Vitamine

Welche Vitamine sind bei Polyneuropathie besonders wichtig?

Informationen aus der Naturheilpraxis René Gräber

René Gräber
René Gräber

Bevor ich zu den Vitaminen bei der Polyneuropathie komme, vor ab einige Worte zu dieser Erkrankung.

Definition

Die Polyneuropathie ist eine Erkrankung mehrerer („Poly“) peripherer Nerven. Nicht betroffen sind die Neurone des zentralen Nervensystems, zu dem das Gehirn und das Rückenmark gehören.

Die Störung kann an sensiblen, motorischen und gemischten (sensomotorischen) Fasern auftreten sowie an Leitungsbahnen des autonomen Nervensystems (Sympathicus, Parasympathicus, enterisches Nervensystem des Darmes).

Abb.1: Meiner Erfahrung nach, ist die Behandlung der Polyneuropathie mit Vitaminen und anderen Vitalstoffen ein MUSS bei fast allen Patienten. Bild: stockxpert

Symptome

Die ersten Symptome sind Missempfindungen wie Kribbeln und Brennen in den Zehen oder Fingern, auch die Wahrnehmung von Hitze oder Kälte ist oft eingeschränkt. Zur dieser Taubheit kommen Lähmungen hinzu, die Muskeln können unwillkürliche Bewegungen zeitigen und sogar schrumpfen.

Ist das autonome Nervensystem beteiligt, leiden die Patienten unter Herzrhythmusstörungen, zu niedrigem oder zu hohem Blutdruck, Potenz-Problemen sowie Störungen der Darmtätigkeit, wenn das enterische Nervensystem betroffen ist. Die Beschwerden entwickeln sich von distal nach proximal (also von der Ferne ins Zentrum), entstehen also zuerst fern des Körperstammes und wandern „nach oben“, dem Körperkern entgegen.

Ursachen

Laut Schulmedizin kann die Polyneuropathie erworben oder angeboren (genetisch bedingt) sein. Wenn die Erkrankung im Verlauf des Lebens plötzlich in Erscheinungen tritt, leiden die meisten Patienten an der toxischen (giftigen) Form der Erkrankung.

Alkoholmissbrauch ist die häufigste Ursache. Bei der metabolischen Variante liegt in den meisten Fällen ein Diabetes mellitus zugrunde.

Daneben können auch Infektionen wie Borreliose, Herpes oder FSME (Frühsommer-Meningoenzaphalitis) eine Polyneuropathie auslösen.

Ursache kann auch ein Nährstoffmangel sein, der die anspruchsvollen Nervenzellen schädigt. Auslöser ist dann vor allem der Mangel an bestimmten Vitaminen durch Fehl- und Mangelernährung oder einer Resorption-Störung des Darmes .

Es ist also gar nicht so einfach, den Ursachen auf die Spur zu kommen. Ich halte es aber dennoch in der Praxis für absolut möglich.

Kommen wir zu den Vitaminen.

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Vitamine in der Therapie

Unabhängig davon, ob ein Vitamin-Mangel die Polyneuropathie verursacht hat, gehört eine optimale Versorgung mit den Vitalstoffen zur Therapie.

Der wichtigste “Nervenschutz-Faktor” ist dabei das Vitamin B12, das nur in tierischen Lebensmitteln enthalten ist. Mangelerscheinungen zeigen sich erst nach Monaten oder sogar Jahren, weil das Vitamin im Körper in größeren Mengen gespeichert werden kann.

Der Vitalstoff kommt in mehreren Variationen vor, die teils Vorstufen des effektiven Vitamins, teils unwirksame Verbindungen darstellen. Eine Supplementierung mit Nahrungsergänzungsmitteln oder Medikamenten sollten die aktiven Formen von Vitamin B12 enthalten.

Dies sind Hydroxocobalamin, Methylcobalamin und Adenosylcobalamin. Die Wirkstoffe werden auch über die Mundschleimhaut resorbiert, daher empfiehlt es sich, die Tabletten im Mund zergehen zu lassen. So wird die Darm-Passage umgangen und Resorptions-Störungen der Darmschleimhaut spielen keine Rolle mehr.

Oft liegt eine verminderte Produktion des Intrinsic-Factors vor, hervorgerufen durch eine Autoimmun-Krankheit. Das Glykoprotein entsteht in der Magenschleimhaut und ist für die Resorption von Vitamin B12 absolut notwendig.

Auch Medikamente können die Aufnahme des Vitamins stören. Dazu zählen beispielsweise die Protonenpumpen-Hemmer, die eine überschießende Magensäure-Produktion verhindern sollen. Zu beachten ist neben diesen Ursachen des Vitamin-B12-Mangels, dass Senioren häufiger betroffen sind als jüngere Menschen.

Vitamin B1 (Thiamin) sollte bei Polyneuropathie ebenfalls in optimalen Mengen aufgenommen werden. Dabei reicht meistens der Verzehr von bestimmten Lebensmitteln völlig aus. Dazu zählen Vollkorngetreide, Grünkohl, Schweinefleisch und Hülsenfrüchte sowie Nüsse.

Einen besonderen Fall im Zusammenhang mit Polyneuropathie stellt das Vitamin B6 (Pyridoxin) dar. Der Vitalstoff kann die Erkrankung sowohl im Mangel als auch durch eine Überdosierung verursachen.

Die Aufnahme sollte also in ausgewogenen Mengen erfolgen. Die empfohlene tägliche Ration beträgt bei durchschnittlicher Konstitution 1,5 mg täglich. Diese Menge kann über die Nahrungsaufnahme gut gedeckt werden.

Menschen, die genügend Vollkorngetreide, Hülsenfrüchte (Bohnen), Nüsse und Bananen verzehren, versorgen sich ausreichend mit Vitamin B6. Die schädliche Überdosierung tritt nur in Mengen von 200 mg pro Tag nach einigen Monaten auf. Eine so hohe Supplementierung kann nur durch Tabletten und Nahrungsergänzungsmittel erreicht werden.

Vitamin E ist ein weiterer Schutz-Faktor für die Nervenzellen, weil es als Antioxidans wirkt. Besonders im diabetischen Stoffwechsel entstehen die aggressiven freien Radikale, die der Vitalstoff abfängt.

Vitamin E ist fettlöslich und sollte daher immer zusammen mit Nahrungsfett verzehrt werden. Eine Resorptions-Störung liegt vor allem bei der entzündlichen Darmerkrankung Morbus Chron vor.

Fazit

Die Vitamine spielen in der Therapie eine wichtige Rolle bei der Polyneuropathie-Behandlung (auch bei der sogenannten “small fiber Polyneuropathie!). Als alleinige Therapie reicht das meiner Erfahrung nach natürlich noch nicht aus. Spezielle Übungen, Entgiftung, Ernährungsumstellung, Heilpflanzen, Heilpilze und bestimmte homöopathische Mittel sollten die Therapie abrunden.

Von den verschreibungspflichtigen Medikamenten in diesem Bereich halte ich wenig bis gar nichts. Warum? Ganz einfach: wenn der Patient “mitmacht” und das auch alles umsetzt, sind meiner Erfahrung nach gute bis sehr gute Besserungen bei der Polyneuropathie zu sehen.

Klar: Das kommt auch immer auf den Grad der Erkrankung an. Das ist aber etwas, was aber im Einzelfall zu besprechen wäre.

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Beitragsbild: 123rf.com – thamkc

René Gräber

René Gräber

Seit 1998 bin ich in eigener Naturheilpraxis tätig und begleite seitdem Patienten mit den unterschiedlichsten Beschwerden und Erkrankungen. Dabei spielen zahlreiche Vitalstoffe in der Behandlung eine Rolle, die in zahlreichen Fällen enorm helfen können.

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