Immer wieder werde ich in letzter Zeit darauf angesprochen: Was hat es mit diesen neuen „Super-Probiotika“ auf sich, die angeblich intelligenter, robuster und wirksamer sein sollen als klassische Milchsäurebakterien? Gemeint sind sogenannte sporenbildende Probiotika – Mikroben, die sich in den letzten Jahren zum Hoffnungsträger der Darmtherapie entwickelt haben. Oder besser gesagt: zum Marketing-Schlager.

Denn obwohl diese Bakterienstämme bereits seit Jahrzehnten in der Mikrobiologie bekannt sind, erleben sie erst seit etwa fünf bis sieben Jahren einen regelrechten Hype – getrieben von Herstellern, die mit vollmundigen Versprechen nicht sparen. Doch wie viel Substanz steckt dahinter? Und für wen sind diese Präparate überhaupt geeignet – oder eher riskant?

Was sind sporenbildende Probiotika?

Sporenbildner sind Bakterien, die sich unter ungünstigen Bedingungen in eine Art Überlebensmodus versetzen. Sie bilden eine extrem widerstandsfähige Hülle – die sogenannte Spore – und überstehen so Hitze, Trockenheit, Magensäure, Lagerung oder selbst Antibiotika. In diesem Zustand können sie jahrelang überdauern, ohne abzusterben. Erst im Darm, wenn das Milieu stimmt, keimen sie aus, werden aktiv – und entfalten ihre Wirkung.

Bekannte Vertreter sind etwa Bacillus subtilis, Bacillus coagulans oder Bacillus clausii. Diese Mikroorganismen stammen ursprünglich nicht aus dem menschlichen Organismus, sondern aus der Umwelt: aus Erde, Pflanzenmaterial oder fermentierten Lebensmitteln wie Natto. Sie gehören also nicht zu unserer angestammten Darmflora – sondern zu den bakteriellen „Durchreisenden“.

Gehören die eigentlich in unseren Darm?

Nicht wirklich. Zwar lassen sich Bacillus-Stämme gelegentlich im Stuhl nachweisen, doch sie gelten nicht als dauerhafte Mitbewohner unserer Darmflora. Sie siedeln sich nicht langfristig an, sondern passieren den Verdauungstrakt in der Regel nur vorübergehend – als sogenannte transiente Mikroben. Anders als Lactobacillen oder Bifidobakterien, die sich teils eng an die Darmschleimhaut binden und langfristig zur mikrobiellen Balance beitragen, spielen Sporenbildner keine zentrale Rolle in einer gesunden, stabilen Mikrobiota.

Dass sie uns über Lebensmittel oder Umweltkontakt erreichen können, heißt nicht automatisch, dass sie auch dauerhaft willkommen sind. Entscheidend ist nicht, ob ein Bakterium den Darm erreicht – sondern was es dort tut. Und das ist bei Sporenbildnern je nach Zustand des Darms sehr unterschiedlich.

Was versprechen die Hersteller – und was ist wirklich dran?

Die Werbeaussagen klingen fast zu gut, um wahr zu sein:

  • Hohe Überlebensrate im Magen
  • Lange Haltbarkeit ohne Kühlung
  • Nur wenige Kapseln nötig
  • Intelligente Wirkung durch Keimung am Zielort

Und ja: In vitro sind diese Punkte nicht völlig aus der Luft gegriffen. Sporenbasierte Probiotika sind stabiler, überstehen die Magenpassage besser als klassische Lactobazillen, und einige Studien zeigen antientzündliche und immunmodulierende Effekte – vor allem bei postantibiotischer Dysbiose oder chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.

Und was sagt die Studienlage?

Es gibt durchaus erste positive Daten – aber sie sind „punktuell“ und vor allem meist vom Hersteller finanziert – soweit ich das derzeit beurteilen kann.

Die meisten Studien:

  • untersuchen nur einzelne Stämme (v. a. Bacillus clausii, B. coagulans)
  • laufen kurzfristig (meist 4 bis 12 Wochen)
  • zeigen symptomatische Verbesserungen, aber keine langfristige Mikrobiom-Stabilisierung

Und genau das ist generell ein Problem der Probiotika das ich sehe: die Wirkung ist oft vorübergehend. Eine nachhaltige Veränderung der Mikrobiota lässt sich nur selten nachweisen.

Auch zur Frage, wie sich Sporenbildner bei gestörter Barrierefunktion, Autoimmunerkrankungen oder Histaminintoleranz verhalten, fehlt bislang eine belastbare Studienbasis. Und die meisten Arbeiten stammen (wie bereits erwähnt) aus herstellernahen Forschungsumfeldern.

Wer also auf Langzeiteffekte, stabile Besiedlung oder „Mikrobiom-Restaurierung“ hofft, wird enttäuscht – und das gilt nicht nur für Bacillus-Stämme, sondern für den Großteil der probiotischen Präparate am Markt.

Dennoch muss ich erwähnen, dass Metaanalysen auf mögliche Vorteile bei:

  • Clostridien-assoziierten Durchfällen
  • bestimmten Reizdarm-Formen (v. a. mit Diarrhoe-Komponente)
  • postantibiotischer Erholung der Darmflora

Jetzt aber zur Kehrseite die nur selten erwähnt wird:

Die Schwächen und Risiken

Sporenbildner sind kein Bestandteil unserer natürlichen Darmflora. Sie siedeln sich nicht dauerhaft an, bleiben nur kurzzeitig aktiv und interagieren auf teils schwer vorhersagbare Weise mit der bestehenden Mikrobiota. Ihre Wirkung hängt stark vom individuellen Mikrobiom ab – und von der Immunlage des Patienten.

Problematisch kann das werden bei:

  • Leaky-Gut-Syndrom (gestörte Barriere → Sporen können Immunreaktionen provozieren)
  • Histaminintoleranz (einige Bacillus-Stämme produzieren biogene Amine)
  • Autoimmunerkrankungen (z. B. Hashimoto, Rheuma, Colitis ulcerosa)
  • Immungeschwächten, Schwangeren und Kindern

Denn: Die Spore selbst ist ein Reizfaktor für das Immunsystem – was bei vulnerablen Patienten unerwünschte Gegenreaktionen auslösen kann. In der Praxis zeigen sich mitunter Blähungen, Völlegefühl, Unruhe, Hautreaktionen oder Verstärkung bestehender Beschwerden – besonders bei empfindlicher Schleimhaut oder dysregulierter Abwehr.

Wann sinnvoll – und wann besser nicht?

Hier kann ich mich kurz fassen.

Sinnvoll sein können sporenbasierte Probiotika bei:

  • Antibiotika-bedingter Dysbiose
  • Reizdarm mit häufigen Durchfällen
  • Clostridien– oder Candida-Problematik
  • postinfektiösen Darmentzündungen

Weniger geeignet sind sie bei:

  • Gesunden Menschen zur „Routinepflege“
  • aktiven Autoimmunprozessen
  • Histaminintoleranz
  • Schwangeren, Kindern und immunsupprimierten Patienten

Fazit

Sporenbildende Probiotika sind kein Ersatz für eine darmfreundliche Ernährung, gezielten Darmaufbau oder echte Mikrobiom-Therapie. Sie sind ein Spezialwerkzeug – mit Potenzial, aber auch mit Risiken.

Wer sie verträgt, kann profitieren. Wer sensibel reagiert, sollte Abstand nehmen. Und wer den Eindruck bekommt, hier werde ein intelligentes Wunderbakterium für jeden verkauft – darf skeptisch bleiben.

So nützlich manche dieser Präparate in bestimmten Fällen sind – sie gehören nicht in jedes Hausmittelregal.

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Ohne Mikroorganismen geht in biologischen Umgebungen rein gar nichts!

Pilze, Bakterien und Viren sind wichtig für Verdauungsprozesse, Körpervorgänge und landwirtschaftliche Produktion, sowie auch für die Gärprozesse bei der Wein- und Bierproduktion, beim Brotbacken und auch bei der Käseherstellung.

Der japanische Agrarwissenschaftler, Professor Higa, war vor Jahren durch Zufall darauf gestossen, dass Mikroorganismen die Fertilität von Böden steigern und gesündere Pflanzen hervorbringen, als er seine Abfallprodukte immer auf die gleiche Stelle im Garten entsorgte.

Dort gediehen alle Pflanzen unübersehbar gut. So fragte er sich, was da wohl passierte und ermittelte in langen Versuchsreihen 80 effektive Mikroorganismen, die er zu einer Lösung kombinierte.

Milchsäurebakterien, Hefe, einige Photosynthesebakterien, Strahlenpilze und andere fermentaktive Pilzsporen bilden die sogenannte EM-Mischung aus effektiven Mikroorganismen.

Da die Lebewesen in diesem EM-Cocktail jeweils von den Stoffwechselprodukten der anderen leben, herrscht ein biologisches Gleichgewicht unter diesen 80 natürlichen Kleinstorganismen, sodass EM kein Verfallsdatum hat, solange man die Lösung nicht allzu sehr der Sauerstoffzufuhr aussetzt. Die Lösung kann in Flaschen erworben werden und für alle Zwecke verwendet, bei denen Dünger helfen würde.

Effektive Mikroorganismen und ihre Wirkung

Für den Gärtner, Landwirt und Blumenliebhaber tragen effektive Mikroorganismen zum gesunden Wachstum und der Bodenverbesserung bei, denn sie wirken sowohl physikalisch als auch biologisch und chemisch. Angeblich machen EM den Boden gesünder, es treten weniger Schädlinge auf. Effektive Mikroorganismen werden in der Stammlösung EM1 mit Zuckerrohrmelasse und Wasser gefüttert.

Das Ganze kann dann mit Wasser verdünnt und geschüttelt werden. So vermehren sich die EM am wirkungsvollsten. Eine Woche Gärzeit sollte man der Lösung gönnen, dann kann sie als Gießwasser, Spritzmittel, Dünger für alle Pflanzen von der Blume bis zum Obstbaum eingesetzt werden. Die Lösung ist sogar für Mensch und Tier gut und es dürfen ruhig ein paar Spritzer in das Trinkwasser gegeben werden.

Was viele Menschen nicht wissen oder beachten, ist der Reinigungseffekt von EM. EM eignet sich hervorragend als Putzmittel in Küche, Bad oder beim Autoputzen. Die Ledersitze Ihres Cabrios werden es Ihnen danken, denn EM „frisst den Schmutz“ und pflegt das Leder. Auch der etwas eigenwillige Geruch verfliegt nach 1-2 Tagen. Auch für das Innere von Schuhen ist EM ein gutes Mittel, ebenso für das Bad (vor allem Fugen).

Was ist nun dran an der wissenschaftlich geprüften Wirkung von EM?

In Bamberg testete die Bayerische Landesanstalt für Gartenbau im Tomatenhaus die effektiven Mikroorganismen. Im Mai wurden die Setzlinge eingepflanzt und einmal wöchentlich mit EM besprüht. Die Mitarbeiter fanden den Arbeitsaufwand für die Herstellung aus EM1 und das Ansetzen der Lösung über 7 Tage zu aufwendig. Also entschied man, die Gurken nur vor dem Einpflanzen in EM zu tauchen und die Beete vorzubehandeln. Bei beiden Versuchen wurde eine leichte Ertragssteigerung registriert und siehe da – die reifen Früchte waren tatsächlich 9 % größer als normalerweise. Darüber hinaus fiel es auf, dass die besten Ergebnisse an ungünstigen Standorten zustande kamen.

Fazit

Für den Kleingärtner und im Haushalt sind die Effektiven Mikroorganismen eine sehr gute Sache. Für die Landwirtschaft bzw. den großflächigen Anbau sollte das Produkt noch in der Handhabung verbessert werden. In japanischen Versuchen wurde darauf hingewiesen, dass die Verbesserung der landwirtschaftlichen Böden auf längere Sicht erheblich zur Stärkung der Pflanzen und damit einer gesünderen Ernährung beim Menschen beitrage. Dieser Effekt könnte langfristig zur Senkung der Zivilisationskrankheiten beitragen.

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