchenhaut, Entenfleisch)

Oft unterschätzt wird die tägliche Summe: Viele essen nicht unbedingt große Fleischportionen – aber regelmäßig kleine Mengen in Form von Wurstaufschnitt, Eiern, Käse oder Fertigprodukten. Über Tage und Wochen entsteht so eine konstante Zufuhr an Arachidonsäure, die die Entzündungsbereitschaft im Körper erhöht – vor allem, wenn gleichzeitig wenig entzündungshemmende Omega-3-Fettsäuren aufgenommen werden.

Ein Blick auf den Gehalt macht deutlich, welche Lebensmittel besonders reich an Arachidonsäure sind (Werte pro 100 g, ca.):

  • Eigelb: 300–400 mg
  • Ei gesamt: 200–250 mg
  • Leberwurst, Mettwurst, Salami: bis 250 mg
  • Schweinespeck / Bauchfleisch: 200–250 mg
  • Schweinefleisch (durchschnittlich): 120–200 mg
  • Schweinelendchen (mager): 80–120 mg
  • Lamm: 80–120 mg
  • Kalbfleisch: ca. 80–100 mg
  • Rind: 40–100 mg (abhängig von Fettanteil und Haltung)
  • Ente / Gans (fett): 60–90 mg
  • Truthahn: 60–90 mg
  • Pute: 40–80 mg
  • Huhn: 40–60 mg
  • Thunfisch (frisch): 40–50 mg
  • Lachs (frisch): 30–40 mg
  • Hartkäse (z. B. Emmentaler): 5–15 mg
  • Butter: 2–10 mg
  • Milch (1,5 % Fett): 1–2 mg
  • Quark, Joghurt: 2–10 mg

Mageres Rind oder Lamm schneiden im Vergleich deutlich besser ab – vor allem, wenn es sich um Fleisch aus Weidehaltung handelt. Dieses enthält nicht nur weniger Arachidonsäure, sondern auch ein günstigeres Verhältnis von Omega-6 zu Omega-3-Fettsäuren. Besonders kritisch hingegen: verarbeitete Fleischwaren und Innereien, in denen sich die entzündungsfördernde Wirkung potenziert.

Praxis-Tipp:
Bei chronischen Entzündungen, Gelenkbeschwerden oder Hauterkrankungen empfiehlt sich eine 4–8-wöchige Arachidonsäurepause: kein Schweinefleisch, keine Wurstwaren, keine Eier. Danach kann (individuell angepasst) schrittweise wieder eingeführt werden. Die Erfolge in der Praxis sprechen für sich.

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Schweinefleisch – ein unterschätzter Risikofaktor

Schweinefleisch gilt heute nicht nur aus ernährungsphysiologischer Sicht als ungünstig, sondern auch in der Erfahrungsheilkunde als belastend – und das schon seit Jahrzehnten. Der Homotoxikologe Dr. Hans-Heinrich Reckeweg, ein einflussreicher Arzt der Naturheilkunde des 20. Jahrhunderts, beschrieb Schweinefleisch als eine besondere Herausforderung für den menschlichen Organismus. Er prägte den Begriff des „Sutoxins“ – ein Kunstwort aus „suis“ (lat. Schwein) und „Toxin“.

Auch interessant: Ist Schweinefleisch ungesund? Ausführlicher Bericht von Dr. Reckeweg

Was meinte Reckeweg damit?

Nach seiner Auffassung enthält Schweinefleisch Stoffwechselrückstände, die der menschliche Organismus nur schwer abbauen kann. Diese „sutoxischen“ Substanzen seien kein spezifisches Gift im klassischen Sinn, sondern eine Summe von belastenden Faktoren: schlecht abbaubare Fette, hormonaktive Substanzen, zelluläre Abfallstoffe, entzündungsfördernde Fettsäuren. Vor allem das intramuskuläre Fett des Schweins steht dabei im Verdacht, tief in den Stoffwechsel einzugreifen – vor allem, wenn es regelmäßig verzehrt wird.

Reckeweg vertrat die Ansicht, dass das Sutoxin den Organismus langfristig „verschlackt“ – ein Begriff, der heute kontrovers diskutiert wird, in der Praxis aber für viele nachvollziehbar ist: Trägheit, diffuse Schmerzen, unreine Haut, chronische Entzündungen, Gelenkbeschwerden oder Konzentrationsprobleme bessern sich bei vielen Patienten, wenn sie für einige Wochen konsequent auf Schweinefleisch und Wurst verzichten.

Auch ohne die Theorie des Sutoxins im Detail zu teilen, bleibt die Beobachtung:

Viele Menschen spüren eine spürbare Verbesserung ihrer Beschwerden, wenn sie Schweinefleisch für eine Weile vom Speiseplan streichen. Die Erfahrungen reichen von besserer Verdauung über weniger Gelenkentzündungen bis hin zu klarerer Haut. Das legt nahe, dass der Verzicht auf Schwein (zumindest phasenweise) eine einfache und wirkungsvolle Maßnahme sein kann, um den Organismus zu entlasten.

Naturheilkundlich betrachtet ist es oft nicht entscheidend, ob jede Theorie bis ins Letzte biochemisch bewiesen ist. Wichtig ist, was in der Praxis funktioniert. Und hier zeigt sich immer wieder: Schweinefleisch gehört zu den Lebensmitteln, die bei chronischen Belastungszuständen (insbesondere bei Entzündungen) am ehesten weggelassen werden sollten.

Alte Regeln – neue Einsichten?

Dass Schweinefleisch im Judentum und im Islam als „unrein“ gilt, wurde lange Zeit rein kulturell oder religiös interpretiert. Doch bei genauerem Hinsehen lässt sich vermuten: Dieses Verbot hatte durchaus auch praktische und gesundheitliche Gründe.

Schweinefleisch verdirbt schneller als andere Fleischsorten, vor allem in heißen Klimazonen wie denen des Nahen Ostens. Ohne Kühltechnik war es früher kaum möglich, Schweinefleisch hygienisch einwandfrei zu lagern oder zu transportieren. Krankheiten wie Trichinose oder andere parasitäre Infektionen waren keine Seltenheit. Ein Verbot hatte also vermutlich eine schutzfunktionale Bedeutung – ganz ähnlich wie auch andere Speisegebote oder Waschrituale, die wir heute als hygienisch sinnvoll erkennen.

Dazu kommt: Schweine sind Allesfresser. Sie fressen praktisch alles, was sie finden – auch Aas, Abfälle und Exkremente, wenn man sie lässt. Das beeinflusst die Zusammensetzung ihres Gewebes, insbesondere der Fette. Schweinefleisch ist fettreich, eiweißintensiv und schwer verdaulich, vor allem wenn es gebraten oder verarbeitet (z. B. als Wurst) verzehrt wird.

Aus heutiger Sicht besonders relevant: Schweinefleisch enthält hohe Mengen an Arachidonsäure – also genau jener entzündungsfördernden Fettsäure, die bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen, Gelenkbeschwerden, Hautproblemen oder Autoimmunprozessen eine Rolle spielt. Wer an rheumatischen Beschwerden leidet, profitiert in vielen Fällen davon, Schweinefleisch für einige Wochen oder dauerhaft zu meiden (wozu ich rate).

Vielleicht steckt in diesen alten Speisegeboten also mehr Weisheit, als man zunächst annimmt. Was religiös als „unrein“ galt, könnte physiologisch betrachtet schlicht als „stark belastend“ beschrieben werden. In meiner Praxis erlebe ich immer wieder, wie Patienten allein durch den Verzicht auf Schweinefleisch eine deutliche Verbesserung ihrer Beschwerden erfahren – insbesondere bei diffusem Schmerzgeschehen, Entzündungen oder Hauterkrankungen wie Neurodermitis.

Ernährung neu denken – entzündungsarm statt fleischreich

In der naturheilkundlichen Praxis hat sich gezeigt: Wer unter chronischen Entzündungen leidet, profitiert fast immer von einer Reduktion tierischer Fette und Eiweiße. Das hatte Prof. Dr. Lothar Wendt in den 1940ern gezeigt: Das Konzept der Eiweißspeicherkrankheiten nach Prof. Dr. Lothar Wendt

Dabei muss nicht jeder zum Veganer werden – aber eine klare Umstellung auf pflanzenbetonte, omega-3-reiche Ernährung macht einen spürbaren Unterschied. Hülsenfrüchte, Nüsse, Samen und hochwertiges pflanzliches Eiweiß können tierische Produkte weitgehend ersetzen – vorausgesetzt, man kennt sich etwas aus oder lässt sich begleiten.

Fisch wäre eigentlich ein idealer Lieferant für entzündungshemmendes Omega-3 – insbesondere Lachs, Makrele, Sardinen. Doch leider sind heute viele Fischarten mit Schwermetallen, Mikroplastik oder Antibiotika belastet, siehe u.a. mein Beitrag: Gift im Fisch – Ethoxyquin in Lachs und Co.

Wer sicher gehen möchte, greift besser zu gereinigtem Fischöl oder Algenöl mit einem hohen Gehalt an EPA und DHA (idealerweise 1000–2000 mg pro Tag). Die Sache mit dem Fischöl hat es ja auch in sich, wie ich bereits hier zeigen konnte: Fischöl – Gefahren, Alternativen und was wirklich gesund ist;

Und das Ei?

Eier gehören zu den nährstoffreichsten Lebensmitteln überhaupt. Sie liefern hochwertiges Eiweiß, reichlich fettlösliche Vitamine (A, D, E, K), Cholin für die Lebergesundheit und das Nervensystem sowie Biotin, das für Haut, Haare und Nägel wichtig ist. Auch Spurenelemente wie Selen, Zink und Eisen sind im Eigelb in beachtlicher Menge enthalten. Aus ernährungsphysiologischer Sicht ist das Ei also ein echtes Kraftpaket.

Allerdings enthält das Eigelb auch nennenswerte Mengen an Arachidonsäure, einer Omega-6-Fettsäure, die im Körper zu entzündungsfördernden Botenstoffen (Eikosanoiden) umgebaut werden kann – insbesondere, wenn der Stoffwechsel ohnehin bereits in Richtung „Entzündung“ tendiert, wie etwa bei rheumatischen Beschwerden, chronisch entzündlichen Darmerkrankungen oder Schmerzzuständen unklarer Genese.

In solchen Phasen kann es sinnvoll sein, vorübergehend ganz auf Eier zu verzichten. Diese Empfehlung hat sich in meiner Praxis vielfach bewährt. Wenn der Organismus entzündlich „hochfährt“, reicht oft ein kleiner Reiz, um Symptome weiter anzuheizen. Ein Lebensmittel wie das Ei (so nährstoffreich es auch ist) kann in dieser Situation den entscheidenden Zündfunken liefern. Darum lautet mein Rat bei akuten Entzündungen häufig: für 4 bis 8 Wochen vollständig auf Eier und andere arachidonsäurereiche Lebensmittel verzichten (z. B. Schweinefleisch, Wurstwaren, Innereien).

Nach der Entzündungsphase kann dann ein schrittweiser Wiedereinstieg erfolgen: ein Ei alle paar Tage,kombiniert mit omega-3-reichen Lebensmitteln. Das hilft, das entzündungsfördernde Potential abzufedern. Auch die Qualität der Eier spielt eine Rolle: Eier aus biologischer Haltung enthalten in der Regel etwas weniger Arachidonsäure und etwas mehr Omega-3-Fettsäuren – unter anderem durch die natürlichere Fütterung.

Fazit – weniger Feuer, mehr Balance

Arachidonsäure wirkt wie ein Funke in einem trockenen Wald: Ist das Gleichgewicht gestört, kann sie Entzündungsprozesse massiv verstärken. Wer sich bewusst ernährt, tierische Fette reduziert, Schweinefleisch meidet und gleichzeitig gezielt Omega-3-Fettsäuren zuführt, schafft eine entzündungshemmende Basis für mehr Gesundheit und Vitalität.

Es geht dabei nicht um rigiden Verzicht – sondern um das Prinzip: Qualität vor Quantität. Weniger, aber dafür besser. Und immer mit dem Wissen: Gesundheit beginnt am Esstisch – nicht in der Apotheke. Wer das versteht, gewinnt Tag für Tag ein Stück Vitalität zurück.

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Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 7.4.2025 überarbeitet.

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